Vielleicht hat jemand hier ja positive Erfahrungen mit Grundsteuer-digital gemacht, aber ich bin ziemlich frustriert:
Auf der Roadmap habe ich heute gelesen, dass seit heute Daten aus der Beratungsliste "Grundsteuerrelevante Daten eingelesen werden können:
Also schnell mal ins Portal und Grundstück hinzufügen gewählt.
Wählt man den Datev-Import geht folgendes Fenster auf:
Erste Zweifel: eine PDF-Datei der Art Datev-ESt? Was auch immer das sein soll!
Naja, kurz die Beratungsliste als PDF-Datei auf der Festplatte gespeichert und Dateien Wählen angeklickt.
Aber jetzt sucht das Programm nur nach rich-text-Dateien. PDF-Dateien werden gar nicht als Auswahl angeboten.
Nur der Vollständigkeit halber: Versuche ich trotzdem eine PDF-Datei hoch zu laden, erhalte ich die Fehlermeldung "invalidfiletype!:
Na gut, immerhin kann man Daten hochladen...
Die Ergebnisse sind aber sehr unterschiedlich und folglich enttäuschend. Während einmal die genaue Adresse erkannt und korrekt eingetragen wird, Während bei einem Grundstück Straßenname und Hausnr. erkannt und in die betreffenden Felder eingetragen werden, wird bei einem anderen Grundstück der Straßenname als Bestandteil der Hausnummer interpretiert und in das Feld "Hausnr." mit übernommen. Bei Zusätzen zu den Hausnummern (z. B. 8a) kann es dazu kommen, dass in das Feld Hausnr. nur der Zusatz "a" eingetragen wird, der Rest der Hausnummer steht im Feld "Straßenname".
Das Einheitswertaktenzeichen wurde - obwohl vorhanden - in keinem Fall eingelesen.
Bei 2 Grundstücken, die beide in München liegen, wurde nur bei einem das Bundesland erkannt. Beim anderen Grundstück musste das Bundesland von Hand eingetragen werden.
Auch wenn das Grundstück in der ESt-Erklärung zu 100% dem Steuerpflichtigen zugeordnet wird, werden in Grundsteuer-digital beide Ehegatten als Eigentümer ausgewiesen.
Alles in allem sind der Kontrollaufwand und die manuellen Nacherfassungen so hoch, dass ich befürchte, dass es schneller geht, die Daten von vornherein per Hand zu erfassen. Ein derart blamables Ergebnis der Datenübernahme kann ich jedenfalls keinem Mandanten zumuten.
Kein Mandant wird auch nur das geringste Verständnis dafür haben, dass wir ihm einen Zugang zum Mandantenportal freischalten, dort Daten zur Verfügung stellen, verbunden mit der Bitte die Daten zu prüfen, zu korrigieren und zu ergänzen, wenn diese Daten zum überwiegenden Fall falsch sind oder sogar fehlen, während in seiner Einkommensteuererklärung die Daten korrekt enthalten sind. Spätestens wenn er von uns eine Rechnung erhält wird sich der Mandant fragen, wofür er uns ein Honorar zahlen soll, wenn er die meiste Arbeit selbst gemacht hat, nur weil die Mitarbeiter der Steuerkanzlei noch nicht einmal in der Lage sind, Daten aus der Einkommensteuererklärung richtig "abzuschreiben".
Kategorie "GrundsteuerDigital" nachträglich ergänzt.
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