Ich habe nicht sie Spur einer Ahnung wie Sie auf Ihre Einschätzung der Lage kommen. Notfallpatienten da gefällt mir schon der Ausdruck nicht, weil aus meiner Erfahrung der Notfall hat nicht oder nicht immer etwas mit dem STb zu tun sondern ganz oft mit dem Unternehmer. @hapet schrieb: @boomboom Wenn wir uns mal ehrlich machen, jammert die Steuerberaterbranche auf einem hohen Level. Die muss keine „Notfallpatienten“ annehmen und pauschal abrechnen. Es wird spezialisiert, blockiert, aussortiert und bedarfsgerecht angenommen. Pro-bono-Fälle (mittellose und/oder psychisch kranke Menschen, Heimbewohner etc.) sind, zumindest in diesem Forum, kein Thema. Der Gebührenrahmen lässt ausreichend Spielraum. Der Berufsstand ist in vielerlei Hinsicht elitär geprägt und gestützt. Es gibt eine starke Lobby, die an der Gesetzgebung beteiligt ist. Um die Branche hat sich eine Beratungsindustrie aufgebaut, welche - am Puls der Zeit - Lösungen für veränderte Umgebungsbedingungen bereithält. Man ist intellektuell in der Lage, Situationen zu erfassen, zu begreifen und sich darauf einzustellen. Insofern stellt sich die Frage, was genau Sie beängstigend finden. Sind es die gesellschaftlichen Umbrüche, die rasanten technologischen Entwicklungen oder der Umstand, dass der Genossenschaftsmantel der DATEV nicht mehr wärmt, weil Mitgliederinteressen monetären Interessen geopfert werden? Oder umtreibt Sie hauptsächlich, dass „selbst gute neue Mandanten“ nicht mehr angenommen werden können? Geht es, dem Zeitgeist entsprechend, darum, den Besitzstand zu wahren und den eigenen *rsch irgendwie an die Wand zu bekommen? Kein pro Bono Fälle ? Ich kann zwar nicht für alle meine Kollegen/KollegInnen sprechen, aber da gibt es bei mir in der Kanzlei eine ganze Menge was ich nicht abrechne. Hinzu kommt dann noch für alle gemeinwohlorientierten Unternehmen ( die der Gemeinwohlökonomie nahe stehen oder MItglied sind) ein Pauschalnachlass von 12%) . Im Rahmen meiner eigenen Gemeinwohlbilanz hätte ich das auflisten müssen , konnte ich nicht weil ich darüber kein Buch führe. Es würde mich wundern wenn dies so ähnlich nicht viele meiner Kollegen täten. Es scheint Ihnen dann fremd zu sein, das man in vielen ( in allen Fällen ich nehme seit ca 4 Jahren keine Neumandate mehr an ) gerne helfen würde, aber man es einfach nicht mehr schafft, weil man sich selbst, seinen Bestandsmandanten und seinen MitarbeiterInnen nicht gutes tut weil man sich nicht mehr um alles ausreichend kümmern kann. Das Honorar ist zur Abwechslung zweitrangig. Auf hohem Niveau da mögen Sie vermutlich recht haben, hat aber mit der Problematik m.E. nichts zu tun.
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