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Quereinsteiger im Steuerbereich?

105
letzte Antwort am 23.10.2024 14:26:18 von Jon_Werner
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Jon_Werner
Einsteiger
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Nachricht 1 von 106
3951 Mal angesehen

Ich bemerke, dass Kanzleien häufig nach Mitarbeitende suchen, die seit mehreren Jahren als Steuerfachangestellte im Beruf sind.

 

Wieso sind Ausschreibungen für Quereinsteiger im Steuerbereich selten? 

 

Welche Abschlüsse eignen sich eurer Meinung nach am besten als Quereinstieg? 

 

Bietet eure Kanzlei auch Stellenangebote für Rechtsreferendare in der Wahlstation an? 

 

 

 

 

tu_heggi
Fachmann
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Nachricht 2 von 106
3909 Mal angesehen

Weil wir mit ungelernten Kräften NUR schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Organisation, GoBD Wissen, "Datev-Verständnis", ... alles fehlt. Da ist es "gesünder" sich von C-Mandaten zu trennen.

 

Selbst kleine Löhne oder Buchführungen sind Minenfelder da auch hier immer mehr Auslandssachverhalte etc hinzukommen.

 

Wer hier nichtmal Basiswissen hat dürfte höchstens Buchführungen abtippen - und das macht der ASR bald und ob ich einen Kollegen der es mitunter nicht versteht kontrollieren muss oder eine KI - nehme ich die KI 

 

edit: Bevor die Rückfrage kommt - JA WIR BILDEN SELBER AUS

Cynthia112
Einsteiger
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Nachricht 3 von 106
3827 Mal angesehen

Bonjour,

 

Ihre Frage ist berechtigt und schön, dass Sie sie stellen. Dennoch muss ich dem Schreiber "tu-heggi" beipflichten. 

 

Mich selbst haben bestimmte Quereinsteiger und "selbsternannte Buchhalter" aus dem Steuerbüro vertrieben.

 

In Berlin wurden in Steuerkanzleien damals sehr viele von diesen Quereinsteigern bzw. selbsternannten Buchhaltern eingestellt und die haben alles was die See anschwemmt, irgendwo hin gebucht und wir mussten im Rahmen des JA alles mühsam umbuchen, was Zeit, Geld und Nerven gekostet hat. 

 

Daher kann ich das gut verstehen, wenn Steuerkanzleien hier Abstand nehmen und keine selbsternannten Buchhalter mehr einstellen. Für mein Empfinden zwar etwas zu spät, aber dennoch gut, dass es ein solches Umdenken gibt. Viele Grüße aus Berlin.

rschoepe
Experte
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Nachricht 4 von 106
3818 Mal angesehen

Als selbst Quereinsteiger (Bibliothekar B.A. und abgebrochen Informatik) ist das extrem individuell, ob man in das Berufsfeld passt. Bei den entsprechenden Ausbildungsberufen weiß die Kanzlei, was sie "bekommt" und muss nur noch abklopfen, ob es auf einer persönlichen Ebene passt. Bei Quereinsteigern zusätzlich noch (übertragbares) Vorwissen. Wir haben aber auch Mitarbeiterïnnen, die von Banken, Sozialversicherungen oder aus der Finanzverwaltung kommen.

Du wirst als Quereinsteiger aber immer, egal in welchem Bereich, deutlich stärker auf Initiativbewerbungen und Vitamin B angewiesen sein.

 


@Jon_Werner  schrieb:

Bietet eure Kanzlei auch Stellenangebote für Rechtsreferendare in der Wahlstation an?


Ich glaube schon, die landen dann aber bei unseren Rechtsanwälten. 😉

Jon_Werner
Einsteiger
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Nachricht 5 von 106
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Darf ich erfahren, was Ihres Erachtens "selbsternannte Buchhalter" sind?

Jon_Werner
Einsteiger
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Nachricht 6 von 106
3672 Mal angesehen

 

 


@Jon_Werner  schrieb:

Bietet eure Kanzlei auch Stellenangebote für Rechtsreferendare in der Wahlstation an?


Ich glaube schon, die landen dann aber bei unseren Rechtsanwälten. 😉


Ich meinte aber eigentlich für Referendare, die bei Steuerberatern ihre Wahlstattion machen? Namentlich soweit der Referendar im Rahmen des Studiums (Schwerpunktbereich) Steuerrecht hat, dürfte sich in dieser Hinsicht durchaus eine Chance bieten. Namentlich, sofern die Referendare keine "Zusatzvergütung" wollen, mithin keine Lohnkosten verursachen.

 


@rschoepe  schrieb:

Als selbst Quereinsteiger (Bibliothekar B.A. und abgebrochen Informatik) ist das extrem individuell, ob man in das Berufsfeld passt. Bei den entsprechenden Ausbildungsberufen weiß die Kanzlei, was sie "bekommt" und muss nur noch abklopfen, ob es auf einer persönlichen Ebene passt. Bei Quereinsteigern zusätzlich noch (übertragbares) Vorwissen. Wir haben aber auch Mitarbeiterïnnen, die von Banken, Sozialversicherungen oder aus der Finanzverwaltung kommen.

Du wirst als Quereinsteiger aber immer, egal in welchem Bereich, deutlich stärker auf Initiativbewerbungen und Vitamin B angewiesen sein.

Da gebe ich dir natürlich Recht. Wie lange dauert ein Quereinstieg bei Leuten aus Banken bzw. Sozialversicherungen?

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Cynthia112
Einsteiger
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Nachricht 7 von 106
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Sehr gerne.

 

"Buchhalter" ist keine gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung, weshalb sich grundsätzlich jeder so nennen darf. Auch wenn Sie nur zufällig einmal neben einem Gesetzbuch gestanden haben, dürfen Sie sich "Buchhalter" nennen. Viele Grüße aus Berlin

 

 

cro
Experte
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Nachricht 8 von 106
3625 Mal angesehen

@Jon_Werner  schrieb:

 

Ich meinte aber eigentlich für Referendare, die bei Steuerberatern ihre Wahlstattion machen? Namentlich soweit der Referendar im Rahmen des Studiums (Schwerpunktbereich) Steuerrecht hat, dürfte sich in dieser Hinsicht durchaus eine Chance bieten. Namentlich, sofern die Referendare keine "Zusatzvergütung" wollen, mithin keine Lohnkosten verursachen.

 

Da gebe ich dir natürlich Recht. Wie lange dauert ein Quereinstieg bei Leuten aus Banken bzw. Sozialversicherungen?


Ich würde eine abgekürzte Berufsausbildung (ernsthaft!) und kein Praktikum (Pflichtpraktikum im Studium ist dagegen immer OK) empfehlen.

renek
Meister
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Nachricht 9 von 106
3573 Mal angesehen

Also, ich selbst bin Umschüler gewesen im Alter von 33 Jahren. Das Pflichtpraktikum endete damit, dass mit aus 2 Landkreisen alle abgelehnt haben! Einzig ein Dozent hat mich genommen und hatte mir tatsächlich sogar nach 3 Wochen bereits gefragt ob ich nach der Ausbildung nicht direkt dort arbeiten will.

 

Quereinsteiger haben es aus meiner Erfahrung gerade im Bereich Steuern sehr sehr schwer! Das liegt natürlich an den schlechten Erfahrungen einerseits (siehe @tu_heggi), anderseits aber auch an Kanzleien die doch sehr eingebildet und voreingenommen in dieser Beziehung sind (das ist meine Erfahrung, und nein, gilt nicht für alle). Dazu kommen auch noch zahlreiche Sonderfälle.

 

Und Studium mit Bachelor oder Master heißt auch nicht, dass man was in der Praxis kann. Es heißt oftmals nur, dass man die Prüfungsaufgaben lösen konnte.

 

Dagegen stehen dann Leute wie Du und ich, die dann in diesem System leider unter gehen, weil sich Ihrer nicht erbarmt wird. Das muss man dann als gegeben hinnehmen - was zwar traurig ist, aber oft eh nicht geändert werden kann.

 

Und bevor ich jetzt falsch verstanden werde: Es braucht sich keiner angegriffen zu fühlen. Ich kenne Euch sowieso nur als Text und User-Avatar auf meinen Bildschirm ;). Ich meine keinen persönlich, sondern zeige einfach meine Sicht auf, die ebenso nicht generell gilt, wie die Aussage, dass "alle Quereinsteiger eh zu doof" sind (freie Interpretation :D). Und ich verstehe die Kanzleien vollkommen - also zum Teil. Denn ja, es gibt (viele) Leute, die stellen sich das einfacher vor als es in Realität ist. Man benötigt dann doch ein bisschen Gehirnmasse die noch aktiv sein muss...

 

Das ist ja auch an anderen Stellen so. Jeder kann bspw den BiBu machen (Okay, es sollte heißen "probieren zu machen"). Bei meinem 6-Monatskurs war ein 50-jähriger Selbständiger dabei, der angab, dass seine StB'in bescheinigt hat, dass er seine Buchhaltung selbst gemacht hat und daher fähig ist. Resultat nach 1 Woche: Aufgabe weil er nur Bahnhof versteht...

 

Wünschenswert wäre, wenn bei all dem Mangel an Fachkräften zumindest ein klein wenig mehr Mut da wäre. Wie wäre es einen potentiellen Kandidaten mal bei kleinen Dingen zu einem Mitarbeiter zu setzen. Oder einen Test zu basteln den Bewerber machen sollten? Hier könnte man bspw bei den Berufsbildungsinstituten die Umschulungen durchführen anfragen.

 

Ich denke manch einem ist nicht bewusst welch tollen Leute manches Mal da draußen unentdeckt bleiben, nur weil keiner Mut hat.

 

Frei nach "Wir kaufen einen Zoo": "Manchmal braucht Du nur 20 Sekunden Mut".

Cynthia112
Einsteiger
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Nachricht 10 von 106
3526 Mal angesehen

Ich würde da gerne nachhaken wollen.

 

Sie betonen, dass sich niemand angegriffen fühlen muss, aber wenn sich der ein oder andere Mühe gegeben hätte, er einen tollen/qualifizierten Menschen da draußen entdeckt hätte? Oder wenn der ein oder andere einen potentiellen Kandidaten zu einem Mitarbeiter gesetzt hätte. Um was genau zu machen?

 

Denken Sie, dass „wir“ hier versagt haben? („Wir“ = Steuerberater / Steuerfachgehilfen)

Viele Grüße aus Berlin.

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jjunker
Allwissender
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Nachricht 11 von 106
3462 Mal angesehen

@tu_heggi als Quereinsteiger verstehe ich das nicht ganz. Angefangen habe ich hier mit dem Thema Vollmachtdatenbank implementieren und damals noch Ausgangsrechnungen auf 8400 / 8125 / 8120 erfassen für zwei Mandate. Später kam eine kleine Buchhaltung dazu, dann der Umstieg auf digitale Buchhaltungen.

 

Als Wirtschaftsingenieur hatte ich schon mal vor Jahren was zu Buchhaltungen gehört.... kam aber mit nahezu Null theoretischem Wissen und faktisch Null praktischem Wissen hier an.

 

Daneben kümmere ich mich um den ganzen Kram, wie Drucker funktioniert nicht,.... etc.

 

Dadurch haben unsere steuerlichen Fachkräfte mehr Zeit.

MVP 
f_mayer
Meister
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Nachricht 12 von 106
3413 Mal angesehen

@renek  schrieb:

Und Studium mit Bachelor oder Master heißt auch nicht, dass man was in der Praxis kann. Es heißt oftmals nur, dass man die Prüfungsaufgaben lösen konnte.

Mein Verdacht ist, dass dieses Phänomen auch bei uns aufgetreten ist. Mir scheint es besonders wahrscheinlich, wenn auch die Personen die einstellen sich nicht voll im Klaren sind, was genau der Mitarbeiter zu machen hat.

renek
Meister
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Nachricht 13 von 106
3399 Mal angesehen

@Cynthia112  schrieb:

Ich würde da gerne nachhaken wollen.


gerne

 


Sie betonen, dass sich niemand angegriffen fühlen muss

Ja, weil meine Worte sicherlich den ein oder anderen persönlich treffen könnten obwohl ich es allgemein und aus meiner persönlichen Erfahrung heraus wie geschildert erlebt habe.

 


aber wenn sich der ein oder andere Mühe gegeben hätte, er einen tollen/qualifizierten Menschen da draußen entdeckt hätte?

Wenn es den oder di das dasjenige gibt, dann ein dickes fettes Merci und 👍, denn das passiert aus meiner subjektiven Betrachtung heraus zu wenig!

 


Oder wenn der ein oder andere einen potentiellen Kandidaten zu einem Mitarbeiter gesetzt hätte. Um was genau zu machen?

Um zu sehen welches Verständnis für den Beruf der/diejenige mitbringt! Das kann man u.a. so gestalten, dass man Bewerber zeigt was man hier so macht und Fragen stellt wie "kannst Du Dir vorstellen warum das so gemacht wird?". Das habe ich aktiv in meinen bisherigen Stellenausschreibungen so gemacht um ein Gefühl zu bekommen ob der Bewerber etwas für meine Abteilung ist und natürlich auch um den Bewerber zu zeigen mit was er tatsächlich zu tun hat 😉

 

Ich sage NICHT, dass der Bewerber beim Chef auf´m Schoß sitzt. Aber alle tollen Kanzleiinhaber/*innen haben doch auch dieses ganz tolle Personal. Warum hört es denn dann hier auf? (rhetorisch gefragt)

 


Denken Sie, dass „wir“ hier versagt haben? („Wir“ = Steuerberater / Steuerfachgehilfen)

Ja und nein! Ich sage nur, dass die Probleme des Fachkräftemangels nicht nur bei den Bewerbern liegen. Wer seine Ansprüche zu hoch schraubt und mit Vorurteilen auf Bewerber schaut, der muss sich in der Tat auch gar nicht wundern wenn er dann Chancen liegen lässt.

 


Viele Grüße aus Berlin.

Na dann Servus aus`m tiefsten Bayern 😄

 

 

P.S.: In meiner Kanzleizeit habe ich auch alle Varianten gesehen. Gute und weniger gute SFA, BiBu, SFW, StB. Deshalb habe ich meine Aussagen oben auch allgemein als Möglichkeit geschildert. Und nur damit ich zeige wie ich "ticke": Mein Azubi der morgen anfängt, der wurde im letzten Jahr überall abgelehnt und hat über 50 Bewerbungen geschrieben. Hat sich mit Aushilfsjobs über Wasser gehalten und wurde auch dieses Jahr mit vielen Abweisungen gesegnet. Sein Zeugnis ist solide zwischen 2 und 3. Ohne Bewerbungsgespräch habe ich diesem jungen Mann eine Chance gegeben und zugesagt, weil ich es für eine Schande für dieses Land halte wie man junge Leuten keine Chance gibt, aber dann über Fachkräftemangel diskutiert!

renek
Meister
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Nachricht 14 von 106
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@f_mayer  schrieb:
Mein Verdacht ist, dass dieses Phänomen auch bei uns aufgetreten ist. Mir scheint es besonders wahrscheinlich, wenn auch die Personen die einstellen sich nicht voll im Klaren sind, was genau der Mitarbeiter zu machen hat.

Das kommt noch hinzu. In Fachkreisen ist von "Fach**bleep**en" die Rede 🤣.

 

Tatsächlich habe ich die Erfahrung sammeln dürfen das man oftmals dazu neigt Leute aus diversen Gründen bereits im Vorfeld abzuschreiben.

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f_mayer
Meister
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Nachricht 15 von 106
3340 Mal angesehen

@renek  schrieb:

Tatsächlich habe ich die Erfahrung sammeln dürfen das man oftmals dazu neigt Leute aus diversen Gründen bereits im Vorfeld abzuschreiben.


Und im Gegenzug Leute mit wohlklingenden Titeln mit zu großen Erwartungen aufnimmt, was dann zu beiderseitiger Enttäuschung führt nehme ich an. Auch ein mehrjähriges Studium im Finanzbereich macht jemanden nicht unbedingt äquivalent zu einem einfachen aber erfahrenen Steuerfachangestellten, wiederum aber habe ich den Verdacht, dass eine derartige Annahme gelegentlich vorherrscht.

Jon_Werner
Einsteiger
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Nachricht 16 von 106
3307 Mal angesehen

Ich kann übrigens allen Steuerberatern den Tipp geben auch auf der eigenen Internetseite eine Dauerstellenausschreibung für Rechtsreferendare in der Wahlstation auszuschreiben:

 

1. Rechtsreferendare, die sich bewusst darauf bewerben, wollen häufig die Wahlstation dazu nutzen, Buchführung bzw. Jahresabschluss zu vertiefen. 

 

2. Rechtsreferendare in der Wahlstation sind weiterhin beim Land angestellt und verursachen keine Lohnkosten. 

 

3. Soweit die Stellenausschreibung nur auf der eigenen Homepage ist, dürften sich die Kosten überschaubar halten.

 

Gelöschter Nutzer
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3289 Mal angesehen

ich find @tu_heggi aussage ganz schön derb pauschal 🙂

 

es gibt da alles mögliche querbeet... ich könnte da vermutlich dutzende beispiele, positive wie negative, von quereinsteigern, langjährig beschäftigten, ausgebildeten fachankräften usw. erzählen.

da thema ist ist ivm mit allen richtungen extrem! schwierig..

 

soll sogar mas/stbs geben, die korrigieren im abschluss sogar was falsch... aber wenns niemand prüft...

Usus
Fortgeschrittener
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Fachkräfte oder Quereinsteiger, egal ob gelernt oder ungelernt, am Ende gibt es überall Perlen und Nieten. 

Rechtsreferendare, die sich für Steuerrecht interessieren, wollen das in der Regel auch wirklich und können daher ganz bestimmt eine gute Bereicherung im stressigen Büroalltag sein.

Man sollte nie das Buch nach seinem Einband beurteilen.

Wichtig ist am Emde die Leistung und der Wille zur Weiterbildung.

 

Cynthia112
Einsteiger
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Bonjour,

 

und erst einmal herzlichen Dank für die ausführliche Antwort und dass Sie sich die Zeit genommen haben. 

 

Dennoch, bin ich immer noch nicht so recht überzeugt und finde klare Zustimmung zum Beitrag von "tu-heggi" . Warum? Weil ich einfach die erdrückenden Erfahrungen nicht ignorieren kann. Ich  habe zu viele Buchungssätze, wie "Dummheit an Kasse" erlebt. Und meine Erfahrungen teile ich auch mit befreundeten Berufskolleginnen. 

 

Trotzdem, wünsche ich allen weiterhin viel Erfolg auf der Spur mit Quereinsteigern und selbsternannten Buchhaltern.

 

Weiterhin ganz herzliche Grüße aus Berlin ins tiefste Bayern.

 

 

Usus
Fortgeschrittener
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Über solche Erfahrungen könnte man ganze Romane schreiben, leider auch über Kollegen, die es aufgrund Ihrer Ausbildung besser wissen müssten.

Motto: Ich buche alles hin und her, am Ende findet's keiner mehr.

Aber wir geben die Hoffnung nie auf.

Manchmal hilft eine Woche Probearbeit, möglichst im Angesicht von Mitarbeitern, bei denen das Telefon nie still steht oder die anderweitig sehr gefragt sind und trotzdem noch nebenbei arbeiten😉 Und zur Einweisung gleich mal das volle Programm erklären.

Entweder man bekommt einen höheren Gehaltswunsch oder ein "ist doch nichts für mich" 🤷‍♀️

tu_heggi
Fachmann
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Nachricht 21 von 106
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Wir haben auch einigen ,mitunter "nicht vermittelbaren", Chancen gegeben.

Arbeitsplatz, IT, Abläufe eingerichtet um dann festzustellen das nach zwei Tagen "Überforderung" eintrat und Sie nicht wiederkam. Gehalt ist "fast egal"

 

--> Hauptsache Schäden von Kanzlei, Kollegen und Mandanten abhalten!

 

Möglicherweise hatten wir auch einfach nur Pech, jedoch fängt heute unsere ehemalige Praktikantin Ihre Ausbildung bei uns an. Wir sind bester Hoffnung!

Usus
Fortgeschrittener
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Nachricht 22 von 106
3123 Mal angesehen

Für ihre neue Auszubildende und ihr Unternehmen viel Glück. Wir hatten bisher in dieser Hinsicht noch nicht so viel Erfolg. Es gab eine jugendliche Praktikantin, welche wir für den steuerlichen Bereich begeistern konnten, haben Sie aber leider an die Finanzverwaltung ( Ausbildung Höherer Dienst) "verloren".

Vielleicht beim nächsten mal. Nächste Station: Ausbildungsmesse

tu_heggi
Fachmann
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Nachricht 23 von 106
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Risiken gibt es immer, eine Beschäftigung auf "Lebenszeit" wird schwieriger da das Angebot und die Bereitschaft sich für Job, Liebe, Freunde, Stadt o. a. zu verändern größer ist.

 

Irgendwann kommt auch hier ein "Knick" und die Angestellten sind froh um den jetzigen Job / Arbeitgeber

theo
Meister
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Nachricht 24 von 106
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@Jon_Werner  schrieb:

Welche Abschlüsse eignen sich eurer Meinung nach am besten als Quereinstieg? 

 


Dr. der Geschichte, Abschlussarbeit irgendwas über Kirchen, hat sich innerhalb kürzester Zeit selbständig in EO comfort eingearbeitet u. beherrscht das jetzt als einzige.

in dubio pro theo
Cynthia112
Einsteiger
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Nachricht 25 von 106
3012 Mal angesehen

Bonjour,

 

ich muss gerade herzhaft lachen und frage mich gleichzeitig, ob das Ihr Lebenslauf ist?

 

Viele Grüße aus Berlin.

tu_heggi
Fachmann
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Nachricht 26 von 106
3002 Mal angesehen

@theo  schrieb:

@Jon_Werner  schrieb:

Welche Abschlüsse eignen sich eurer Meinung nach am besten als Quereinstieg? 

 


Dr. der Geschichte, Abschlussarbeit irgendwas über Kirchen, hat sich innerhalb kürzester Zeit selbständig in EO comfort eingearbeitet u. beherrscht das jetzt als einzige.


Dann ist er ein "DATEV-Jünger" und hat eine einzigartige Verbindung zum Programm

Stb2021
Einsteiger
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Nachricht 27 von 106
2891 Mal angesehen

Das Zauberwort lautet "Steuerassistent". Keine Kanzlei schreibt auf Ihre Homepage "Wir nehmen jeden der sich bewirbt". Das kann man in der Außendarstellung nicht bringen. Das Wort "Quereinsteiger" geht nicht.

 

Also schreibt man "Steuerassistent", was keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Und beim Profil dann "Studium oder ähnliche Qualifikation. Genauso bei Prüfungsassistent.

 

 

Und was die notwendige Qualifikation angeht: Ich kann absolut jedem die Grundzüge ordnungsgemäßer Buchführung beibringen. Kein Problem.  Aber wenn ich erst einmal anfangen muss zu erklären wie man mit Doppelklick eine PDF öffnet, dann ist diese Person nicht vermittelbar.

Und im Moment haben wir eine ganze Generation von Tablet-Schülern die einen Computer gerade mal so anschalten können. 

jjunker
Allwissender
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Nachricht 28 von 106
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ich kann absolut jedem die Grundzüge ordnungsgemäßer Buchführung beibringen. Kein Problem. 

 

@Stb2021 ich wage zu behaupten, dass die Ausbildung zum Steuerfachangestellten genauso komplex ist wie das Abitur. --> Wer die Eignung fürs Abitur nicht mitbringt sollte sich an so einer Ausbildung auch nicht versuchen.

Daraus leitet sich auch ab, wer es damals nicht geschafft hat das Abitur zu machen oder eine ähnlich komplexe Ausbildung zu absolvieren (Rechtsanwaltsgehilfe, Elektroniker Fachrichtung Steuerungstechnik,...) sollte sich einen Quereinstieg in den Bereich Steuern vielleicht zweimal überlegen.

 

Aber wenn ich erst einmal anfangen muss zu erklären wie man mit Doppelklick eine PDF öffnet, dann ist diese Person nicht vermittelbar.

--> Bedienung ist erlernbar. Privat nutze ich Linux, in der Arbeit Windows und der Serniorchef kommt mit seinem iphone um die Ecke man muss eben flexibel sein. Und die Bedienung von DATEV muss eh jeder der damit arbeiten will erstmal erlernen... 

MVP 
Cynthia112
Einsteiger
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Nachricht 29 von 106
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Bonjour,

 

und wirklich schön beschrieben. Dankeschön! Ich denke, dass wir das hier alle ähnlich sehen.

Vermute aber, dass wir bei selbsternannten Buchhaltern auf Unverständnis stoßen werden. Dort wird häufig eine andere Auffassung vertreten.

Viele Grüße aus Berlin

tu_heggi
Fachmann
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Nachricht 30 von 106
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Wer gibt auch schon selbst zu "unwissend" (bewusste Umschreibung) zu sein?

105
letzte Antwort am 23.10.2024 14:26:18 von Jon_Werner
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