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Digitalisierung - schaffen sich die Steuerberater selber ab?

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letzte Antwort am 13.11.2019 17:41:37 von andreashofmeister
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t_r_
Allwissender
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Nachricht 31 von 76
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Ich bin überzeugt davon dass wir durch die Automation nicht einen einzigen Mitarbeiter einsparen werden.

Sie können ja nicht nur von Ihrer Kanzlei ausgehen. Im Allgemeinen kann ich im Lohn, mein hauptsächliches Erfahrungsgebiet, an vielen Stellen schon Arbeit wegfallen sehen. Wir haben bereits ab 1999 nach und nach auf papierlos in der Kanzlei - beginnend mit kein Auswertungsdruck für uns - umgestellt. Bereits damit wurden Arbeitszeiten eingespart. Nach und nach musste ich weniger Überstunden machen und hatte weniger Stress und mehr Zeit für wichtigere Lohnarbeiten. Dann habe ich einen Löhne einer Kollegin übernommen, die in Rente ging. Auch die Fibu's wurden verteilt und damit ein Arbeitsplatz eingespart.

Gerade das ganze Papier was bewegt werden musste, spart doch schon erheblich Zeit. Wenn nun auch noch viele Prozesse automatisiert werden, wird das auch noch mal Zeit einsparen. Erst einmal kann es den Fachkräftemangel lindern, aber am Ende wird es Arbeitsplätze und auch Kanzleien kosten.

Irgendwann wird es weniger Kanzleien geben und damit auch weniger Arbeitsplätze. Das Ganze kann sich aber noch Jahrzehnte hinziehen und das heißt nicht, dass ich die Apokalypse vermute. Es wird andere Arbeitsplätze geben, welche weiß man heute nur nicht. Das war schon immer so, es gibt heute auch nicht mehr den klassischen Müller etc..

andreashofmeister
Allwissender
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Nachricht 32 von 76
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Ich würde sogar noch weitergehen: Ich muss als Anwender die in der EDV abgebildeten Vorgänge manuell (anlaog) nachvollziehen können um erkennen zu können, ob die EDV "richtig" arbeitet. Hieran fehlt es heute leider. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass heute das Motto "wenn der 'Computer' so entscheidet, ist es richtig"

Es muss dann aber auch die Ausbildung endlich mal reformiert werden. Das fängt dann allerdings mit der IT-Infrastruktur in den Schulen an.

Denn mit DATEV-Kampagnen wie "Rock Deine Zukunft" kommt man da nicht weiter. Es ist zudem schon interessant, zu beobachten, wie unterschiedlich doch die jeweiligen Landes-Steuerberaterkammern z.B. in den sozialen Netzen auftreten. Ganz informativ ist da der niedersächsische Verband.

r24
Einsteiger
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Nachricht 33 von 76
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Dem würde ich prinzipiell zustimmen. Nur sagen die Theoretiker, dass zwar die Zahl der wegfallenden und entstehenden Arbeitsplätze gleich bleiben könnte. Aber die frei werdenden Menschen sind nicht immer kompatibel zu den neuen Arbeitsplätzen.

Ich will weder eine Apokalypse an die Wand malen, noch Angst verbreiten. Ich bin auf der Suche, wohin die Reise gehen wird, was sich ändern könnte und wie wir selber darauf reagieren können.

Ein Vortragsredner meinte, wir sollten bei der Kannibalenmahlzeit nicht das Hauptgericht sein, sondern selber zum Kannibalen werden.

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steuerbär
Fortgeschrittener
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Natürlich müssen wir uns alle mit der Zukunft der Steuerberatung auseinandersetzen.

Das ist aber nichts Neues, das war schon immer so.

Ich habe jetzt mein viertel Jahrhundert in der Steuerberatung auf dem Buckel und solange ich mich erinnern kann prophezeit die DATEV dass unsere Kanzleien ohne Betriebswirtschaftliche Beratung nicht mehr überleben werden.

Beratung ist wichtig und sollte zentrale Dienstleistung sein, die durch das Tagesgeschäft mit Fibu, Löhnen, Jahresabschlüssen und Steuererklärungen abgerundet wird. Schließlich heißt es SteuerBERATUNG.

Ich gehe aber einmal davon aus, dass die wenigsten Kanzleien vom Beratungsgeschäft leben können und das gibt sogar die DATEV hinter vorgehaltener Hand zu. Ich würde sagen, da wird Wasser gepredigt und Wein getrunken.

Auch bei der Einführung von DUO wurde von wegbrechenden Buchhaltungshonoraren geredet. Das Problem hat sich bei uns auch nach zwölf Jahren DUO nicht ergeben. Mechanische Arbeit wird weniger, und das ist auch gut so, dafür können wir uns mehr um die Mandanten und das stetig komplizierter werdende Steuerrecht kümmern.

Kollege Renz hatte vor kurzem einmal eine schöne Darstellung, dass es nur um eine zeitgemäße und notwendige Anpassung der Prozesse geht. Hier schließe ich mich zu hundert Prozent an.

Weil Metaphern und Analogien Vieles besser darstellen als tausend Worte, erlauben Sie mir noch folgenden Vergleich. Früher wurde in der Kfz-Werkstätte mit Werkzeug an Fahrzeugen gearbeitet, heute wird "nur noch" der Stecker an die OBD-Schnittstelle angesteckt und der Computer muss sagen, was kaputt ist. Dann wird oft eine neue Software aufgespielt und alles ist wieder gut. Kommt hier jemand auf die Idee zu verlangen, dass es dafür kein Geld mehr gibt, weil ja nicht mehr am Fahrzeug gearbeitet wird? Meine Werkstätte berechnet diese Leistungen mit Stundensätzen, die deutlich oberhalb der eines Steuerberaters liegen. Und das wird doch auch gemeinhin akzeptiert.

Und es ist ja nicht so, dass wir alle erst am Start stehen und loslaufen. Wenn ich Statistiken sehen, dass der Beruf der Steuerfachangestellten zu 84 % durch KI wegrationalisiert werden soll, bezweifle ich das erstens, weil solche "Versprechen" in der Vergangenheit noch nie eingehalten wurden, und zweitens die modernen Kanzleien doch sicher schon 40 % oder 50 % der Strecke hinter sich haben.

Bis KI uns und unsere Mitarbeiter und unsere anspruchsvolle und qualifizierte Arbeit übernehmen kann, werden m.E. - falls es jemals so weit kommt - noch einige Jahrzehnte vergehen. Wie gesagt, ist die Automatisierung mechanischer Arbeiten - und darüber wird es lange nicht hinausgehen - durchaus erwünscht, haben doch viele Kanzleien heute das Problem, qualifiziertes Personal in ausreichender Menge zu bekommen. Also ist das der einzig sinnvolle und notwendige Schritt in die Zukunft.

Das Steuerbürgerszenario und die Direktgeschäft der DATEV halte ich hingegen für den falschen Weg. Mit Pfennigfuchsern, die ihre Steuererklärungen günstig über ein Internetportal abwickeln, werden wir weder Geld verdienen noch unsere Kanzleien retten (sofern es überhaupt einer Rettung bedarf). Hier handelt die DATEV primär im Eigeninteresse und macht uns - z.B. durch teure Google-AdWords-Kampagnen, die letztlich wir Mitglieder der DATEV bezahlen müssen - sogar noch Konkurrenz.

r24
Einsteiger
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Nachricht 35 von 76
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Dann sollten die Genossen die Datev von ihrem falschen Weg abbringen. Denn der nächste Schritt könnte sein, dass die Datev auch noch den Direktvertrieb mit kleinen Unternehmen sucht und uns das verkauft als unlukratives Geschäft.

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diplodocus
Aufsteiger
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Die EDV Spielerei kostet auch viel Zeit.

Ein Rentner braucht für seine Ustva 300 Zertifikate

und dann ist der Elster Server mal wieder außer Betrieb. Jetzt rennt er entnervt zum Steuerberater, der aber

keine Zeit hat,  weil das Finanzamt nichts mehr zu tun hat und deshalb Papierbelege und sinnlose Anfragen zu hauf versendet. Nachdem um 14 Uhr alle sinnlosen und gebührenfreien emails abgearbeitet sind geht noch ein Mandantenanruf ein. Ebics funktioniert nicht mehr ? Was zum Teufel ist ebics ? Ich würde nur gern manuell eine Buchhaltung reintippen. So ganz ohne sinnloses Scannen ins Datennirwhana. Die Lohnbuchhalterin

erkundigt sich, warum seit Juli für Versorgungsbezugsempfänger die 3,19 monatlich

bekommen eine Lohnabrechnung gefertigt werden

muss. Da sollte man einen Steuerberater befragen.

Da es keine Steuerberater mehr gibt mach ich

Feierabend. Die Buchhaltung mach ich in 2 Monaten vollautomatisch durch Digitalisierung und

Gedankenübertragung. Völlig ohne Papier.

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Michael-Renz
Experte
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Das Steuerbürgerszenario und die Direktgeschäft der DATEV halte ich hingegen für den falschen Weg. Mit Pfennigfuchsern, die ihre Steuererklärungen günstig über ein Internetportal abwickeln, werden wir weder Geld verdienen noch unsere Kanzleien retten (sofern es überhaupt einer Rettung bedarf). Hier handelt die DATEV primär im Eigeninteresse und macht uns - z.B. durch teure Google-AdWords-Kampagnen, die letztlich wir Mitglieder der DATEV bezahlen müssen - sogar noch Konkurrenz.

Hallo Herr Eisel,

so ganz ganz verstehe ich ihren Post nicht. Sie sagen selbst, dass man mit Pfennigfuchser, die alles selber machen wollen, kein Geld verdient.

  • Haken dran, bin genau ihrer Meinung!

Wenn wir genau diese Mandanten nicht wollen, aber die trotzdem eine Steuererklärung machen müssen, warum soll dann unsere DATEV die nicht mit einem dafür geeigneten System versorgen und uns damit

  1. den unerwünschten Kunden (diesen Begriff verwende ich hier ganz bewusst) fern halten.
  2. in unserem Interesse damit evtl. sogar ein paar Euro verdienen
  3. den Kunden damit zumindest in die Nähe der Steuerberater bringen und, falls er sich eines besseren besinnt gleich das Mandant samt Daten uns liefern.

Bei der von uns beiden angenommenen Ausgangslage besteht definitiv keine Konkurrenzsituation sondern eher eine verhaltene Werbekampagne zugunsten des Berufsstands - jedenfalls aber die Chance auf ein evtl. nicht sonderlich lukratives, aber zumindest technisch einfach abzuwickelndes Mandat.

Das die DATEV dabei ein Eigeninteresse verfolgt, kann ich nicht sonderlich problematisch finden - dieses DATEV-Interesse kollidiert ja in kleinster Weise mit dem von ihnen und mir verfolgten Geschäftsziel. Das ist übrigens genau die Meinung von mehr als 75% der DATEV-Mitglieder und durch satzungsgemäße Leitplanken sichergestellt.

Ich habe keine Ahnung, ob und in welchem finanziellen Umfang DATEV AdWords bucht. Wenn das geschieht, dann aber doch wohl notwendigerweise im Interesse von

  • SmartExperts - also unserer Präsentationsplattform
  • oder Unternehmen-Online
  • und später dann evtl für die „Steuerbürger-App“

Also an keiner Stelle irgendwo Geld für Werbung die letztlich nicht in unserem Interesse liegt.

Ich denke, das „Steuerbürgerthema“ sollten mal ruhen lassen und warten bis die App am Markt ist.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
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boomboom
Meister
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Smart Experts, UO usw. sollte nicht von der Datev, sondern von den Mitgliedern beworben werden, wenn sie denn möchten.

Ich verstehe die Plattform allerdings eh nicht. Als Mandant komme ich durch Empfehlung, Google usw., aber „SmartExperts“?!

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agmü
Meister
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Nachricht 39 von 76
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Ich verstehe die Plattform allerdings eh nicht. Als Mandant komme ich durch Empfehlung, Google usw., aber „SmartExperts“?!

Ich vergleiche SmartExperts im Steuerbereich mit den Anfangszeiten von anwalt.de oder heute noch der anwaltsauskunft.de.  Beides sind Portale auf die mehr oder weniger erfolgreich Kontakte zwischen (potentiellen) Mandanten und Rechtsanwälten vermitteln.  Dieser Akquisekanal steht neben vielen anderen.

Ich zolle den Mitarbeitern der DATEV, die dieses Projekt angestoßen haben großen Respekt.  Damit SmartExperts ein erfolgreicher Akquisekanal für die Genossenschaftsmitglieder wird, muss die Webseite nicht nur bekannter werden, sondern auch insgesamt wesentlich interessanter.  Als Beispiel dient hier möglicherweise der Vergleich der beiden von mir bereits genannten Portale.  Von Kollegen ist mir bekannt, dass diese über anwalt.de den einen oder anderen Mandanten gewinnen.  Die Anwaltsauskunft hat zwar das umfassendere Verzeichnis wird aber kaum wahrgenommen.

Andreas G. Müller - Rechtsanwalt -
frei nach dem Motto: "Gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter."
r24
Einsteiger
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anwalt.de und Konsorten: da habe ich mal 1 Jahr mitgemacht und richtig ordentlich Geld hingelegt. Ergebnis: 0 Mandate. Alle dummen Hinweise der Plattform beachtet: Profil erstellt, News reingestellt, Mandanten um Bewertungen gebeten. Trotzdem 0. Wir hatten dafür eine separate Mail und Telefonnummer eingerichtet, um das zu testen. Steuerberater-Suchen gibt es auch schon. Ich sehe auch nicht, dass die Datev besser wird, als anwalt.de, die schon seit vielen Jahren am Markt sind. Solange smart expert nichts kostet, mag es angehen. Aber wenn die Datev Plattform werden will, dürften genau solche Leistungen dann kostenpflichtig werden. Man erinnere sich mal: Als alles noch im RZ gedruckt wurde, zahlten wir dafür. Als der Druck wegfiel, kamen Preise für die Programme und RZ-Dienstleistungen hoch. Wenn also irgendwo etwas wegfällt, muss es woanders wieder reingeholt werden.

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agmü
Meister
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Ich behaupte nicht dass smartexperts ein Erfolg wird.  Möglicherweise kann DATEV aber aus den Fehlern anderer Suchanbieter lernen und diese vermeiden.  Ob und in welchem Umfang SmartExperts dann kostenpflichtig wird, wird sich zeigen.

Andreas G. Müller - Rechtsanwalt -
frei nach dem Motto: "Gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter."
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martin65
Meister
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Nachricht 42 von 76
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Das sehe ich ähnlich.

Ich hatte vor einiger Zeit schon einmal gefragt:

Wie viele Mandanten haben die Community-Mitglieder über die Plattform smartExperts bislang gewonnen? Ich Null.

Und was haben wir hier im Vorfeld über SmartExperts diskutiert. Da ging es richtig rund.

M.E. Viel Lärm um gar nix, wie sich jetzt herausstellt.

Die Suchportale sind in der Regel nicht zielführend. Entweder der potentielle Mandant sucht ein Spezialisten für z.B. eine Branche (Reisebüro, Autohaus etc.) oder einen Allrounder. Ich glaube die meisten Mandanten kommen über Empfehlungen von Branchenkollegen. Also der Reisebüro-Mandant fragt einen Reisebüro-Berufskollegen etc..

Die Suchportale listen in der Regel nur nach räumlicher Nähe zum Berater auf. Vielleicht ist in 200 km Entfernung der Spezialist. Den bekommt der Suchende im Zweifel nicht angezeigt.

Im hinterlegten Leistungsspektrum ist es bei den Berufskollegen sehr oft so, dass sich wohl jeder alles zutraut und deshalb keine Unterscheidung zwischen zwei Berufskollegen möglich erscheint.

Wichtig ist der Internetauftritt. Dort kann man viel falsch und richtigmachen. Das liegt allerdings meistens im Auge des Betrachters.

Grüße vom Rhein

Martin Heim

olafbietz
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Nachricht 43 von 76
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Das ist übrigens genau die Meinung von mehr als 75% der DATEV-Mitglieder und durch satzungsgemäße Leitplanken sichergestellt.

Nein. Es waren 75% der Vertreter und nicht 75% der Mitgleider und das nur im 2. Anlauf. Ich kenne keinen einzigen Kollegen in meinem Umfeld, der das Steuerbürger-Szenario und die Satzungsänderung gut findet.

Gelöschter Nutzer
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Wenn ich die Interseite des Kölner Stadtanzeigers aufrufe, dominiert die Werbung der Datev dort. Ein Schelm, der Böses dabei denkt .... Der Ertrag, die die dafür von unserer Datev aufgewandten Anzeigekosten bringen, kann meines Erachtens nur gering sein.

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olafbietz
Meister
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Ich habe keine Ahnung, ob und in welchem finanziellen Umfang DATEV AdWords bucht. Wenn das geschieht, dann aber doch wohl notwendigerweise im Interesse von
  • SmartExperts - also unserer Präsentationsplattform
  • oder Unternehmen-Online
  • und später dann evtl für die „Steuerbürger-App“

Also an keiner Stelle irgendwo Geld für Werbung die letztlich nicht in unserem Interesse liegt.

Ich denke, das „Steuerbürgerthema“ sollten mal ruhen lassen und warten bis die App am Markt ist.

SmartExperts wird in der Google-Suche als bezahlte Anzeige angezeigt, also Google-Adwords. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie teuer Google-Adwords ist. Beim letzten IT-Club wurde die Anzeige nicht mehr angezeigt (Vorführ-Effekt). Ich vermute: das Budget war aufgebraucht.

Der ungebratene Steuerburger wird der DATEV noch schwer im Magen liegen. Die Genossen müssen es zahlen.

Michael-Renz
Experte
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Hallo Andreas,

hallo r24,

ich glaube, dass SmartExperts - wenn man es als Solitär betrachtet - auch nicht viel mehr Nutzen bietet, als andere "Berater-Suchdienste".

Aber: das ist ja gerade nicht das Konzept!!

SmartExperts soll die Online-Angebote der DATEV flankieren und war - soweit ich das verstanden habe -  der erste Baustein davon. Es ist m.E. also eben nicht auf ein "Solitär-Dasein" gemünzt, sondern als sinnvolle Ergänzung einer "Nutzen stiftenden" Plattform auf der konkrete Leistungen (selbst) erstellt oder eben einem "Fachmann" (SmartExperte) übergeben werden können. Quasi zum "Anfüttern" der "Steuerbürger".

Ein solches Konzept ist - glaube ich jedenfalls - deutlich anders als "anwalt24" etc. etc. - im Moment aber eben mit der geplanten "Steuerbürger-App" für Anwälte (noch) nicht nutzbar. Aber wie es auch dort genutzt werden könnte, schwirrt schon in einigen Gedankenspielen "herum".

Also - nicht gleich alles zerreden und "schlecht quatschen" - selbst, dann nicht, wenn man glaubt eigene "schlechte Erfahrungen" schon gemacht zu haben ist eine positive Grundhaltung niemals schlecht.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
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martin65
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Nachricht 47 von 76
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Waren Sie schon einmal am Berliner Hauptbahnhof. Dort prangt das Logo mindestens so groß wie "4711" am Kölner Hbf.  Und ich habe noch nie "4711" gekauft.

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martin65
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Nachricht 48 von 76
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SmartExperts wird in der Google-Suche als bezahlte Anzeige angezeigt, also Google-Adwords. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie teuer Google-Adwords ist. Beim letzten IT-Club wurde die Anzeige nicht mehr angezeigt (Vorführ-Effekt). Ich vermute: das Budget war aufgebraucht.

Ist aber aktuell wieder da.

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olafbietz
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Nachricht 49 von 76
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Ich denke, das „Steuerbürgerthema“ sollten mal ruhen lassen und warten bis die App am Markt ist.

Wenn die Entwicklung in eigenen Sinne ist, kann man ein Thema natürlich ruhen lassen.

olafbietz
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Nachricht 50 von 76
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SmartExperts wird in der Google-Suche als bezahlte Anzeige angezeigt, also Google-Adwords. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie teuer Google-Adwords ist. Beim letzten IT-Club wurde die Anzeige nicht mehr angezeigt (Vorführ-Effekt). Ich vermute: das Budget war aufgebraucht.

Ist aber aktuell wieder da.

Dann wurde vielleicht das Budget aufgestockt

Kommt aber auch auf den Ort und die Suchbegriffe an..

boomboom
Meister
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Nachricht 51 von 76
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Hallo Herr Renz,

da werden wieder mal unmengen Genossenschaftsgeld verbraten.. und dann auch noch an GoogleAdwords. Für mich ein "NoGo".

Steuerberater und Rechtsanwälte haben ganz andere Anforderungsprofile. Und "Anwalt.de" ist in keinster Weise vergleichbar mit "SmartExperts.de".

Alleine schon die Domain. Wenn ich einen "Fachanwalt" benötigen würde, würde ich die Plattform "Anwalt.de" eventuell auch nutzen. Der "Fachanwalt" wird dann vielleicht 1-2 Monate oder auch gelegentlich Jahre in Anspruch genommen werden und dann ist das Thema erledigt.

Mit dem Steuerberater, als Vertrauensperson, hat man in der Regel laufend und eventuell über Jahrzehnte zu tun. Für mich ein ganz anderes Profil und in der Regel auch nicht so ganz so speziell wie ein Fachanwalt.

Die Genossenschaft verdient unmengen Geld mit Rechnungswesen- und Lohnprodukten.

Entsprechend sollte sie sich dann schon auf den Bereich "Steuerberater" ausrichten.

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steuerbär
Fortgeschrittener
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Nachricht 52 von 76
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Wir wissen ja alle noch nicht, wie Smartexperts abschließend funktionieren soll.

Bisher verstanden habe, dass der bis dato unberatene Steuerbürger seine Steuererklärung über Smartexperts erstellen und an das Finanzamt übermitteln kann. Wenn alles easy ist, bekommt die DATEV das Geld dafür.

Und wenn es Probleme gibt, dürfen sich die Kanzleien darum kümmern. Ich mag meinen Beruf, aber ich möchte nicht alle Problemfälle der Republik auf meinen Schreibtisch bekommen. Dann fehlt mir nämlich die Zeit, mich um meine wichtigen Mandanten zu kümmern.

Sollten sich die Preise an Konkurrenzportalen orientieren, reden wir von etwa 20,00 EUR pro Einkommensteuererklärung. Meine Überzeugung ist nach wie vor, dass Steuerpflichtige, die NUR diesen Preis in die teilweise doch komplizierte Erstellung der Steuererklärung unter Hinnahme aller Risiken nicht die richtige Zielgruppe für Steuerberater sind. Die jammern über unsere Stundensätze und produzieren am Ende mehr Ärger als Nutzen.

Michael-Renz
Experte
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Nachricht 53 von 76
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Hallo boomboom,

und was genau wollen Sie mir sagen? Ist nach Ihrem Empfinden die DATEV nicht auf Steuerberater ausgerichtet?

  • Ich bin der Ansicht, dass sie das sehr überwiegend ist.

Wollen Sie mir sagen dass eine Plattform für Steuerberater nicht tauglich ist?

  • da wäre ich allerdings genau gegenteiliger Auffassung!

Und wenn die DATEV "Unmengen Geldes mit Rechnungswesen und Personalwirtschaft verdient" , dann ist es doch völlig ok, wenn Sie aus diesen Kernkompetenzen verdientes Geld für Werbemaßnahmen einsetzt, die der Genossenschaft und den genossen dienen! Oder stehe ich "auf dem Schlauch"?

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
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boomboom
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Nachricht 54 von 76
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Ich suche als Mandant einen Steuerberater.. nachdem ich keine Empfehlungen aus dem Bekannten-, Freundes- und Geschäftspartnerkreis usw. bekommen habe nutze ich SmartExpertes, weil ich irgendwo eine Anzeige gesehen habe (die zwischen 80 Millionen anderen Anzeigen hängt)? Oder nutze ich Google, Bing, oder vielleicht noch Gelbe Seiten usw.?

Ich verstehe derzeit noch nicht, wie es uns dient.

Dann lande ich doch zufällig auf "SmartExperts". Gebe Steuerberater und meinen Ort ein und bekomme dutzende Profile, die sich im Kern alle nicht riesig unterscheiden.

Wähle ich dann den Berater, der die hübscheste Internetseite oder das vertrauensvollste Lächeln auf den Lippen hat? Oder schreib ich einfach alle an: mache Preisvergleich und wähle dann den günstigsten? Oder ..

Ich finde es gut, dass so etwas ausprobiert wird.. Aber so etwas massiv mit unmengen an finanziellen Mitteln zu bewerben und dann auch noch in der jetzigen Phase (es soll ja noch alles irgendwie ausgebaut werden?!) halte ich für falsch.

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Michael-Renz
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Hallo Boomboom,

das von Ihnen geschilderte "Suchszenario" ist aber gar nicht die dem Konzept zugrunde liegende "User Journey". Diese lautet m.E. wie folgt.

  • der Steuerbürger ist DATEV-User mit der Steuerbürger-App und erstellt seine ESt-Erklärung selbst bzw. beabsichtigt das.
  • beim "Erklärungsprozeß" verläßt ihn die Lust (oder der Mut) und er entschließt sich, die Sache einem Profi zu geben - da wird er direkt zu SmartExperts und damit Steuerberatern verlinkt, die DATEV-Mitglieder sind und mit seinen schon erfassten Daten "was an fangen können"

oder:

  • beim "Erklärungsprozeß" gibt er Daten ein, die darauf schließen lassen, dass er einen Gewerbebetrieb , V+V-Einkünfte und /oder sonstige Steuersachverhalte verwirklicht, die eine Beratung durch einen Profi "angezeigt erscheinen lassen" - dann bekommt er einen Hinweis auf diese Möglichkeit und wird ebenfalls auf SmartExperts und damit Steuerberatern verlinkt, die DATEV-Mitglieder sind und mit seinen schon erfassten Daten "was an fangen können".

Das ist ein Teil der Verwirklichung des Genossenschaftsgedankens - und nicht eine (von x weiteren) Suchmaschinen. Aber um die Verlinkung zum Profi ermöglichen zu können und diese auch NUR DATEV-Mitgliedern zukommen zu lassen, muss es eben SmartExperts geben - sonst funzt das gedachte Prinzip nicht!

Ich bin deshalb überzeugt, dass Ihre Kritik

1) zu kurz gesprungen ist;

2) ziemlich faktenlos einfach die Behautung aufstellt, es würden "Unsummen Geldes für AdWords ausgegeben" - Woher haben Sie denn die Info zu den "Unsummen" - und über welchen Betrag sprechen Sie denn, wenn sie "Unsummen" als unsinnig ausgegeben reklamieren?

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
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mkinzler
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der Steuerbürger ist DATEV-User mit der Steuerbürger-App und erstellt seine ESt-Erklärung selbst bzw. beabsichtigt das.

Problem ist aber, dass diese App noch nicht existiert.

Der Begriff/die Domain SmartExperts ist zudem wenig auschlagkräftig und besitzt keinen Bezug zu Steuerberatern/Wirtschaftsprüfern.

bodensee
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Guten Tag Herr Renz,

Unsummen:  ich weiss es nicht.

Aber auch mir ist gestern die Anzeiger Smart Experts in Google angezeigt worden. Ich nehme einfach mal an, dass auch Sie Mandanten haben die hierüber Werbung schalten und daher wissen dass Google alles Mögliche aber nicht billig ist.

Abgerechnet wird so meine Info je click

Daher werden hier mit Sicherheit erhebliche Kosten auf die Datev zukommen. Wieviel konkret kommt auf die clicks an. Wäre aber durchaus ein spannendes Thema zu dem sich die Datev am besten selbst äussern sollte.

Szenarien: meines Erachtens sind die von Ihnen dargestellten Szenarien - vlt. innerhalb der Datev - Welt so angedacht, haben aber mit der Realität aus meinem Erfahrungsfundus nichts zu tun. Die Realität hat Booboom zutreffend beschrieben.

Grüße vom wunderschönen Bodensee
U.K.Eberhardt
boomboom
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"unsummen" ist ein weitläufiger begriff. da gebe ich ihnen recht. aber google und klicks können schon eine sehr teure angelegenheit werden.

Weiteres Problem: der Steuerbürger klickt, kommt nicht so richtig weiter (es fehlt die app bzw. ein runder prozess) und er wird vermutlich nie wieder klicken. er kennt es ja schon und hat es als u.U als unsinn abgetan. pure geldverbrennerei.

So ein "portal" umwirbt man nicht in der "betaphase". Erinnert mich derzeit etwas an das seit 12 Jahren "verkorkste" und "unrunde" UO. Warum entwickelt man nicht etwas in richtung candis, getmyinvoices o.ä. um mal einen runden und komfortablen prozess in UO abzubilden. Dauert bei der DATEV vermutlich wieder 12 Jahre..

Michael-Renz
Experte
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Stimmt - Aber "Marketing" ist halt eine hohe Kunst, die wir nicht begreifen.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
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andreashofmeister
Allwissender
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Nachricht 60 von 76
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Stimmt - Aber "Marketing" ist halt eine hohe Kunst, die wir nicht begreifen.

Marketing begreifen. Kann man das?

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letzte Antwort am 13.11.2019 17:41:37 von andreashofmeister
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