Hallo @vogtsburger, hallo Community, das Kundenfeedback zu den DATEV-Programmen über alle unterschiedlichen Eingangskanäle (Kundenservice, Außendienst, Community, …) wird in einem zentralen Tool gesammelt und nach Themenbereichen strukturiert. Für häufige Anforderungen liegt in der Regel auch eine Bewertung inklusive einer groben Aufwandseinschätzung vor. Für die Product Owner steht damit immer eine aktuelle Informationsbasis zur Verfügung, um für den Verantwortungsbereich Umsetzungsentscheidungen treffen zu können. Die Umsetzungsentscheidung ist dann letztendlich aber immer eine Priorisierungsentscheidung, wobei gesetzliche und technologische Aktualität natürlich mit Priorität behandelt werden. Die gesetzlichen Themen „One-Stop-Shop“ (OSS) oder Corona-Konjunkturpaket beschäftigen uns z.B. seit Mitte 2020 im gesamten Prozess der Finanzbuchführung sehr stark und schränken den Raum für andere Themen erheblich ein. Aber auch bei diesen Themen werden Kundenanforderungen im Zusammenhang mit der Abbildung des internationalen Handels in Kanzlei-Rechnungswesen umgesetzt und Workflows auf den Prüfstand gestellt. Eine gewichtige Rolle in der Priorisierung spielen dann weiterhin strategische Themen für den Berufsstand (z.B. Automatisierung, Digitalisierung, Ausbau des Öko-Systems, …). Auch hinter diesen Themen steht in der Regel ein Kundenfeedback (z.B. bei der Umsetzung von Zahlungsdatenservice Amazon, Automatisierungsservice Rechnungen, …). Bei der Umsetzung solcher großen Anforderungen versuchen wir, den daran arbeitenden Teams einen Fokus darauf zu ermöglichen, um Qualität und Umsetzungsgeschwindigkeit sicherzustellen. Soweit es möglich ist, werden aber auch – abhängig vom Aufgaben-Backlog der Teams – kleinere Anforderungen immer wieder realisiert. Mit jeder Softwareauslieferung wird damit eine Vielzahl an Kundenfeedbacks umgesetzt. In den Neuerungen für Steuerberater (datev.de) erhält man einen Eindruck von der Menge an Themen, die in einem Release umgesetzt werden, wobei hier auch nur die größeren Themen aufgeführt werden. Als Product Owner mit der Verantwortung für Teilbereiche der Finanzbuchführung in Kanzlei-Rechnungswesen kenne ich natürlich viele der seit längerer Zeit in der Community (und auch in diesem Thread) gewünschten Themen. Einige der immer wieder genannten Prozess-Themen konnten wir in den vergangenen Jahren „liefern“ (z.B. beim Buchen von Personengesellschaften mit nur einem Gesellschafter wird dieser automatisch vorgeschlagen, Summenbildung im Kontoblatt, SuSa ohne Abschlussbuchungen anzeigen, Belege buchen: Rest in Umsatz kopieren per Tastenkombination, Neue Startseite Kanzlei-Rechnungswesen, uvm. ), andere sind weiterhin im Pool der Anforderungen. Aber auch wenn ich die nicht umgesetzten Anforderungen als Product Owner mit sehr gemischten Gefühlen sehe, kann ich dennoch mit Blick auf die aktuell in Richtung Jahreswechsel in Umsetzung befindlichen Themen nur zum Schluss kommen, dass die Entwicklungsteams an ganz zentralen und wichtigen Erweiterungen in der Software arbeiten und darüber hinaus eine Umsetzung weiterer Wünsche nicht mehr möglich war. Konkret geht es dabei um Lösungen zum One-Stop-Shop (Verbringungen und weitere Abrundungen), Überbrückungshilfen, Zahlungsdatenservice Amazon (Optimierungen bei der OPOS-Zuordnungslogik bei Teillieferungen oder Lieferungen aus unterschiedlichen Amazon-Lagern und bei Überzahlungen), Automatisierungsservice Rechnungen (sicher erkannte Buchungsvorschläge automatisch buchen & Buchungsvorschläge auch für nach Steuersätzen aufgeteilte Belege). Im Oktober werden wir zudem die Pilotierung bei der BWA auf Basis von Kontenzwecken ausweiten, um dann voraussichtlich in 2022 ein neue Standard-BWA auf Basis von Kontenzwecken anbieten zu können, die die Kontenzwecke als neue Datenbasis nutzt und deren Design überarbeitet wurde. Viele weitere Themen sind teilweise auch durch technologische Aktualität begründet (neuere Versionen von externen Softwarekomponenten, etc.) und werden häufig auch nicht an der Oberfläche der Programme spürbar. Ich hoffe, zumindest einen kleinen Einblick gegeben zu haben wie Wünsche bei DATEV aufbereitet und priorisiert werden und unter welchen Rahmenbedingungen ein Product Owner zu Entscheidungen kommt. Gerne stehe ich auch für einen persönlichen Austausch zur Verfügung. Viele Grüße Udo Wartha
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