@durchschnittsbenutzer schrieb: @martinkolberg Daher meine Frage: Wie soll das künftig funktionieren, wenn alles verstärkt über die DATEV-KI laufen soll, die grundlegende Erkennung aber an vielen Stellen noch nicht zuverlässig funktioniert? Zukünftig fällt die OCR-Erkennung weg, weil die E-Rechnung fast flächendeckend zur Verfügung steht. Der Hinweis „OCR fällt zukünftig weg, weil wir dann flächendeckend E-Rechnung haben“ klingt in der Theorie gut – aber in der praktischen Kanzleiwelt sieht es eben oft anders aus. Gerade Tankrechnungen, Kassenzettel, Kleinbetragsbelege oder vom Mandanten „zur Sicherheit“ ausgedruckte E-Rechnungen im PDF- oder Papierformat werden uns auch nach 2025/2027 noch lange begleiten. Die Realität in vielen Betrieben ist nicht die vollautomatisierte E-Rechnungs-Welt, sondern ein bunter Mix aus: echten eRechnungen (XML), hybriden Formaten (PDF + eingebettetes XML), reinen PDFs, ausgedruckten PDFs, Fotos von Belegen, und weiterhin Papier (gerne zerknittert aus der LKW-Ablage). Solange dieser Medienbruch besteht, brauchen wir trotzdem eine funktionierende Erkennung — sei es OCR oder KI-gestützt. Genau hier liegt aktuell der Engpass: Wenn die KI an manchen Stellen noch unzuverlässig arbeitet, hilft uns der Verweis auf künftige E-Rechnungen wenig, denn der Alltag beim Mandanten bleibt erst einmal wie er ist. Mit anderen Worten: Bevor wir über KI-Automatisierung in großem Stil reden, müssen die Basics für gemischte Belegwelten zuverlässig funktionieren. Denn auch eine gedruckte E-Rechnung ist für das System erst einmal einfach nur „ein PDF“ – und ohne robuste Erkennung ist der Mehrwert der eigentlichen E-Rechnung verloren. Der „legale Wahnsinn“ vor Ort wird also nicht mit einem Stichtag verschwinden. Wichtig wäre daher, dass DATEV die KI genau in diesen Bereichen stärkt, statt sich zu früh auf eine reine E-Rechnung-Zukunft zu verlassen, die in der Praxis noch nicht in allen Branchen ankommen wird.
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