Liebe Community,
auch beim DATEV PartnerSummit 2024 in München stand das Thema E-Rechnung im Mittelpunkt.
Mit rund 500 Teilnehmenden war die Veranstaltung ein echtes Highlight, denn Partnerschaften haben für DATEV einen hohen Stellenwert.
In verschiedenen Sessions und an Infoständen haben wir unsere Partner über die neuesten Entwicklungen zur E-Rechnung informiert. Dabei standen folgende Punkte im Mittelpunkt:
Die DATEV E-Rechnungsplattform wurde von Anfang an als offenes Ökosystem konzipiert. Sie ermöglicht es jedem, seine eigene Lösung anzubinden und die E-Rechnung effizient zu nutzen.
Die Präsentationsunterlagen zu unserer Veranstaltung, eine Aufzeichnung unserer Infoveranstaltung vom Frühjahr sowie aktuelle FAQs zur DATEV E-Rechnungsplattform finden Sie auf unserer Website.
Für weitere Informationen empfiehlt sich zudem ein Blick ins DATEV Developer-Portal.
Natürlich interessiert uns auch, was Sie zum Thema E-Rechnung bewegt - ist Ihre Softwarelösung schon "E-Rechnung ready"?🚀
Zögern Sie nicht, uns Ihre Gedanken und Erfahrungen mitzuteilen - wir würden uns freuen, mehr von Ihnen zu erfahren.
Viele Grüße aus Nürnberg!
Wie wird die API zur Integration in Bezug auf eine möglichst langfristige Nutzung aussehen?
Werden limitierte Langzeit-Token (etwa die bekannten 60 Tage) eingesetzt, muss man sich im schlimmsten Fall für jeden Datenübertrag authentifizieren oder reicht eine einmalige Integration?
Traumvorstellung unsererseits wäre eine echte Langzeitanbindung, bis man die Integration stoppt.
Vereinfacht gesagt sollten nach Meinung unserer Kanzlei die Rechnungen nach der Integration völlig automatisiert auf der DATEV E-Rechnungsplattform landen OHNE regelmäßige neue Authentifizierung. Der Datenfluss soll solange funktionieren, bis man die Integration stoppt.
Vorbild sollte hier das uralte RZ-Bankinfo sein. Einmal freigegeben kommen jeden Tag die Kontoumsätze. Bis man den Service stoppt.
Für uns wäre diese Funktionalität das absolut Entscheidende um einen Geschäftspartner unseres Mandanten einzubinden und dann verlässlich immer die Rechnungen zu erhalten. Das Thema Vollständigkeit von Rechnungen für die Erstellung von Buchführungen ist leider nach wie vor ein Schmerzpunkt in fast allen Kanzleien.
Meine Antworten finden Sie hier:
https://www.datev-community.de/t5/IT-Club/IT-Club-Fr%C3%BChjahresrunde-2024/m-p/407454#M1891
@mosachse schrieb:
Das Thema Vollständigkeit von Rechnungen für die Erstellung von Buchführungen ist leider nach wie vor ein Schmerzpunkt in fast allen Kanzleien.
Weil es rein technisch wo hängt oder liegen die Ursachen dazu ganz woanders? lexOffice sagt zu meiner FiBu: 0 Belege fehlen. Scheint also möglich zu sein 😉. Aber ja, dazu muss man wissen, dass man z.B. do.de die Einwilligung geben muss, Rechnungen per E-Mail zu senden und bei Microsoft365 bastelt man sich dann eine Exchange online Regel: wenn Absender X, dann BCC an E-Mail Adresse Y. Und wenn dann der Einwand kommt, dass das nichts für den normalen Menschen ist: ich kann's aktuell nicht ändern, solange solche Plattformen, wie DATEV sie baut, nicht Pflicht sind und sauber, dauerhaft, zuverlässig und automatisiert funktionieren. Wie Du schon anklingen lässt, habe ich an allen Adjektiven leichte Zweifel.
Absolut. Solange es keine Standards gibt, wird eine komplette Vollständigkeit kaum möglich sein.
Wir haben fast bei jedem Mandanten Probleme mit der Vollständigkeit der Belege. Ein Niveau wie bei RZ-Bankinfo (immer alles da täglich ohne ständige Neuanmeldung/Authentifizierung) kann man quasi nicht erreichen, was die Belege angeht.
Wie sieht die Situation im Mittelstand heute aus?
Es gibt eine völlig unkontrollierte, nicht standardisierte Flut an Rechnungen und Belegen auf unterschiedlichsten (!) Zugangswegen und in unterschiedlichen Formaten.
Rechnungen kommen per E-Mail-Anhang, per Post, als Download in irgendwelchen Portalen, per Post, per Barquittung oder auch gar nicht. Es gibt keine Standards.
Ich kenne die meisten Tools wie getmyinvoices oder invoicefetcher, lexoffice, Pleo und natürlich auch E-Mail-Regeln für DATEV-Upload Mail.
Diverse Mandanten setzen diese Tools auch ein. Aber den großen Sprung haben wir nie gemacht in Bezug auf die Vollständigkeit.
Für uns muss am Ende (noch) alles in DATEV landen. Das ist immer (noch) unser Ansatz. Grundsätzlich verfolgen wir auch die Maßgabe: "So wenig Portale wie möglich".
Unsere Kernstrategie, um der fehlenden Vollständigkeit an Belegen zu begegnen, war bisher übrigens neben der Prozessüberarbeitung beim Mandanten (Upload Mail, GMI, zusätzliche Arbeitskraft, etc.) vor allem der Einsatz von DATEV Bank Online, was bedeutet:
Folge:
Aber:
Ohne wirkliche Weiterentwicklung von UO kommen wir nicht entscheidend weiter.
Bank online wurde meine ich 2011 um die digitale Zuordnungsmöglichkeit von Belegbildern zu Kontobewegungen erweitert. Unglaublich, aber in den letzten über 10 Jahren gab es quasi keine Weiterentwicklung in dem Bereich.
Die Anwendung wirkt völlig veraltet und ist nach wie vor nicht mobil lauffähig. Eine Zuordnung vom Belegbild weg hin zu Kontobewegungen ist ebenso wenig möglich wie eine Zuordnung per Drag & Drop.
Das Zuordnen von Belegen zu Kontobewegungen geschieht nur in den wenigsten Fällen komplett automatisiert durch die Anwendung. Da wäre viel mehr möglich heutzutage. Es wurde einfach nie weiterentwickelt.
Quellen wie Kreditkarten oder PayPal fehlen komplett und können nach wie vor überhaupt nicht eingebunden werden ins DATEV Portal. Hier reden wir auch über absolute TOP-Wünsche bei den DATEV Ideas. Kreditkarten oder PayPal-Bewegungen müssen über Vorsysteme kontrolliert werden oder da fehlen halt dann oft Rechnungen. Nativ ist das mit DATEV nicht möglich.
Einzig bei der Überweisung aus dem DATEV Portal selbst heraus funktioniert die Zuordnung später logischerweise verlässlich, aber da sind wir gleich bei der nächsten Schwäche: finAPI. Es sind oft Kleinigkeiten wie Pop-Ups (automatisch blockiert in Safari) oder generelle technische Probleme mit finAPI. Wir versuchen den Mandanten EBICS zu empfehlen, aber das geht nicht immer. Wenn es beim Banking zu Problemen kommt, sind die Mandanten ganz schnell wieder weg von der Überweisungsfunktion im DATEV Portal. Einige überweisen auch fast nichts.
Insgesamt haben wir einige Mandate vor allem wegen Kreditkarten und PayPal schon komplett in Vorsysteme wie GMI oder Lexoffice "verloren".
Wir ordnen wie gesagt heute noch an, dass die Daten zwingend am Ende in DATEV landen müssen, aber wenn bald nicht endlich mehr kommt für UO, wird uns so kein großer Schritt mehr gelingen in Punkto Vollständigkeit von Belegen.
Wahrscheinlich muss es früher oder später definierte Zugangswege für Rechnungen geben, die dann an DATEV angebunden werden können. Ob das die DATEV E-Rechnungsplattform sein wird, wird man sehen.
An der eingangs erwähnten Vorgabe, sich nicht als Anwender ständig wieder authentifizieren zu müssen um den Belegfluss herzustellen, halte ich fest. Sollte bei der Plattform im besten Fall so sein.
@metalposaunist Hast Du noch irgendwelche Tipps zur Verbesserung der Vollständigkeit der Belege für Finanzbuchführungen?
@mosachse schrieb:
Es gibt keine Standards.
Wird es nie geben. Sage niemals nie aber unsere Regierung hat davon leider keinen Plan, als das man das Problem lösen kann.
@mosachse schrieb:
Es gibt eine völlig unkontrollierte, nicht standardisierte Flut an Rechnungen und Belegen auf unterschiedlichsten (!) Zugangswegen und in unterschiedlichen Formaten.
Jap. Da hilft nur #Wissen im Betrieb des Mandanten. Wenn da niemand auch irgendeinen Plan hat, wird's schwierig. Aber auch dabei hilft nur mandantengenaue Beratung. Ja, kostet viel Zeit, kostet viel Geld, weil 0 skalierbar aber anders sehe ich da aktuell keine Möglichkeit. Es mangelt auf allen Seiten an IT-Wissen und wenn nicht, dann an Zeit das umsetzen und ggf. noch an Hartnäckigkeit aka Projekte auch zu beenden und kritisch nachzufragen.
Rechnungen per E-Mail müssen erstmal alle an rechnung@ landen. Gibt es keine extra Adresse beim Kreditor, muss man sich mit Exchange online Regeln behelfen und das intern automatisieren. Rechnungen, die nie per E-Mail kommen, wo der Anbieter nur den Portaldownload zur Verfügung stellt, frühstückt man mit GMI oder invoicefetcher ab. Dann braucht es passende Schnittstelle & Aufgabenverteilung, wer was wann wo macht (RDS 1.0 vs. Belegbilderschnittstelle und deren Auswirkung). Und alle Rechnungen, die nur per Post kommen, scannt man auf rechnung@ direkt passend ein, wo dann der weitere Bearbeitungsschritt passiert.
Gewusst wie 💡. Und wenn man neue Kreditoren hat, muss man #drandenken, rechnung@ einzutragen oder wenn nicht möglich, die Exchange online Regel anpassen. Das bedarf dann meistens einem guten IT-Partner, der nicht 8W für die Anpassung der Regel braucht.
Und wenn man Kreditkarten hat, dran denken, den Beleg zu fotografieren oder auf Lösungen von pleo oder getmoss setzen, die auf dem Smartphone nach dem Beleg schreien, sobald man bezahlt hat.
DAS - sind Prozesse und Workflows. Ist man selbst nicht dazu in der Lage das umzusetzen, beauftragt man jemanden damit. Andernfalls wird, wie Du beschreibst, das "Chaos" ausbrechen und man braucht Tools wie taxflow, die dann automatisiert Belege anfordern. Was aber auch nicht die Ursache, sondern nur die Auswirkung ist. Technisch cool aber das Problem an der Basis packen ist eher mein Ding. Aber auch ich werde lernen müssen, dass nicht alle so sind und denken wie ich. Daher @mosachse: Nie wird man das Problem lösen, solange der Mensch noch in der Kette ist, der aktiv was tun muss und damit vergessen kann.
@mosachse schrieb:
Wahrscheinlich muss es früher oder später definierte Zugangswege für Rechnungen geben, die dann an DATEV angebunden werden können.
Dann hast Du vielleicht vollständige Rechnungen. Der Mensch, der diese Portale bedienen muss, bleibt. Oder wie weit wollt ihr automatisieren?
@mosachse schrieb:
@metalposaunist Hast Du noch irgendwelche Tipps zur Verbesserung der Vollständigkeit der Belege für Finanzbuchführungen?
Nein. Wir schwimmen die gleiche Welle. Mehr davon steht in meiner Signatur als # drin.
Weil Bilder mehr als 1000 Worte sprechen, passend dazu:
Fragen, die wir uns stellen:
Hallo Alex, ich versuche gerne deine Fragen zu beantworten:
Was ist mit all den anderen Belegen wie Verträge, Lieferscheine usw. Muss sich das Unternehmen ein zusätzliches und damit konkurrierendes DMS anschaffen?
Wir kennen die Anforderungen, dass über die Plattform auch Lieferscheine, Bestellungen, etc. ausgetauscht werden sollen. In der ersten Ausbaustufe können Verträge, Lieferschein als rechnungsbegründende Anlagen hinzugefügt werden. Die GoBD-konforme Archivierung ist in DATEV Unternehmen online möglich. Wenn unabhängig von den Anforderungen rund um die E-Rechnung komplexe Anforderungen bzgl. des Dokumentenmanagements vorliegen, kann die Einführung eines DMS-Systems sinnvoll sein. Dies muss individuell bewertet werden.
Will ein Unternehmen für die Rechnungsprüfung jedem relevanten Mitarbeiter (z.B. Bauleiter, temporärer Projektleiter...) einen DATEV-Zugang geben?
Dies Frage kann nicht pauschal beantwortet werden und ist abhängig von den individuellen Anforderungen im Unternehmen. Eine Sichtprüfung ist im E-Rechnungspostfach möglich. Für eine fachliche Rechnungsprüfung und Freigabe empfehlen wir die DATEV Belegfreigabe.
Will ein Unternehmen sich für immer an DATEV binden, was alleine durch die revisionssichere Archivierung dann mindestens 10 Jahre sind?
Wir empfehlen die Archivierung in DATEV Unternehmen online. Grundsätzlich ist aber auch eine API-Anbindung dritter DMS bzw. Archivsystem an die DATEV E-Rechnungsplattform möglich oder alternativ ein Download der Dokumente und Archivierung in einem Dritten System.
Kann die Steuerkanzlei trotz permanenter Überlastung auch noch den Support und Verantwortung für all die DATEV-Tools übernehmen?
Wir wollen die E-Rechnungsplattform so auszugestalten, dass Handhabung und Funktionen selbsterklärend sind. Der Unternehmer registriert sich einmalig auf der E-Rechnungsplattform und arbeitet dann in seinen Systemen wie gewohnt weiter. Es ist unser Ziel, keinen Administrationsaufwand auf Seiten der Kanzleien entstehen zu lassen.
Für Serviceanfragen bieten wir unseren neuen Chatbot ISA https://isa.datev.de/, unser DATEV Hilfe Center DATEV Hilfe-Center und unsere Homepage www.datev.de/e-rechnung an. Dort finden sich umfangreiche Informationen.
Mit passenden Zitaten wäre das etwas schöner zu lesen 😊: Tipp für Power-Zitierer zur Nutzung von Mehrfachzitaten