Liebe DATEV, wir haben uns den aktuellen Musterdatenbestand für DATEV Unternehmen online eingerichtet und voller Vorfreude eine Beispiel-XRechnung in den Musterbelegen gefunden. Diese haben wir umgehend eingespielt, um die künftigen Möglichkeiten dieser Rechnungen live und in Farbe sehen zu können, da wir aktuell lediglich ZUGFeRD-Rechnungen zur Verarbeitung erhalten. Beim Öffnen der Rechnung in DATEV Unternehmen online macht sich dann allerdings etwas Ernüchterung breit und die Frage drängt sich unwillkürlich auf: Hat sich das jemand mit Praxiserfahrung schon einmal angeschaut, bevor dies an die Kunden geht? Eine Rechnung mit einer Rechnungsposition wird in der Vorschau auf 6 Seiten angezeigt. Die Rechnungspositionen muss man sich erstmal mühsam zusammensuchen. Um feststellen zu können, dass die Rechnung ordnungsgemäß ist, muss man 2 Seiten durchschauen. Um dann auch noch die inhaltliche Prüfung vornehmen zu können, müssen dann insgesamt alle 6 Seiten durchgesehen werden. Und das bei lediglich einer Rechnungsposition… Dann werden wir „überrascht“, da viele Themen nicht abgebildet werden, von denen man sich die Hoffnung gemacht hat, dass diese Daten automatisiert ausgelesen werden können (ist ja schließlich ein einheitliches Datenformat), wie zum Beispiel die Zahlungskonditionen oder das Auslesen der einzelnen Rechnungspositionen, um hier eine Positionsbezogene Verbuchung anhand von Lerndateien oder ähnlichen vornehmen zu können. Die E-Rechnung wird vielseits als die bessere Rechnung bepriesen, aus der man dann auch die digitalen Vorteile entsprechend wertschöpfen kann. Hiervon ist aktuell nichts zu spüren, vielmehr das Gegenteil. Der Prüfende einer Rechnung hat nun viel mehr Arbeit, die Verarbeitung erfolgt ohne Vorteile. Hier muss dringend nachgebessert werden. Ähnlich einer ZUGFeRD-Rechnung mit entsprechend gut aufgearbeiteter XML-Datei müssen die einzelnen Positionen in der Verarbeitung sofort erkennbar sein, Bank und Zahlungsinformationen automatisiert ausgelesen werden und die Belegpositionen zumindest nach Steuersachverhalt aufgegliedert werden. Auch unsere Mandanten werden durch die Lösung wohl eher abgeschreckt. Die Suche nach einer Alternative zur Belegfreigabe online und DUO wird für viele der unausweichliche Weg. Ich denke wir haben noch ein bisschen Zeit, bis die Verarbeitung von E-Rechnungen für die Unternehmer Pflicht wird. Diese Zeit muss man unbedingt nutzen, um hier eine praxistaugliche Lösung für die Nutzer erreichen zu können. Davon sind wir aktuell jedoch noch weit entfernt.
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