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Das Desaster der Steuerberatung

220
letzte Antwort am 28.06.2023 13:17:20 von jjunker
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S33K3R
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 "Frösche sind grün wegen der Photosynthese"

Eigentlich ist das -fast genial verkürzt- auf den Punkt gebracht - richtig.

 


 

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jjunker
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Nachricht 62 von 221
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Die DATEV ist Teil unserer Gesellschaft,

 

Dann steht es aber schlecht um unsere Gesellschaft. *Ironie off*

 

Warum die DATEV besser sein sollte?

 

Weil es eine Genossenschaft ist. --> zu gut gläubig

Weil die Genossen aus dem Teil der höher gebildeten Gesellschafsschichten kommen --> Bildung schützt vor Dummheit/Arroganz nicht

Weil Sie selber stets postuliert gut zu sein und besser zu werden? --> könnte zu der irrigen Annahme führen Sie wäre was Besseres.

Weil Sie als Genossenschaft eines höher gebildeten Berufsstands schlicht besser sein sollte? -->

Das zumindest meine persönliche Erwartungshaltung. Die muss man sicher nicht teilen. 🤗

  

 

 

Alle Lösungshinweise erfolgen unter Ausschluss der Haftung. Die Prüfung hinsichtlich technischer Richtigkeit und rechtlicher Konsequenzen obliegt dem Leser des Beitrags
miwiw_p
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Ich denke die DATEV hat ihren Kernbereich vollkommen aus den Augen verloren.

Es ist für mich vollkommen unverständlich wie man da so umständliche und hässliche Software entwickeln kann.

 

Jeder Programmierer bei der DATEV muss doch wissen wie eine Software heute zu funktionieren hat, sie sehen es pausenlos auf dem eigenen Handy oder deren Kinder bedienen Apps ohne überhaupt lesen zu können. 

 

(Passage von Admin gelöscht, Verstoß gegen die Community-Regeln.)

 

Wie soll ich denn einen Mitarbeiter um die 50+ die ordentliche Nutzung von DUO beibringen wenn nichtmal die Kontonummer (zB Bankauszugsmanager) überall automatisch zur Nutzung hinterlegt wird?
Wo sind denn Assistenten die fragen welche Auswertungen der Mandant in DUO sehen soll?

Warum erkennt ReWe neue Belege in DUO etc. nicht automatisch?

Sind automatische generierte Lerndateien wirklich ein Hexenwerk im Jahr 2023?

Es ist mir ein Rätsel.

 

Wollte gerade mal wieder die ISWL Mandantenanalyse befüttern - wollte. Online ist das ja ganz gut gemacht. Das Datentransfertool ist wieder mal so unglaublich schlecht, ich bin da teilweise wirklich fassungslos.

 

Wenn man sich bei der Software mal wieder auf den Kernbereich von uns Steuerverwaltern konzentrieren und den ganzen unnützen Müll über Bord werfen würde, dann bestünde eine realistische Chance die Sache (Personalmangeln, Bürokratie etc.) wieder in den Griff zu bekommen.

 

Stattdessen kommt jetzt der Buchungsautomat welcher uns - mit unseren Daten befüttert - verkauft wird?
(Facebook & Co lässt grüßen) Da ist doch die nächste Softwarekatastrophe schon vorprogrammiert (höhö Wortwitz) obwohl der Rest noch nichtmal im Jahr 2023 angekommen ist.

 

Naja, wird schon werden.
Ich wünsche eine gebührenreiche Woche

wielgoß
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Nachricht 64 von 221
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Hallo Herr Junker,

 

die ursprüngliche Passage war:

 

Die DATEV ist Teil unserer Gesellschaft, daher kämpft sie mit den gleichen Rahmenbedingungen.  Warum sollte "die DATEV" besser sein, oder sich anders verhalten, als dies die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen seit Jahrzehnten vorleben?

➡️

 

Weil Sie als Genossenschaft eines höher gebildeten Berufsstands schlicht besser sein sollte

Nun ist es der "Berufsstand" (runtergebrochen: jede Kanzlei mehr oder weniger) und deren Interessenvertretungen die am Fachkräftemangel bzw. am Problem an Fachkräfte zu kommen nicht ganz unbeteiligt sind...und das nicht erst seit 2020...

 

Beste Grüße

 

Christian Wielgoß

 

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jjunker
Experte
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Nachricht 65 von 221
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@wielgoß : Wir hatten den Praktikanten da. Fazit nach 5 Wochen.

Ich habe ihm angeboten, das er Buchhaltungen gerne als Ferienjobber oder 520 € Jobber neben der Schule oder später Studium bei uns machen könne (der Knabe ist wirklich gut).

OTON: "Die Leute hier in der Kanzlei sind super nett und man sieht über die Buchhaltung echt in interessante Branchen, aber die Programme (er meinte ReWe und OPOS) sind so ..."denkpause" alt und kompliziert, dass macht nicht wirklich Spaß"

Das ist jetzt ein Einzelfall, er hatte weil seine große Schwester Informatik studiert auch Ahnung von moderner Programmarchitektur und der Leistungsfähigkeit von Software. 

Er hatte, eigentlich zu Probezwecken, einen Architekten (Jahresbuchhaltung) und einen Garten- und Landschaftsbauer (Quartalsbuchhaltung) für uns erfasst. Das war aber nach den Stichproben so gut, dass wir es komplett geprüft haben und verwenden konnten

 

"und deren Interessenvertretungen"

 

Mit der Software braucht DATEV auch nicht beim bayrischen Girlsday oder Berufsschnuppertagen an Schulen Werbung für uns machen gehen. Die ziehen alle den Vergleich zu Ihren Smartphones Tablets und Gamingkonsolen und denken sich "Nein Danke".

Und wenn Sie mit "Interessenvertretungen" nur auf die Kammern abstellen. --> Was ist das für eine Aussage über eine Genossenschaft wenn Sie sich als reiner Sachdienstleister definiert?

Ach nein tut sie seit der Satzungsänderung nicht mehr stimmt. Privatkunden und bei der Grundsteuer mit den VR Banken ins Bett steigen und den eigenen Genossen Umsatz abzweigen.  

 

Zurück zum Ursprung: Das Desaster der Steuerberatung - DATEV-Community - 339263

Oder besser der Frage: Was hat unsere Genossenschaft gegen dieses Desaster getan oder gar dazu beigetragen?

 

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wielgoß
Experte
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Nachricht 66 von 221
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Hallo Herr Junker,

 

ich habe ja nicht behauptet, ein Heilmittel gegen das Fachkräfte-Symptom zu haben (bitte jetzt nicht medizinisch korrekt auswerten - gegen Symptome gibt es keine Heilmittel 😉).

 

Und wir sollten uns auch nicht nur auf den Nachwuchs fokussieren. Die Frage, die sich ja jede Kanzlei stellt: Wie kommen wir an Fachkräfte.

 

Und da lag und liegt der Ball vor allem bei den Kanzleien, bei manchen funktioniert es, bei manchen nicht - wie das auch in anderen Branchen üblich ist.

 

In Teilen unzweifelhaft unzulängliche DATEV-Software vorzuschieben, reicht für eine generelle Erklärung meiner Meinung nach aber nicht...

 

Beste Grüße

 

Christian Wielgoß

Community Manager
Christian_Buggisch
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@wielgoß 

 

Es ist in der Tat so, dass sich die Schwerpunkte der Berufskammern und der DATEV bei der Unterstützung des Berufsstands unterscheiden. Während die Berufskammern in der Berufspolitik stark unterwegs sind, kümmern wir uns bei DATEV vor allem um Umsetzungsfragen. Was kann sinnvoll mit Software umgesetzt werden, wo enthalten Gesetzesinitiativen Hürden, die auch mit noch so guter Software nicht hilfreich für die Kanzleien und Unternehmen sind. Hier gibt DATEV durchaus auch Stellungnahmen ab, die Beachtung finden. Dabei geht es aber um fachliche Expertise und nicht um politisches Agieren.

Viele Grüße, Christian Buggisch
DATEV eG | Leiter Unternehmenskommunikation
cwes
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Nachricht 68 von 221
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@Christian_Buggisch  schrieb:

@wielgoß 

 

Hier gibt DATEV durchaus auch Stellungnahmen ab, die Beachtung finden. Dabei geht es aber um fachliche Expertise und nicht um politisches Agieren.


Hat Datev gegenüber der Kammer / FinVerw dazu Stellung genommen, dass eine Vollmachtsdatenbank ohne automatische Protokollfunktion über Eintragungen/Änderungen/Löschungen von Vollmachten aus administrativer (kannste schön von Hand protokollieren, wann du eine Vollmacht löschst) und technischer (die Daten fallen ohnehin an und sind zur ordnungsgemäßen Berufsausübung dringend notwendig) Sicht einfach nur ein Knüppel zwischen die Beine der Genossen / vertretenen Kammermitglieder / Organe der Steuerrechtspflege ist? Ich tippe mal auf 'nein'.

 

Genau solche Kleinigkeiten, die man "hätte besser machen können, wenn man zweimal nachgedacht hätte und nicht faul gewesen wäre" sind es, die die aktuelle Situation herbeigeführt habe. Sowohl bei der Datev, als auch beim Gesetzgeber, der Finanzverwaltung und der Beraterschaft.

glasi
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Nachricht 69 von 221
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Jenseits der DATEV --> Was wir an Bewerbungen für die letzte Lehrstelle bekommen haben.... Die Politik treibt alles und jeden an die Unis. Wer einen Stift gerade halten kann bekommt gefühlt ein Abitur und darf studieren. Die duale Ausbildung (einmalig auf der Welt und mit ein Grund für eine Leistungs fähige Wirtschaft) wird doch seit Jahren klein geredet. "O-TON Da gehe ich lieber an der Kasse arbeiten und mach noch nen 520 Euro Job, hab ich mehr von als wenn ich drei Jahre für 1.000 Euro arbeiten gehe"

Das sage ich schon seid Jahren, besonders hier in NRW mit beginn der 90er z.B. die Hauptschulen kaputt gemacht wurden bzw. schlecht geredet. Aber Hauptsache jeder Depp soll Abi machen können, es soll ja keiner "benachteiligt" werden. Und dann wundert man sich über das fallende Niveau in den letzten Jahren.

Neu_hier
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Ich mache die DATEV nicht für die Probleme des Berufsstands verantwortlich. Dennoch erkenne ich aus viele Beiträgen ein Stück Wahrheit zur Frage, ob DATEV mit Änderungen des Angebots helfen könnte (jetzt wäre ganz gut).

Die Wahrheit ist, dass die DATEV-Landschaft (Ökosystem) derart komplex geworden ist, dass weder der Anwender noch die DATEV selber noch den Überblick hat. Das ist zumindest meine, wahrgenommene Wahrheit.

Für den Anwender kann ich mich selbst beobachten, für die DATEV die Anrufe des Servicekontakts.

Ich habe zunehmend Probleme die Programmstrukturen zu durchblicken und die unsäglichen Kürzel der DATEV zu verstehen (LORV & Co.). Neuerungen in den Programmen bekomme ich nicht mehr mit.

Der SK beendet immer mehr Gespräche mit dem Satz "Verstehe ich auch nicht" oder "Ach, die Daten kommen aus LODAS, sorry, kann nur LuG"). Ganz ehrlich, die SK auf erster Stufe helfen uns in vielen Fällen gar nicht mehr weiter, oft wird nur das erforscht, was wir im Detail bereits in den SK geschrieben haben (Zeitverbrennung und Frust auf beiden Seiten), oft wissen wir auch nicht weniger als der DATEV-Mitarbeiter.

Wenn der SK-Kontakt dann noch meckert (heute geschehen), "Mist, ist die Schrift klein!", weil er selber offenbar vor einem Mini-Bildschirm sitzt, läuft da wohl offensichtlich was verkehrt.

Flankierend verliert die DATEV immer mehr die Fähigkeit zu vollständigen und verständlichen Hilfetexten (meine Meinung).

Abhilfe: Verständliche Sprache, mehr und gute Informationen, Kommunikation verbessern, Überblick über die DATEV-Landschaft schaffen (DATEV-Landkarte), "Stellen" wo etwas zu finden ist zu vereinheitlichen, an einer Stelle, an einem Startpunkt. SK verbessern. 

In den Programmen nach dem Konzept von leicht zu schwer und einfach zu komplex arbeiten. 

 

Auch wir möchten keinen Azubi oder in diesem Bereich ungelernte Personen (der neue Trend, der Fachkräftemangel) an z.B. Lohn und Gehalt setzen. Es ist schlichtweg unmöglich (für uns -kleine Kanzlei) jemanden in zumutbarer Weise die ca. 3.000 Programmpunkte zu erklären. Folge: Wir werden bald keinen Lohn mehr machen oder greifen zu einer einfachen Lösung vom Mitbewerber.

Abhilfe: Einfach Modus anbieten, Filter anbieten. Das zu bestimmten -einfach- Fällen nicht die volle Breitseite des Lohnprogramms erscheint. Damit hat man als Mensch zumindest die Möglichkeit sich daran zu schulen und nicht von einer Fülle an Programmstellen erschlagen wird.

Gleiches bei Stammdaten: Abfragen von A-Z schaffen, Assistenten implementieren. Das muss einfacher werden, wenn gewünscht (Modus).

 

Der Mandantenübertrag ist weiterhin ein Spannungsfeld - auch hier mit klareren Informationen arbeiten und mit vollständigen Übertrag-Assistenten arbeiten.

Ich meine, das alles könnte zu einer Entspannung durchaus beitragen. Wenn schon wir als echte Poweruser nach 30 Jahren mit DATEV oft den Kopf über den Händen zusammenschlagen (Absicht), was muss dann erst der Quereinsteiger oder der Azubi denken. Kein Wunder, wenn man da schnell aufgibt.     

Danke
Neu_hier
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Bäääm...

Danke
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jjunker
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Was auch helfen würde. Man schickt einen von der Kammer bestätigten Ausbildungsvertrag nach Nürnberg und bekommt für die Dauer der Ausbildung eine Lizenz kostenlos.  Wenn ich es richtig im Kopf habe zählt ein Azubi auch bei den Lizenzen mit. Die Kanzlei welche ausbildet wird also für ihr Engagement auch noch "bestraft". Kann sein, dass ich mich da irre. 🤔 Kann von mobil auch nur bedingt die Rechnungsdaten ansehen.

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boomboom
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@Neu_hier 

Bei LuG gibt es mittlerweile eine Programmsuche 😉 (oben links)...

 

Lohn ist mittlerweile einfach nur noch Bah... ich möchte auch überhaupt nicht wissen, was da alles schief läuft..

Dennoch ist LuG eines der Programme, mit dem man allen möglichen KrimsKrams relativ effizient abbilden kann.

Ich glaube von DATEV zugekauft und gelabelt.. aber dennoch: trotz ein paar Defizite-> Top Programm!

SVnet benötigt man eigentlich nur noch in den seltesten Fällen..

 

Mich graust es eher vor Lohn Online...

 

 

wielgoß
Experte
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Hallo @Christian_Buggisch,

 

um auf die Frage zurückzukommen: Ich denke, die Beiträge haben ganz gut gezeigt, dass viel mit der menschlichen Power ("Fachkräfte") in den Kanzleien steht und fällt.

 

Persönlich interessant finde ich die Ausführungen zu:

 

10 Mythen zum Fachkräftemangel in der Steuerberatung

 

Ziemlich flott über Suchmaschinen zu finden...

 

Beste Grüße

 

Christian Wielgoß

 

 

 

boomboom
Meister
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@wielgoß 

 

wenn künftig 17 Mio. AN in Rente gehen und nur 11 Mio nachrücken.. klar entsteht da ein Fachkräftemangel. 

 

Wenn lt. Statistiken die Anzahl der meinetwegen Steuerfachangestellten gestiegen ist (trotz.. oder vielleicht sogar z.T. wegen der Digitalisierung).. dann wird die Luft, trotz Mythen, natürlich dünner.

 

Nun kann man da noch viele andere Parameter in den Raum werfen.. Rentner müssen nicht mehr unbedingt zum Stb rennen, oder wieder doch.. dank dem ansteigenden Besteuerungsanteil usw usw usw usw...

 

Spannend wird die Zukunft schon..

 

 

 

 

MikeWHerbs
Erfahrener
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Spannend wird die Zukunft schon..

 

 

Das war die Zukunft schon immer😂

 

 

Gruss Mike

Do you trust what I trust? Me, myself and I (Metallica 1988)
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jjunker
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Das Desaster der Steuerberatung 

Alle Lösungshinweise erfolgen unter Ausschluss der Haftung. Die Prüfung hinsichtlich technischer Richtigkeit und rechtlicher Konsequenzen obliegt dem Leser des Beitrags
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Perli23
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Die Datev als Schuldigen zu benennen, halte ich für zu einfach.

 

Die Fehler sind hausgemacht und wir baden jetzt das Ergebnis des letzten Jahrzehnts oder Jahrzehnte aus:

 

1) Honorare sind StB-übergreifend zu niedrig, viele orientieren sich an den untersten Sätzen der StBVV oder gar Pauschalpreis ohne Anpassung seit gefühlt 10 Jahren. Keine Kopplung an Umsatz etc. etc. Folge: Berufsbild des StFa verliert über Jahre Stück für Stück an Attraktivität gegenüber anderen Berufen. Wenn StFa dann nur gleich Studium mit StB hinterher, da nur dann was dabei gehaltstechnisch rumkommt. Aktuell können StFa durch Industrie/Headhunter abgeworben werden, weil keine marktgängigen Gehälter (mehr) gezahlt werden können. Sogar Studienplätze sind nach der Ausbildung attraktiver als der eigene Ausbilderbetrieb. Vergleichen Sie mal die Azubi-Gehaltsvorgaben der Kammern zum Ausbildungsgehalt mit denen der angehenden Bankkauffrau.

 

Folge: Es gibt keinen adäquaten StFa-Nachwuchs mehr. Das lässt sich für die nächsten Jahre auch nicht mehr umkehren. Ich glaube, hier haben wir noch nicht das Ende gesehen. StB-Kanzleien werden zuhauf uns zum Kauf angeboten. Thema ist immer der Mitarbeiterschwund des Verkäufers und in Folge dessen, das Handtuch schmeissen des Inhabers.

Ein Blick in die Rechnungslegung des StB und Personalkostenübersicht reicht um das Hauptproblem zu identifizieren. Die Industrie hat sich den Vorsprung über Jahre ausgebaut, das lässt sich nicht in 2, 3 Jahren umkehren.

 

Profiteure waren die Mandanten, die jahrelang von zu geringen Honoraren bevorteilt wurden. Als Dank werben Sie jetzt die StFa ab.

 

2) Schleppende Digitalisierung. Die zu langsame Verarbeitung von Daten (keine vollautomatische Vorkontierung der Belege mit anschließendem automatischen OP-Ausgleich) führt zu Frust des Mitarbeiters. Oder noch schlimmer, es gibt nur temporär eine Digitalisierung beim StB (E-Mails werden verschickt 🙂 ) Aber auch die Masse an Arbeiten/Vorgaben etc. für diverse Ämtern FA/KK führt zum Problem der fehlenden Manpower, die man haben müsste. 1) und 2) bedingen miteinander und verschärfen die Situation.

 

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr sehe ich eigentlich das Problem bei der Beraterschaft selber als bei der Datev. Klar, Datev könnte alles abmildern mit einer Fibu-Software, die wie Lohn und Gehalt arbeiten würde, quasi die eierlegende Wollmilchsau. Kann alles und macht alles (vollautomatisch). Der StFa überwacht und prüft nur...

Ursache für den ganzen Schlamassel ist aber die fehlende Manpower. Da sehe ich für die nächsten 10 Jahre den negativen Höhepunkt, aus oben beschriebenen Gründen, eher noch kommen, als dass wir diesen bereits erreicht hätten. Fachkräftemangel haben alle, die Industrie ist aber nur besser darauf vorbereitet als wir. Da wird dann vieles über Gehälter geregelt. Ich sehe es, wenn ich mir die Gehaltsabrechnungen manches unserer Startup´s ansehe, wo ich mich frage, wie die von 5 auf 20 MA innerhalb eines Jahres wachsen können. Das versuchen Sie mal als Steuerbüro. An Mandanten würde es nicht scheitern. 

vogtsburger
Allwissender
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@Perli23

... wird das Hochschrauben der Honorare denn auch so offen und im Voraus gegenüber der Mandantschaft kommuniziert und begründet oder fallen die Mandanten mit der nächsten Rechnung 'aus allen Wolken' und gehen dann lieber freiwillig ?

 

Ich habe schon einige Mandanten erlebt, die nach einer Kanzlei-Übernahme mit Hilfe von sehr viel höheren Honoraren regelrecht aus der neuen Kanzlei 'hinausgeprügelt' wurden.

Die StBVV bietet genügend 'Spielraum' dafür

 

Viele Grüße, M. Vogtsburger
... água mole em pedra dura, tanto bate até que fura ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... mein Motto: "hast Du ASCII in den Taschen, hast Du immer was zu naschen" ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
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(... ja sind wir denn hier bei den WaitWatchern ? .. warten und dem Gras beim Wachsen zusehen ? ..) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
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(..♬.. das bisschen Datev macht sich von allein ..♫.. das bisschen Datev kann so schlimm nicht sein ..♬..) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(... Datev-Software muss einmalig sein, wird also evtl. nur einmalig getestet ☺...) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(... das Motto "gut zitiert ist mindestens halb geschrieben" wird hier und anderswo geliebt ...) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(... neuer Urlaubs-Trend: Schiffsreise mit Barkasse nach LuG.ANO ...) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(... nein, ich bin nicht im KUG-LuGs-Klan ...) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... "Wer bin ich und wenn ja, wie viele (... Gruppen in der BRV) ? " ...☂...
"Wer bin ich und wenn ja, wie viele (... Gruppen in der BRV) ? " ...☂...
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... "alles so schön bunt hier !" ... auf dem richtigen Gerät ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄







Viele Grüße, M. Vogtsburger
... Motto: "Immer positiv denken und negativ bleiben !" ... bei jedem Wetter ☀ ☁ ☂ ☃ ☄ ....(betr. CORONA)







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... auf der Suche nach dem Sinn des Lesens, bei jedem Wetter ☀ ☁ ☂ ☃ ☄




Hinweis: dieser Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten, bei jedem Wetter ☀ ☁ ☂ ☃ ☄


Viele Grüße, M. Vogtsburger
☀ ☁ ☂ ☃ ☄ ... alle Wetter, die Frisur hält, trotz Corona !
"Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"
MikeWHerbs
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Da sollte ich wohl traurig anstatt spannend schreiben

 

Gruss Mike

Do you trust what I trust? Me, myself and I (Metallica 1988)
Perli23
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@vogtsburger 

 

Bestandsmandanten bekommen dies vorab telefonisch mitgeteilt und erläutert. Die große Mehrheit versteht und akzeptiert. Die Anzahl derer, die ankündigen, sich anderweitig umsehen zu wollen, schätze ich auf ca. 10%. 

Geblieben sind dann trotzdem alle.

 

Neumandate erhalten eine erste Einschätzung des Honorars nach dem ersten Beratungsgespräch per Mail. bzw. sogar währenddessen (bei JA+St.-Erklärungen Pi mal Daumen, die Erfahrung zeigt, dass bei einer Proberechnung das Gesagte ganz gut hinkommt). Diejenigen, die dann absagen, schätze ich auch auf unter 10% ein bzw. kann ich mich nicht erinnern, dass wir mal eine Absage nach einem Kostenvorschlag bekommen haben.

 

Wir begründen das auch immer so, dass der Mittelzehntelsatz auch seine Bedeutung hat. Ich meine, jemand muss sich doch dabei was gedacht haben. Ergo: Wenn wir uns daran halten, dann sollte genügend Kapital da sein, um die Manpower für das Mandat bezahlen zu können inklusive aller Gemeinkosten etc. 

 

Letztendlich führt es doch nur zu Problemen, wenn wir Niedrigstsätze vereinbaren. Der StB, der Mitarbeiter langfristig verlieren wird und der Mandant, der entsprechend der Vergütungsvereinbarung auch so behandelt wird. Jedenfalls ist es dass, was ich im Kosmos wahrnehme.

 

Nachteile von hohen oder Mittelzehntelsätzen habe ich noch nicht gesehen, jedenfalls ist mir noch kein Mandant untergekommen, der durch die Rechnungen des StB seinen Gewinn verloren hat oder pleite gegangen ist. Muss aber auch dazu sagen, dass wir keine Existenzgründer und Kleinstmandate mehr betreuen, die doch kostensensibler sind. Was ich verstehen kann. Aber dann würde ich für diese Mandanten vielleicht für 2-3 Jahre günstigere Konditionen anbieten, bis sie ebend gewachsen sind. Dann hab ich zwar eine Quersubventionierung, aber ich schließe keine Mandanten aus. 

 

Dienstleistungen im Steuerbereich ist halt nicht Dacia, sondern eher Mercedes. Das muss sich im Preis widerspiegeln, ansonsten binde ich mir eine Kette an Problemen ans Bein, die ich nicht haben will.

 

Herausforderungen haben wir trotzdem genug, wir sind einfach aufgrund der Masse an Arbeit über dem Limit und die Mandanten rennen uns die Bude ein, sobald wir die "Tür" öffnen. Arbeitsausfälle sind nicht zu kompensieren. Weiteres zusätzliches Personal, neben den Eigengewächsen, nur schwer zu bekommen. In der Regel geht´s dann nur zu Lasten eines anderen Steuerberaters, das kann es auch nicht sein.

dtx
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@FBantin  schrieb:

Vergessen wurde leider zu erwähnen, dass große Kanzleien und die freie Wirtschaft Gehälter und Ablösesummen für Steuerfachangestellte aufrufen, die sich kleine Kanzleien mit Klein- und Kleinstmandaten nicht leisten können.

 

Somit werden sich Rentner mit Ihren kleinen Einkommensteuererklärungen und kleine Handwerksbetriebe mit 2-3 Mitarbeitern und den zugehörigen Aufgaben bald keinen Steuerberater mehr leisten können, denn entweder hat dieser keine Mitarbeiter mehr und kann die Arbeit nicht bewältigen, da man ihm die Bude einrennt oder er muss Kurse aufrufen, die diese potentiellen Mandanten sich nicht leisten können.


Erstens weiß, wer in einer kleinen Kanzlei mit vernünftigem Chef und netten Kollegen arbeitet, in der Regel, was er daran hat. Droht das Gehalt stundensatzmäßig aber stets vom Mindestlohn überholt zu werden, sollte man die Abläufe mal hinterfragen, bevor man den Leuten erzählt, daß kaum das drin sei. Und Mandanten, die sich der Rationalisierung selbst dann verweigern, wenn sie diese nicht mal Zeit, geschweige denn Geld kostet, kann man ja auch bevorzugt verabschieden.

 

Zweitens gibt es Berater, die den "kleinen Rentner" mit dem zutreffenden Hinweis auf die Kosten gleich an die Lohi verweisen. 

dtx
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@vogtsburger  schrieb:

 

@Perli23

... wird das Hochschrauben der Honorare denn auch so offen und im Voraus gegenüber der Mandantschaft kommuniziert und begründet oder fallen die Mandanten mit der nächsten Rechnung 'aus allen Wolken' und gehen dann lieber freiwillig ?

 

 


Gute Frage. Wieso kommt es denn zu einer Überraschung beim Berater, wenn unterjährig Bilanzsumme, Umsatz und Personal explodierten, aber der Gewinn dabei nicht mithielt und eine gebührenordnungskonforme Abrechnung dann nur noch mittels Ratenzahlungsplan ausgeglichen werden kann? 

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boomboom
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lohi sitzt auch zu und ist ggfs. auch nicht besonders preiswert... die probleme verschieben sich nur...

lohis machen dann stfas oder wer?...

das thema ist viel zu komplex, um irgendwo mit dem finger auf einen zu zeigen.

gibt ja auch grau, statt schwarz und weiß..

 

sind alles gute ansätze.. ohne frage.

 

gebühren sind auch ein cooles thema.. ganz ganz viel geld, für viel **bleep**.. bis ganz ganz wenig geld, für weniger **bleep**. da kennt die branche ja gar keine grenze... 

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Diese Funktion ist nur für den Profi geeignet, der genau das Wort eingibt, dass er bereits in LuG kennt (z.B. "Organisationseinheiten").

Gibt man z.B. Stammdaten ein, reduzieren sich die Treffer auf Datenübernahme und Datenweitergabe....

LuG ist in keiner Weise für Einsteiger geeignet. Ein umfangreiches und wirklich tolles Programm für den Profi (der trotzdem an so manchen Schwachstellen Kopfschmerzen bekommt), ein Spaßkiller für den Einsteiger.

 

Aus meiner Sicht hat sich DATEV (und damit auch den Genossen = Steuerberater) auch keinen Gefallen getan, zwei inkompatible Lohnprogramme anzubieten. Immer wieder kommt es zu unnötigen Spannungen bei diesen beiden Lösungen (insbesondere beim Übertrag).

 

Fakt ist, dass man in unserem Beruf sehr viel Zeit vor dem PC verbringt und daher den ganzen Tag mit den Programmen umgehen muss. Der Anteil der Tagesarbeit liegt bei geschätzten 80-90% pro Tag, durch die Digitalisierung ist es in den letzten Jahren mehr geworden, weil auch der Papierordner verschwunden ist.

Der DATEV-User verbringt also diese 80-90% pro Tag mit Software eben dieser Genossenschaft.

Es wäre aus meiner Sicht lächerlich zu behaupten, dass dies (Anteil der Arbeit im und am Programm) keinen relevanten Einfluss auf den Beruf, die Ausbildung und die Attraktivität hat.   

 

Danke
miwiw_p
Einsteiger
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Nachricht 86 von 221
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Also entweder ist der Mandant auf Grund des Honorars weg oder der Mitarbeiter ist auf Grund des Gehaltes weg. Die Kollegen hier im Forum sind sich dessen sehr wohl bewusst (denke ich) und gehen dieses Thema konsequent an, auch wenn es erstmal Geld kostet - ich sehe da goldene Zeiten und hochbezahlte Fachkräfte.

 

Das ist halt nur die eine Seite. Wenn ich dann mal einen motivierten, sehr gut bezahlten Mitarbeiter mit digitalisierten Mandanten habe muss dieser aber zwangsläufig mit der Datev Software arbeiten. Ich schätze mal das man 70% der Software im Alltag nicht braucht, es ist träge, unübersichtlich und keiner weiß woher welche Information kommt, wo man überall die Kontonummer eintragen muss etc. pp.

 

Es ist einfach erbärmlich was hier abgeliefert wird und noch erbärmlicher das Datev trotzdem die beste Software am Markt ist. Es ist der Mangel an konkurrenzfähigen Produkten für größere Einheiten der uns bei der Datev hält, der dieses Geschäftsmodel - noch - am Leben hält.

 

Inzwischen ist es ja so, dass man sogar Angst haben muss Personal in der Verwaltung zu verlieren weil selbst dort soviel Programm/Prozesswissen gebündelt ist. Mandanten in DUO anlegen, Vollmachten, Rechte, Schriftverkehr, DMS usw. das sind inzwischen auch gefragte Leute!

 

 

Perli23
Beginner
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Nachricht 87 von 221
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Die Fibu der Unternehmen nimmt, unter Betrachtung der Jahresarbeitsstunden des Mandatsbearbeiters, sicherlich einen Löwenanteil vor allen anderen Teilbereichen, ein. Dies sollte für den Großteil aller Steuerberater, welche Mitarbeiter beschäftigen, zutreffen.

 

Daher sehe ich KRewe+DUO als Kernprogramm des StB an, gleichwertig mit der LoBu und dem JA-Bereich plus Steuererklärungen.

Die DMS zähle ich als umschließenden Kreis der jeweiligen Programme mit dazu.

 

Umso trauriger finde ich, dass die Fibu kein richtig aufgebohrtes Programm mit einer Funktionsvielfalt, ähnlich wie die LuG ist. Einsteigerfreundlichkeit erwarte ich hier nicht, es geht um anwendungsspezifische Programme.

Stattdessen kommt die Fibu wie ein rudimentäres Programm daher, wo, überspitzt formuliert, die Abbildung Soll an Haben integriert ist. Das war´s, das ist die Buchhaltung, aber das ist es ebend nicht.

Den ganzen anderen Schnulli, der an der Datev hängt, brauchen wir, platt ausgedrückt, nicht. Gestern kam eine Mail rein mit "Die neue Interessentenverwaltung mit DATEV Onboarding: Neue Funktionen ab 02.03.23".

Ich weiß nichtmal, was das ist...

 

Wünsch allen Durchhaltevermögen! 

 

Edit: Vielleicht nochmal zum Thema...es würde uns sehr helfen, das "Desaster der Steuerberatung" abzumildern, die Hauptursache ist es aber meiner Meinung nach nicht, das hat sich die Beraterschaft selber eingebrockt.

agmü
Meister
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Nachricht 88 von 221
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ich bin gerade etwas irritiert:

Nach der Anzahl der Posts zu diesem Beitrag scheint die Personalknappheit in den Steuerkanzleien doch nicht so groß zu sein.

Andreas G. Müller - Rechtsanwalt -
frei nach dem Motto: "Gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter."
Der_Suchende
Einsteiger
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Nachricht 89 von 221
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Das ist eine interessante Diskussion die sich hier entwickelt.

 

Datev trägt zu dieser Misere seinen Teil bei. Diese ganzen Unzulänglichkeiten, die Entscheidungen wie beispielsweise die Telemodul-Sache – dazu ist alles gesagt. Das ist aber auch nur ein Teil des Ganzen.

 

Mir fehlt hier das „große Ganze“ was diskutiert werden muss und da richte ich mal den Blick in die Bonner und Berliner Republik.

 

Unser ganzer Verwaltungsapparat und die komplette Gesetzesstruktur ist >75 Jahre alt, vieles sogar noch älter und basiert auf der Zeit Preußens. Statt mal richtig zu reformieren wurde immer wieder etwas draufgebastelt, wir kennen es von den Steuergesetzen. Das führt zu dem Ergebnis dass Digitalisierung die Dinge eigentlich noch schlimmer macht anstatt es zu verbessern. Sehen wir ja aktuell bei der eAU-Geschichte, von der Grundidee her super aber von der Umsetzung in der täglichen Arbeit eine Katastrophe.

 

Ich habe mich immer gefragt was in Bonn, heute Berlin, überhaupt vorgeht. Wer denkt sich seit 70 Jahren sowas aus? Sind es Leute die in Kasernen leben und irgendwelche Dinge rauchen und dann sowas fabrizieren?

 

Dazu kommt dieser unsägliche Lobbyismus. Unsere geschätzten Kollegen von den Big4 gehen im (derzeit klassisch neoliberalistisch geführtes) Finanzministerium seit Jahrzehnten jeden Tag rein und raus – ein offenes Geheimnis. Auch die haben ihren Teil zu den Problemen unseres Berufstandes beigetragen.

 

Wohin führt das Ganze? Guckt Euch doch mal Berlin an. Die Verwaltung, genauer Bürgerverwaltung, da geht nichts mehr. Wir verwalten uns sprichwörtlich zu Tode. Die Katastrophe im Ahrtal hat es ja eindrucksvoll gezeigt.

 

Wir haben eine Krise der Energieversorgung, der Medikamentenversorgung, des Gesundheits- und Pflegesystems, Fachkräftemangel. Wir haben ein gesellschaftliches Problem. Die Klimakrise!!! Wir dürfen uns noch über eine weitreichende soziale Absicherung freuen, aber das System bröckelt. Wir haben uns vielerei abhängig gemacht und hängen immer noch daran. Die Verwaltung ist nicht in der Lage diese Probleme ansatzweise zu lösen und der Politik fehlt es an Willen und Courage vor den eigenen Wählern. Stattdessen ruhen wir uns auf unseren Wohlstand aus und lassen den gescheiterten Kapitalismus einfach weiterlaufen.

 

Um mal den Bogen zurückzuschlagen: Ich bin seit knapp 20 Jahren in diesem Beruf als StFA und habe leider erfolgslos die Stb-Prüfung geschrieben und von weiteren Versuchen abgesehen. Die Arbeit an Corona-Hilfen und die Grundsteuer haben mir den Rest gegeben. Ich fühle mich als Handlanger und Hilfskraft der Finanzverwaltung und der jeweiligen politischen Führung. Ich hasse das was aus dem Steuerwesen gemacht wurde. Ich hasse die Arbeit im Lohnbereich. Das ist schlichtweg nicht mehr handlebar. Ich gehe meist mit Bauchschmerzen zur Arbeit, nicht dem Arbeitsplatz wegen, sondern des Berufes wegen. Ich bin ausgebrannt und habe keine Motivation mehr. Auch Datev hat dazu seinen Teil beigetragen. Und das Schlimmste: Man kann aus seiner Position heraus die Dinge nicht verändern. Ich werde die nächste Gelegenheit nutzen um aus dem Beruf komplett auszusteigen, möglichst auch keine entsprechende Tätigkeit in der freien Wirtschaft, vielleicht Absprung in die IT aber das Leben ist kein Wunschkonzert.

 

Es ist nicht nur die Bezahlung, Geld ist nicht alles. Der Fisch stinkt vom Kopf her. Unsere Probleme sind nur ein Teil des Ganzen. Wir haben gewaltige Probleme vor uns, und die nächsten 30+ Jahre werden für Deutschland extrem schwierig.

vogtsburger
Allwissender
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Nachricht 90 von 221
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@agmü ,

man nimmt sich eben die Zeit, um die Säge zu schärfen 

 

.. wurde im Beitrag #33 (zwischen den Zeilen) empfohlen  😅😎

 

 

... für den Ast, auf dem man sitzt 

Viele Grüße, M. Vogtsburger
... água mole em pedra dura, tanto bate até que fura ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... mein Motto: "hast Du ASCII in den Taschen, hast Du immer was zu naschen" ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... ich hatte viel weniger IT-Probleme, als es noch keine PCs, kein "WINDOWS" und kein "DATEV" gab ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
"Wenn sie einen ssıǝɥɔs Prozess digitalisieren, dann haben sie einen ssıǝɥɔs digitalen Prozess" (Thorsten Dirks) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
" ... inkognito ergo sum ... " ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
"feine Pfote, derbe Patsche, fiddelt auf der selben Bratsche" (Heinrich Heine, 1797–1856) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... hinter so manchem Datev-Programm-(Fehl-)Verhalten steckt eine Logik. Sie versteckt sich bloß sehr gut ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... wir Windows-Anwender können alle bis 11 zählen: 1.0/2.0/3.0/95/98/ME/2000/XP/Vista/7/8/10/11 ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... "neue Kästchen braucht das Land !" (frei nach einem Songtext) ... (wg. mehrerer Dezimal-Limits in der Datev-Software) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... meine persönliche GuV (bzgl. Datev-Nutzung): deutliche Steigerungen bei Frustgewinn und Lustverlust ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... immer auf der Suche nach dem Sinn des Lesens ... und Schreibens ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... "du sollst nicht begehren deines Nächsten Fremdsoftware"(10. Gebot der DATEV) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... "allwissend bin ich (wirklich) nicht, doch viel ist mir (dennoch) bewusst"(frei nach Goethes Faust) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... "Die Botschaft(er/en) der Datev hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube"(frei nach J.W.v.Goethe) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... Vorschläge für einen neuen Datev-Slogan: "man lernt nie aus" ODER "man lernt nie aus Fehlern" ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... "außen hui ... innen pfui ... die GUI ??" ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... den Begriff "Verböserung" gibt es nur im Steuerrecht, den 'Tatbestand' der "Verböserung" gibt es aber auch in der IT ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
"And so, my fellow Genossen: ask not what your DATEV can do for you — ask what you can do for your DATEV" (frei nach JFK) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
Warnhinweis für Allergiker: Spoiler in meinem Beitrag können Spuren von Ironie, Witz oder Unwitz enthalten 😉 ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
"Über sieben Krücken musst Du geh'n, sieben dunkle Jahre übersteh'n ... " (frei nach einem Songtext) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(... ja sind wir denn hier bei den WaitWatchern ? .. warten und dem Gras beim Wachsen zusehen ? ..) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(..♬.. das bisschen Datev macht sich von allein ..♫.. das bisschen Datev kann so schlimm nicht sein ..♬..) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(... Datev-Software muss einmalig sein, wird also evtl. nur einmalig getestet ☺...) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(... das Motto "gut zitiert ist mindestens halb geschrieben" wird hier und anderswo geliebt ...) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(... neuer Urlaubs-Trend: Schiffsreise mit Barkasse nach LuG.ANO ...) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(... nein, ich bin nicht im KUG-LuGs-Klan ...) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... "Wer bin ich und wenn ja, wie viele (... Gruppen in der BRV) ? " ...☂...
"Wer bin ich und wenn ja, wie viele (... Gruppen in der BRV) ? " ...☂...
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... "alles so schön bunt hier !" ... auf dem richtigen Gerät ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄







Viele Grüße, M. Vogtsburger
... Motto: "Immer positiv denken und negativ bleiben !" ... bei jedem Wetter ☀ ☁ ☂ ☃ ☄ ....(betr. CORONA)







Viele Grüße, M. Vogtsburger
... kein Mitglied des KUG-LuGs-KLANs, sondern eher von REWE & Co ... Bits & Bikes bei jedem Wetter ☀ ☁ ☂ ☃ ☄







... auf der Suche nach dem Sinn des Lesens, bei jedem Wetter ☀ ☁ ☂ ☃ ☄




Hinweis: dieser Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten, bei jedem Wetter ☀ ☁ ☂ ☃ ☄


Viele Grüße, M. Vogtsburger
☀ ☁ ☂ ☃ ☄ ... alle Wetter, die Frisur hält, trotz Corona !
"Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"
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letzte Antwort am 28.06.2023 13:17:20 von jjunker
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