Einen schönen guten Abend Herr Batyuk,
mutig, dass Sie sich in einer Antwort versuchen, auch wenn die alles andere nicht löst.
Lassen Sie mich das kurz, aus meiner Warte, erklären, die sich, wie ich vermute, kaum von der, der Kollegen unterscheiden dürfte.
Am Anfang war der Schock, DATEV macht kein eigenes Programm, weil sie das nicht für sinnvoll halten, es würde sich nicht lohnen. Aha, für was hat man eigentlich das Grundvermögen in der Erbschaftsteuererklärung? Dann kam das Kaninchen mit dem Namen Fino. Entsetzt fragte ich mich, Datenschutz? Nachdem wohl Kammern und Verbände Druck gemacht haben, wurde die Beteiligung herausgekramt. Endlich passen die Bezeichnungen CFO, CEO und was noch alles in die Welt, man ist wer, man hat englische Titel (Verzeihung für den Frust).
Fino aha, ich machte mich auf zu prüfen, wer dahintersteckt. Der Verflechtungsgraph der Crefo war sehr erhellend - da gehört GetMyInvoices dazu. Hm, denken die bei der Grundsteuer wird es wie bei Amazon laufen? Aufgrund eines Posts von mir in FB, unter einer der gewohnt woken und gegenderten Lobeshymnen der DATEV zu Fino, wurde der Kontakt zu mir gesucht. In zwei Telefonaten wurden die Gedanken ausgetauscht und mir wurde erklärt, wie toll das mit der Finanzverwaltung in Bayern laufen würde. Nach meinem Hinweis, dass es 16 Fürsten gäbe, hieß es Hessen läuft auch und man könne die Werte sicher gut abrufen. Die Programmierung würde laufen. Steuern sind halt keine Amazonrechnungen oder wie sonst die ganzen Anbieter heißen, die Dollarzeichen waren groß. Um es mit Heinz Erhard zu sagen: "Wo laufen sie denn..."?
Hätte ich Depp das nur nicht geglaubt. Wir haben uns für die Premium Variante entschieden und unsere Prozesse darauf ausgerichtet. Zum Glück haben wir mit unseren Mitarbeitern die Rollen getauscht und private Grundstücke der Mitarbeiter bearbeitet - die Katastrophe nahm ihren Lauf. Nichts ging wie es sollte. Um unseren Ruf bei den Mandanten nicht zu verbrennen, haben wir uns entschieden, das mit einem Interview zu machen, denn das Mandantenportal können Sie in die Tonne treten. Wir zahlen bereits einige Monate für Schrott oder sollte ich sagen "agile Programmierung". Die bösartige Formulierung ist: Ich kriege grüne Bananen, lasse sie bei mir reifen und bezahle auch noch dafür.
Mitte August haben wir dann so langsam begonnen, immer noch fluchend, aber die Panik sitzt uns, in der Kanzlei, im Genick. Von LuF ist noch gar nichts zu sehen, macht ja nix, ist noch einfacher wie Grundsteuer für EFH, oder?
Die Krönung ist jetzt das? Gerne können Sie noch mehr Öl ins Feuer kippen - laufend werden auf FB irgendwelche neue Firmen für den DATEV Marktplatz gepostet, die teilweise 2 Jahre alt sind und im letzten Jahr eine UG waren. Sehr vertrauenserweckend, wenn ich jedes Mal, wenn ich dort nach einem Partner suche, vorher Northdata und die Crefo bemühen darf - ich habe ja sonst nichts zu tun, oder? Ach ja, da war noch was Grundsteuer, EPP, EKDG, Coronahilfen, KUG, Jahresabschlüsse, GWG, DiRUG, beSt....Dazu muss ich jedes Mal bedenken, sollte ein Rohrkrepierer dabei sein, wie sage ich dem Mandanten im Vorfeld, dass er seine Daten archiviert, damit er im Falle einer BP nicht diesen Herrschaften hilflos ausgeliefert ist? Ich bin Steuerberater und nicht Wirtschaftsdetektiv.
Zum Dank darf ich dann im letzten gegenderten DATEV Magazin lesen: Compliance Pflicht und keine Option, wie ist es mit der Pflicht, uns Genossen gegenüber, uns nicht über die Klinge springen zu lassen? Ich habe leider nicht die Fähigkeiten der heulenden Derwische...
Auf Seite 33 unter Klartext: Fachkräftemangel ein Mythos und die Kanzleien sollten sich fragen, ob für die eigene Attraktivität alles getan werde - nun mit der Software Grundsteuer schafft man es sicher nicht. Wahnsinn wie man mit uns umgeht, vom Great Quit haben die in Nürnberg wohl nichts gehört.
Auch, wenn ich nach wie vor den Gedanken der Genossenschaft gut finde, fühle mich einfach auf den Arm und nicht für voll genommen! Ich würde es sinnvoll finden alle Kraft dort reinzustecken und Ihrer Marketingabteilung auf die Finger zu klopfen: haltet endlich mal die Klappe oder geht raus in die Kanzleien an den Puls der Zeit, aber Hauptsache das DATEV Logo wandelt sich von grün zu bunt und wieder zurück. Sie können sich gar nicht vorstellen, was unsere Mitarbeiter über unseren grünen Riesen sagen, da sind das schon wohlgesetzte Worte.
