@Christian_Buggisch schrieb: Und noch eine Frage (an alle): Stimmt das im Artikel gezeichnete Bild, dass Sie / der Berufsstand reihenweise Mandanten ablehnt bzw. ablehnen muss? Wie handhaben Sie das bzw. wie ist Ihre Strategie? Und hat sich das deutlich geändert im Vergleich zur Zeit vor -sagen wir - 3 Jahren? Wir nehmen tatsächlich seit 3 Jahren praktisch nichts mehr an (ausser bestehender Mandant:in gründet neue Firma oder Sohn oder Tochter - dann ist aber schon "Ende Gelände"). Vor Corona haben wir auch schon vorsichtig agiert in Hinblick auf fehlenden "Nachwuchs" und nachdem das Personal überwiegend aus Frauen besteht und immer mit Schwangerschaften bei einer bestimmten Altersgruppe zu rechnen ist. Wir bildeten immer aus - im Hinblick auf eine spätere Übernahme auch mit intensiven Zeitaufwand (frühzeitig Aufgaben Buchhaltung, Lohn, Einkommensteuer, EÜR etc. und nicht überwiegend Verwaltungskram). Aber das Angebot an Azubis wurde immer weniger - und die die sich Bewerben.. naja.. Ich habe den Eindruck mittlerweile muss alles bei der Jugend "chillig" sein; das geht am Besten wenn man nach der Realschule keine Ausbildung macht sondern weitermacht richtung FOS und Studium; da hat sich die letzten Jahre ein "Vakuum" gebildet habe ich den Eindruck. Die Hauptschuld an unserer jetzigen Misere gebe ich persönlich den Regierungen der letzten 3 Jahre. Der Druck auf uns Steuerberater und unser Personal ist die letzten 3 Jahre extrem hoch gewesen und wird es weiterhin sein. Ausschlaggebend sind die unausgereiften Gesetze und fehlende oder widersprüchliche FAQs (siehe Corona-Soforthilfe, Überbrückungshilfe I, II, III, etc. Neustarthilfen etc.,) Schnellschüsse die zu nichts führen (USt-Senkungen von 19% auf 16% im 2. Halbjahr 2020), Umsetzungen Corona-Bonus in den Lohnabrechnungen, Energiepreispauschale, Photovoltaikanlagen zuerst mit Regelungen bis 10 kwp, Jetzt bis 30 kwp (Mit ungeklärten Fragen ohne Ende...) Grundsteuerneubewertung (x verschiedene Ländermodelle) und vielleicht alles für die Katz wenn Verfassungswidrigkeit festgestellt würde usw. usw. Ganz ehrlich - ich persönlich bin praktisch "platt", wie wohl viele andere Berater auch. Unser Personal ist auch ausgelutscht. Strategie - ganz einfach: tatsächlich reduzieren (Mandanten die schlechte Zahlungsmoral haben als erste, dann "schwierige" Mandate im Sinne von "bringen oder übermitteln nicht pünktlich", "Ständig fehlt irgendwas" usw. d. h. alles was unnötig Zeitintensiv ist. Was wir im Handwerk sehen werden wir auch in der Steuerberatung sehen. Alles Vorstehende nur meine persönliche Meinung.
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