Nach den wöchentlichen Wellen von gefälschten BMF-Mahnungen, angeblichen Strafbefehlen wegen Missbrauchsfilmen*, outgesourcten Finanzamt-Inkasso-Mails und weiteren Kuriositäten im Postfach, heute mal wieder was klassisches, kreatives, ja schon fast Phishing mit Herz. 💖 Betreff: Ich wollte Ihnen vor meinem Tod einen Teil meines Vermögens hinterlassen und habe Sie als Begünstigten ausgewählt. Nachricht: Hallo T_Ahmad Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten. Ich habe Ihre E-Mail gerade über meinen Anwalt erhalten. Mein Name ist Frieda HOFFMAN, ich bin französischer Herkunft. Ich leide an einer schweren Krankheit, die mich zum sicheren Tod verurteilt: Kehlkopfentzündung. Jede Person mit 175.000 € muss an eine Person überwiesen werden, die diese einzieht und Anspruch auf eine angemessene Entschädigung für deren Nutzung hat. Ich bin Geschäftsführerin des Agrarunternehmens HOFFMAN-FERME, Erbin meines Vaters. Dazu gehören 50 Hektar Land, auf dem Sojabohnen angebaut werden. Im Jahr 2017 wurden mein Mann und mein einziger Sohn Opfer eines Verkehrsunfalls, bei dem mein Sohn nach zwei Krankenhausaufenthalten starb. Mein Mann ist verstorben. Ein Teil meines Vermögens wurde bereits an das Kinderheim Saint-Vincent-de-Paul in Nantes gespendet. Ich schreibe Ihnen diesen Brief von meinem Krankenhausbett in London, wo ich medizinisch versorgt werde. Ich möchte diesen Betrag vor meinem Tod spenden, da meine Tage aufgrund dieser unheilbaren Krankheit gezählt sind. Ich möchte Ihnen diesen Betrag spenden; Ihre Assistentin ist in Ihrem Unternehmen tätig. Bitte nehmen Sie ihn als Spende an. Ich suche einen Empfänger und habe Ihre Kontaktdaten. Ich erwarte Ihre baldmöglichste Antwort. Wenn Sie diese Spende wünschen, können Sie mich über die angegebene E-Mail-Adresse kontaktieren. Kontaktieren Sie uns direkt per E-Mail: E-Mail: MaxMustermann95@hotmail.com Das sieht ja schon fast nach mühsamer Handarbeit aus, statt Massenabfertigung von der Stange. Sogar mein Vorname (nicht in der E-Mail-Adresse erkennbar) wurde recherchiert (Oder einem Mandanten aus dem Postfach geklaut) und man hat sogar das Postfach des Absenders für die Kommunikation gekapert. (Auch wenn weder Name noch Geburtsdatum passen.) Glücklicherweise ändern auch die Aussicht auf 175.000,-€ nicht meine irrationale und unbegründete Abneigung gegenüber Franzos*Innen(?), weshalb ich nicht drauf reingefallen bin. Puuuh.... *TBH halte ich das in Teilen sogar für eine gute Sache. Wer damit nichts am Hut hat, wird skeptisch. Wer derartigen Schmutz besitzt oder verbreitet und daher in Panik schnell bezahlt, hat weniger Geld um weiteren gesellschaftlichen Schaden anzurichten. Ich hoffe nur die Betrüger sind moralisch auch so aufgeweckt, dass die erpressten im Anschluss der Polizei gemeldet werden.
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