Für unseren Geschmack sind die "klassischen" Grundpreise (Betriebstättenlizenzen für bestimmte Anzahl Mitarbeiter) zwar teuer, aber im Vergleich zu enthaltenen Funktionen Aktualität Sicherheit / Datenschutz Dokumentation Support Komfort Umfang (= komplettes Programm für Steuerberater) letztlich fair und ok. Auch die Verwaltung dieser Lizenzen ist noch übersichtlich. Das Thema Teilzeit, welches hier u.a. von @nordlicht aufgeworfen wurde, wäre allerdings auch für uns interessant. Die Möglichkeit quasi zwei Teilzeitkräfte parallel mit einem limitierten Arbeitszeitkontingent in einer Referenzperiode arbeiten lassen zu können, wäre cool. Anders sehen wir das allerdings hinsichtlich der RZ-Gebühren (Versendungen, Speicher, ....) und auch bei den Online- bzw. Cloud- Anwendungen. Man könnte sarkastisch vermuten, dass im klassischen Lizenzmodel eine nennenswerte Umsatzsteigerung nicht mehr widerspruchsfrei möglich erschien und nun versucht wurde, mit diesen Anwendungen und den vielen kleinen optional buchbaren Zusatzleistungen ein sehr hübsches Umsatzplus zu erzielen? Es sind auch nicht alle diese Positionen zu kritisieren, aber hier herrscht m.E. ein schwer überschaubarer und in der Entwicklung kaum vorhersagbarere Preiszoo mit Höhen und Tiefen. Ich möchte mal Beispiele aus dem Bereich SmartIT nennen (damit beschäftigte ich mich etwas genauer): Standard-Sicherung 3 (Kalender-)Tage = inklusive (grenzwertig knapp), nächste Stufe 30 Tage (sehr viel) für ca. 10% Erhöhung der monatlichen SmartIT-Gesamtkosten ohne weitere Zwischenstufe - Warum ist keine sinnvolle standardmäßige Sicherung von 7 Kalendertagen inkludiert - dafür gerne 5 € monatlich mehr? Exchange-Modul -> günstige Gebühr einstelliger €-Bereich - cool!, aber: Zugriff mittels Handy erfordert DatevNet-Mobil für zusätzlich doppelten gerätebezogenen monatlichen Preis des Exchange-Postfaches?! -> Frechheit (es könnte dann zwar auch SmartIT über iOS oder Android laufen, aber wer nutzt das denn?)!!! Datev-Email-Verschlüsselung -> Staffelpreise in ungewöhnlicher Abstufung aber letztlich bei SmartIT-Kanzlei (max. 8 gleichzeitige Nutzer) in der Größenordnung des Postfachpreises -> auch unverhältnismäßig .... Ich finde dies unterstreicht eine große Schwankungsbreite im Bereich Preis/Leistung und erinnert an Supermarktangebote, die - wenn man einige Randprodukte daneben kauft (und teilweise kaufen muss) - letztlich teuer werden. Ich denke, dass das Kernprodukt bei durch und durch genossenschaftlicher Preisgestaltung nicht vernachlässigbar gegenüber praktisch erforderlichen Zusatzfunktionen sein kann. Ähnlich fraglich erscheinen zum Teil die beworbenen Online-Anwendungen. Auf den ersten Blick ggf. günstig und dann in die Zukunft geschaut mit Archivierungszwängen, Revisionssicherheits- und Backup-Hürden ergibt sich eine schwer kalkulierbare Kostenentwicklung mit - zumindest konservativ betrachtet - Risiken von hohen (teilweise quasi unumkehrbaren) Preissteigerungen (die können später diktiert werden). Auch die Auslagerung von Leistungen (Stichwort Grundsteuer) scheinen praktisch verhältnismäßig preisintensiv zu werden, wenn man mit den klassischen monatlichen Lizenzgebühren pro Arbeitsplatz und den darin üblicherweise abgedeckten Anwendungen vergleicht. Hier riecht man förmlich den faden kommerziellen Beigeschmack von Aufbruchsstimmung, Geschäftsidee (ich find's leider nicht so seriös). Es wird hier offensichtlich immer mehr auf mandantenbezogene Gebühren umgestellt, weil wohl in der Summe mehr Umsatz mit vielen kleinen günstig wirkenden Einzelpositionen erzielt werden kann? Dennoch sind planbare mandantenbezogene Kosten sicher auch nicht grundsätzlich ungerecht. Irgendwie wirkt das alles schon eher wie eine marketingorientierte "Scheinpreis-Politik". PS: Diese Vertriebsstrategien und damit Preisstrategien, werden früher oder später so oder so ähnlich leider wohl in dieser Branche flächendeckend vorzufinden sein. Ich möchte bemerken, dass unabhängig von den Aussagen der Datev dieses Thema natürlich vollständig durch die Datev beeinflussbar ist - ggf. mit Ausnahmen von den Microsoft-Themen. Und ja, vieles ist subjektiv, aber wenn die Digitalisierung letztlich die Lizenzgebühren überproportional zum Nutzen der Kunden erhöht, ist dies für die letztlich Zahlenden schwer akzeptabel (die wollen dann lieber günstiger analog bearbeitet werden). Bin mal gespannt, was das Thema Grundsteuern da noch für Diskussionen initiiert.... Die letztlich "Zahlenden" sind im Übrigen nicht nur Unternehmungen mit Millionenumsätzen. Ich möchte nicht respektlos der Datev gegenüber wirken - wir dürfen natürlich nicht nur auf die Ärgernisse schauen - aber hier sollte sicher versucht werden, eine einheitliche, transparente, faire, berechenbare und zukunftssichere Preisstrategie zu entwerfen. Das aktuelle System ist so übersichtlich (= Ironie) wie die schon öfter zitierten vielseitigen Rechnungen (bitte hier jetzt keine Diskussion über Papierrechnung - die Form ist ausdrücklich nicht gemeint ;-)) Viele Grüße
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