Moin zusammen,
vorab, als Techniker bin ich mit der Entscheidung absolut einverstanden, dass DATEV den ViWas aufgibt.
Aber die Tatsache, dass die DATEV nun an unser höchstes Gut "Sicherheit" geht, schockiert mich doch sehr!
ViWas ist und war NIE ein Virenscanner! Es war immer nur ein Verwaltungswerkzeug für eine Scanengine. Dies war bekannterweise immer der McAfee. Und wenn wir uns die Anfangszeit ansehen, dann war es für die Administration schon immer ein Graus.
Mal davon abgesehen, dass ich viele Admins/Entscheider kenne, die den McAfee aus mehreren Gründen schon immer abgelehnt haben.
Zwischenzeitlich wurde dann noch die ViWas-Managementkonsole "gebastelt". Auch die war nur ein Anfang und kam gefühlt nie aus dem Beta-Status raus. War also für die laufende Administration auch nie das richtige Werkzeug.
Auf einem Admin-Workshop wurde mal in Aussicht gestellt, dass man bei DATEV plane die "ViWas-Hülle" technisch so auszugestalten, dass man die Scanengine (McAfee) durchaus gegen eine andere tauschen könnte. Der Plan ist nie verwirklicht worden.
Die heutige Situation ist nun einmal so, dass mit jedem Windows-OS der "Microsoft Defender" mit ausgeliefert wird. Und nun stellt sich sowieso die Frage: Will ich mein Betriebssystem mit einem Scanner "belasten" (McAfee), der eine externe Anwendung darstellt und sich tief in das System eingraben muss oder nehme ich den bereits vorhandenen Scanner des Betriebssystems?
Und NEIN, an irgendwelchen "Tests" diverser Zeitschriftenverlage kann und will ich dies nicht festmachen. Da stellt sich mir immer die Frage, wer testet und wer bezahlt den Test.
Und den einzig wirklich wirksamen Virenscanner haben wir auch alle eingebaut: "Brain 1.0"
Fazit für mich: Wenn es sich vermeiden lässt, installiere ich schon seit Jahren keinen ViWas mehr. Der Defender löst die Aufgaben sowohl auf dem Client als auch auf Servern genauso zuverlässig. Und auch Lösungen von diversen anderen Herstellern weine ich in DATEV-fremden Netzen nur allzu gern keine Träne nach. Die Verwaltungsoberflächen waren allesamt gruselig und haben immer wieder zu komischen Effekten geführt. Oder brauchen noch zusätzliche Serverressourcen (SQL, o.ä.), welche dann auch wieder Nebeneffekte auslösten.
Bleibt eigentlich nur noch die Frage der Vergütung. DATEV bietet nun "weniger Leistung" bei gleichem Entgelt. So zumindest mal die schnelle Betrachtung...
Aber: Wenn wir hier wieder Ressourcen bei DATEV freisetzen, die an anderer Stelle sinnvoll eingesetzt werden kann, soll es mir gern recht sein. Das werden allerdings viele andere Mitglieder, Unternehmen, etc. nicht so sehen. Das ist mir klar.
Also: Danke DATEV, dass ihr diesen alten Zopf abschneidet.
Beste Grüße
Christian Ockenfels
