Guten Tag zusammen, ich habe den Eindruck, dass die Datev sich in einem Zustand der Überforderung befindet. Dies erfüllt mich mit der Sorge, dass die Datev nicht zukunftsfähig ist. Jüngst fiel auf, dass ein digitaler Einspruch gegen einen Umsatzsteuervorauszahlungsbescheid aus dem Posteingang heraus zu einer Vorbelegung "Umsatzsteuer-Jahres-Bescheid " führt und an dieser Stelle eine Korrektur auf die Voranmeldung nicht möglich ist. Die Antwort der Datev war, dass man den Fehler "sobald möglich" beheben werde und dass man bis dahin eben den Weg über die digitale Kommunikation gehen könne. Für mich bedeutet dies, dass nachlässig programmiert wurde, es keine vollständige Funktionskontrolle gab, keinerlei Bewusstsein für die Sensibilität des Bereiches "Einsprüche" gibt, es keine innere Veranlassung gibt, ein mangelhaftes Produkt in Ordnung zu bringen, es der Datev im Ergebnis vielleicht aufgrund des fehlenden Problembewusstseins auch gleich ist, ob Berater den Fehler vielleicht nicht bemerken und daher einen Haftpflichtfall auslösen (VdN des VZ-Bescheides ist mir klar, es geht um die AdV sowie um die Frage, wo solche Fehler denn noch auftreten). Ohnehin fehlt die Fähigkeit, Anforderungen zu erkennen und umzusetzen. Im gesamten Bereich der Bescheide, Fristen, Einsprüche ist ein unabgestimmtes und wirres Gemisch an Anwendungen vorhanden, das den Anforderungen nicht genügt. Es wird ignoriert, dass es Schriftstücke gibt, die mehrere Festsetzungen beinhalten (Veranlagung + Vorauszahlungen, Veranlagung + Verspätungszuschlag, mehrere Veranlagungszeiträume). Bereits der Bescheideingang und die Ablage im DMS nebst Posteingangs- und Fristanlage ist ein einziger Krampf, da im Zweifel Dokumente mehrfach erfasst werden müssen. Statt diese Baustelle anzugehen, werden Kapazitäten für ein neues Design in der Oberfläche der Digitalen Kommunikation verschwendet. Die Anlage digitaler Einsprüche ist, besonders wenn viele Bescheide, z.B. nach einer BP angefochten werden müssen, extrem zeitaufwändig. Es ist möglich, einen digitalen Einspruch gegen den Gewerbesteuermessbetrag anzulegen, nicht aber gegen den Zerlegungbescheid / Verlustfestellungsbescheid. Man könnte den entsprechenden Text "zugleich Einspruch gegen Verlustfeststellung" beim "führenden Einspruch" hinzufügen, dann fehlt aber der Einspruchsvorgang bei dem betroffenen Bescheid und es gibt einen unklaren Postausgang. Vergessen wurde offenbar, dass die Sammlung der digitalen Einsprüche in der Anwendung über die Jahre offenbar unendlich anwächst und vermutlich irgendwann Trägheiten auftreten bzw. die Sache unübersichtlich wird. Es fehlt also die Möglichkeit, Einsprüche auf "erledigt" zu setzen. Warum immer wieder bei der Datev der Zustand, dass sich Übersichten / Datenbanken unendlich aufbauen und irgendwann nicht mehr bedienbar sind, wenn global gesucht werden muss (siehe auch Mitarbeiterzeiterfassung, ggf. auch DMS)? Die neue Optik der Digitalen Kommunikation kam für mich ungefragt, nicht vermisst und im Ergebnis wieder eine Verschlimmbesserung mit noch mehr Klicks, noch mehr Aufklappmenues, noch mehr Platzverschwendung auf dem Bildschirm, noch schlechter Lesbarkeit für Mitarbeiter mit dicken Brillengläsern, besonders wenn gezoomt werden muss.
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