Lieber @FlorianChrist_fino , ja, keine Frage - die 80/20-Regel gilt empirisch immer - egal ob Wasserfall oder Agile Methoden, egal ob Assembler oder Eiffel. Ich kritisiere ja auch nicht, dass zum Startzeitpunkt 01.07. nicht alles lief. Auch erwarte ich keine 100% fehlerfreie Software; schließlich ist OO-Softwaretest mit 100% coverage in der Realität nicht machbar. Was ich aber kritisiere, ist die Reihenfolge/Priorisierung. Ich verdeutliche das gerne an einem (für mich: dem zentralen) Punkt: Wenn ich als StB eine Steuererklärung abgebe, dann möchte ich (und in der Regel auch die Mandantschaft) vor Abgabe wissen, welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Der entscheidende Mehrwert, warum ich Software wie DATEV nutze, um Steuererklärungen abzugeben, ist ja gerade die Berechnung - mal schnell zwei Werte ändern und schauen, wie der Effekt ist. Wenn es nur um das Befüllen von Eingabefeldern ginge (egal ob bei einer ESt-Eintagsfliege oder bei einer Grundsteuererklärung) - dafür brauche ich weder DATEV noch fino, das kann ich mit ELSTER genauso schnell. Und hier komme ich auf mein Argument zurück, dass zumindest für das Bundesmodell seit einem Jahr alle relevanten Rahmenbedingungen bekannt sind. D.h. es war ein ganzes Jahr lang Zeit, Systemanalyse zu betreiben, das Datenmodell zu entwickeln und den Berechnungskern zu testen. Das ist aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen offensichtlich nicht passiert. Berechnungen funktionieren nur hin und wieder, und wenn, dann auch nicht immer richtig. Stattdessen wird darauf verwiesen, dass die ELSTER-Schnittstelle zu spät kam. Noch einmal: das hat nichts miteinander zu tun. Ich möchte (von trivialen Fällen abgesehen) auch gar nichts übermitteln, solange ich nicht davon überzeugt bin, dass die Berechnung korrekt ist. Die von Ihnen angesprochene klare Kommunikation findet nach meiner Wahrnehmung nicht statt. Wir sind es gewohnt, dass die Finanzverwaltung nicht immer eine klare Antwort hat - aber dann muss man eben mit sinnvollen Annahmen arbeiten und entsprechende Hinweise bei der Berechnung ausgeben. Das macht die DATEV seit zig Jahren so, und darüber wird sich auch niemand beschweren. Einen Grund, warum die Berechnung grundsätzlich nicht funktionieren sollte, kann ich darin jedoch nicht erkennen - es sei denn Sie halten es mit Herrn Lindner ("Es ist besser nicht zu berechnen als...") Und seien Sie mir nicht böse, aber wenn dann auch noch alte Verkäufertricks ausgepackt werden und eine sinnlose Statistik präsentiert wird, statt die eigentlichen Probleme zu benennen (hier im Forum GrundsteuerDigital), dann ist es doch wenig verwunderlich, dass Ihre Kunden ein wenig gereizt reagieren. Ich freue mich (ehrlich) zu sehen, dass der Themenkomplex mittlerweile bei Ihrem Unternehmen dort angekommen ist, wo er m.b.M.n. schon immer hingehörte, nämlich in der Vorstandsetage. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen (und uns als Anwendern) viel Erfolg bei der weiteren Entwicklung der Lösung und in Zukunft eine glücklichere Hand bei der Kommunikation. Herzliche Grüße Joachim Kuth
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