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Wie sehen die Community-Mitglieder die Zukunft der DATEV?

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letzte Antwort am 01.04.2019 20:16:39 von fcp
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Nachricht 1 von 29
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Hallo liebe Communitiy,

ich mache mir aktuell viele Gedanken um die Zukunft und sehe viele gute Möglichkeiten, wie wir in Zukunft die zu erwartenden Veränderungen in/mit der Digitalisierung gut meistern können. Allerdings frage ich mich auch, inwieweit die DATEV die notwendigen Veränderungen in absehbarer Zeit so begleitet, wie das von uns und unseren Mandanten erwartet wird. Es geht mir um folgendes.

1. Meine Mandanten konfrontieren mich immer öfter mit Softwarelösungen, die ich mir dann anschaue und ich stelle fest, wie optisch gut und schnell das ganze funktioniert. Dann komme ich mit UO. Na ja, wie soll ich es positiv formulieren. Es ist einfach schwierig, wenn Mandanten anderes kennen. Für nicht IT-affine Mandanten, die man erstmalig umstellt, alles kein Problem. Aber in Zukunft kommen alle neue / jungen Mandanten mit massiv besseren IT-Kenntnissen zu uns.

2. Die DATEV setzt viel Wünsche erst gefühlt 10 Jahre später um. Ich kann das verstehen, da es nach Prioritäten und der breiten Masse der Anwender geht. Aber als innovative Kanzlei haben wir ein großes Wettbewerbsproblem. Demnach ist mein großer Wunsch, dass die DATEV sich nicht am Durchschnitt, sondern von den wenige innovationen Kanzleien leiten lässt. Wir werden ansonsten den Anschluss verlieren.

3. Immer kleinere Unternehmen nutzen kleine Warenwirtschaftslösungen, die preiswert, gut und zweckmäßig sind. Ich will da gern UO eingesetzt sehen, habe aber das Problem, dass das nicht geht, weil viele Dinge nicht funktionieren, die alle anderen schon anbieten, z. B. dass beim Einscannen von doppelten Rechnungen keine Fehlermeldung erscheint oder z. B. fehlen bei Auftragswesen online die Möglichkteiten von Abschlagszahlungen, Dauerrechnungen, Mahnungen, Lagerveraltung etc.

4. Die angebotenen Schnittstellen sind ein erster guter Weg. Aber man muss das aktiv begleiten. Es sollte auf Knopfdruck gehen. Doppelte Arbeiten sollten vermieden werden.

5. Mein subjektives Gefühl ist, dass die DATEV immer mehr Geschäft mit Mandanten akquirieren möchte. Siehe der neue CEBIT-Auftritt. Er ist nicht für uns Genossen angedacht, sondern für unsere Mandanten. Wo geht der Weg da hin? Mandanten erhalten mittlerweile aktiv Angebot zu Schulungen und Produkten. Früher konnte man das bei der Bestellung von UO ausschließen. Mittlerweile geht das nicht mehr. Ich habe grundsätzlich nichts dageben. Aber als innovative Kanzlei bieten wir so vieles aktiv an. Die Mandanten sind überfordert. Wenn dann noch von Seiten der DATEV Akquise gemacht wird, kommt der Mandant vollkommen durcheinander, da ja nicht in Prozessen und langfristig beraten und angeboten wird, sondern es geht ja um Produktverkauf bzw. um Interesse daran schüren. Und durchblicken tut eh schon fast keiner mehr. Nach meinem Dafürhalten müssen wir das Heft des Handelns in der Hand halten. Auch verstehe ich die DATEV, über die Mandanten nicht so innovative Steuerkanzleien wachzuküssen. Nur ist es eben ein großes Problem, wenn ich dann UO anbieten muss ... LODAS ist top. Keine Frage. Auch REWE. Aber was ist in der Zukunft, wenn jede kleine Warenwirtschaft ein Buchhaltungsmodul hat und die Steuer- und Jahresabschlussprogramme kostenfrei von der Finanzverwaltung zur Verfügung gestellt werden. Dann braucht es nur noch eine Schnittstelle. Und junge und innovative EDV-Firmen werden das schnell programmieren.

6. Das wichtigste ist doch, dass die DATEV wettbewerbsfähige Produkte entwickelt und Ihre Ressourcen in Ihre Kernkompetenzen steckt. Wenn das aber alles so langsam weitergeht wie bisher, mache ich mir ernsthaft um die Zukunft der DATEV und damit um die von uns genutzte Software Sorgen, da sie gerade bei UO nicht zeitgemäß ist. Und bei meinen Nachfragen, was alles geplant ist, macht die DATEV nicht den Eindruck, dass UO super ausgebaut werden soll. Man verweist mich dann immer auf den Marktplatz. Vielen Dank auch.

7. Meine einfachen, seit 15 Jahren gestellten Wünsche sind immer noch nicht umgesetzt, z. B. Mehrjahresvergleich in REWE für 4, 5, 6, 10, 15 Jahre auf Knopfdruck. In der Wirtschaftsberatung kann man bis heute nicht in der Liquiditätsanzeige auf das Kontenblatt durchklicken, da es keine einheitliche Datenbank gibt. So etwas habe ich schon bei anderen Softwareanbietern vor 20 Jahren gesehen! Der Bilanzbericht ist eine Katastrophe. Wir nutzen EO-classic. Dort sind die Auswertungen seit dem letzten update 11.0 wieder so langsam wie vor 10 Jahren. Die ZMSD ist von Handling her eine Katastrophe.

Ich habe das Gefühl, dass die DATEV selber für die Zukunft kein richtiges Konzept hat. Glaubt die DATEV eigentlich an Ihre eigene Zukunft? Oder wird es die DATEV vielleicht wie die Banken bald gar nicht mehr geben, weil kleine, preiswerte Warenwirtschaftssysteme mit integrierter Buchhaltung auf dem Markt existieren, wo wir per open VPN drauf buchen? In England wird für den Jahresabschluss vom Staat bald eine Software kostenlos bereitgestellt, wo man selber seine Daten eingeben/einspielen kann. Da braucht es keinen Steuerberater mehr.

Ich weiß es nicht. Mein großer Wunsch ist, dass die DATEV, die ja sehr gut aufgestellt ist, schneller und besser wird, ansonsten weiß ich nicht, ob sie in Zukunft sich nicht selber abschafft. Ich hatte vor einigen Jahren ein Gespräch mit einem führenden Mitarbeiter, wo ich all die Dinge einmal angesprochen habe. Zugehört hat er nicht richtig. Ich weiß auch nicht, ob allen die großen Veränderungen schon klar sind, die da kommen.

Wie sieht das die Communitiy?

Für ein zahlreiches Feedback wäre ich sehr dankbar.

Beste Grüße

Andreas Flemming

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Nachricht 2 von 29
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Moin,

wenn Sie die Diskussion um die Satzungsänderung verfolgt haben wissen Sie wo die Reise hingeht.

Die Stärke der DATEV ist die Schwäche der anderen Anbieter - leider.

Gruß

KP

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0815
Fachmann
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Hallo Herr Flemming,

das betrifft u.U. nicht nur die Datev, sondern auch Kanzleien, bei denen der Fortschritt eher träge vorankommt.

Vielleicht wird dadurch wiederum auch die Datev gebremst, da Sie ja nunmal ihren Genossen verpflichtet ist? Ich weiß es nicht.

Schauen wir mal, ob da künftig die Darwinsche natürliche Selektion, auf technologischer Ebene, einsetzt. Es bleibt spannend ...

Viele Grüße.

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nala
Einsteiger
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Nachricht 4 von 29
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Hallo Herr Flemming,

Sie sprechen mir aus der Seele.

Ich glaube, dass sich auch in Zukunft so schnell nichts ändern wird.

Viele Grüße

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mosachse
Fachmann
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Nachricht 5 von 29
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Hallo Herr Flemming,

lesen Sie dazu auch die Kommentare im Blog-Eintrag der DATEV.

https://www.datev-blog.de/2018/03/08/zukunft/

Sie sind längst nicht der Einzige, der so denkt...

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bfit
Meister
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Hallo Herr Flemming,

ich kann Ihnen nur voll und ganz zustimmen!

Bei mir wird der Frust, wenn es bei DATEV um Digitalisierung geht, immer größer. Ich war im September auf einem Regional-Info-Tag bei der DATEV und habe den Vortrag zur Digitalisierung verlassen, da Herr Wunram - sehr plastisch wie immer - die Anforderungen aufgrund der Digitalisierung vorgetragen hat, ich aber dort saß, und mich immer fragte, mit welchen DATEV-Programmen ich das denn umsetzen soll! Mit den heutigen jedenfalls nicht. Die fehlenden Funktionen und Probleme der Programme Unternehmen online, Auftragswesen online, Zahlungsverkehr online, kann man hier tagtäglich in der Community verfolgen.

Mein Wunsch wäre, dass DATEV mal die Anstrengungen in diesem Bereich verdreifacht und vervierfacht, um in ein bis zwei Jahren wieder auf einem aktuellen Stand zu sein. Danach kann man sich dann mit tollen Zukunftsszenarien auseinandersetzen .

Viele Grüße

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Nachricht 7 von 29
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Eine gute Analyse, die ich in den meisten Punkten sehr gut nachvollziehen kann.
Vorab: Ich steh auf DATEV und möchte nichts anderes haben!

Meine Hauptkritikpunkte sind:

a) Fehlende Benutzerfreundlichkeit und intuitive Bedienung der Programme, insbesondere im LuG. Die ersten Anfänge mit Assistenten gibt es zwar schon, die sind aber bei LuG tatsächlich noch "Neuland" und bewegen sich m.E. langsam und träge wie ein Amboss.

b) Informationen: Es wird aus meiner Sicht immer schwerer und intransparenter, Informationen über die Programmbedienung zu bekommen. Die Hilfesysteme in den einzelnen Programmen sind eher mager, kommen meines Erachtens nicht mit den Neuerungen hinterher, teilweise fehlen Informationen vollständig, teilweise sind sie veraltet. Sprungziele fehlen an vielen Stellen. Ergebnisse bekommt man nur, wenn das Suchwort/der Sachverhalt ganz genau eingegeben wurde. Hinzu kommen noch Verwirrungen wegen Rechtebeschränkungen / Unterschiede z.B. bei Lexinform.

Google oder die DATEV-Community sind da manchmal die besseren Helfer.


c) Mit der Einrichtung und Bedienung von UO werde ich als Steuerberater und der Mandant von der DATEV meines Erachtens ziemlich alleine gelassen. Natürlich können Leistungen hierfür eingekauft werden, aber bei dem recht geringen Preis von UO sieht das irgendwie komisch aus, wenn eine vernünftige Installation und Schulung den selben Preis kosten wie ca. 10 Jahre Programmnutzung. Zumindest bei kleineren Unternehmen ist das durchaus problematisch, für größere reichen die Anforderungen dann oft schon schnell nicht mehr aus.

Zitat: "Aber in Zukunft kommen alle neue / jungen Mandanten mit massiv besseren IT-Kenntnissen zu uns"

Da habe ich eher andere Erfahrungen, die nachrückenden Generationen (ohne Basic, C64, die ersten PC´s, Rechner selber zusammengebaut, Serversysteme installiert, Windows mit 24 Disketten installiert etc) sind noch viel mehr reine Anwender und erwarten die selbsterklärende App..... Funktioniert dann etwas nicht heißt es dann nur: "Ey, geht nicht".

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Nachricht 8 von 29
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Vielen Dank für den interessanten Link.

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heitschmidt
Fortgeschrittener
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Nachricht 9 von 29
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Werter Herr Flemming,

es ist erfrischend, wenn man Ihren Beitrag liest - sieht man doch, dass

1. aktives Mitdenken nicht aus der Mode kommt (was ja grundsätzlich für die Community-Beiträge gilt ),

2. man selbst nicht allein steht mit eigenen Ansichten (siehe

5. Mein subjektives Gefühl ist, dass die DATEV immer mehr Geschäft mit Mandanten akquirieren möchte. )

Ich kann etliche Ihrer angesprochenen Punkte nachvollziehen. Ich bin aber nicht ganz so pessimistisch, was das aktuelle Programmangebot der DATEV betrifft. Und ich meine behaupten zu dürfen, dass die DATEV sich gerade mit UO und dem Modul Belegverwaltung als sehr innovativ erwiesen hat. Ich habe die Einführung jedenfalls so registriert, dass die DATEV an vorderster Front mit dieser Lösung stand und ein Spitzenprodukt abgeliefert hat; insbesondere wenn man den "Buchungsassistenten" nutzt, hat man doch eine sehr beeindruckende Software im Einsatz. Wenn man erlebt, wie viele Erkennungen es gibt, egal wo die verschlagworteten Informationen auf einem Beleg zu finden sind, glaube ich, hat die DATEV damit ein Alleinstellungsmerkmal.

Eine andere Sache ist die Entwicklung neuer Ideen. Es ist schon richtig was auch in der Diskussion um die Satzungsänderung - deren Gegner ich war und bin, aber aus spezifischen Gründen, die mit Ihrem Punkt 5 zu tun haben - immer wieder ins Feld geführt wurde, dass es neuer Ansätze bedarf und die Ideen, die Basis für die Änderungswünsche des Vorstandes sind, lieber heute als morgen umgesetzt werden sollten. Es ist mir in meiner Rolle als Programmanwender nicht klar, warum ich in der Buchführung diese Belegverknüpfung habe, in den Steuerprogrammen - insbesondere natürlich ESt - aber nicht. Hängt das an der Notwendigkeit, Belege upzuloaden, um sie im RZ lesen zu lassen? Wo wäre das Problem? Im Zugang zum RZ? Das kann doch spätestens seit Smart-login nicht mehr sein. In der Speicherkapazität des RZ? Ein Mitarbeiter der DATEV hat mir einmal erläutert, die DATEV wäre interessiert daran, vorhandene Speicherkapazitäten zu nutzen und würde es DESWEGEN begrüßen, wenn Daten im RZ gesichert werden. Das soll auch ein Grund sein, warum dann Preisvorteile eingeräumt werden. Also sollte man davon ausgehen dürfen, dass an Speicherplatz kein Mangel herrscht. Ich kann mir natürlich nicht anmaßen, die Gründe zu durchschauen, aber wundern darf man sich. Aktuell habe ich für meine Kanzlei auch das Produkt "Dokumentation Abschlusserstellung" in der Testphase. Der erste Eindruck ist sehr gemischt. Die Idee ist sicherlich nicht schlecht, ein zentrales Arbeitspapierdokument zu schaffen, das nach Fertigstellung reviewed werden kann. Auch bietet die Oberfläche eine Art Leitfaden, ähnlich dem Modul ProCheck. Aber die Gestaltung... das ist unterirdisch! Da kann man sich nur damit trösten, dass das kein Instrument für den Außenauftritt ist. Eine Anpassung ist zwar wohl möglich, wie beim Bilanzdokument aber wohl eher höchst aufwändig.

So gibt es halt auch bei den von Ihnen mit der Diskussion angesprochenen Themen Licht und Schatten.

Beste Grüße

H. Heitschmidt

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kirschi
Einsteiger
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Wir sind ebenfalls eine moderne Kanzlei, die sich dem digitalen Wandel offen gegenüber stehen sieht. Wir sind seit Jahrzehnten treue DATEV-Mitglieder und sehen die Entwicklung der DATEV in den letzten Jahren eher kritisch und haben Anfang Februar über unseren DATEV-Verantwortlichen diverse Anfragen an den Vorstand gestellt und auch unsere Bedenken zum Thema Satzungsänderung mitgeteilt. Auch der Umgang mit uns als DATEV-Kunde gab aufgrund einiger Vorfälle Grund zur Beschwerde. Auch nach 6 Wochen liegt uns leider dazu keine einzige Reaktion vor.

Erstaunt hat uns in diesem Zusammenhang auch, dass fast 74 % der Vertreter bedenkenlos für eine Satzungsänderung gestimmt haben, offensichtlich ohne über Nutzen und Folgen für die Kanzleien nachzudenken. Haben sie wirklich im Sinne der Mitglieder gestimmt, die sie ja nun vertreten sollen? Immer mehr Stimmen werden laut, die die Zukunftsausrichtung der DATEV kritisieren. Seitens der DATEV und der Befürworter der Satzungsänderung werden die geäußerten Bedenken schnell als "Verschwörungstheorie" abgetan.  

Die DATEV pumpt ihre ganze Energie in das Portal "Steuerbürger", von dem noch überhaupt nicht abgesehen werden kann, welchen Nutzen es für die DATEV Mitglieder haben wird. Daneben bleibt die Verbesserung des Laufzeitverhaltens und der Funktionalitäten in den Programmen völlig auf der Strecke. DMS ist immer noch ein zugekauftes Fremdprodukt, dass im Zusammenwirken mit den DATEV-Anwendungen knarzt und knirscht. Die eigene DMS-Lösung wird schon seit Jahren versprochen. Unternehmen online ist auch in neuer Ausgestaltung zwar eine gute Lösung, aber wirkt leider optisch viel zu angestaubt, um es begeisternd an die Mandanten zu bringen. Hier ist eindeutig Luft nach oben. Wir warten auch schon lange auf eine Cloud-Lösung, zum sicheren und einfachen Austausch von Daten und Dokumenten zwischen uns und den Mandanten, nicht zuletzt um auch den neuen Datenschutzanforderungen gerecht zu werden. Hier kann man derzeit nur auf Lösungen von Fremdanbietern zurückgreifen. Daran zeigt sich, wie Entwicklungen verschlafen werden.

Für alles kann die DATEV natürlich keine Lösung schaffen, insofern ist das Angebot über den Marktplatz schon eine gute Sache. Aber auch hier wünschen wir uns eine bessere Übersicht über die Funktionalitäten bei den Angeboten. 

Da es die Vertreter anscheinend nicht ausreichend tun, müssen die Mitglieder viel aktiver werden. Konstruktive Kritik und Vorschläge zur Verbesserung müssen laut und öffentlich kundgetan werden. Die jüngsten Veranstaltungen, z. B. Regional-Info-Tage,  haben gezeigt, dass eine öffentliche Diskussion durchaus möglich ist.

Ein Kompliment für den Beitrag an Herrn Flemming. Die Öffentlichkeit hier und auch in anderen Foren zu suchen, ist der richtige Weg. Dann können wir vielleicht auch gemeinsam etwas bei der DATEV bewegen.

Beste Grüße an die Community

P. Kirsch

Gruß aus Nordenham

Petra Kirsch (KOB)
deusex
Experte
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Nachricht 11 von 29
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Sehr gut ausgeführt, Herr Flemming. Zum Thema Zukunft sage ich nur:

Bspw. Dauerbrenner "Arbeits- oder Abschlusskonto oder Kontoblatt", Ausziffern ja | nein, Buchungserfassung verlassen für Funktion oder gleich übergreifend ein Konto mit Auszifferfunktion.

Dies sind elementare Baustellen, die seit Jahren - (um wirklich seit Jahren um Lösung gebettelt wird) - abgewiegelt werden und da spricht man noch von "irgendwas 4.0".

Es ist wohl ein Dilemma für die DATEV. Für jede Baustelle, die man abschließt eröffnen sich zwei Neue. Auf Dauer ist das schwierig, aber Elementares sollte zumindest sofort gelöst werden.

Was bringt die schönste Oberfläche, wenn die Anwendung ärgert. Ich habe mich aus dem Forum ein wenig zurückgezogen, eben weil Tipps, Anregungen oder auch Kritik im Sande verlaufen und wenn man etwas "direkter" wird, gemaßregelt wird. "Haltet die Klappe, zahlt und seid friedlich". So manchmal fühle ich mich zumindest so.

Zumindest muss ich an der Stelle den Servicekontakt positiv erwähnen und den Helfern der letzten Anfragen mal Danke sagen; die Euronen sind besser investiert, als die Zeit mit Anfragen im Forum zu verbrennen.

Schade eigentlich. Wenn ich manch Kollegen hier sehe, mit welcher Kompetenz, Enthusiasmus und Kondition gepostet wird: Danke und Chapeau an Diese !

0100011101110010011101010111001101110011 0101001001100001011011000111000001101000 0100110101100001011010010110010101110010
stbadelmann
Einsteiger
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Nachricht 12 von 29
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Sehr geehrte Frau Kirsch,

Sie haben folgendes geschrieben:

"Die DATEV pumpt ihre ganze Energie in das Portal "Steuerbürger", von dem noch überhaupt nicht abgesehen werden kann, welchen Nutzen es für die DATEV Mitglieder haben wird. Daneben bleibt die Verbesserung des Laufzeitverhaltens und der Funktionalitäten in den Programmen völlig auf der Strecke. DMS ist immer noch ein zugekauftes Fremdprodukt, dass im Zusammenwirken mit den DATEV-Anwendungen knarzt und knirscht. Die eigene DMS-Lösung wird schon seit Jahren versprochen."

Ich gehöre zu den gewählten Datev Vertretern, von denen Sie meinen, dass wir nicht die Interessen der Mitglieder vertreten. Eine Sache ist sicherlich, dass wir anders und direkter informiert werden als das normale Datev Mitglied. Das hängt bei vielen aber auch damit zusammen, dass es gar kein Interesse an der Entwicklung der Datev gibt. Für mich war es schon erstaunlich, wieviele Teilnehmer des Infotages beim Vortrag des Vorstandes Prof. Dr. Krug bereits gegangen waren. Letzte Woche habe ich einen Kollegen und Datevanwender getroffen, der von Satzungsänderung noch gar nichts gehört hatte.

Bedauerlicherweise geht auch vieles in der Menge an Informationen seitens der Datev unter. Man kann auch sagen, die Datev kommuniziert viele Dinge nicht ausreichend. So wurde ganz nebenbei mit dem letzten Service Release der Antrag auf Vorauszahlungen in der elektronischen Kommunikation mit dem Finanzamt installiert. Sie finden das neben dem elektronischen Einspruch.

Es ist allerdings nicht richtig, dass die Datev ihre ganze Energie in das Portal Steuerbürger pumpt. Das Portal ist mehr ein Abfallprodukt von den Entwicklungen, die wir demnächst zur Verfügung gestellt bekommen auf Grund der Belegvorhaltepflicht. So soll in Kürze mit MyDatev eine Plattform für die Belege zur Einkommensteuererklärung kommen.

Notwendig ist das alles ohnehin, da die Pläne der Finanzverwaltung mit Rabe, DIVA und Nachdigal ein viel weiter gehendes Szenario zeichnen, bei dem einem ganz schwindelig werden kann. Stellen Sie sich vor, dass die Finanzverwaltung mit Rabe letztlich auf eine Belegbox automatisiert zugreifen kann, die von uns gefüllt wurde. Da hat man schon Befürchtungen Richtung Überwachungsstaat .

Schönes Wochenende!

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stbadelmann
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Nachricht 13 von 29
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Sehr geehrter Herr Flemming,

Sie sprechen den Auftritt der Datev bei der Cebit an. Vermutlich meinen Sie 2018. Diese Cebit ist eine völlig neue Veranstaltung und wendet sich an einen völlig anderen Teilnehmerkreis als bisher. Daher verändert sich sicherlich auch der Auftritt der Datev. Der Vorstand der Datev hat sich verpflichtet kein Geschäft gegen die Mitglieder zu machen. Das wurde bei den Regional Info Tagen auch noch einmal so ausdrücklich bestätigt.

Die Hinweise zu der Werbung an Mandanten habe ich an die Datev herangetragen. Mir wurde versichert, dass die Richtlinien der Datev dieses gar nicht zulassen. Woher also die Ansprache der Mandanten kommt kann ich nicht sagen. Von meinen Mandanten habe ich das nicht gehört und ich arbeite mit DUO bereits von Anfang an. Sollte das vorkommen, sollten Sie die Datev darüber informieren.

Ansonsten hoffe ich, dass wir an allen Stellen der Datev vorausschauende Menschen haben,  die die Zeichen der Zeit für die Zukunft erkennen und uns Mitglieder vorwärts bringen. Wie schon öfter möchte ich aber auch noch einmal darauf hinweisen, dass die Datev als Genossenschaft allen Mitgliedern verpflichtet ist und eine Riesenbandbreite abzudecken hat. So werden Kanzleien unterstützt, die noch nicht einmal Emails kennen bis hin zu denen, die schon gar kein Papier mehr kennen (übertrieben gesagt). Das kostet Geld und Ressourcen, die nicht in entsprechende Projekte gesteckt werden können. Vielleicht bekommen wir mal ein einheitliches Lohnprogramm.

Schönes Wochenende!

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willimüller
Fachmann
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Hallo Herr Adelmann,

schön , dass Sie sich hier als einer unserer Vertreter "outen" 🙂  Leider gibt es in der Newsgroup keinen Bereich, wo man Wünsche an die Vertreter äußern kann. Im Jahr 2013 hatte ich schon mal gewünscht, dass dem "einfachen" Datev Mitglied die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme zum Vorstand gegeben wird  Leider ist das immer noch nicht möglich. Und wer sich hier äußert und in die Vertreterversammlung gewählt wurde, erfährt man nur zufällig wie jetzt bei Ihnen oder vor kurzem bei Herrn Renz.

Vielleicht kann man auch einfach ein Vertreter-Icon spendieren?

Schöne Grüße

Willi Müller

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Community Manager
Christian_Buggisch
Community Manager
Community Manager
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Hallo Herr Müller,

die Info, ob jemand in die Vertreterversammlung gewählt wurde oder nicht, unterliegt allerdings nicht dem Zufall, sondern ist für jeden jederzeit und öffentlich verfügbar:

https://www.datev.de/web/de/m/ueber-datev/das-unternehmen/gremien/vertreterversammlung/

Schönes Wochenende!

Christian Buggisch

DATEV eG

Viele Grüße, Christian Buggisch
DATEV eG | Leiter Unternehmenskommunikation
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Sehr geehrter Herr Adelmann,

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich möchte dazu wie folgt Stellung nehmen.

Bzgl. der Werbung für die Mandanten könnte ich auch fragen, warum man bei der DATEV so wie früher die aktive Ansprache an die Mandanten seitens der DATEV nunmehr nicht mehr ausschließen kann? Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Denken wir doch einmal einen Schritt weiter. In Zukunft wird es in den Kerndienstleistungen der Steuerberater einen Preisverfall geben. Daher engagiere ich mich auch so sehr für ein wesentlich besseres UO, da ich mir dadurch einen besseren und vor allem schnelleren Prozess erhoffe. Wenn das Tempo in der Entwicklung so wie bisher beibehalten wird, sehe ich für die Zukunft dahingehend schwarz, dass wir schneller arbeiten und dadurch wettbewerbsfähigere Preise anbieten können. Das hat zur Folge, dass viele Steuerkanzleien auf dem Markt extrem unter wirtschaftlichen Druck geraten werden. Da die DATEV preislich nicht gerade günstig ist, werden diese Steuerberater evtl. bald nicht mehr die Preise der DATEV bezahlen können.

Da bietet es sich für die DATEV schon an, an die Zukunft zu denken. Mandanten- oder anderes Unternehmergeschäft ist da eine gute Idee. Ob das wirklich so ist, werden wir nicht erfahren. Aber die Ansprache der DATEV an die Mandanten und Unternehmer hat subjetiv schon zugenommen. Es wird aktiv Werbung gemacht. Aber das ist ja ok. Die Frage ist nur, wie weit das geht. Wenn die DATEV für Mandanten mittlwerweile kostenlose Seminare anbietet, frage ich mich schon, ob das nicht nur Werbung ist. Und das finde ich nicht gut, da die DATEV den Produktverkauf da im Vordergrund stellt, aber nicht die Prozesse bei den Mandanten kennt. Dann komme ich und sage, dass geht so nicht, weil an dieses und jenes nicht gedacht worden ist (weil ja der Produktverkauf im Vordergrund steht).

Warum man eine Plattform für die Einkommensteuer braucht, weiß ich nicht.  Die gut aufgestellten Kanzleien betreuen schon seit langem keine privaten Einkommensteuermandate mehr. Wenn das die Zukunft ist für den Ersatz für wegfallenden Buchhaltungsumsatz, weiß ich nicht, ob das nicht im Widerspruch steht, mehr Beratungsumsatz zu generieren.

Und da steckt der Hase im Pfeffer. Die Beratungsprogramme werden seit langem nicht so weiterentwickelt, so wie man es bräuchte. Z. B. ist das Planungsprogramm für die Erstellung von Renta/Liquiplanungen alles andere als zeitgemäß. Im Programm Finanzanalyse gibt es keine Möglichkeit, auf Knopfdruck alle in 3 Monaten auslaufenden Zinsfestbindungen bei Darlehen anzeigen zu lassen. Damit könnte man aktiv beraten. Geht aber nicht. Das Programm Kostenstellenrechnung hat nicht die Möglichkeit, ohne tricksen mehrdimensionale Kostenstellenrechnungen anzubieten. Das wäre für die Beratung aber genial. Ich verstehe auch, warum das so ist, da nämlich so wenige Kanzleien das nutzen. Aber das ist doch die ZUKUNFT!!!

Ob das alles so ist, weiß ich nicht, nur sind das meine Empfindungen. Mir ist das auch alles nicht ganz so wichtig, weil ich keine Angst um die Zukunft habe. Ich will nur, dass die DATEV endlich schneller Ihre Produkte weiterentwickelt, vor allem in Ihren Kerndienstleistungen und vor allem bei UO. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die DATEV mit tollen Prdukten in Ihren Kerndienstleistungen und UO sich keine Gedanken um Ihre Zukunft machen müsste. Ansprechpartener der DATEV sind kleine und mittelständige Betriebe mit durchschnittlich 200 monatlichen Buchungszeilen im RZ. Da brauchen wir ein kleines, tolles UO mit einem tollen Auftragswesen, so dass man gar keine Schnittstellen zu/von irgendwelchen Produkten bräuchte. Die DATEV hat es bis heute nicht geschafft, eine kleine WaWi zu programmieren, so dass jeder kleine Mandant es umfassend nutzen könnte. Die Firma SevDesk gibt es erst seit 2014 und hat schon über 65.000 Kunden. Warum kann das die DATEV nicht auch so programmieren? Für die Auslandstöchter geben wir doch auch Millionen aus? Warum schafft das eine so kleine Firma, die DATEV aber nicht?

Ich habe Verständnis, dass die DATEV eine große Bandbreite an Genossen bedienen muss. Mein großer Wunsch aber ist, dass die DATEV sich an den wenigen innovationen Kanzleien orientiert und nicht an denen, die noch arbeiten wie vor 20 Jahren. Wenn das nicht gelingt, sieht es nach meinem Dafürhalten nicht gut für die Zukunft der DATEV aus.

Ich hoffe auch, dass es in der DATEV Menschen gibt, die vorausschauend denken und handeln. Allerdings gehört für mich auch dazu, zeitgemäß zu kommunizieren, vor allem kritikfähig zu sein und Fehler und Probleme zuzugeben. Auch sollten die Mitarbeiter der DATEV mit ins Boot geholt werden. Und da sehe ich noch großes Verbesserungspotential. Die DATEV ist ein träger Tanker, der auf Kurs gebracht werden muss. Ich vergleiche die DATEV-Genossenschaft oft mit einem VEB (Volkseigener Betrieb aus DDR-Zeiten). Das hat natürlich auch Vorteile (gegenüber einem börsennotierten- und getriebenen Unternehmen), aber auch Nachteile (wie eben ein VEB), nämlich Verschwendung von Geldern (ich würde gerne einmal die Marketingkosten sowie die Kosten für alles, was keine Kerndienstleistungen sind, erfahren - es gab ja sogar schon einmal ein Wachschutz- und Alarmanlagenangebot - da habe ich keine Fragen mehr). Die DATEV ist extrem teuer, hat im Branchenvergleich einen geringen Umsatz pro Mitarbeiter, fährt die Rückvergütung der Genossenschaftsmitglieder seit Jahren clever nach unten u.s.w. Man kann es sich halt leisten.

Auch gehört für eine innovative DATEV und Zukunftsfähigkeit, dass sich der Vorstand der DATEV an den Deutschen Corporate Governance Kodex (abgekürzt DCGK) hält. Nach meinem Dafürhalten verstößt die DATEV bis heute dageben, indem Sie nicht die Empfehlung umsetzt, die Vorstandsgehälter einzeln pro Vorstand auszweisen. Es gibt nur eine Gesamtsumme. Das ist nicht mehr zeitgemäß!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Setzen Sie sich für uns ein. Wir benötigen mehr Schnelligkeit und bessere Produkte für eine digitale Zukunft. Wasser predigen und Wein trinken hilft uns in diesen bewegten Zeiten nicht weiter. Es reicht schon, wenn das die Politik macht. Ich hoffe nicht, dass die DATEV-Mitglieder erst vor der Zentrale in Nürnberg demonstrieren müssen, ehe sich etwas ändert.

Beste Grüße

Andreas Flemming

willimüller
Fachmann
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Hallo Herr Buggisch,

ich habe geschrieben:

Und wer sich hier äußert und in die Vertreterversammlung gewählt wurde, erfährt man nur zufällig wie jetzt bei Ihnen oder vor kurzem bei Herrn Renz.

und da geht es darum, ob man in der Newsgroup weiß, dass sich hier ein Datev Vertreter äußert oder nicht. Das erfährt man hier nur zufällig ... warum Sie mir deshalb empfehlen, zu bei den Teilnehmers der Newsgroup in der Vertreterliste nachzuschauen, ob es sich um einen Vertreter handelt,statt das mir das angezeigt wird  kann ich nicht nachvollziehen.

Meines Erachtens sollten die Datevvertreter sich hier viel deutlicher zu erkennen geben - das hätte auch den Vorteil, dass man beim Ausfüllen der langen Wahllisten mal schauen kann, wie sich die zu Wählenden in der letzten Wahlperiode geäußert / eingebracht haben.

Schöne Grüße

Willi Müller

Community Manager
Christian_Buggisch
Community Manager
Community Manager
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Hallo Herr Müller,

dann hab ich Sie falsch verstanden. Sie haben Recht: In der Community sieht man nicht, ob ein Teilnehmer Vertreter ist oder nicht. Nur DATEV-Mitarbeiter werden automatisch gekennzeichnet.

Viele Grüße

Christian Buggisch

DATEV eG

Viele Grüße, Christian Buggisch
DATEV eG | Leiter Unternehmenskommunikation
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Michael-Renz
Experte
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Sehr geehrter Herr Kollege Müller,

ich will mal vorwegschicken, dass ich die meisten von Herrn Flämming genannten Argumente zu Notwendigkeiten in und um die DATEV - Produkte teile. Und wo immer mir und meinen Kollegen die Möglichkeit gegeben ist, das bei den  mir zugänglichen Gremien und DATEV Mitarbeitern/ Verantwortlichen anzubringen, setzte ich mich dafür ein. Dahinter steht die Überzeugung, dass das Bessere der Tod des Guten ist und DATEV sich niemals auf seiner Marktführerschaft ausruhen darf.

Die DATEV hat m.E in der Vergangeheit sehr unter einem ganz effizienten Lobbyismus vieler Wunschsteller gelitten und davon zwar sicher profitiert aber zwischenzeitlich ein kaum noch handelbares Komplexum an Software geschaffen, das jetzt einem schnellen Fortschritt im Wege steht. Trotzdem kenne - zumindest ich - keinen Anbieter der in dieser Gänze und Breite die BISHERIGEN  Anforderungen der Kanzleien erfüllt. Dass das in Zukunft auch noch so - oder gar besser und intuitiver - der Fall ist, ist die Aufgabe der Vertreter und besonders des Vertreterrates. Auch die muss aber mit Augenmaß und dem Blick aufs Ganze ausgeübt werden.

Ich will auch gerne bekennen, dass ich meine Mitgliedschaft in der Vertreterversammlung und im Vertreterrat nicht wie ein Typenschild vor mir hertragen möchte. Diese Informationen sind öffentlich zugänglich und keineswegs geheim, wer sich dafür interessiert, kann sie mühelos finden. Sie müssen daher nicht als Monstranz verwendet oder gar missbraucht werden.

Und ehrlich gesagt macht mich betroffen, dass nach dem ich mich „geoutet“ habe, einige Kollegen/innen gleich glauben, meine Meinung als gekauft und korrumpiert brandmarken zu müssen. Als streitbarer Anwalt und Steuerrechtler kann ich damit umgehen, aber in einem Forum wie diesem hätte ich solche Haltungen nicht erwartet.

Ich halte mit meiner Meinung und den Forderungen an die DATEV - aber auch an die hier versammelten Kollegen - nicht „hinter dem Berg. Wenn das, was ich vertrete, nicht die Meinung der DATEV-Mitglieder ist, kann ich mit den Konsequenzen gut leben. Dann hätte ich in den genannten Gremien nichts zu suchen.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
Gelöschter Nutzer
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Hallo Herr Flemming,

ich gebe ihnen in allen Punkten recht und die Datev entwickelt zum Teil am Bedarf vorbei und hat die Entwicklung auf dem Markt ziemlich verschlafen.

Ich glaube, dass daran die Entstehung und Entwicklung der Datev schuld ist. Sie wurde als Genossenschaft gegründet, um den IT Bedarf von Steuerberatern abzudecken. Das, das muss man wohl sagen, gelingt zu 100 Prozent, wenn wir mal von ein paar Wünschen absehen, die man in die Rubrik "nice to have" packen können.

Was aber komplett untergegangen ist, sind die Mandanten, mit denen die Datev ja vorher nie etwas zu tun hatte. Die habe brav ihre Ordner in die Kanzlei geschleppt und im nächsten Monat wieder mitgenommen. Dazwischen war der Berater und die Datev damit beschäftigt.

Inzwischen gibt es den Mandanten zwar auch noch, aber eben auch welche, die man als innovativ und aufgeschlossen bezeichnen kann. Für die ist nichts verfügbar, für was man sich nicht schämen müsste.

Wenn ich mir die Datev ansehe (ich kenne sie seit 1982) erinnert mich das an NOKIA. Weltmarktführer, die den kleine Garagenkämpfer für einen Spinner gehalten haben, als er sagte, dass bald jeder einen PC zuhause hat. Das war in den 80ern Bill Gates und den Rest kennt man. Genau die gleichen Leute haben auch über Steve Jobs und sein erstes IPhone gelächelt und geglaubt, dass das NOKIA 1610 das ewige Leben hat und kein Mensch so etwas braucht oder haben will. Den Rest der Geschichte kennt auch jeder.

Die Datev ist ein Öltanker, der manövrierunfähig geworden ist oder kurz davor steht. Der Rettungsanker soll jetzt die Satzungsänderung sein, mit der die Datev auf den freien Markt will. Den Aufwand dafür könnte man auch nutzen, etwas wirklich Brauchbares für die Mandanten seiner Genossen zu schaffen. Wenn man manche Äußerungen der Hotline hört (wenn man sie denn mal erreicht), kann man nur noch staunen. Eine Antwort war z.B. "Die Anfrage kommt häufiger, aber das sieht die Datev Entwicklungsabteilung nicht vor."

Ich komme auch immer mehr zu der Überzeugung, dass wir es bei der Schnittstelle Berater/Datev belassen und für unsere Mandanten etwas suchen, was zu denen passt und Schnittstellen zu uns bzw. zur Datev hat. Es gibt inzwischen eine Menge Anwendungen, die einen speziellen Teil oder eine spezielle Branche hervorragend abbilden.

Zum Abschluss kann ich nur hoffen, dass die drei Stimmen, die bei der letzte Abstimmung fehlten auch bei der nächsten, der übernächsten usw. standhaft bleiben oder sich die anderen auch mal die Meinung der Kollegen anhören und nicht nur die von der Datev. Sie sind die Vertreter und nicht die Entscheider.

Gelöschter Nutzer
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@5. Mein subjektives Gefühl ist, dass die DATEV immer mehr Geschäft mit Mandanten akquirieren möchte. Siehe der neue CEBIT-Auftritt. Er ist nicht für uns Genossen angedacht, sondern für unsere Mandanten. Wo geht der Weg da hin? Mandanten erhalten mittlerweile aktiv Angebot zu Schulungen und Produkten. Früher konnte man das bei der Bestellung von UO ausschließen. Mittlerweile geht das nicht mehr. Ich habe grundsätzlich nichts dageben.

Da bin ich deutlich anderer Meinung und kann der Datev an dieser Stelle nur zum Umdenken raten. Der Gesetzgeber hat ausdrücklich festgelegt, dass für Werbung und ähnliche Aktionen die ausdrückliche Zustimmung des Betroffenen vorliegen muss. Das ist heute schon gültig und wird auch mit der neuen DSGVO gültig sein.

Das kann man auch nicht in AGBs oder sonst irgendwo zur Zwangsangabe machen. Der "Betroffene", in unserem Fall der Mandant, hat gar keine Chance, sich dazu zu äußern, weil er die Bestellung nicht einmal sieht. Da bewegt sich die Datev auf wirklich dünnem Eis.

Viele Grüße aus Mainz

timi
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Ja da bin ich mehr oder weniger bei ihnen.

Das dumme ist nur, dass diese "selbsterklärenden Apps" dann die einzigen sind, die akzeptiert werden.

Ich habe für unser Büro beschlossen, den Mandanten keine eigene Beraternummer anzulegen. Sie kriegen ihren Stick von uns zu Verfügung gestellt. Damit erspare ich mir auch viel Arbeit mit den Stammdaten.

Für ältere (bzw. uninteressierte) Mandanten benutze ich UO nur als Scan-Schnittstelle mit Zusatzoptionen. Ich bearbeite die Belege dann auch gerne unterwegs oder im Garten

So vermeide ich auch die Übergabe der Mandanten als Kunden an die Datev.

Das tue ich allerdings nicht aus Angst vor der Datev, sondern aus Respekt vor den Daten der Mandanten. Das Motto "öffentliche Daten nützen, private Daten schützen"

Für diejenigen, die UO voll nutzen wollen, ist das natürlich anders. Aber noch nicht so ausgereift, dass ich jetzt davon berichten könnte.

Mir wird zu selten die Frage nach den Sicherheitsstrukturen gestellt. Da ist Datev mit dem eigenen Rechenzentrum ziemlich weit vorne. Dadurch erklären sich auch geringe Zeitverzögerungen. Ich denke hier werden langsame aber sichere Verbindungen genutzt. Da möchte ich mich aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Lobend erwähnen möchte ich aber der Neutralität halber den Anbieter sevdesk, der den Sever TelemaxX in benutzt. Da ist zumindest keine SQL-injection beim Login möglich.

Ich möchte auf den Vortrag "all your gesundheitsakte are belong to us" vom letzten ccc convent verweisen. (YouTube)

Darin wir gezeigt, was es bringt, wenn sich alle auf ein Thema stürzen. Natürlich möglichst "diruptiv".

Bleiben sie beim Thema Digitalisierung gelassen. Ihre Mandanten werden es ihnen danken, wenn sie nicht von jedem script-kiddie auseinandergenommen werden können.

Wenn jetzt alle bei unsicheren Anbietern mitmachen, weil diese günstiger und komfortabler sind, reißen sie die Preisstruktur derjenigen ein, die seriöse Angebote machen.

Der Komfort und die Sicherheit bilden nämlich oft eine Unheilige Allianz.

Wir als Berater sollten uns da auch als digitale Berater verstehen. Das heißt natürlich erstmal etwas Know-how zum Thema it-Sicherheit aufbauen.

Denn genau das fehlt den jungen Leuten (ich bin auch ein junger Leut )

und genau das wird immer wichtiger. Je mehr Apps und Schnittstellen, desto mehr Angriffs-Vektoren.

Ich hoffe hier sieht niemand den Datenschutz als Wettbewerbsnachteil!

Beste Grüße

Gelöschter Nutzer
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An dieser Stelle SevDesk lobend zu erwähnen ist witzig. Bei allen Beurteilungen, die bei SevDesk auf der Webseite zu finden sind, wird an der Datev Schnittstelle kein gutes Haar gelassen. Wir haben das getestet und festgestellt, dass die Kritik vollumfänglich zutrifft.

Kein anderer Drittanbieter hat eine derart schlechte Schnittstelle zur Datev. Zwei CSV-Dateien soll man im ReWe importieren und die Belegbilder dann über UO und vergisst aber, auf die richtigen Einstellungen hinzuweisen.

Da gibt es besser, mit deutlich weniger Aufwand.

Viele Grüße aus Mainz

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timi
Beginner
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Ich hatte nicht über die Schnittstelle, sondern über den Server gesprochen.

Die Probleme kenne ich. Habe ich auch. Vor allem die Belegzuordnung ist furchtbar. Die totale Katastrophe. Das stimmt.

Wir machen morgen den Abschluss für einen sevdesk Benutzer.

Ich mache mir garnicht die Mühe, die Belege einzufügen. Auch weil sowieso viel zu groß gescannt wurde. Nach Verkleinerung der Dateien in Acrobat pro DC sind seine Ausgangsrechnungen immer noch fast 1MB groß.

Beste Grüße ausm Pott

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fcp
Beginner
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Guten Tag,

wir haben uns auch unsere Gedanken gemacht und sind die Digitalisierung ohne DATEV zu verlassen angegangen, in dem wir unsere Prozesse analysiert und optimiert haben. Wir haben die optimierten Prozesse dann automatisiert und sehen die DATEV jetzt als sehr guten und stabilen Partner für die Zukunft an.

Die Entwicklung hat bei uns allerdings fast 2 Jahre gedauert und wir haben unser Geschäftsmodell überarbeitet und auf völlig neue Füsse gestellt.

Wir haben um die DATEV herum unsere digitalen Lösungen "gebaut", was auch zukünftig nichts anders möglich sein wird - egal in welcher Branche man tätig ist und egal mit welchem ERP System gearbeitet wird.

Aus diesem Grunde ist jeder Berater selbst gefordert, die Digitalisierung mit Kreativität zu untersetzen. DATEV ist nur ein Tool.

Best Grüße

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Gelöschter Nutzer
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Hallo,

eine ähnliche Prozedur haben wir in der Kanzlei durchlaufen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Datev nicht mehr das Zentrum ist, sondern nur noch ein Dienstleister von mehreren.

Zur Unterstützung der täglichen Arbeit der Steuerberater gibt es momentan wohl nichts besseres und das soll dann auch so bleiben. Das hatte alles seinen Sinn, als die Datev gegründet wurde und so nach und nach die eine oder andere Funktion dazu kam, die den Berater unterstützte.

Inzwischen sind aber auch die Mandanten digitaler geworden und erwarten eine passende Lösung, die m.E. von der Datev nicht geliefert wird, was aber auch nicht schlimm ist, solange standardisierte Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden.

Es erwartet sicher niemand die eierlegende Wollmichsau, die auch noch fliegen kann. Nur das, was angeboten wird, sollte man seinen Mandanten auch zumuten können. Egal, was es da gibt, es ist sperrig, nicht performant, die halbe Zeit wegen Wartung down oder ansonsten nicht wirklich zu gebrauchen. Die online Programme bieten keine vernünftigen Schnittstellen zu den internen Programmen und die Liste könnte noch deutlich länger werden.

Andererseits ist hier irgendjemand, der von seinem Elektriker erwartet, dass er auch die Heizung verlegen kann oder einen neuen Parkettboden? Oder der Malermeister den Garten professionell neu gestaltet? Nein, also das kann ich für uns sagen.

Man sucht sich die, wie die Datev sie gerne abwertend nennt, "Startups aus Berlin", die sich auf eine oder zwei Bereiche spezialisiert haben und nutzt deren Dienste. Bei der Auswahl wird noch darauf geachtet, dass es eine Schnittstelle zur Datev gibt. Wenn man sich ein bisschen auf die Suche macht, findet man eigentlich für jede Aufgabenstellung eine Lösung.

Die Zeiten haben sich geändert und das Dienstleistungszentrum in der Steuerberatung ist nicht mehr die Datev, sondern inzwischen der Berater geworden, der letztlich auch die Lösungen für seine Mandanten sucht, um Wildwuchs zu vermeiden.

Fazit: Die Datev ist für Steuerberater m.E. die beste Lösung, aber sie sollte sich nicht mit allem befassen. Eine konsequente Weiterentwicklung und Pflege der bestehenden Anwendungen ist sicher aufwendig genug. Auch die müssen zukunftssicher sein und bleiben.

Viele Grüße aus Mainz

bodensee
Experte
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Die Reaktion auf ey geht nicht ist ist dann aber auch geht nicht, nehme ich nicht. Woanders (Konkurrenz) geht das.

Grüße vom wunderschönen Bodensee
U.K.Eberhardt
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Gelöschter Nutzer
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Ich gebe Ihnen im vollem Umfang recht, wobei hierzu noch anzumerken ist, dass die DATEV mittlerweile auch in ihren Kernaufgaben komplett veraltet ist und immer mehr am hinterherlaufen ist.

Das ist wie ein Hase und Igel-Rennen; immer wenn die DATEV meint, sie wäre am Ziel, haben sich die anderen noch weiter entfernt.

Ziel muss aus meiner Sicht sein, endlich die Kernaufgaben auf einen modernen Stand zu bringen.

Gruß A. Martens

fcp
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Guten Tag Herr Pfeiffer,

da sind wir uns dann wohl einig. Wenn DATEV sich auf die eigene Kernkompetenz konzentriert und sich nicht von Start ups  ablenken lässt und die Steuerberater , um DATEV digitale Lösungen entwickelt, sollten wir mit DATEV eine recht gute Lösung haben.

Ich sehe mich als Steuerberater Engineers, der Lösungen entwickeln muss für reibungslose und schnelle Prozesse bei den Mandanten.

Daher habe ich bei uns alle repetitiven Prozesse der DATEV auf einen Roboter ausgelagert, um Freiraum für die eigene Kanzlei zu entwickeln. Das Vorgehen hat auch DATEV Fachleute im DATEV Lab überrascht und ich konnte die Herrschaften Ende letzten Jahres auch mal begeistern. 

Ebenso habe ich eine Lösung für die Verfahrensdokumentation entwickelt, da die DATEV zu teuer und zu unflexibel ist. Am Ende benötige ich für diese Lösung Dokorg der DATEV.

Das Problem mit Unternehmen Online und den langen Laufzeiten in der Cloud habe ich recht einfach lösen können. Wir arbeiten ohne Zeitverlust in Unternehmen Online.

Am Ende finden sich bei allen Lösungen die Daten in der DATEV und zwar in der Finanzbuchhaltung oder den Steuerprogrammen oder Dokorg, womit wir hier wieder bei der Kernkompetenz der DATEV gelandet sind.

Nun müsste DATEV noch die Log Dateien einlesbar gestalten. Danach würde die Kanzlei noch einfacher digitalisiert werden können, um Process Mining einsetzen zu können. Ich müssen wir uns wohl 2 Jahre gedulden. Bei Addison geht das aber wiederum.

Es ist eine hoch interessante und spannende Zeit und wir müssen Eigeninitiative zeigen und als Steuerberater neu erfinden. Aber das macht auch sehr viel Spaß. 

VG Ferchland

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letzte Antwort am 01.04.2019 20:16:39 von fcp
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