Lieber alter, weiser Mann, Danke, über die Jahre bin ich viiiiieeeel ruhiger geworden. Manchmal versuche ich die andere Seite zu verstehen. Selbst mit 24 Stunden Denkpause gelingt mir das nicht immer. Wenn ich die Texte und Lobeshymnen im Magazin oder auf Facebook lese, weiß ich manchmal nicht, ob ich im falschen Film bin. Diese gewollte Kommunikation, die alles gendert, was nicht bei Drei auf dem Baum ist, treibt mir, mit Deutsch LK in Bayern, die Schweißperlen auf die Stirn. Sprache verändert sich, aber diese dürren Sätze und diese ständige Indoktrination, lassen mich verzweifeln. Goethe, Schiller, Heine, Büchner, Adalbert Stifter, die Mann's, Böll, Grass, denen würde es denn Magen umdrehen. Ich gebe zu, ich bin eine Leseratte, deshalb liegt mir auch mein Beruf, aber es macht mich traurig zu sehen, wie unsere Sprache verhunzt wird. So wie man spricht, denkt man auch - bemüht ja nichts falsch zu machen, es könnte ja ein S...-Storm (neudeutsch für Pranger) riskiert werden. Sprache ist entlarvend, mit diesen Texten unterdrückt man die, die das nicht so schreiben und zeigt mit dem Finger auf Sie; man lenkt ab. Es liegt mir fern, jemanden zu beleidigen oder zu beschimpfen, aber ich liebe es mit klaren und direkten Worten zu sagen, wo der Schuh drückt. Die Schuhe, die ich in der Kanzlei trage, sind trotz Pflege, ziemlich abgetragen, in die Jahre gekommen und die Sohle hat Löcher. Aber man kann erkennen, dass die rahmengenähten Schuhe mal top waren. Lodas: Aus den 80ern Assembler: Hoffen wir, dass es bis 2030 noch Leute gibt, die als Schuster das reparieren können, denn erst dann ist LOON fertig. Kanzlei-Next: Ganz langsam ist etwas zu sehen, Flip-Flops wären das im Vergleich zu EO (aus den 90ern). Kanzlei-Rewe: alte Turnschuhe, denen man seit dem letzten Update einen Hauch von Sneaker verleiht. Da war manch Nettes dabei. Beim ganzen Rest liegen viele paar Schuhe rum, alt, aber noch tragbar. Die Cloud-Strategie mit eigenem RZ richtig, aber viel zu lahm. Es muss doch noch mehr gute Schuhmacher (IT) geben, die Lust auf neue Formen, Materialien und Anpassungen haben. Übrigens gute Schuhmacher schauen sich die Füße ihrer Kunden genau an. Die Kunden erhalten etwas, was zu ihnen passt und keine Blasen verursacht oder sich nach kurzer Zeit Sohle oder Absatz verabschieden, weil alles nur geklebt wurde. Gute Schuhmacher sind begehrt, sind ausgebucht, haben treue Kunden, die dafür gerne gute Preise bezahlen. Ist das lieb und wertschätzend genug?! Mit herzlichen Grüßen vorm Schuhregal stehend
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