abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Satzungsänderungen zur Vertreterversammlung am 27.06.2025 kritische Einordnung

15
letzte Antwort am 12.06.2025 11:10:45 von heitschmidt
Dieser Beitrag ist geschlossen
0 Personen hatten auch diese Frage
heitschmidt
Fortgeschrittener
Offline Online
Nachricht 1 von 16
643 Mal angesehen

Guten Tag in die Runde,

 

hat sich hier in der Community bereits jemand intensiver mit den vom Vorstand vorgeschlagenen Satzungsänderungen beschäftigt, die in der Vertreterversammlung Ende Juni zur Abstimmung stehen?

Ich habe mich mit der Synopse und den geplanten Änderungen detailliert auseinandergesetzt und bin dabei auf mehrere Aspekte gestoßen, die meines Erachtens strukturell und demokratiepolitisch durchaus kritisch zu bewerten sind – insbesondere im Hinblick auf die Zusammensetzung und Einflussmöglichkeiten innerhalb der Gremien.

Falls Interesse besteht, komme ich gerne mit Kolleginnen und Kollegen in den Austausch. Eine ausführliche Stellungnahme ist ebenfalls vorhanden und kann bei Interesse zur Verfügung gestellt werden (gegebenenfalls auch per PN – wobei ich noch nicht weiß, wie das hier technisch funktioniert 😉).

 

Viele Grüße

 

Henning Heitschmidt

"Wehret den Anfängen!" Das wird heute leider oft vergessen.
einmalnoch
Experte
Offline Online
Nachricht 2 von 16
493 Mal angesehen

@heitschmidt 

 

Beschäftigt habe ich mich mit dem Vorschlag der wohl, wie die vorhergehende Satzungsänderung auch, locker von der Vertreterversammlung abgenickt wird.

 

Mit dem programmtechnischen Mist, damit meine ich nicht die Umsetzung ins Rechenzentrum sondern die Qualität und die Bastelmentalität, der zur Zeit ausgerollt wird gibt es wichtigere Baustellen. Aus dem diesjährigen Regional Info Tag habe ich nun schon zum dritten Mal nacheinander die Keynote nur von einer anderen Person mit anderen Worten aber demselben Inhalt hören müssen. Zusammengefasst: Alles ist toll, wir müssen nur die Zweifler abholen. Dabei sind das keine Zweifler sondern einfach Kanzleien, die gerne Prozesse verbessern möchten nur keine Programme dafür (mehr) finden.

 

Dann stelle ich mir die Frage, ob die Kanzleien den neuen AGBs schon kritiklos zugestimmt haben. Wo nehmen die Vertreter einmal das Vertretungsrecht wirksam wahr? Ach stimmt ja, das ist eine reine Abnickversammlung.

 

So gesehen stellt sich die Frage inwieweit es sich lohnt zur Satzungsänderung zu diskutieren.

„Einen guten Ruf erwirbt man sich nicht mit Dingen, die man erst machen will.“ - Henry Ford
rschoepe
Experte
Offline Online
Nachricht 3 von 16
475 Mal angesehen

Was genau wird denn vorgeschlagen? Und bevor jetzt das Argument "geheim!" kommt, spätestens mit Veröffentlichung kann man Änderungen der DATEV-Satzung ohnehin lesen.

0 Kudos
heitschmidt
Fortgeschrittener
Offline Online
Nachricht 4 von 16
428 Mal angesehen

@einmalnoch 

 

Danke für Ihre Rückmeldung – der Frust ist nachvollziehbar, aber ich denke, es lohnt sich, genauer hinzuschauen:

Gerade wenn Sie die Qualität und technische Umsetzung als mangelhaft empfinden, wäre es doch umso wichtiger, dass Mitgliedermeinungen wieder stärker gehört und nicht systematisch ausgeblendet werden – und genau das steht durch die aktuelle Satzungsänderung in Frage. Der Vorstand plant nach meiner Meinung hier eine gezielte Abkopplung von Mitgliedermeinungen. 

Wenn der Vorstand sich künftig noch freier von Mitgliederimpulsen bewegen kann, werden auch strukturelle Schwächen (wie schlechte Programmqualität) seltener adressiert. Demokratische Kontrolle wirkt eben nicht nur auf Satzungsebene, sondern unmittelbar auch auf operative Entscheidungen.

Deshalb mein Appell: Nicht zurückziehen – sondern sichtbar machen, dass es Kritik gibt. Je mehr Kolleg:innen sich äußern, desto schwieriger wird es, alles still durchzuziehen.

Wenn Sie mögen, sende ich Ihnen gern meine Stellungnahme zur Analyse der Satzungsänderung zu.

"Wehret den Anfängen!" Das wird heute leider oft vergessen.
heitschmidt
Fortgeschrittener
Offline Online
Nachricht 5 von 16
424 Mal angesehen

@rschoepe 

 

Gerade der Hinweis, man könne sich die geänderte Satzung ja nach der Beschlussfassung anschauen, zeigt das eigentliche Problem:

Dann ist es zu spät.

Die Vertreterversammlung entscheidet am 27.06. – was dort verabschiedet wird, ist dann verbindlich. Wer erst danach liest, hat nichts mehr zu sagen.

Deshalb braucht es jetzt eine kritische Auseinandersetzung. Nicht mit juristischen Detailformulierungen, sondern mit der Wirkung der Vorschläge:

  • Neuzuschnitt der Wahlbezirke → verschiebt die Repräsentation,

  • Einfluss auf Wahlausschuss → verschiebt die Kontrolle,

  • Entmachtung der Gremien → verstetigt strukturelle Intransparenz.

Und das alles betrifft uns als Mitglieder – egal ob bei Softwarequalität, Kommunikation oder Prioritäten.

Deshalb mein Anliegen: Jetzt diskutieren – nicht später staunen.
Wer Interesse an einer strukturierten Zusammenfassung der Punkte hat: Ich stelle sie gern zur Verfügung.

"Wehret den Anfängen!" Das wird heute leider oft vergessen.
cwes
Meister
Offline Online
Nachricht 6 von 16
405 Mal angesehen

@heitschmidt  schrieb:

@einmalnoch 

 

Danke für Ihre Rückmeldung – der Frust ist nachvollziehbar, aber ich denke, es lohnt sich, genauer hinzuschauen:

Gerade wenn Sie die Qualität und technische Umsetzung als mangelhaft empfinden, wäre es doch umso wichtiger, dass Mitgliedermeinungen wieder stärker gehört ...


Ich glaube, der Zug ist abgefahren.

einmalnoch
Experte
Offline Online
Nachricht 7 von 16
391 Mal angesehen

@heitschmidt 

 

Das "alte" System diente schon seit Gründung der eG einzig zu dem Zweck den Einfluss der Genossen zu minimieren. Über dieses System wurden die Vertreter aus den Mitgliedern (meist Vorstand) von Verbänden, Kammern oder Vereinen (hier ausnahmsweise nicht nur Vorstände) ausgewählt (Wahlvorschlag). Die Wahl konnte dann relativ gelassen auf die Vorschläge stattfinden. 

 

Wahlwerbung war für einfache Genossen nahezu unmöglich. 

 

Als Folge ist der vergangene Wahlgang mit einigen Wahlbezirken ohne Vertreter ausgegangen. Über die Gründe kann ich keine Aussage treffen, Vermutungen zählen nicht.

 

Für mich gilt nur, dass es bei DATEV nur teurer wird, nicht besser.

 

Ich bin an dieser Stelle raus.

„Einen guten Ruf erwirbt man sich nicht mit Dingen, die man erst machen will.“ - Henry Ford
heitschmidt
Fortgeschrittener
Offline Online
Nachricht 8 von 16
377 Mal angesehen

@cwes 

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung – ich nehme die Einschätzung „Der Zug ist abgefahren“ mit großem Respekt zur Kenntnis, möchte aber freundlich widersprechen:

Wenn wirklich alles entschieden wäre, würde es keine Vertreterversammlung am 27.06. geben.

Noch ist keine Stimme abgegeben. Noch diskutieren Vertreter miteinander. Noch gibt es Gesprächsbereitschaft – sogar hier in der Community.

Wer resigniert, überlässt die Bühne denen, die keine Mitsprache wollen. Und genau das würde ich gern vermeiden.

"Wehret den Anfängen!" Das wird heute leider oft vergessen.
heitschmidt
Fortgeschrittener
Offline Online
Nachricht 9 von 16
353 Mal angesehen

@einmalnoch 

Vielen Dank für diesen sehr klaren Beitrag – Ihre Kritik am alten System ist nachvollziehbar. Tatsächlich magder Wahlvorschlag oft stark von Verbänden und Strukturen geprägt gewesen sein, die wahrscheinlich auch nicht immer die Breite der Mitgliedschaft abgebildet haben.

Aber genau deshalb lohnt sich jetzt der zweite Blick:
Die geplanten Satzungsänderungen verbessern diese Situation nicht, sie zementieren sie eher – durch die Struktur des Wahlausschusses, die nun gezielt ausgenutzt werden soll (nach meinem Eindruck), die fixen Mandatszahlen je Bezirk, und durch wachsende Einflussmöglichkeiten des Vorstands auf die Gremienstruktur.

Gerade weil Sie berechtigt kritisieren, dass „einfache Genossen“ sich kaum Gehör verschaffen konnten, wäre es fatal, jetzt eine Satzung zu verabschieden, die noch stärker auf strukturelle Steuerung setzt.

Dass es bei der DATEV immer teurer, aber nicht besser wird, kann man nicht ändern, indem man schweigt – sondern nur, indem man Mitsprache verteidigt. Und das beginnt auf Satzungsebene.

Ich danke Ihnen, dass Sie diese Perspektive eingebracht haben – auch wenn Sie sich (vorerst?) „rausziehen“. Vielleicht sind wir ja doch noch nicht ganz durch mit dem Thema.

"Wehret den Anfängen!" Das wird heute leider oft vergessen.
cwes
Meister
Offline Online
Nachricht 10 von 16
345 Mal angesehen

@heitschmidt  schrieb:

 

Wer resigniert, überlässt die Bühne denen, die keine Mitsprache wollen. Und genau das würde ich gern vermeiden.


Ich bin eine 3-Kopf-StB-Praxis. Ich habe keine Zeit und kein Geld für diesen Kampf während der Datev-Vorstand mein Geld für diesen Kampf gegen mich verwenden kann. So wird es allen Kleinstpraxen gehen. Die großen denken: mir doch egal, preisen wir ein, Hauptsache es läuft und die kleinen Praxen gehen kaput. Dabei ignorieren sie die Fallstudie Broadcom/VMWare. Und so wird passieren, was halt passieren wird. Mein Tipp: nicht zu sehr auf Datev setzen.

rschoepe
Experte
Offline Online
Nachricht 11 von 16
341 Mal angesehen

@heitschmidt, als "einfacher" Angestellter der Kanzlei habe ich auch jetzt schon nichts zu sagen. 😉 Aber interessiert an den Änderungen bin ich trotzdem.

0 Kudos
einmalnoch
Experte
Offline Online
Nachricht 12 von 16
296 Mal angesehen

@heitschmidt 

 

Bei der "berühmten" Satzungsänderung mit dem Motto "Wir wählen so lange, bis unser Vorschlag durchkommt" habe ich sehr stark degegen argumentiert. Wurde etwas gehört?

 

Das "Ich bin raus" ist durchaus doppeldeutig zu verstehen. Wie @cwes schon anmerkte kann der Verkauf von VMWare an Broadcom durchaus als Vorlage dienen, in Wien wird gefeiert (Kommentar aus der Zeitschrift iX) oder mit andren Worten, die Alternative findet immer mehr Nutzer.

„Einen guten Ruf erwirbt man sich nicht mit Dingen, die man erst machen will.“ - Henry Ford
heitschmidt
Fortgeschrittener
Offline Online
Nachricht 13 von 16
295 Mal angesehen

@cwes 

 

Vielen Dank für Ihre persönliche Rückmeldung – und gestatten Sie mir eine kleine Gegenfrage:

Wenn jemand in der DATEV-Community den Rang „Meister“ trägt, weil er über lange Zeit hinweg mit Wissen, Haltung und Engagement andere unterstützt hat –
warum sollte ausgerechnet so jemand nichts sagen können, wenn es um die Grundstruktur der Genossenschaft geht?

Gerade Ihre Stimme zeigt doch, wie viel Substanz in den kleineren Praxen steckt – und wie gefährlich es wäre, wenn diese Strukturen in der Satzung unter die Räder kommen.

Ein kleiner Hinweis: Die Liste der Vertreter war zwar schon länger online –
aber auf meine Rückfrage hin wurde sie nun um E-Mailadressen ergänzt, wie es § 43a Abs. 6 GenG ohnehin vorsieht.
🔗 Zur Landingpage der Vertreterversammlung 
(Dort bitte „Übersicht der Mitglieder der Vertreterversammlung“ aufrufen.)

Vielleicht möchten Sie einfach Ihren Vertreter kontaktieren – ohne Aufwand, aber mit Wirkung.
Denn am Ende geht’s nicht darum, laut zu sein, sondern darum, nicht ganz zu schweigen.

"Wehret den Anfängen!" Das wird heute leider oft vergessen.
cwes
Meister
Offline Online
Nachricht 14 von 16
268 Mal angesehen

@heitschmidt  schrieb:


warum sollte ausgerechnet so jemand nichts sagen können, wenn es um die Grundstruktur der Genossenschaft geht?

Gerade Ihre Stimme zeigt doch, wie viel Substanz in den kleineren Praxen steckt – und wie gefährlich es wäre, wenn diese Strukturen in der Satzung unter die Räder kommen.

 


Für einen Tagessatz von €2k netto kann ich anfangen in diesem Sinne zu lobbyieren. Sonst reite ich mich nur in einen § 46 II Nr. 4 StBerG. Wer erteilt den Auftrag?

heitschmidt
Fortgeschrittener
Offline Online
Nachricht 15 von 16
234 Mal angesehen

@einmalnoch 

 

Vielen Dank für Ihren Beitrag – und auch für den Hinweis auf das VMware-/Broadcom-Thema, das ja bereits von „cwes“ angesprochen wurde. Ich muss gestehen: Das war für mich zunächst ein Randaspekt – aber Ihr Verweis hat mich zum Nachdenken gebracht.

Je länger man darüber nachdenkt, desto klarer wird: Solche strukturellen Verschiebungen in der IT-Infrastruktur betreffen viele Kanzleien direkt – insbesondere, wenn sie im DATEV-Kontext auf Eigenlösungen oder virtualisierte Umgebungen gesetzt haben. Wenn jetzt viele gezwungen sind, Richtung Cloud zu migrieren, verschiebt sich nicht nur die Technik, sondern auch das Machtverhältnis zwischen Anbieter und Nutzer.

Und damit rückt auch die Satzung wieder ins Zentrum:
Denn sie regelt, wer bei solchen Entwicklungen überhaupt noch mitreden darf – und wer am Ende nur noch zur Kasse gebeten wird.

Was mich betrifft: Ich bin dankbar für Ihre Impulse – und auch dafür, dass hier in der Community genau solche Verbindungen zwischen Technik, Organisation und Mitbestimmung sichtbar werden.

"Wehret den Anfängen!" Das wird heute leider oft vergessen.
0 Kudos
heitschmidt
Fortgeschrittener
Offline Online
Nachricht 16 von 16
218 Mal angesehen

@cwes 

 

Danke für Ihre Reaktion – ich hatte das Glück, mit einem Lächeln zu lesen, was eigentlich ziemlich traurig ist.

Und ja, ich habe auch kurz gezuckt: § 46 II Nr. 4 StBerG ist ein starker Tobak. Aber vielleicht ist genau das die Pointe:
Wenn man sich schon fragt, ob das öffentliche Einstehen für genossenschaftliche Mitbestimmung beruflich riskant ist,
dann läuft doch längst etwas schief – nicht bei Ihnen, sondern im System.

Lobbyieren müssen wir nicht. Und 2.000 € Tagessatz sind auch nicht nötig.
Aber Haltung darf man zeigen – gerade in Zeiten, in denen Strukturen neu sortiert werden sollen.
Und mit Ihrer Stimme zeigen Sie: Die DATEV ist mehr als Plattform und Vorstandsbeschluss – sie lebt vom Widerspruch.

Ich hoffe, Sie bleiben in der Diskussion – ganz ohne Mandat, aber mit Rückgrat.

"Wehret den Anfängen!" Das wird heute leider oft vergessen.
15
letzte Antwort am 12.06.2025 11:10:45 von heitschmidt
Dieser Beitrag ist geschlossen
0 Personen hatten auch diese Frage