@Christian_Buggisch schrieb: Sehr interessant fand ich dagegen Ihre Posts, dass wir sozusagen in ein strukturelles Problem laufen, wenn immer mehr Mandanten unberaten bleiben, weil die Berater zu wenig Zeit für Neumandate haben und immer wählerischer werden (müssen?). Wenn sozusagen "Cherrypicking" bei Mandaten zum Standard wird, könnte auf Dauer der (politische) Druck steigen, für die Nicht-Kirschen neue Beratungsansätze zu schaffen, zuzulassen oder zu forcieren ... Ich möchte hier nur einmalig erwähnen, dass diese Rosinenpickerei u.a. auch auf diversen DATEV-Veranstaltungen empfohlen wird, um die Schmerzen der Kanzleien zu lindern. An dieser Stelle will ich mir nicht anmaßen, über Kanzleigrößen zu urteilen - zur Wahrheit gehört aber, dass es grundsätzlich jedem Einzelkämpfer und jeder Kanzlei freisteht, zu wachsen. Ich lese ständig von Fachkräftemangel - und kann es eigentlich nicht mehr hören. Die Beraterschaft bewegt sich häufig (gilt nicht für alle(!)) ähnlich Träge, wie es dem "grünen Tanker" regelmäßig vorgeworfen wird. Solange nicht mal der Wille zur Veränderung (bzw. eine Veränderungsbereitschaft) besteht, sehe ich nicht all zu viel Licht am Ende des Tunnels. Ganz sicher waren die vergangenen Jahre extrem fordernd (und teils überfordernd). Aber vieles davon ist (leider) auch selbstgemachtes Leid - weil man über Jahre der Meinung gewesen ist, man sei gut davor und es ginge immer so weiter. Es gibt Musterbeispiele von Kanzleien, die es "anders" machen und bei denen es funktioniert. Und ja: es ist sehr wohl legitim, dass dabei eben nicht alle (potentiellen) Mandanten infrage kommen, sondern man sich eben die "Creme de la Creme" aussucht bzw. Rosinen pickt. Wir sind im Übrigen auch dazu übergegangen, zu hinterfragen, wer eigentlich unser Wunschmandant ist. Genau wie wir als Kanzlei nicht zu jedem passen, passt halt auch nicht jeder zu uns als Kanzlei (und dazu zählen auch sehr viele "weiche" Faktoren). Wir sind sehr progressiv - da können naturgemäß nicht alle mit umgehen. Auch in diesem Thread stelle ich diese Kontroverse fest.
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