Ende der 50er wurden knapp doppelt so viele Kinder geboren wie vor 20 Jahren und es studierten ca. 5%, heute über 50%. Wenn also heute vier Personen in Rente gehen, kommen nur zwei auf den Arbeitsmarkt, einer davon studiert (und ist damit oft für "echte Arbeit" verloren, jedenfalls wird er nur in Ausnahmefällen Steuerfachangestellter o.ä.). Im Ergebnis bedeutet das, daß auf vier NeuRentner nur ein echter NeuArbeitnehmer kommt, wobei das Niveau (im Schnitt!) wesentlich schlechter ist als das der gehenden NeuRentner. Das Arbeitskräfteproblem ist real und wird uns als Gesellschaft auch nicht wieder verlassen (Migration verschärft es mE, aber selbst wenn nicht, wirklich lösen kann sie es mE nicht). Im Mittelalter und der Frühneuzeit stiegen nach Pandemien (an denen damals ja gestorben wurde) und Großkriegen die Löhne. Und das wird auch in Zukunft passieren (müssen), insofern verhält sich der Abwerber Ihrer FiBu-Kraft rational, wenn er seine Kosten als Preise weitergeben kann. Nach meiner persönlichen Erfahrung ist der größte Abwerber der Staat, der seine Preise immer weitergeben kann. Ganz Europa sucht nach Lösungen, in Frankreich wird das Rentenalter heraufgesetzt, das UK ändert seine Sozialgesetzgebung, indem Sozialhilfe-Empfängern die Zahlung massiv gekürzt werden kann und Rentner ermutigt werden, weiterzuarbeiten. Außerdem soll die Kinderbetreuung verbessert werden, um mehr junge Frauen auf den Arbeitsmarkt zu bekommen. Deutschland, andererseits - naja, das wissen Sie selbst. Ob KI uns hilft, ist fraglich. Ich habe noch Prognosen aus den 70ern, war eins meiner Spezialthemen, in Erinnerung, was es "in 10 Jahren" geben würde. Einiges davon gibt es mittlerweile, "automatische Diagnosen" meines Wissens immer noch nicht. Die Kooperation einer Kleinkanzlei mit anderen oder einer Großkanzlei kann doch informell laufen. Mir ist von privat bekannten Kollegen in Großkanzleien auf dem kurzen Dienstweg oft geholfen worden, ich kann mir nicht vorstellen, daß das so untypisch ist.
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