Guten Abend,
ich habe bei einem professionellen Anbieter einen Server gemietet, auf den ich über CITRIX einsteige. Auf dem Server ist u.a. mein DATEV installiert (Arbeitsplatz, Kanzlei Rechnungswesen, AP Comfort, Steuern) sowie das Office-Paket und ein paar kleine Programme. Ich zahle ca. 200 EUR netto/Monat. Das DATEV nutze ich für meine eigenen zwei Betriebe (keine Steuerkanzlei), ferner erstelle ich zusätzlich zwei fremde Buchhaltungen bzw. Abschlüsse sowie ein paar Steuererklärungen. Auf dem Server arbeite nur ich alleine. Da ich über drei Standorte regelmäßig arbeite, ist ein Server natürlich klasse und ich möchte es nicht mehr anders.
Frage: Ich habe mir gerade selbst einen PC zusammengebaut, vorher zwar noch nie gemacht, aber es war dank YouTube und Google jedenfalls machbar. Nun stellt sich mir die Frage, wie komplex es ist, einen Server wie eingangs beschrieben, selbst aufzustellen, zu warten und zu sichern. Ist meine Problemstellung für einen Laien zu komplex (und soll ich weiterhin bei meinem externen Anbieter bleiben) oder es selbst entschlossen angehen?
Vielleicht hat jemand hier Erfahrung und kann mir Input geben.
Vielen Dank!
Christoph
Ach ganz ehrlich, lassen Sie sich das einfach von einem IT-Dienstleister für Ihre Zwecke "vernünftig" fertig machen. Es ist ja nicht nur nen Server zusammenschrauben und ein geeignetes OS installieren und anschließend DATEV nebst Datenübernahme drauf. und ihre notwendige Software "dazu".
Wollen Sie virtualisieren, das ganze "richtig" mit File und Terminal-Server aufziehen oder einen "Nur-Terminal-Server" ohne AD betreiben. Oder einfach DATEV-Arbeitsplatz auf einem File-Server installieren und einfach per RDP drauf. - geht natürlich auch für eine Person... reicht ja.
Datensicherung?
Was ist mit Datensicherheit? Richtige Server Hardware mit Raid-Controller ohne Raid mit Software-Raid und was auch immer. Wollen Sie sich das alles selber zusammenstellen?
Es benötigt ja noch nen VPN Router, nen VPN-Tunnel (IPSEC oder OPEN-VPN), nen DYNDNS-Eintrag oder ne Feste-IP usw. usw.. Wollen Sie sich wirklich in das ganze Zeug einarbeiten? Na klar geht das - aber es wird Nerven kosten und halt dauern.
Normalerweise ist das ganze Zeug für einen Fachmann in max. zwei Tagen fix und fertig zu erledigen. Ein Tag Vorbereitung, installieren und einrichten was geht ein Tag aufstellen und Testlauf., Datenübernahme und fertig.
@Steuerpirat schrieb:Guten Abend,
ich habe bei einem professionellen Anbieter einen Server gemietet, auf den ich über CITRIX einsteige. Auf dem Server ist u.a. mein DATEV installiert (Arbeitsplatz, Kanzlei Rechnungswesen, AP Comfort, Steuern) sowie das Office-Paket und ein paar kleine Programme. Ich zahle ca. 200 EUR netto/Monat. Das DATEV nutze ich für meine eigenen zwei Betriebe (keine Steuerkanzlei), ferner erstelle ich zusätzlich zwei fremde Buchhaltungen bzw. Abschlüsse sowie ein paar Steuererklärungen. Auf dem Server arbeite nur ich alleine. Da ich über drei Standorte regelmäßig arbeite, ist ein Server natürlich klasse und ich möchte es nicht mehr anders.
Frage: Ich habe mir gerade selbst einen PC zusammengebaut, vorher zwar noch nie gemacht, aber es war dank YouTube und Google jedenfalls machbar. Nun stellt sich mir die Frage, wie komplex es ist, einen Server wie eingangs beschrieben, selbst aufzustellen, zu warten und zu sichern. Ist meine Problemstellung für einen Laien zu komplex (und soll ich weiterhin bei meinem externen Anbieter bleiben) oder es selbst entschlossen angehen?
Nein, ich denke eher nicht, da es ja ein Arbeitsgerät ist, welches auch entsprechend gut funktionieren muss.
Da können schnell einige Euros zusammenkommen für Planung/Machbarkeit, Implementierung, Hardware, Software, Betrieb, SLA, Sicherheit, Pflege, ...
Das klassische make or buy.
Herzlichen Dank für die Antworten - welche mich wohl leider bestätigen, dass es nicht sinnvoll machbar ist. Klar, mit viel Elan und Ausdauer wird man den Server (zwar mehr schlecht als recht) hinbekommen. Nur bewege ich mich da fachlich schon so weit weg von meiner eigentlichen Tätigkeit, dass es im Hinblick auf den Zeitaufwand nicht gerechtfertigt erscheint. Gelegentlich mal einen Rechner zusammenbauen, ist im Vergleich dazu wohl ein Kinderspiel - zumindest ist das meine Einschätzung nach diversen Anleitungen und Videos zum Thema "Windows-Server".
Wie in der ersten Antwort vorgeschlagen, einen IT-Fachmann damit zu beauftragen, ist das wirklich zielführend? Sobald ein Problem auftaucht, muss ich diesen ja wieder kontaktieren, und wieder, und wieder. Dann kann ich gleich beim jetzigen Anbieter bleiben, wo ich alles ausgelagert habe, oder?
Was mir in den Sinn gekommen ist: Was ist, das gesamte DATEV inklusive Office in einen performanten Laptop zu verfrachten. Diesen müsste ich dann halt zum jeweiligen Standort mitnehmen. (Nebenfrage ist, ob ein Laptop auch mit drei Bildschirmen kann, die ich verwende ...)
...
@Steuerpirat schrieb:...
Ist meine Problemstellung für einen Laien zu komplex (und soll ich weiterhin bei meinem externen Anbieter bleiben) oder es selbst entschlossen angehen?
...
... wenn jemand sich selbst als Laien bezeichnet und trotzdem ein solches Projekt für 'machbar' hält, den wird man nicht von einer Harakiri- oder Try&Error-Aktion abhalten können, genauso wenig wie jemanden, der mit Flip-Flops auf einen 8000er im Himalaya klettern will.
Es wird ewig an ihm 'nagen', ob er nicht überflüssigerweise Geld für etwas ausgegeben hat, das er auch selbst gekonnt hätte 😀.
"Versuch macht kluch" 😀
Ok - hab kurz nachgedacht und hab nebenbei etwas Zeit... Ich würde, wenn ich Sie wäre halt mit meinen technischen Fähigkeiten:
Kleinen Server wählen: z.B. so einen Wortmann MiniServer
Auf den kleinen HDDs mittels Proxmox nen ZFS-Raid Mirror erstellen und Proxmox als Host installieren. Die großen HDDs anschließend auch zum nem Mirror zusammenfassen.
Auf dem großen Speicherbereich eine VM mit Server 2019, eine weitere VM mit NethServer. Server 2019 richtig als DC, FileServer blah blah genau nach DATEV Vorgabe. User, Gruppen, Freigaben einrichten. WINDVSW1 usw. usw.. Benutzer Administrator mit RDP-Rechten.
Alles installieren was sie so brauchen... Am Ende dann DATEV nebst Datenübernahme installieren.
Speichergröße der Windows-VM und des NethServer jeweils CPUs, RAM und HDD Platz sinnvoll vergeben.
Wenn die Windows-Maschine "steht", können Sie sich nen NethServer installieren, oder Univention oder oder - dann haben Sie nen Im-Haus-Mail-Server und ne eigene Cloud die Sie von extern prima nutzen können. Virenscan über Mails, SPAM-Schutz etc. einrichten, LetsEncrypt-Zertifikat besorgen, Anbindung Outlook an NethServer (SOGo) per ActiveSync oder IMAP, Anbindung Handy an Mail (Termine, Kontakte Kalender) & Cloud (Nextcloud) - tschüss, fertig.
Dann ne Hardware für ne Firewall-Lösung besorgen: Beispiel: SecurePoint Barebone besorgen (BlackDwarf - egal - gebraucht oder sonst was an Hardware mit zwei Netzwerkkarten). Fix IPFire drauf, einrichten und OpenVPN Roadwarrior oder Site-To-Site. Wenn schon denn schon alles schön einstellen: Proxy, IPS/IDS, usw. usw., was der IPFire halt so kann und hergibt.
Bisherigen Router Firewall aus bzw. alle Ports auf den IPFire leiten.
Am Ende: Datensicherung mittels Proxmox-Boardmitteln auf nen NAS 7-Tage halten oder sowas), zweite Datensicherung auf nen RDX - meinetwegen minimal 2 Datenträger im täglichen Wechsel. Billige aber brauchbare ImageSoftware wählen (Active@Disk oder Rdrive tut was es soll) und zusätzlich innerhalb der Windows-VM sichern.
Lange Rede, kurzer Sinn: Das ist alles nur ein "möglicher" Vorschlag... Am Ende will ich nur auf eines Hinaus: Wenn alles was ich oben fix geschrieben habe, im Prinzip für Sie bekannt ist - dann können Sie es auch selber versuchen...
P.S. Alle Markennamen wirklich nur als Beispiel...
😁Ja, es geht schon etwas in diese Richtung. Nur bin ich mir meiner Flip-Flops bewusst und hab hier im Forum wohl mehr eine Bestätigung gesucht ...
Danke, 4you-computer. Der Wink ist angekommen. Vernünftigerweise bleibe ich entweder bei meinem jetzigen Anbieter oder sattle auf einen mobilen Rechner um.
Ganz im Ernst: Die Kosten für den bisherigen Anbieter haben Sie mit einer Im-Haus-Lösung (meinetwegen wie oben beschrieben) über, sagen wir 6 Jahre Laufzeit des Servers DICKE wieder raus.
Ihr Grundgedanke ist absolut nicht abwegig... Alle Kosten: Einrichtung und laufende Kosten werden "never" annähernd so hoch sein, wie das, was Sie bis dato zahlen.
Guten Morgen,
ich bin allerdings der Meinung, dass ein willender und denkender Mensch durchaus in der Lage ist mit den https://www.datev.de/fachschriften einen funktionierenden Server aufzusetzen.
Ob Anleitungen aus Youtube, etc. reichen um einen Server dann auch mittelfristig zu administrieren, lasse ich mal dahingestellt. Wenn der Server nur "für mich" ist, würde ich das Experiment ggf. eingehen. Sobald aber Arbeitsplätze von Mitarbeitern mit "dran hängen", wird es ziemlich schnell fraglich.
Grüße
Chr.Ockenfels
Das ist so, als ob Sie Ihren IT-Partner bitten, mal einen Jahresabschluss samt Steuererklärungen zu machen... Gewisse Dinge muss man gelernt haben und dafür wird man dann ja auch bezahlt. Ohne Routine baut man sich ne Zeitbombe.
Mal abgesehen davon, dass die ganze Verantwortung bei einem selbst liegt. Die Hardware steht "im eigenen Keller".
Diebstahl (ob Datenklau oder gleich die ganze Hardware), Hardware-Defekt etc. Will man sich das antun? Und dann kommt die regelmäßige Wartung, Updates etc. dazu...
Nix für ungut, aber Ihr Vorschlag klingt für mich für das vorgesehene Einsatzszenario nach Overkill.
Ich halte mich seit Jahrzehnten an die KIS(S)-Methode (Keep it simple (stupid)) und fahre damit in unserer Kanzlei (4 Arbeitsplätze und ein Sever) sehr gut. Anders als die Virtualisierer hatte ich nie das Problem, dass die Anbindung an das besondere Anwaltspostfach für Rechtsanwälte daran scheiterte, dass die Software die Virtualisierung nicht unterstütz hat. Auch so manches andere "Problemchen" kenne ich faktisch nur aus Community, Foren-Beiträgen und Blicken in Systeme von Kollegen, die alle gemeinsam haben, dass sie das KIS-Prinzip nicht beachten.
@agmü ,
vielleicht widerstrebt es ja den 'wahren' IT-Spezialisten, einfache Lösungen anzuwenden, die schon Andere mundgerecht vorgekaut haben, wo man doch selbst noch andere trickreiche Möglichkeiten sieht.
Aber warum sollte man als 'IT-Affinist' unbedingt riskante Experimente machen, wenn die eigene Existenz daran hängt ?
Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen (aus einer seriösen Quelle !) sind doch genau für diejenigen gedacht, die sich die Option offen halten wollen, das Eine oder Andere selbst zu erledigen.
Man muss sich ja nicht gleich für ein Genie halten, nur weil ein PC nach dem Zusammenbau bootet.
Beispiel:
die technische Dokumentation des "Microsoft Exchange Server" hat über 1.700 Seiten".
Wenn man Glück hat, läuft der Exchange Server nach der Standard-Installation aber auch, ohne dieses Dokument gelesen (und verstanden) zu haben 😉
Fazit:
eine Standard-Installation, die gut und genau für den vorgesehenen Einsatzzweck dokumentiert ist, also Schritt-für-Schritt, kann zum Ziel führen, falls das eigene System auch genau so reagiert wie in der Dokumentation beschrieben.
Schwierig oder zumindest sehr ungewiss wird es, wenn man von diesem 'Kochrezept' abweichen und ein wenig improvisieren will oder wenn die Konstellation so nicht vorgesehen ist und/oder von Datev nicht empfohlen wird.
Spezialisten neigen dazu, Branchenfremden gar nichts zuzutrauen.
Das ist ein Fehler und rächt sich oft.
Jeder will vermutlich seine eigenen Grenzen kennen lernen.
Moin Moin
ICh finde einen anderen Aspekt auch wichtig: Haftungsfragen!
Wenn etwas schief geht, wer haftet. Macht es ein Dienstleister, ist dieser auch für Fehler verantwortlich. Macht man es selber, kann der Schuss nach hinten losgehen und schnell tödlich werden.
Und man kann wirklich viele Fehler machen, zumal die Datev-Info-DB zwar viel dazu schreibt, aber auch schon mal mißverstanden werden kann. Die Folgen kosten im Allgemeinen dann viel Zeit und Nerven.
Ich bin absolut kein Cloud-Fan, aber ein in Deutschland gehosteter Server hat auch noch den Vorteil, Sie müssen sich keine tieferen Gedanken über die IT-Sicherheit machen.
Zwar sollte der Cloud-Anbieter auch ihren Server dann mitsichern, da würde ich mich aber nicht drauf verlassen. D.h., ein Backup-Konzept sollte unbedingt existieren.
QJ
Hi,
@quantenjoe schrieb:
Ich bin absolut kein Cloud-Fan, aber ein in Deutschland gehosteter Server hat auch noch den Vorteil, Sie müssen sich keine tieferen Gedanken über die IT-Sicherheit machen.
Zwar sollte der Cloud-Anbieter auch ihren Server dann mitsichern, da würde ich mich aber nicht drauf verlassen. D.h., ein Backup-Konzept sollte unbedingt existieren.
1. Bei Clouddiensten wie DATEVasp, SmartIT oder PartnerASP ist ein Backupkonzept enthalten. Bei anderen Anbietern kommt es mal wieder auf das Kleingedruckte an.
Bsp: In einer TerraCloud ist kein Backup enthalten. Das gibt es nur mit einem extra Paket.
2. Bei DATEVasp, SmartIT oder PartnerASP ist die Inbetriebnahme, Einrichtung und Wartung der Server inkl. DATEV-Umgebung zusammengeschnürt.
Bsp: TerraCloud wird hier nur die Server bereitstellen. Ob das Systemhaus dann die Pflege etc. übernimmt muss entsprechend vereinbart werden (sollte so sein). Bei anderen Cloudanbietern (AWS?) bekomme ich nur die Server. Wie ich dort nun DATEV nutzen kann, ist dem Betreiber total egal.
Insofern gilt es ein stimmiges Cloudkonzept zu finden. Und so wie ich den OP verstanden habe, hat er eine Cloudlösung. Die Frage war ja ob nicht einen eigenen Server zusammenbauen, installieren und betreiben kan.
Grüße
Chr.Ockenfels
@quantenjoe schrieb:Moin Moin
ICh finde einen anderen Aspekt auch wichtig: Haftungsfragen!
Wenn etwas schief geht, wer haftet. Macht es ein Dienstleister, ist dieser auch für Fehler verantwortlich. Macht man es selber, kann der Schuss nach hinten losgehen und schnell tödlich werden.
Wenn etwas "schief" geht rettet die Regressmöglichkeit den eigenen Ruf nicht. Die Mandanten werden nicht sagen "der IT-Dienstleister meines StB/RA hat einen Fehler gemacht". Die Mandanten sagen: "mein StB/RA ist schlecht, er schafft es noch nicht einmal seine Arbeit richtig zu machen".
@vogtsburger schrieb:
... Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen (aus einer seriösen Quelle !) sind doch genau für diejenigen gedacht, die sich die Option offen halten wollen, das Eine oder Andere selbst zu erledigen.
definiere "seriöse Quelle"😇
Es geht auch gar nicht darum, ob ein System virtualisiert wird oder nicht; ob ein Bandgerät oder sonst eine spezielle BackUp-Lösung eingesetzt wird. Es gibt Einsatzszenarien bei denen diese Varianten Vorteile haben.
Mir graut es nur davor, dass Nicht-IT-Affine Nutzer von der Anschaffung eines Systems "überzeugt" werden, wenn es einfachere Lösungen gibt, die genauso gut, wenn nicht besser weil weniger störanfällig, geeignet sind.
Was nach meiner festen Überzeugung unvermeidbar ist, dass ich auch als Nicht-IT-Affiner Kanzleiinhaber mit den Grundlagen der IT im Überblick vertraut bin.
Wo haftet ein Dienstleister?
Der schreibt seine Stunden für die Berichtigung seiner Fehler und der Fehler muss auch erst einmal als Fehler nachgewiesen werden.
Reparatur und die Wiederinbetriebsetzung muss vom Kunden bezahlt werden.
Herzlichen Dank für die vielen konstruktiven Beiträge. Es ging mir um die Frage, ob es ratsam ist, in Eigeninitiative einen Server aufzustellen oder nicht. Ich wollte mich nicht als Genie präsentieren (wie mir Herr Vogtsburger unterstellt), nur weil ich einen Rechner in Eigenregie zusammengeschraubt und aufgesetzt habe. Es sollte nur dem Vergleich dienen. Die Thematik "Server" müsste den Stellenwert eines intensiven und leidenschaftlichen Hobbys bekommen, dann wäre der Aufwand des Einarbeitens im Selbststudium gerechtfertigt (solche habe ich allerdings bereits). Der Server ist für mich aber lediglich Mittel zum Zweck. Es geht zudem nicht nur um den Aufbau, sondern auch um die spätere laufende Wartung, wo man fachlich aktuell zu sein hat. Ich bin deshalb zum Entschluss gekommen, bei meinem Leisten zu bleiben. Wenn es ein Server sein soll, dann bleibe ich bei meinem jetzigen Anbieter. Wenn nein, steige ich auf ein performantes Notebook um (wo halt dann die entsprechende Sicherung der Daten Thema ist).
Danke nochmals für die Beiträge.
Am Anfang steht, wie immer, die Frage, was man erreichen möchte. Wenn das Lastenheft (für sich selbst) fertig ist kann mit der Umsetzung begonnen werden. Windows Server ist zunächst einmal nichts Anderes als ein Windows, darin liegt natürlich auch die Gefahr, Serverkonzepte sind naturgemäß etwas anders gestrickt.
Ein Arbeitsplatz mit Server und Client = Overkill, 2 AP und Perr2Peer = in Ordnung, ab dem 3. AP ist ein Client/Server schon sinnvoll. Rechte, Datensicherung etc. sind jetzt ein noch größeres Thema, dann kommen Dinge wie Internetanbindung, KommServer etc. Insgesamt also Baustellen genug, aber in den Dimensionen auch nicht so groß wie BER (wobei bei der Planung wohl auch ein EFH gescheitert wäre, siehe Lastenheft).
Bei einem Server beginnt es schon mit der Hardware, hier gelten andere Kriterien als beim normalen PC, Festplattenredundanzen, ECC Speicher usw. sollten schon vorhanden sein. Die sonstige Hardware sollte schon vom Server BS nativ unterstützt werden, oftmals gibt es für die neueste Hardware des Gamerbereichs keine Servertreiber, manchmal aus gutem Grund. Auch hier gibt das Lastenheft eine gute Hilfestellung, der Griff in das Regal der großen Sreveranbieter kann auch mal nach hinten losgehen, DELL und Ceph ist das ein nettes Beispiel für eine Spaßbremse (oder "ein Raidcontroller ist nicht immer der Weisheit letzter Schluss").
Dann die Lizenzierung, ein Quell der Freude. Am einfachsten ein Buch zum Server der Wahl kaufen und darin stöbern, danach auf einem halbwegs leistungsfähigen PC probieren. Wenn es dann halbwegs läuft kann ein System auch mal einen produktiven Test durchlaufen. Danach das Produktivsystem unter Fehlervermeidung aufsetzen. Das Verlangen nach mehr kommt garantiert, kann dann Schritt für Schritt umgesetzt werden.
@agmü schrieb:...
definiere "seriöse Quelle"😇
...
... die Datev-Fachschriften würde ich in diesem Fall als "seriöse Quelle" bezeichnen,
da sie fokussiert auf den speziellen Anwendungsbereich der "Datev-Kanzlei" sind.
@agmü schrieb:... Mir graut es nur davor, dass Nicht-IT-Affine Nutzer von der Anschaffung eines Systems "überzeugt" werden, wenn es einfachere Lösungen gibt, die genauso gut, wenn nicht besser weil weniger störanfällig, geeignet sind.
...
... wenn man sich bei einem Sportwagen-Händler nach einem neuen Auto erkundigt,
kann man auch keine Empfehlung für einen Kleinwagen erwarten
... aber wenn der eigene Haus-und-Hof-IT-ler grundsätzlich (zu) tief in die
Luxus-Schublade greift, muss man ihm dann doch irgendwann mal sagen
"Heinrich, mir graut vor Dir !"
@agmü schrieb:...Was nach meiner festen Überzeugung unvermeidbar ist, dass ich auch als Nicht-IT-Affiner Kanzleiinhaber mit den Grundlagen der IT im Überblick vertraut bin.
... wenn ein Kanzlei-Inhaber kein IT-Affinitäter ist, wird er wohl auch nie
'mit den Grundlagen der IT im Überblick vertraut' werden. Das Eine setzt
das Andere voraus, meine ich.
@Steuerpirat , ich hatte Ihnen nichts unterstellt.
... wenn man sich mal anschaut, welcher 'Rattenschwanz' an Tätigkeiten und Planungen und Entscheidungen bei einer neuen Netzwerk- und Servereinrichtung erforderlich ist (danke nocheinmal @einmalnoch ), verzichtet man als IT-Affinitäter vielleicht freiwillig auf solche "Experimente" 😀
Andererseits will man natürlich auch nicht von IT-lern 'für dumm verkauft werden' und ihnen ausgeliefert sein.
Ich würde auch als IT-ler bei den Servern auf Fachleute setzen.
bravo, das ist mal eine starke Aussage.
Moin Moin
"Wenn etwas "schief" geht rettet die Regressmöglichkeit den eigenen Ruf nicht. "
Ist nicht ganz korrekt. Wenn etwas schief geht, fällt meist die Software für die Kanzlei u.U. einige Tage aus. Das bemerkt ein Mandant nicht einmal. Für die Kanzlei bedeutet es aber eine Menge Kosten. Diese Kosten gilt es aufzufangen.
Und dass bei der Neu-Installation von Datev was schief gehen kann, ist nicht neu. (Auch wenn Datev da erhebliche Verbesserungen geschafft hat). Ohne die Schulung "Datev-Admin" (dauert eine Woche) sollte sich niemand daran trauen. Sprich wer einen Dienstleiter beauftragt, der keinen Datev-zertifizierten Mitarbeiter hat ... kann gut gehen. Wenn nicht, hat man wenigstens Ansprüche.
Aus meiner Praxis kann ich nur sagen: Installation von EO comfort hab ich einem Dienstleister übergeben. Neuinstallation von Datev bei neuen Servern: Hab ich einem Dienstleister übergeben. Am Ende hat es sich auch rentiert, denn der Dienstleister kannte alles in und auswendig und es ließ sich innerhalb eines Wochenende alles installieren.
Dazu kommt noch, der Dienstleister kennt das System zumindest einigermaßen. Wenn ich mal nicht weiter weiß, kann der Dienstleister mit dem Wissen um unser System oft weiterhelfen.
Das läuft alles im Hintergrund und ist für Mandanten unsichtbar.
Was immer schief geht, wichtig ist es erstmal, dass es zeitnah abgestellt wird.
Und danach ist die Frage, wer trägt die Kosten? Ob Kanzlei (Admin) oder Dienstleister ist schon wichtig für den Betriebserfolg.
QJ
Dem kann ich nur beipflichten. Muss aus meiner Sicht zwar keine Datev Dienstleister =Systempartner sein, aber hilfreich ist es schon.
Zudem ist es je nachdem wer in der Kanzlei für den ganzen EDV Kram zuständig ist immer gut einen DL zur Hand zu haben der weiterhilft.
Inzwischen hat Datev zwar soviel Besonderheiten das mitunter schon Sinn macht einen DL zu haben der sich mit den Datev Besonderheiten auskennt oder schon mehrfach einen Datev Server sei es virtuell sei es als WTS sei es als server-client inkl. Umzug praktisch vollzogen hat .
Client PC's wiederum kann man auch relativ schnell selbst mit dAtev installieren und ins Netz bringen.
Wer auf all das keine Lust hast muss halt in die Tasche greifen und zu Datev ASP oder Partner ASP Lösungen greifen.
... immer jeweils Spezialisten einzusetzen, ist sicher eine gute Idee, in allen Lebensbereichen.
... aber nicht überall wo "Spezialist" drauf steht, ist auch ein "Spezialist" drin.
... trotz eines Titels oder einer bestimmten Ausbildung ist es immer noch "Glücksache", einen guten Handwerker, einen guten Arzt, Rechtsanwalt, Steuerberater, Architekten, Banker, IT-ler, Mitarbeiter usw. zu finden.
Ich habe immer großen Respekt vor Fachleuten, die offen zugeben, dass das vorliegende Problem die eigenen Kenntnisse übersteigt. Das bedeutet, dass sie sich ihrer Grenzen bewusst sind und nicht hochstapeln.
... in meinem bisherigen Leben sind mir immer wieder und in allen Bereichen "Fachleute" begegnet, deren Selbsteinschätzung, Außendarstellung und Honorare nicht zu deren Leistungen passten.
Ein Systempartner, der vorgibt, alles zu beherrschen, wäre mir von vornherein suspekt, genauso wie ein Arzt, der jede Krankheit behandeln kann oder ein Rechtsanwalt, der in jedem Rechtsstreit allerbeste Chancen sieht 😉
... aber bitte nicht falsch verstehen:
Viele Spezialisten sind auch 'ihr Geld wert'.
Einige sind sogar 'Tiefstapler' und könnten mehr verlangen.
... also bitte:
IT-Genies mit einer Neigung zum 'Tiefstapeln' und mit niedrigen Stundensätzen, gerne auch ohne Titel und ohne Zertifikate,
meldet euch ! 😉
Guten Morgen,
was spricht eigentlich für/gegen die Variante, das DATEV am Hauptarbeitsplatz zunächst auf einem gewöhnlichen lokalen PC (Host) als Einzelplatzlösung zu installieren (mit entsprechender Sicherungsstrategie).
Von extern (Client) greift man dann über VPN/RDP auf diesen Host zu.
Der Host hängt die ganze Zeit im Internet. Ich glaube, es ist auch möglich, diesen Rechner in den Ruhezustand zu versetzen, ohne die Netzwerkverbindung zu trennen. Damit wäre der Host permanent erreichbar. Dass drei Monitore genutzt werden, müsste auch möglich sein.
Wie gesagt, es geht nur um einen User.
Viele Grüße
Christoph
@Steuerpirat schrieb:Guten Morgen,
was spricht eigentlich für/gegen die Variante, das DATEV am Hauptarbeitsplatz zunächst auf einem gewöhnlichen lokalen PC (Host) als Einzelplatzlösung zu installieren (mit entsprechender Sicherungsstrategie).
Von extern (Client) greift man dann über VPN/RDP auf diesen Host zu.
Der Host hängt die ganze Zeit im Internet. Ich glaube, es ist auch möglich, diesen Rechner in den Ruhezustand zu versetzen, ohne die Netzwerkverbindung zu trennen. Damit wäre der Host permanent erreichbar. Dass drei Monitore genutzt werden, müsste auch möglich sein.
Wie gesagt, es geht nur um einen User.
Viele Grüße
Christoph
Hallo @Steuerpirat ,
genau das ist das Sicherheitsproblem. Einen Host mit VPN Endpunkt und Remotzugriff direkt an das Internet anzuschließen ist mehr oder weniger eine Einladung zum Hacken. Einfach in Google eine Suche nach "offene RDP Server" starten, es werden viele Artikel über die Mengen an Servern gelistet. Auch wenn der Server nur mittels DynDNS erreichbar ist (für Sie), der Scan nach IP und Port wird auch den Host finden; der Host wird auch immer wieder gefunden da er sich in einem bestimmbaren Adressraum befindet. Die täglich wechselnde IP Adresse bringt auch keine Sicherheit.
Es ist aber kein Hexenwerk sich schlau zu machen, wie es besser geht.