Guten Morgen,
Ja Datev setzt klar auf Cloud-Lösungen. Was durchaus zu Problemen führen kann, wenn das RZ ausfällt. Das ist dieses Jahr ja ein paarmal passiert. Mir scheint, dass wird auch in Zukunft so sein - gelegentlich auch mit echten Schmerzen für STB und Mandanten, wie schon dieses Jahr. Redundanz ist da das Zauberwort, und hier bedeutet es: Die parallele Fortentwicklung der On premise Produkte.
Cloud = alter Wein in neuen Schläuchen...
DATEV hat schon immer RZ-Betrieb gehabt und wurde aus dem Grunde 1966 gegründet. Also alles nichts neues. Redundanzen hat DATEV geschaffen. Aber wo Menschen arbeiten passieren Fehler. Überall und in allen Bereichen. Und das was von Menschen geschaffen, hat zwangsläufig auch Fehler...
Ob wir in x-Jahren tatsächlich noch On premise arbeiten oder doch nicht alles aus der Cloud kommt, wage ich zu bezweifeln. Es ist für jeden Anbieter (nicht nur DATEV) leichter seine Produkte zentral zu bündeln, anzubieten, warten, etc.
Aber das ist jetzt schon Kaffeesatzleserei und Spekulation meinerseits.
Ich empfinde die Datev-Cloud immer noch als wackelig. Zu viele Ausfälle von Diensten.
s.o. Passiert. Sollte nur nicht zur Gewohnheit werden, da wäre ich bei Ihnen. Und zum Monatsende und zum 10. immer doof.
Und außerdem für grob überteuert!
Das kommt aber auf die entsprechende Rechnung an.
Bsp. DATEVasp. Kostet tatsächlich einen ordentlichen Preis. Aber in einer entsprechenden Rechnung ist der Preis gerechtfertigt.
Bsp. It-&Servicepauschale pro Mandant: Wenn ich die paar Euros nicht in der Fibupauschale unterbringen kann, mache ich als StB was falsch. Und der Mehrwert (allein die USt-VA-Übermittlung) rechtfertigt diese in jedem Fall. Mal von der externen Speicherung von Rechnungswesenbeständen abgesehen.
Außerdem mit der offenbar unbedingten Bindung an Microsoft-Produkten als ein echtes Datenschutz-Problem.
Hier wieder meine Meinung: Das hat doch der Markt, sprich die Mitglieder, Mandanten u.s.w., selber zu verantworten! Es gab Zeiten von Novell. Die Server hat DATEV abgekündigt, weil sich ein jeder auf NT4.0 gestürzt hat. Das bessere System war es nicht unbedingt.
Office: Wo sind denn die OpenOffice-Nutzer gewesen? Warum sollte DATEV hier ein totes Pferd weiterreiten, wo sich der Markt schon längst für MS-Office entschieden hat? Jetzt mit dem dicken Finger auf DATEV zu zeigen ist wohl zu kurz gedacht.
So ziemlich jeder in meinem Bekanntenkreis setzt auch privat MS-Produkte ein. Linux, OpenOffice u.s.w. wird einfach nicht genutzt. Interessiert auch keinen.
Exkurs: Gleiches auch bei Diensten wie Whatsapp. Regt sich jeder wegen Datenschutz auf. Aber Alternativen werden auch hier maximal in homöopathischen Dosen genutzt. Das machen sich nun auch die "bösen" Buben zu nutze, deutlich bessere Verschlüsselung und kleinerer Nutzerkreis. Beste Voraussetzungen....
MS-Cloud-Produkte sind derzeit schwer Datenschutzkonform nutzbar
Und wo sind denn die Datenschutzbehörden gewesen, als der Marktstart von Windows 10 war? Hat keinen interessiert. Eine Prüfung durch den bayrischen Landesdatenschutzbeauftragten hat Ewigkeiten gedauert (sind die fertig geworden?). Zu dem Zeitpunkt wurden Win10-Systeme schon flächendeckend vertrieben, weil MS die Distributoren entsprechend gezwungen hat. Interesse bei den Endanwendern, Fehlanzeige.
Jetzt machen heise & Co entsprechende Artikel und das Geschrei geht los.
Dann noch die Schizophrenie allein hier schon in der Community:
- Cloud-PBX --> haben will
- MS-Teams --> haben will
- Datenschutz --> haben will
Das nur Beispiele! Und wie soll das zusammen gehen, wenn sich hier bei den Anbietern nichts ändert. Anbieter im Sinne von MS & Co. Da wird sich erst was ändern, wenn der Gesetzgeber mal wach wird. Also besser mal den Finger auf den Gesetzgeber bzw. EU richten. Da wird die Entwicklung deutlich verschlafen.
Außerdem bleibt auch noch die Browserfrage
Ach Gott... Wenn es "nur" die Browser wären... Und bei denen liegt es in den Genen. Die müssen mit der weiten Welt telefonieren können (sonst macht Web keinen Sinn) und dann gegen mit Sicherheit auch einige Bits @home...
Auch hier haben die Datenschützer schlicht geschlafen.
Und ob hier FF besser ist, nur weil von einer Community entwickelt wird... wer es glaubt... Internet ist böse. Punkt-Basta.
Und wenn ich mir den Zirkus mit den Mandanten ansehe, wie wir die DATEV-EMailverschlüsselung flächendeckend für alle aktiviert haben. Meine Güte... Manchen Mandanten wäre es sogar recht, wenn wir die BWA in der Rheinzeitung drucken würden, dann würden Sie die Zahlen beim Frühstück direkt präsentiert bekommen und nicht erst im Büro, wenn die verschlüsselte Mail geöffnet wurde.
Datenschutz? Will keiner.
Also machen wir uns mal wieder zum Michel, nur um Haftungsgründe auszuschließen. Interesse bei den Mandanten weiterhin Fehlanzeige. Egal welche Argumente.
Beste Grüße
Christian Ockenfels
P.S. Ich nutze auch Chrome, Apple Geräte, Whatsapp, Windows, Office, etc. Nur Facebook kann ich noch meiden... Ok, die haben Whatsapp gekauft und kennen somit auch meine Daten... also auch wieder quasi egal... wenn ich das verhindern wollte... Steinzeit in einer Höhle im tiefen, tiefen Wald...
