@c_kleineboymann schrieb: Sie sehen das Business als Business, dass kann man ihnen nicht vorwerfen. Ich glaube aber, dass die Anzahl der Mandanten die diesen Weg mitgehen, am Ende begrenzt ist und nicht alle Berater können diesen Weg gehen. Das Problem ist, die DATEV wird nur "Musterprozesse" abbilden und will nun alles und jeden in diesen Musterprozess schieben. Dabei kommt man eben genau von der anderen Seite der Medaille und kann aktuell eben soviel mehr abbilden als den Musterprozess; dass dies zu Unverständnis und Problemen führt sollte jedem ersichtlich sein. Als ich die Kanzlei übernommen habe, hat mir der Verkäufer genau das gesagt. Nach knapp 6 Monaten waren 90% der Mandanten digital, 5% waren weg, 5% habe ich nicht umgestellt. Der Verkäufer hat nie mit den Mandanten gesprochen und einfach angenommen, dass die nicht "wollen". Ich glaube viele hier sehen den Beruf nicht als reines Unternehmen, sondern haben eine gewisse Passion für den Job und dies macht bei uns allen sicherlich einen nicht unerheblichen Teil des Jobs aus, dass eben nicht jeder knallharte wirtschaftliche Entscheidungen trifft und langjährige Mandanten mit der ersten Rücklastschrift vor die Tür setzt! Viele hier wollen ihre aktuellen Mandanten nicht nach dem Musterprozess der DATEV sortieren, sondern haben den Anspruch (für den die DATEV eben auch Jahrzehnte stand), die DATEV dem Mandanten anzupassen. Ich setze auch keine Mandanten beim ersten Problem raus. Das wäre Unsinn. Ich setze aber klare Regeln in den ersten 6 Monaten. Dazu gehört, dass der Mandant so liefert, wie ich das will und nicht, wie er das gerne hätte. Dazu setzen wir uns am Anfang hin, gehen durch seine Prozesse und definieren, wie er was anliefert. Daran hat er sich dann aber auch zu halten. Klappt das nicht, weil der neue Mandant es nicht will, trennen wir uns. Kann er nicht, suchen wir Lösungen.# Wird die DATEV Kunden verlieren; da bin ich mir sicher. Sie haben den Turnaround verschlafen und müssen jetzt am Ende schnell und zeitlich liefern. Das was sie liefern wird einen wesentlich geringeren Funktionsumfang bieten als das was jetzt ist und damit werden Kanzleien (wir gehören am Ende dazu und tun dies auch schon) Alternativen brauchen. Wenn man sich dann die "Heuschrecke" ETL anschaut, die mit Eurodata eine Lösung am Start haben und dies nach meiner Kentniss sehr nah am Berater entwickeln, kann ich mir schon vorstellen, dass diese Kanzleien in Zukunft vermehrt auf diese Software setzen. Ich habe einen Bekannten bei ETL. Der ist begeistert von EURODATA. Aber: Da läuft es exakt so, wie EURODATA das vorgibt. Also Best Practice Prozess, den sie mitgehen müssen (sowohl als Kanzlei als auch als Mandant). Also genau das, was die DATEV jetzt in der Cloud plant. Ich kann das nicht beurteilen, weil ich damit nie gearbeitet habe. Aber ich halte das für stimmig: ETL wird nicht jeden SteuFA fragen, wie er es gerne hätte und dann für jeden seinen Lieblingsprozess programmieren, sondern einen Prozess bauen, in dem sich 80% wiederfinden. Was die DATEV in 2030 liefern wird, ist Glaskugel.
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