Ich arbeite seit über 30 Jahren mit Datev Software, seit 20 Jahren bin ich selber Genosse. Mein Verhältnis zur Datev war immer davon geprägt, dass die Datev „mein“ Tochterunternehmen war, die gegründet wurde und an der ich beteiligt bin, weil der einzelne freiberufliche Steuerberater keine eigene IT Abteilung aufbauen kann und natürlich erhebliche Synergien anfallen, wenn ich mit Kollegen gemeinsam eine Datenverarbeitungsorganisation betreibe. Von der reinen Datenverarbeitungsorganisation hat sich die Datev fortentwickelt , um auf den Berufsstand abgestimmte Software bereitzustellen. Das erklärt vielleicht auch, warum hier nicht nur "Wünsche", sondern auch "Forderungen" nach Beseitigung von Fehlern und Schwachstellen geäußert werden. Inzwischen hat die Datev jedoch ein Eigenleben entwickelt, was sich nicht zuletzt auch in der aktuellen Diskussion und Austritten von langjährigen Mitgliedern in der Newsgroup zeigt. Manchen Datevverantwortlichen scheint nicht mehr gegenwärtig zu sein, dass die von ihnen als „Kunden“ bezeichneten Anwender die Inhaber des Unternehmens sind, bei dem sie arbeiten und speisen diese bei Fragen und Wünschen mit Worthülsen ab. Der Vorstand lässt solange wählen, bis er endlich das gewünschte Ergebnis zur freien „Kunden“Bearbeitung von Nicht-Datevmitgliedern erreicht hat. Der aktuelle Entwicklungschef der Datev hat nach seinem Antritt bei der Datev Besserung gelobt, mittlerweile hört man nichts mehr von ihm. Die Mehrjahresroadmap würde wohl am liebsten wieder eingestampft. Damit das keiner so deutlich merkt, wird das abgelaufene Jahr 2017 nicht durch das Jahr 2020 ersetzt, sondern 2017 wird nur um die damals umgesetzten Änderungen aktualisiert. Nach 2019 ist bei der Datev gar nichts mehr geplant. Lohn und Gehalt wird sowohl 2018 und 2019 „evolutionär weiterentwickelt und modernisiert“ , allerdings nur im Bereich „Oberflächengestaltung. Selbst die von uns gewählten Datevvertreter haben anscheinend teilweise die Seiten gewechselt und fühlen sich dem Vorstand der Datev mehr verbunden als ihren Mitgenossen und Berufskollegen (Stichwort „Geheimhaltung“ und etwas genervte Bereitschaft sich bei Diskussionen als Vertreter erkennen zu geben und Stellung zu beziehen). Warum verweigern sich die Datev und unsere Vertreter einer Diskussion? (Natürlich auch gerne in einer geschlossenen „Berufsträgerkartengruppe“). Alle paar Jahre bekomme ich eine endlos lange Liste, auf der ich meine Vertreter ankreuzen soll. Wenn diese ihre Position durch aktive Mitarbeit und Kennzeichnung als Vertreter in der Newsgroup darlegen würden, könnten wir bei den Wahlen auch wirklich „auswählen“.
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