ich fürchte die Azure Cloud geht nur in der Cloud. Die AD in einem lokalen System ist schlicht ein Auslaufmodell und so gewollt. Was die Azure Cloud angeht, so ist das natürlich so. Ob die lokale Datenhaltung, gerade in Zukunft, nicht nur im Hinblick auf den US-Cloud Act, sondern noch viel schlimmer, in Verbindung damit dem Thema "Palantir" (bitte gerne mal selbst ganz frei googeln, ich will hier gar keine Fundstellen vorgeben) keine Zukunft hat, möchte ich anzweifeln. Ich glaube zwar, dass die Nutzung der Cloud natürlich immer weiter voranschreiten wird, weil es ja scheinbar so viel bequemer ist (und manchmal auch tatsächlich), dass aber gleichzeitig doch immer mehr Bereiche sich gezielt aus der Cloud wieder zurückziehen werden. Zum einen aus Kostengründen, oder wegen der fehlenden Flexibilität in Bezug auf eigene Programmkonstallationen, oder ganz besonders natürlich wegen des Datenschutzes. Insbesondere in den Bereichen, in denen Datenschutz nicht nur als lästige Pflicht angesehen wird, sondern als grundlegendes Erfordernis. Aber ich will auf diesem Thema gar nicht weiter herumreiten, hier geht es ja ohnehin um Datev in der Cloud und nicht um On-Premise, also dem eigenen Server in der Besenkammer. Meine Erwartung an Datev ist ganz schlicht, dass sie ALLE Serverdienste - ohne Zugriffsmöglichkeit durch Dritte - seien es Konzerne oder ausländische Regierungen - auf eigenen Servern in ihrem eigenen Rechenzentrum hosten. Das ist sehr wohl möglich. Es mag einige Abstriche geben, wegen der Rahmenbedingungen, die Microsoft zugunsten seiner Cloud immer schärfer anzieht - aber es gibt nun ja auch noch die Möglichkeit für Datev, hier nicht überall mitzugehen! Ja, Exchange wird wohl irgendwann nicht mehr datenschutzkonform zu betreiben sein. Na und? Alle professionellen Mailserver, die Provider für den Massenbetrieb betreiben, laufen per IMAP auf völlig kostenloser Software. Die kann Datev sich schnappen und sogar beliebig anpassen. Und die Gewohnheiten, die sich rund um Outlook in Verbindung mit Exchange gebildet haben, muss man ja unter solchen Bedingungen nicht bis in alle Ewigkeit fortführen. Z.B. Kalender in Outlook? Selbst das ist weiterhin möglich, wenn man denn überhaupt Outlook unbedingt weiterbenutzen will/muss. Aber wieso nicht einfach einen Kalender in Datev implementieren - völlig losgelöst vom Mailprogramm? Der dann zusätzlich per CalDAV von fast jeder Mailsoftware auch zu bedienen ist.. Und wenn Microsoft Office in wenigen Jahren nur noch als "New Office" (also in Wirklichkeit webbasiert auf Microsoft Servern) verfügbar ist, na dann halt kein Microsoft Office mehr. (Haben Sie mal in der Zustimmung zum neuen Outlook gelesen, wievielen Werbepartnern von Microsoft Sie Zugriff auf Ihre Maildaten (in welcher Form auch immer) geben? Einfach mal den entsprechenden blauen Link in der "Eula" anklicken! Vor einiger Zeit waren das schon fast 800, alle einzeln namentlich aufgeführt.) Der Umstieg auf ein anderes Office dürfte für Datev in der Tat eine RIESEN-Umstellung werden. Aber lösbar. Alternativen sind genügend vorhanden, die sich, guter Wille vorausgesetzt, genausogut in Datev integrieren lassen wie im Moment MS Office. Und vor allem: Da Datev ja sowieso nicht mehr die lokalen OLE- und sonstigen Mechanismen mehr für die Übertragung hinter den Kulissen nutzen können wird, wenn sie bei Microsoft Office bleiben wollen, sich also ohnehin KOMPLETT auf Internet-APIs umstellen muss - wäre eigentlich genau jetzt der ideale Zeitpunkt, auf ein anderes Office-Produkt umzuschwenken (das dann auch in Zukunft noch lokal auf den Datev-Servern für Kunden installiert werden kann!) Ich sehe es nicht nur als Möglichkeit, sondern als Pflicht von Datev, den Kunden ein datenschutzkonformes Softwarepaket, das in deutschen oder schweizter Rechenzentren unter gesetzeskonformen Verträgen zum Datenschutz betrieben wird, zur Verfügung zu stellen! Im übrigen war es nicht Trump, der mit dem massenhaften Ausspähwahnsinn durch US-Behörden und Geheimdienste angefangen hat, wie wir alle seit Snowden wissen. Das ging viel früher los und wurde immer weiter forciert, auch unter Biden. Also @Datev, machen Sie Ihre bitte, bitte Ihre Hausaufgaben: Kümmern Sie sich darum, Software zu entwickeln bzw. ggf. zu integrieren, mit der Sie ein nur durch Datev kontrolliertes Hosting ermöglichen, zu dem Sie guten Gewissens vertraglich zusichern können, dass keine Dritten, außer durch deutsches Recht legitimiert, dort zugreifen können.
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