Passend dazu auf heise online: Souveränes Azure kommt: So kann nicht einmal Microsoft selbst Daten einsehen
Es soll aber mal niemand glauben, dass sie das aus reiner Nächstenliebe machen. Die Anbieter (nicht nur Microsoft) geht die Düse, seit die EU überlegt als Antwort auf Trumps Zollkrieg dort mal die Daumenschrauben anzuziehen.
An wie vielen Stellen macht denn die DATEV, der Steuerberater (oder auch fast jedes deutsche / EU Unternehmen) etwas aus "Nächstenlieben"?
Die DATEV sollte sich trotzdem für andere Anbieter öffnen.
Welche Anbieter sollen das denn sein?
Google? Da kommen doch die Nerds mit den gleichen Argumenten um die Ecke.
Fakt ist: Cloud-basiert gibt es schlicht keine europäischen Unternehmen, die das anbieten können. Sich zu überlegen, warum das so ist, könnte auch interessante Erkenntnisse über die Auswirkungen übertriebener Regulierung ergeben.
Ganz nebenbei: Wir speichern Mandantendokumente im DMS ab, was allein schon aus Prozessgründen nur Sinn macht. Welche Dokumente kommen also in die böse Cloud?
Und bisher hat keiner das Argument widerlegen können, dass alle etwas größeren Unternehmen MS365 nutzen und von Klagewellen dagegen nichts bekannt ist. Außer "Wenn alle von der Brücke springen, springst Du hinterher?" kommt da nie ein substantiiertes Gegenargument.
An dem Punkt sollte man mal überlegen, ob man nicht vielleicht selbst der Geisterfahrer ist.
Es gäbe schon Alternativen:
NextCloud, OwnCloud, OpenCloud, ...
LibreOffice/Collabora, ...
Grommunio, MDeamon, ...
OpenTalk, 3CX, ...
Und bisher hat keiner das Argument widerlegen können, dass alle etwas größeren Unternehmen MS365 nutzen und von Klagewellen dagegen nichts bekannt ist. Außer "Wenn alle von der Brücke springen, springst Du hinterher?" kommt da nie ein substantiiertes Gegenargument.
Ist dieses Argument genügend substanzreich?
Sind diese Anbieter in der Lage, die Menge an Dokumenten zu verarbeiten, die bei den DATEV-Genossen jeden Tag anfallen?
Dazu sind erhebliche Kapazitäten in RZ nötig. Ob irgendwelche Open-Source-Anbieter die haben, darf bezweifelt werden.
Welche Klagewellen gibt es gegen die Nutzung von MS365? Eine E-Mail-Sperre ist keine Klagewelle, so problematisch die auch ist.
@mkinzler schrieb:NextCloud, OwnCloud, OpenCloud, ...
Eine DATEV Integration in Richtung OneDrive / Sharepoint gibt es AFAIK nicht (von DATEV). Also ist doch jeder in der Lage NextCloud und Co zu nutzen.
Grommunio, MDeamon, ...
DATEV zwingt AFAIK ebenfalls niemanden zu Exchange (online), womit jeder Grommunio, MDeamon oder meinen Favoriten (wegen der Kühe) Mailcow implementieren kann.
OpenTalk, 3CX, ...
Eine Teams Telefonie Integration fehlt bei DATEV ebenfalls, weshalb jeder OpenTalk, 3CX, und Co. nutzen darf. Hier gibt es AFAIK doch "nur" eine DMS Share to Teams Option.
Beim Office Produkt sowie Server / Client OS gibt es dann tatsächlich keine Wahl. Als es die für Office gab, hat es wohl kaum jemanden interessiert. Ob das heute ebenfalls der Fall ist? Ich würde tippen, dass weiterhin nur ein kleiner Kreis auf ein OpenSource Office wechseln würde. (Hier wäre ich speziell interessiert, wie viele das machen "weils kostenlos ist" und wie viele es aus "Datenschutz" / "Security" / "Usability" tun.)
Ist dieses Argument genügend substanzreich?
Definitiv. In meinen Augen gehört da aber auch reichlich Naivität zu, an dieser Stelle auf MS online Services gesetzt zu haben.
[lokal gehostete Azure Cloud]
Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Microsoft bekommt wohl langsam Angst, man möge nur mal nach Schlweswig Holstein schauen 😉
Nur ist das ja eigentlich völlig paradox:
Die hochkomplexe Azur Cloud soll nun also genommen und lokal installiert werden..
Was soll das wohl an Administrationsaufwand kosten?
Aber aus Datenschutzsicht ist das dann natürlich OK.
Und vor allem ist nun ja denkbar, dass Ionos, Strato (und ja vielleicht auch Datev?) als Betreiber für diese "lokale Azur-Cloud" auftreten und entsprechend ordentliche Auftragsdatenverarbeitungsverträge gemäß DSGVO mit dem Kanzleiinhaber abschließen können.
So müssten die Kanzleiinhabe sich nicht mit diesem irren technischen Aufwand belasten, den der Betrieb einer Azure Cloud erfordert.
Der Anbieter (=Hoster) wäre völlig egal.
Es geht darum, dass Datev nicht exklusiv auf Microsoft APIs baut, sondern universellere Lösungen baut. Was gar nicht schwer ist.
Beispielsweise kann man Textdokumente, schön formatiert und mit Feldern befüllt, auch ganz einfach als RTF fertig erzeugen und dann an die jeweilige Office-Software übergeben. Man muss da nicht im Hintergrund direkt in dem Office Programm Felder befüllen, wie das jetzt per OLE geschieht und später wohl per APIs passieren soll.
Nur mal als Beispiel.
Welchen Hoster man sich dann aussucht, der diese RTF-Dateien mit dem dort angebotenen Office lesen kann, das ist dann ja erst einmal relativ egal.
Und wenn Datev wirklich etwas für die Genossen tun will, dann treten sie selbst als Hoster auf und bieten ein passendes Office-Paket im Rahmen eines Komplettpaketes an.
Oder Datev arbeitet mit Softmaker zusammen, die hoch-kompatibel zu Microsoft sind, und installiert standardmäßig deren Software auf den ASP-Servern.
Ich sehe das ja so, dass das Dokumentenmanagement weiterhin innerhalb der Datev-Software und somit auch auf Datev-Servern verbleibt - und somit mit der Cloud bei Microsoft (oder wo auch immer) nichts zu tun hat. Somit muss nur Datev dafür sorgen, dass der Zugriff auf die riesigen Dokumentenmengen möglich ist.
Und die Einzelbearbeitung der Dokumente im Office - das kriegt auch eine kleine Office-Instanz auf einem Server hin - auch für eine größere Kanzlei.