Der Bundesrat hat am 21.3.2025 der Fünften Verordnung zur Änderung der Steuerberatervergütungsverordnung zugestimmt. Damit werden die Gebühren an die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst.
Neu eingeführt wird auch eine Gebühr für die Kassenanmeldung nach § 146a AO
Und hier ist die Begründung dazu:
Da können wir die Kassenanmeldung gleich verschenken.
Darf ich mal die Frage stellen, wozu man für diese Meldung den Steuerberater benötigt ? Bitte nicht falsch verstehen, aber der Steuerberater hat doch besseres zu tun und jeder Kaufmann kann das über Elster schnell erledigen.
@peterbauerberlin schrieb:Darf ich mal die Frage stellen, wozu man für diese Meldung den Steuerberater benötigt ? Bitte nicht falsch verstehen, aber der Steuerberater hat doch besseres zu tun und jeder Kaufmann kann das über Elster schnell erledigen.
Da hast du vollkommen recht, das sehe ich grundsätzlich auch so.
Allerdings sehen das einige Mandanten anders: Da scheitert es meistens schon beim selbstständigen Anlegen eines Elster-Zugangs. Dann soll der Steuerberater auch wieder mit ins Spiel kommen.
Grundsätzlich halte ich 30 € auch für ein Geschenk. Selbst wenn die benötigten Daten vollständig vorliegen, wäre das schon grenzwertig. In der Praxis bekommen wir die benötigten Daten nur in Puzzelteilen nach unzähligen Kontakten. Oftmals ist beim Mandanten gar nicht bekannt, wie diese an die Daten kommen. Und wir als Steuerberater sollen uns am besten mit jedem Kassensystem auskennen, um uns die Daten selber zu ziehen.
Ich habe heute die erste Meldung eines Kassensystems für einen Mandanten übermittelt. Es hat super funktioniert die XML-Datei in Elster hochzuladen und zu übermitteln. Maximal 5 Minuten.
Bis ich jedoch erstmal an diesen Punkt gelangt bin, dass mir XML-Datei vorlag, ging nach unzähligen E-Mails und Telefonaten sehr viel Zeit ins Land. Mit 30 € ist der Deckungsbeitrag dunkelrot.
Wie oben schon beschrieben bekommen viele Mandanten schon die Anmeldung mit ELSTER nicht hin. Dann werden noch Rückfragen zu der Eingabe kommen. Da ist es schneller selbst erledigt, statt den Mandanten machen zu lassen und ihm jeden Schritt zu erklären.
Es müssen aber alle Daten vorhanden sein inkl. 64 Stelliger Seriennummer der TSE 😀
Die Serienummer lässt sich übrigens auch auslesen.
Hier gibts ein Programm dafür
https://kassenanmeldung.cloud/
ok ich verstehe
ich denke wer das aber nicht hinbekommt sollte als Kaufmann nicht unterwegs sein 🙂
Dabei gilt:
Abmeldung der Kasse bei Tausch innerhalb von Filialen und Neuanmeldung, da Bruttomeldung - keine Ahnung, sie ich das mitbekommen soll, da diese teilweise auf Vorrat liegen.
TSE-Tausch, Info muss von Mandant kommen, Leihkasse dito und immer als Bruttomeldung.
Sollte der Mandant selber machen, da er viel näher dran ist.
ich frage einfach mal- kann man da nicht noch zusätzlich die Zeiten mit berechnen, die man für:
-Hinweis an den Mdt das diese Pflicht besteht (bsp. durch Newsletter erstellen)
-Einholen der Informationen vom Mandanten
-Rückfragen an den Mandanten da er nur 3 von 15 Feldern an Daten geschickt hat
-Einpflegen der Daten und Versenden
-organisatorischer Aufwand
--> das ist ja nie im Leben mit 30 EUR gedeckt!
jeder Kaufmann kann das über Elster schnell erledigen.
Jeder Taxifahrer, kleine Modegeschäft Betreiber, Hofladeninhaber,.... hat auch ein eigenes Elster Zertifikat.
Diese Menschen haben doch ihren Steuerberater auch dafür ihnen den bürokratischen Wahnsinn soweit als möglich vom Hals zu halten oder neue Regelungen in allgemeinverständliche Sprache zu übersetzen.
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Die festgelegten Pauschalen sind viel zu niedrig. Die erste elektronische Kasse 100,- Euro jede weitere 20,- Euro wäre wahrscheinlich eine schwarze Null für die Steuerberater. Auch abhängig davon wie gut oder DATEV typisch die Software zur Meldung der Kassen ausfallen wird.....
Das Geld gibt es für die Übermittlung, der Rest wäre dann gesondert abzurechnen, hierfür bietet sich eine Vereinbarung gemäß § 4 StBVV an.
Die Erstmeldung klappt noch, da man alles auf einmal abfordert, bei den Folgemeldungen wird es schwierig - wer ist in der Verantwortung, die Veränderungen mitzuteilen? Wer übernimmt dafür die Haftung? Die Meldefälle sind nicht ohne und kosten regelmäßig Zeit, mit 30 Euro ist das nicht getan.
Naja, wenn man es so sieht:
Für die Meldung bekommt der StB 30 €.
Die Meldung ist aber rein die TSE hochladen und auf senden Klicken.
Alles drum herum, die Organisation der Daten und die Kommunikation dazu ist eine Nebenleistung dazu und kann meiner Ansicht nach mangels Gebührenposition nach Stundensatz abgerechnet werden.
Grüße AKW
@dn1 Die Lösung ist einfach: Sondervergütungsvereinbarung
Wer möchte das die Übermittlung von Steuerberater erledigt wird muss vorab die Vergütungsvereinbarung unterschreiben.
Die Daten zu ziehen ist nicht ohne, der Mandant muss wissen, wo man die findet. Der Steuerberater muss wissen, was er einsetzt, sonst kommen falsche Daten an, die dann der Steuerberater hochlädt, über sein Zertifikat - niemals? Wie kann ich prüfen, ob die Angaben stimmen - manche wie das BSI Zertifikat findet man noch woanders, aber dazu muss ich wissen, welche TSE genutzt wird - viel Vergnügen bei Kassen aus dem Großhandel oder Sumup oder oder oder…
Hier wird nicht die TSE hochgeladen, sondern die Angaben des eAS, die Angaben zur TSE sind ein Teil davon.
ok ich verstehe
ich denke wer das aber nicht hinbekommt sollte als Kaufmann nicht unterwegs sein
wir haben einige Mandanten die sehr erfolgreich als Kaufleute/Handwerker tätig sind. In Ihrem Fachgebiet Experten.
--> Innenausstatter, Stuckateurin(Kirchenmalerei), Baumkletterer (Fällung und Pflege),selbstständiger Betonbaumeister, selbstständiger Taxifahrer,....
Gott Sei dank gibt es viele Steuerkanzleien die all diesen tollen Leuten die Last der Bürokratie soweit als möglich abnehmen und damit dafür Sorge tragen, dass sie ihrem Job nachgehen können.
Ich habe eine Verständnisfrage zu der Begründung:
Zitiert: ""Die Daten der Stpfl. sowie der Betriebsstätten liegen dem StB regelmäßig bereits vor.
Wenn das nicht der Fall ist, ist die notwendige Vorarbeit dazu doch nicht mit dieser Gebühr (10-30€) abgedeckt, und per z.B. Zeitgebühr zusätzlich abrechenbar!
Wann sollen die denn vorliegen; es ist immer wieder schön zu sehen, wie weit das echte Leben entfernt ist. Natürlich gesondert, aber das Bedarf einer Vereinbarung.
ich will niemandem zu nahe treten, habe selbst einen Einzelhandel mit Handwerksbetrieb und Onlinehandel. Denke nur, jeder sollte wenigstens etwas auch von korrekter Kassenführung verstehen, denn sonst fliegt einem die mit Sicherheit bei der nächsten Prüfung um die Lampe.
Und wer es nicht machen kann oder will, dann muß er eben für die Dienstleistung beim Steuerberater bezahlen.
Perfekt auf den Punkt gebracht.
@peterbauerberlin Ihr Satz bezog sich doch auf die Registrierung bei Elster.
Besagte Mandantengruppe tut gut daran kein eigenes Elster Zertifikat zu haben.
Ihre Unterstellung die Mandanten würden nichts von ordentlicher Kassenführung verstehen ist schlicht eine Frechheit.
Diese Leute arbeiten sehr ordentlich das ab was wir ihnen vorgeben. Kassenbücher sind ordentlich, digitales Fahrtenbuch ist ordentlich geführt,.... Die müssen nur keine Ahnung haben wie man eine Kasse bei irgendeinem Amt meldet oder eine Umsatzsteuer ID Nummer beantragt damit Sie Ihr Material bei Amazon Business richtig einkaufen können.
dann muß er eben für die Dienstleistung beim Steuerberater bezahlen
Das tun diese Mandanten auch mit großer Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit.
Wie ich schon schrieb, ich möchte niemandem zu nahe treten, auch nicht Ihren Mandanten. Und es ist sicherlich gut so, das es Mandanten gibt, die es an den Steuerberater abgeben und dafür bezahlen. Ich mache meinen Abschluß ja auch nicht selbst.
Aber wenn ich dann hier lese, das viele Mandanten nichteinmal wissen, wo Sie die Daten herbekommen, dann darf zumindest bei diesen Personen Zweifel an einer ordentlichen Kassenführung erlaubt sein. Denn dazu gehören auch die Dokumentationen, und dazu eben auch der Ausdruck der Kassen- und TSE-Daten.
Mehr wollte ich nicht sagen. Und der Mehraufwand muß dann eben auch an den Steuerberater bezahlt werden.
Das Thema Meldepflicht ist nicht so einfach, es müssen mehrere Partner zusammenarbeiten und die Fundorte sind nicht immer gleich. Der Blick in die Ausfüllanleitung des BMF zeigt das ziemlich genau auf, es ist ein herausfordernder Prozess.
12 Seiten Anleitung bei nicht mal 50 Euro Pauschale? Haben die noch alle Latten am Zaun?
ja da findet sich sicher ne Lösung.
bezahlt werden muss der Aufwand - zweifelsohne- und aus die Maus, was jeder draus macht muss er selber wissen
@dn1 schrieb:ich frage einfach mal- kann man da nicht noch zusätzlich die Zeiten mit berechnen, die man für:
Ich würde die 30 Euro nur als Kosten"deckung" für den Idealfall verstehen, dass die Daten schon vollständig vorliegen oder auf einmalige Nachfrage vollständig geliefert werden.
Der regelmäßige Info-Newsletter dürfte ja ohnehin auf ein Posten erfasst werden, der gleichmäßig über alle Mandanten verteilt wird.
@dn1 schrieb:-Rückfragen an den Mandanten da er nur 3 von 15 Feldern an Daten geschickt hat
Das wäre m.M.n. auf jeden Fall Sonderleistung.
Es fehlen noch die FAQ zu dem Thema, der AEAO, die DSFinV-K 2.4 sowie die BSI TR-03153 Teil 1 mit Anhang in der Version 1.1.1. Feuer frei!
sicher: Nur die Meldung ist 30€, die Vorleistungen Zeitgebühr, z.B: §33 (7) Für die Hilfeleistung bei sonstigen Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Buchführung oder dem Führen steuerlicher Aufzeichnungen erhält der Steuerberater die Zeitgebühr.
Da liegt ja das Problem. 30 Euro bei konservativen Stundensätzen sind irgendwas zwischen 15-20 Minuten.
Die ganzen Mails etc. --> Zeitaufwand
Die Meldung also das Einklopfen ist aber mit der Pauschale abgegolten.
Auch wenn die Mandanten das selber machen, gibt es Probleme, wo der Steuerberater wieder im Boot ist.
Aktuell aus der Praxis: Ein Mandant löst alles selber, hat sich alle TSE-Daten ausgelesen und wollte jetzt die Daten per Elster übermitteln. Jetzt fällt auf: Die in der Kasse eingegebene USt-ID ist nicht die Richtige. Jetzt kommen Fragen auf, wie das behoben werden soll.
Auch das Problem wird lösbar sein, aber die Praxis wird zeigen: mit 20 € kommen wir nicht hin.
Tja, genau das sind die Themen, die uns alle „verfolgen“ werden.