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Hallo liebe Communitiy,

ich mache mir aktuell viele Gedanken um die Zukunft und sehe viele gute Möglichkeiten, wie wir in Zukunft die zu erwartenden Veränderungen in/mit der Digitalisierung gut meistern können. Allerdings frage ich mich auch, inwieweit die DATEV die notwendigen Veränderungen in absehbarer Zeit so begleitet, wie das von uns und unseren Mandanten erwartet wird. Es geht mir um folgendes.

1. Meine Mandanten konfrontieren mich immer öfter mit Softwarelösungen, die ich mir dann anschaue und ich stelle fest, wie optisch gut und schnell das ganze funktioniert. Dann komme ich mit UO. Na ja, wie soll ich es positiv formulieren. Es ist einfach schwierig, wenn Mandanten anderes kennen. Für nicht IT-affine Mandanten, die man erstmalig umstellt, alles kein Problem. Aber in Zukunft kommen alle neue / jungen Mandanten mit massiv besseren IT-Kenntnissen zu uns.

2. Die DATEV setzt viel Wünsche erst gefühlt 10 Jahre später um. Ich kann das verstehen, da es nach Prioritäten und der breiten Masse der Anwender geht. Aber als innovative Kanzlei haben wir ein großes Wettbewerbsproblem. Demnach ist mein großer Wunsch, dass die DATEV sich nicht am Durchschnitt, sondern von den wenige innovationen Kanzleien leiten lässt. Wir werden ansonsten den Anschluss verlieren.

3. Immer kleinere Unternehmen nutzen kleine Warenwirtschaftslösungen, die preiswert, gut und zweckmäßig sind. Ich will da gern UO eingesetzt sehen, habe aber das Problem, dass das nicht geht, weil viele Dinge nicht funktionieren, die alle anderen schon anbieten, z. B. dass beim Einscannen von doppelten Rechnungen keine Fehlermeldung erscheint oder z. B. fehlen bei Auftragswesen online die Möglichkteiten von Abschlagszahlungen, Dauerrechnungen, Mahnungen, Lagerveraltung etc.

4. Die angebotenen Schnittstellen sind ein erster guter Weg. Aber man muss das aktiv begleiten. Es sollte auf Knopfdruck gehen. Doppelte Arbeiten sollten vermieden werden.

5. Mein subjektives Gefühl ist, dass die DATEV immer mehr Geschäft mit Mandanten akquirieren möchte. Siehe der neue CEBIT-Auftritt. Er ist nicht für uns Genossen angedacht, sondern für unsere Mandanten. Wo geht der Weg da hin? Mandanten erhalten mittlerweile aktiv Angebot zu Schulungen und Produkten. Früher konnte man das bei der Bestellung von UO ausschließen. Mittlerweile geht das nicht mehr. Ich habe grundsätzlich nichts dageben. Aber als innovative Kanzlei bieten wir so vieles aktiv an. Die Mandanten sind überfordert. Wenn dann noch von Seiten der DATEV Akquise gemacht wird, kommt der Mandant vollkommen durcheinander, da ja nicht in Prozessen und langfristig beraten und angeboten wird, sondern es geht ja um Produktverkauf bzw. um Interesse daran schüren. Und durchblicken tut eh schon fast keiner mehr. Nach meinem Dafürhalten müssen wir das Heft des Handelns in der Hand halten. Auch verstehe ich die DATEV, über die Mandanten nicht so innovative Steuerkanzleien wachzuküssen. Nur ist es eben ein großes Problem, wenn ich dann UO anbieten muss ... LODAS ist top. Keine Frage. Auch REWE. Aber was ist in der Zukunft, wenn jede kleine Warenwirtschaft ein Buchhaltungsmodul hat und die Steuer- und Jahresabschlussprogramme kostenfrei von der Finanzverwaltung zur Verfügung gestellt werden. Dann braucht es nur noch eine Schnittstelle. Und junge und innovative EDV-Firmen werden das schnell programmieren.

6. Das wichtigste ist doch, dass die DATEV wettbewerbsfähige Produkte entwickelt und Ihre Ressourcen in Ihre Kernkompetenzen steckt. Wenn das aber alles so langsam weitergeht wie bisher, mache ich mir ernsthaft um die Zukunft der DATEV und damit um die von uns genutzte Software Sorgen, da sie gerade bei UO nicht zeitgemäß ist. Und bei meinen Nachfragen, was alles geplant ist, macht die DATEV nicht den Eindruck, dass UO super ausgebaut werden soll. Man verweist mich dann immer auf den Marktplatz. Vielen Dank auch.

7. Meine einfachen, seit 15 Jahren gestellten Wünsche sind immer noch nicht umgesetzt, z. B. Mehrjahresvergleich in REWE für 4, 5, 6, 10, 15 Jahre auf Knopfdruck. In der Wirtschaftsberatung kann man bis heute nicht in der Liquiditätsanzeige auf das Kontenblatt durchklicken, da es keine einheitliche Datenbank gibt. So etwas habe ich schon bei anderen Softwareanbietern vor 20 Jahren gesehen! Der Bilanzbericht ist eine Katastrophe. Wir nutzen EO-classic. Dort sind die Auswertungen seit dem letzten update 11.0 wieder so langsam wie vor 10 Jahren. Die ZMSD ist von Handling her eine Katastrophe.

Ich habe das Gefühl, dass die DATEV selber für die Zukunft kein richtiges Konzept hat. Glaubt die DATEV eigentlich an Ihre eigene Zukunft? Oder wird es die DATEV vielleicht wie die Banken bald gar nicht mehr geben, weil kleine, preiswerte Warenwirtschaftssysteme mit integrierter Buchhaltung auf dem Markt existieren, wo wir per open VPN drauf buchen? In England wird für den Jahresabschluss vom Staat bald eine Software kostenlos bereitgestellt, wo man selber seine Daten eingeben/einspielen kann. Da braucht es keinen Steuerberater mehr.

Ich weiß es nicht. Mein großer Wunsch ist, dass die DATEV, die ja sehr gut aufgestellt ist, schneller und besser wird, ansonsten weiß ich nicht, ob sie in Zukunft sich nicht selber abschafft. Ich hatte vor einigen Jahren ein Gespräch mit einem führenden Mitarbeiter, wo ich all die Dinge einmal angesprochen habe. Zugehört hat er nicht richtig. Ich weiß auch nicht, ob allen die großen Veränderungen schon klar sind, die da kommen.

Wie sieht das die Communitiy?

Für ein zahlreiches Feedback wäre ich sehr dankbar.

Beste Grüße

Andreas Flemming

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