Hallo Herr Martens, hallo Kolberg, Ihre Beiträge sprechen mir aus dem Herzen und ich fühle mich, seitdem ich vor ca. 6 Wochen hier im Blog eingestiegen bin, seit langem nicht mehr so allein und weiß, dass es noch andere Menschen gibt, die sich tiefgründig Gedanken machen und vesuchen, die DATEV wachzuküssen. Die DATEV ist im Bereich E-Commerce (Licht)Jahre zurück. Wir hatten einen großen Mandanten im Bereich E-Commerce, wo ich mit allen von Ihnen angesprochenen Themen konfrontiert wurde. Ich bin aktuell sogar der Meinung, dass bei sehr umfangreichen Mandanten (über 5.000-100.000 Buchungszeilen pro Monat) und/oder mit mehreren Ländern, wo die Lieferschwellen überschritten werden, eine Buchhaltung über DATEV gar nicht richtig machbar ist, wenn man alles gesetzeskonform bearbeiten und damit Geld verdienen will, sei denn man hat verständnisvolle und IT-affine Mandanten- und Mitarbeiter und viel Budget zur Verfügung. Man muss bedenken, dass der durchschnittliche Mandant bei der DATEV 200 Buchungszeilen pro Monat hat. Das sind Dimensionen, in den die DATEV gar nicht denkt oder jetzt gerade anfängt zu denken. Wenn man da an manche E-Commerce-Software denkt, wie die programmiert ist und wie durchdacht die Prozesse sind und wie schnell das alles geht, z. B. das Ausgleichen von offenen Posten, da ist die DATEV noch Lichtjahre davon entfernt. So gibt es in DATEV keine Möglichkeit, die einzelnen Daten für die Umsatzsteuer-Voranmeldungen der einzelnen Länder richtig und gut zu buchen. Es gibt nur ein Konto dafür. Man kann Unterkonten anlegen. Aber ohne Erweiterung des Kontenrahmens hat man ab dem 10. Land ein Problem. UStVA für die einzelnen Ländern auf Knopfdruck zu erstellen ist Utopie. Von den von Ihnen beschriebenen OPOS-Problemen ganz zu schweigen. Ich habe dafür praktische Lösungen entwickelt, die aber wieder nicht richtig gesetzeskonform sind bzw. bin ich mir da nicht ganz sicher. Da bin ich noch in der Findungsphase (z. B. will ich gern die ganzen Debitoren gegen den von Hr. Kohlberg erwähnten Sammeldebitor buchen, die Bezahlungen aber nicht abstimmen, sondern ich will gerne die offenen Debitoren aus dem WaWi-System des Mandanten nehmen, da diese E-Commerce-Programme so genial programmiert sind, dass dort ja immer zum Monatsende die offenen Debitoren vorhanden sind; diese kann man sich ja auch geben lassen und den Saldo einfach buchen und/oder ein Konto für alle Geldeingänge nutzen und gegen den Sammeldebitor buchen und die Differenz abstimmen mit den Zahlen vom Mandanten aus seiner WaWi). Im Detail und in der Kürze schwierig zu erläutern, wie ich mir das vorstelle. Hr. Kolberg, vielleicht hilft Ihnen für Ihr Problem mit den Paypal-Umsätzen und den Einnahmen auf dem Konto vor Lieferdatum das nach meinem Dafürhalten sehr gute Buch der DATEV - Umsatzsteuer im E-Commerce. Da sind nach meinem Darhalten genau diese Probleme beschrieben. Da erfahrungsgemäß die DATEV das mit den Beleg- und Zusatzfeldern in absehbarer Zeit nicht hinbekommen wird, bedient man sich preiswerten Konvertern. Das ist genial und behebt genau Ihr Problem. Die Einnahmen vor Auslieferung sind ja Anzahlungen mit Umsatzsteuerpflicht. Die meisten E-Commerce-Unternehmen haben nur sehr wenige echte offene Posten zum Monatsende. Demnach muss man ja die Einnahmen vor Auslieferung gar nicht über OPOS buchen, oder? Mittlerweile erwarte ich gar nicht mehr, dass in diesem Bereich irgendwelche schnellen, für uns positiven Veränderungen kommen. Ich wäre schon froh und dankbar, wenn die DATEV sich in Ihren Kerndienstleistungen und in Ihrer Kommunikation sich schnell und stark verbessert. Ich freue mich auf weiteren Gedankenaustausch mit Ihnen und hoffe, dass wir es schaffen, die DATEV wachzuküssen. Beste Grüße Andreas Flemming
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