Das Verhalten der IHK München ist so abartig, die fünfte Rückfrage in EINEM Fall, z.B. erst werden die drei größten Rechnungen angefordert, jetzt alle. JETZT die plötzliche Frage, ob die Umsatzrückgänge coronabedingt seien... Immer wieder NEUE Fragen, statt ALLE auf einmal zu stellen. Es ist so ein Unding und grenzt an Schikane, wie die arbeiten, unmöglich. Aber die sitzen halt leider am langen - ganz langen - Hebel und hebeln uns total aus. Und wir hatten nichtmal eine wirkliche Wahl, wir MUSSTEN uns ja für unsere Mandanten einsetzen. Hätten wir alles was mit Corona zu tun hat abgelehnt, wäre das ganze Mandat (und damit ca. 50% der Mandantschaft) flöten gegangen.
Boh wie wenn wir sonst nichts zu tun hätte. und dann noch der lange zeitlichen Versatz zwischen Einreichung der Schlussrechnungen und den lästigen, wiederholten, ausufernden Rückfragen...
So, jetzt hab ich mich auch einmal ausge...
Können Sie nicht diesbzgl. die Stb Kammer München einschalten ?
Leider ist die IHK München glaube ich federführend in der Auslegung nicht Coronabedingt und anderen Auslegungen zu Gunster der Rückforderung.
Falls Sie es nicht gelesen haben sollten:
Coronabedingtheit bei Überbrückungshilfe III | Steuern | Haufe
gibt zumindest ein Argumentationshilfe zu gunsten der Mandantschaft.
Meine Erfahrungen mit der IHK München decken sich mit den Ihren. Leider. Ich habe seit 4 Jahren ein Verfahren. Der Anwalt des Mandanten hat Einblick in die Akten der IHK bekommen. An der Bearbeitung des Ursprungsantrags und der SAR waren mehr als 20 Mitabeiter beteiligt. In der Regel prüfen nicht die Bewilligungsstellen selbst, sondern haben die Prüfungen ausgelagert z.B. an KPMG (jede Bewilligungsstelle / Bundesland hat hier einen anderen Partner). Die Fälle an sich wurden "zerlegt". Das heißt: jeder Sachbearbeiter - sofern nicht über KI der Abgleich / die Plausibilisierung erfolgt - hat nur einen Teilbereich. Einer prüft nur z.B. die USt-Id., HR-Angaben etc. Der nächste prüft die erhaltenen bisherigen Hilfen, der nächste bestimmte Fixkosten etc. Aus meinen Erfahrungen werden dann die Antworten die man z.B. auf Rückfrage 1-6 gegeben hat von dem Sachbearbeiter Nr. 7 nicht mehr angesehen. Daher kommt es zu vielen Überschneidungen bzgl. der Rückfragen und für uns zu sogenannten Doppelarbeiten. Auch ich habe das Problem mich immer wieder einarbeiten zu müssen, da zum Teil 9 Monate zwischen Rückfrage 1 und 2 lagen. Der zeitliche Aufwand ist hierdurch enorm. Es würde mich brennend interessieren, was die Beratergesellschaften der Bewilligungsstellen insgesamt an Honorar generieren und in welchem Verhältnis dies zu den erhaltenen Hilfen steht. ... uns hilft es leider nur durchzuhalten und zu hoffen, dass vielleicht die Politik ein wenig Druck macht die Prüfungsverfahren zu beenden.
Super zusammengefasst und erklärt - und ja: LEIDER...
Politik würde für Beendigung der Prüfverfahren sorgen?! Wage ich zu bezweifeln, aber ich denke, unsere Strategie könnte zumindest ein wenig auf Zeit ziehen hinauslaufen und immer wieder Fristverlängerungen beantragen (habe ich bisher immerhin immer bekommen).
Und ich habe bei meinem gestrigen FV-Antrag ganz klar meinen Unmut über die Bearbeitungsweise der Prüfstellen zum Ausdruck gebracht (fünfte RF im selben Fall, hätten doch gleich alle zusammen gestellt werden sollen/können...); bringt ziemlich sicher nichts, aber wer nix sagt, kann auch absolut gar nicht auf eine Verbesserung des Verfahrens hoffen.
@MK3 schrieb:Es würde mich brennend interessieren, was die Beratergesellschaften der Bewilligungsstellen insgesamt an Honorar generieren und in welchem Verhältnis dies zu den erhaltenen Hilfen steht.
Das ist wie bei Kalorien, die man eigentlich gar nicht essen wollte, Ausgaben für externe Berater zählen nicht. 😉
@MK3 schrieb:Es würde mich brennend interessieren, was die Beratergesellschaften der Bewilligungsstellen insgesamt an Honorar generieren und in welchem Verhältnis dies zu den erhaltenen Hilfen steht. ...
Teures Nachspiel bei den Corona-Hilfen: Die Bürokratie schlägt zurück - Capital.de
Bis zu 220 Mio. Euro für KPMG in Baden-Württemberg
Ähnliche Zahlen habe ich für NRW gehört.
Tja...
In Hamburg erbrachte die Abrechnung von mehr als 1.500 Paketen nach Auskunft der Finanzbehörde gerade einmal in vier Fällen eine Nachforderung an die Antragsteller. Gesamtsumme: 139.357,72 Euro. Umgekehrt musste der Stadtstaat in knapp 800 Fällen insgesamt fast 5 Mio. Euro an Firmen nachzahlen.
Das sind Werte, die ich gut nachvollziehen kann. Wir haben ungefähr 400 Fälle und ich würde sagen, in 90 % der Fälle gab es (teilweise üppige) zusätzliche Förderungen.
Rückforderungen waren im seltensten Fall zu verzeichnen.
Der Artikel ist zwar schon über ein Jahr alt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich an den grundsätzlichen Verhältnissen etwas verändert hat.
Für mich sieht es so aus, als hätte man KPMG mit hunderten Millionen fett gemacht, um hunderte Millionen zusätzliche Förderung zu zahlen und ein paar popelige Milliönchen zurückzufordern.
Ist ja genug Sondervermögen da 😂
L-Bank... wirklich? Grad musste ich euch noch loben.. jetzt so ein **bleep**?
Kleiner selbständiger Künstler... verdient wahrlich nicht viel.
Antragsumme 4.400 €
Schlussabrechnung 6.000 €
Es geht um eine Restauszahlung von 1.600 €
Und dann ne Begründung für die coronabedingtheit der Umsatzausfälle, Eine Umsatzaufstellung monatliche für 3 Jahre (als ob der ne Buchhaltung hat) und n Nachweis über die Einkünfteverhätnisse...
Da sitz ich wieder n weilchem um seine Rechnungen aus den Jahren 2019, 2020 und 2022 zusammen zu friemeln und monatlich zusammen zu stellen.
Man, spart euch das Geld an die KPMG und dem Mandanten das geld für den prüfenden Dritten und zahlt dem Kerle die 1,5k € aus... das kostet insgesamt weniger.
Echt... sowas von kein Bock mehr auf den **bleep**...
Danke fürs zuhören.
Grüße
AKW
...je tiefer man Einblick in die ganze Systematik bekommt, desto größer wird der Frust darüber......
"Bis zu 220 Mio. Euro für KPMG in Baden-Württemberg"
Das hätten wir in BW dringend für die Stärkung unseres Mittelstandes benötigt! Es ist unglaublich, wieviel Geld hier vernichtet wurde und noch weiter wird. Ich bin erschüttert.
Ich hatte ausschließlich Mandanten die 20-30 Jahre am Markt agieren, Steuern bezahlen, investieren, Arbeitsplätze schaffen und rund um die Uhr arbeiten. Die Transparenz der Zahlen war von Anfang an gegeben z.B. durch die Abfragemöglichkeiten der B-Stellen beim FA usw. Es ist bitter, wenn man von der L-Bank und der IHK als zu prüfender Dritter unterstellt bekommt, das man nicht ordentlich geprüft hat - und/oder gefühlt 3-5 Mal alles noch einmal bestätigen muss, was man in den Ursprungsanträgen + Schlussabrechnungen ohnehin getan hat, usw. Und das eigentlich nur, weil die von den B-Stellen extern beauftragten Prüfungsunternehmen wie KPMG einen Freifahrtschein erhalten haben Ihre Honorare zu puschen.
...mich würde wirklich einmal interessieren, wie viele Mitarbeiter der KPMG mit den Hilfen beschäftigt sind/waren; schließlich wachsen Solche nicht einmal für die KPMG auf den Bäumen....
wäre spannend das zu erfahren. DA aber manchen Bundesländer HH sich ja sogar weigern zu veröffentlichen wer beauftragt wurde ist das wohl müssig.
Aber auf der anderen Seite wurden ja bei dem ein oder anderen Kollegen die Höhe der Honorare im Zweifel gezogen, ob das bei der KPMG, PwC, Deloitte und Konsorten auch gemacht wurde ?
Noch spannender gab es ggf. Interessenkonflikte, sprich haben die Big 4 nicht aus Anträge und Schlussabrechnungen erstellt die dann ggf. von Ihnen selbst kontrolliert wurden ?
Nach den Rückfragen zu urteilen, waren die ein oder anderen Rückfragen m.E. ki gesteuert. Zahlreiche Rückfragen wurden auch "standardmäßig" bei einem Großteil von uns allen eingestellt. So konnten die von den beauftragten Prüfungsgesellschaften Zeit gewinnen und Stunden abrechnen. Ich vermute, dass man auch jede Menge "fachfremde, ungelernte" Arbeitskräfte, Praktikanten und Studenten eingesetzt hat. Zumindest hatte ich bei einigen Rückfragen das Gefühl, dass hier weder betriebswirtschaftliche noch steuerliche Kenntnisse vorhanden waren und auch die Basics zu den FAQ's für die Hilfen nicht präsent waren.
der Kreis schließt sich. ich habe noch einen Experten im Ohr (war es ggf. Lukas Hendricks?), der erzählt hatte, das die C-Programme von einer der genannten Gesellschaften konzipiert wurden...
@MK3 dein Gefühl betreffend der fachfremden Kräfte täuscht dich nicht. Ich habe privat eine solcher Kräfte kennen gelernt. Diese Person ist gelernter Elektriker und erstellt jetzt Bescheide für Schlussabrechnungen. Nein die Person hat keine Ausbildung/Umschulung in unseren Bereich absolviert, lediglich einen Kurs besucht, um das bearbeiten zu können/dürfen. War von sich aber so überzeugt und wollte mir meinen Job (gelernte Steuerfachangestellte - 30 Jahre im Beruf) erklären.
das ist ja richtig krass 😫
Muss mich mal wieder auskotzen...
Hab nen kleinen Solo-Selbständigen, welcher in der Kulturbranche als Sänger unterwegs ist.
Hat nen riesigen Antrag auf ÜBH 4 in Höhe von 6.000 € gestellt...
Nach ner Ladung Rückfragen, meint die L-Bank das die Begründung für den coronabedingten Umsatzausfall nicht ausreichen würde und lehnt den Antrag ab...
Ja war auch damals kein Problem Aerosolauspustende Sänger zuhören zu können... Nein, das ist allgemeines unternehmerisches Risiko, dass keine Auftritte waren...
Leckt mich am Socken... Andere Anträge wo ich als Prüfer von prüfenden Dritten aber sowas von auf die Pelle Rücken würde werden ohne Rückfragen genehmigt obwohl das Gewerbe bereits abgemeldet ist... die Nachträglich Auszahlung von über 10k ist natürlich auch überwiesen worden...
Mit den kleinen kann mans ja machen.... richtiger Halz grad...
Danke fürs zuhören... 8 Bescheide fehlen noch... bald ist Ende.
Grüße
AKW
ohne Worte...
Leider habe ich auch sehr unterschiedliche Erfahrungen i.S. L-Bank gemacht.
Insbesondere die Kleinfälle unter TEUR 10 wurden akribisch geprüft. Die größeren Fälle über TEUR 200 waren relativ locker....
Ich bin Gott sei Dank bei der L-Bank komplett durch, habe aber noch 1 großen Fall (Verbund) bei der IHK MUC laufen, aktuell mit dem 10. Rückfragekatalog innerhalb von 2 Jahren...
....was letzten Endes die größte Pest an den SAR ist.
Diese elenden Rückfrageprozesse - insbesondere weil keine Folgerückfrage auf den Erkenntnissen der vorigen Antwort aufbaut, sondern anscheinend willkürlich neue Prüffelder eröffnet.
Mein derzeitiger Rekord beträgt insgesamt 14 Rückfragen in einem Zeitraum von 14 Monaten (SAR 1).
....grausam....
Stimme ich Ihnen zu.
Ich weiß nicht mehr ob das hier geschrieben wurde auf jeden Fall hat ein User einen Fall via Anwalt zu Gericht bekommen und dieser hatte Akteneinsicht beantragt und erhalten ( war in Bayern). Demnach haben in einem Antrag 22 verschiedene Mitarbeiter geprüft.
Mit diesem Background sind die zum Teil hanebüchenen Rückfragen wesentlich verständlicher. Keine Ahnung ob das in allen Bundesländern so ist und war. Ich für meinen Teil hier in BaWü denke ich es ähnlich bei der L-Bank.
Aber Gott sei dank sind nur noch knapp 50% der Bescheide offen. Ein Ende scheint in Sicht zu sein.