@marco_keuthen schrieb: Danke dir – genau das ist der Punkt: Wenn KI klar eingeordnet wird und beim Denken unterstützt, nicht ersetzt, ist alles gut. Der Rest ist eher ein Problem der Haltung, nicht der Technik. Ihre Postings hier @marco_keuthen sind beispielhaft für die ganze Diskussion, wie KI unseren Arbeitsalltag beeinflussen wird - die klingen nämlich auch, wie von einer KI geschrieben. Überwiegend Buzzwords und nebulöse Unkonkretheit. Sie schreiben, dass KI der "Gamechanger" im Kanzleialltag wird und Prozesse und Workflows und was weiß ich nicht alles auf links drehen wird, aber außer OpenAI-Werbewolken gibt es keinen einzigen Hinweis, der Praxisnähe hätte. Alles klingt wie eine Echo-Chamber für KI-Werbung. Zeigen Sie doch einmal ein konkretes Beispiel. Nehmen wir doch mal das Thema, welches @rschoepe gebracht hat, weil Ihnen das so gut gefallen hat. Der standardisierte Versand von Unterlagen: So würde ich das machen: Ausgangssituation: Ich habe Lohn oder Fibu-Unterlagen, die nach dem Abschluss der Arbeiten automatisch in der DMS abgelegt wurden. Außerdem arbeite ich mit den Outlook-Schnellbausteinen. So versende ich die Daten: 1. Rechtsklick auf das Dokument in der DMS 2. Option "Als E-mail senden" 3. Mail öffnet sich, ich gebe den Triggertext "!monversand" ein und drücke F3, damit der Text umgewandelt wird zu "Sehr geehrte Damen und Herren, hier Ihre aktuellen...." 4. Senden - Fertig Eine stupide Standardtätigkeit. Wie soll ich das mit KI beschleunigen? Hier hilft mir keine RPA oder Klickautomation. Das ganze dauert 10 Sekunden. Geht das mit KI schneller? Ich bitte Sie inständig: Nennen Sie doch mal ein konkretes Beispiel fern von Rückfragen oder Allgemeinplätzen wie Denn: KI ist kein Spielzeug mehr – sie verändert gerade massiv, wie wir arbeiten. Auch in Kanzleien. ...dann ist mehr Kontext gleich mehr Relevanz. ...weil sie nicht nur Routineaufgaben erledigen, sondern auch in Unternehmensprozesse integrierbar machen. Dranbleiben und bereits jetzt kleinere Einsatzgebiete ausprobieren.. Ja, welche denn? Aktuell sind es doch nur Insellösungen und singuläre Einsatzmöglichkeiten wie: - Einspruchsgenerator - Summarizer - Vorlagen schreiben - Recherchetools ALLE reden immer von Prozessen - das sind ja nicht nur Sie, aber KEINER zeigt uns mal eine intelligente RPA-Integration im DATEV-Arbeitsplatz, NIEMAND zeigt uns mal einen konkreten Arbeitsauflauf, den die KI im täglichen Workflow selbsttätig erledigt. Ich finde KI nützlich und beeindruckend, aber sehe mich umringt von Schlangenölverkäufern, die mir die eierlegende Wollmichsau herbeifabulieren, aber das Tier selbst noch nie gesehen haben. Wenn KI kein Spielzeug mehr ist, dann zeigen Sie es einmal als Werkzeug an einem konkreten Beispiel. Die Revolution wurde schon von einigen angekündigt - milia.io wollte z. B. einen echten KI-Mitarbeiterbot entwickeln, der Sekretariatsaufgaben erledigen kann... herausgekommen ist am Ende ein weiteres Mandanten-Kommunikationsportal. Unser Personal nutzt KI anlassbezogen zur Vorformulierung, als Google-Ersatz, für Makros, für Entwürfe, für Zusammenfassungen, zur Datenkonvertierung - niemand konnte uns bisher einen automatisierten Workflow vorführen ("konvertiere Dateiformat x zu y ist kein Workflow, das ist ein singulärer Arbeitsschritt"). Wir halten uns hier so sehr an Unwichtigkeiten fest, wie "Schreiben verfassen" und "Recherche". Das sind für mich keine Routinetätigkeiten, die ich mir abnehmen lassen muss. Welche Routinetätigkeiten will ich mir abnehmen lassen? - Bestelle Produkt XY für User Meier - Kündige DATEV-Vertrag ABC - Lösche im RZ Daten außerhalb des Prüfungszeitraums - Lege E-Mails von Absender XYZ automatisch unter Mandant 123 in der DMS ab - Erstelle mir einen verschlüsselten GDPdU-Export von Mandant 456 - Gib User Meier die Rechte für Programm XY Wenn KI mir das abnimmt, wird Sie zum Gamechanger - aktuell ist Sie für mich ein Gimmick, das "nice to have" ist, dessen sofortige Abwesenheit mir aber keine schlaflosen Nächte bereiten würde. Und dabei rede ich nicht über die DATEV Automatisierungsservices - das ist keine KI, sondern Machine Learning. In Branchen, wo es um Content Creation geht - Bildbearbeitung, Videoproduktion, Webinhalte - da ist KI bereits jetzt der absolute Gamechanger, denn nicht umsonst werden überschwemmt von automatisiert generierten Inhalten (Videotipp dazu: Das Internet: Eine Zumutung ) Aber in unserem dienstleistungsorientierten Alltag ist KI immer noch bloß ein Spielzeug - und das beziehe ich nicht nur auf die Steuerberatung, sondern auch auf den Arbeitsalltag in anderen Bereichen, in den ich Einblick habe (z. B. Banken oder Versicherungen). Verzeihen Sie mir bitte meinen flapsigen Ton @marco_keuthen , aber ich habe gerade erst mit enttäuschtem Interesse eine Seminarreihe zum Thema KI verfolgt, die sich zusammendampfen lässt auf "So schreibt man Prompts" und "Schauen Sie mal, wie schön die KI diese Excel-Tabelle umformatieren kann". Im Moment habe ich den Eindruck, dass mit dem Thema KI hauptsächlich versucht wird, heiße Luft in kaltes Cash umzuwandeln.
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