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Vollwertige BWA

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letzte Antwort am 19.10.2021 18:20:52 von Control_Claas
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Bohn1
Beginner
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Meines Erachtens kann es eigentlich nicht sein, dass die Standard BWA der Datev noch nicht einmal Erlös- und Aufwandsquoten im Vorjahresvergleich ausweist. D.h. z.B. keine Material- als auch keine Personalaufwands-Quote hat! Dies ist analytisch sehr armselig! Damit Mandanten "etwas auf der Hand" haben, mag die BWA ausreichend sein. Dies ist jedoch vergangenheitsorientiert und entspricht in keinem Fall den künftigen Anforderungen und Entwicklungen. Ein Ruhmesblatt für die Zunft der Steuerberater quasi als "heilige Auswertungskuh" ist die BWA jedenfalls schon längere Zeit nicht mehr!

 

Es bedürfte vielmehr einer Aufmachung von Kennzahlen (Umsatz, EBIT, EBITDA, Cash-Flows, ...) als Dashboard, wo Kennzahlen auf der obersten Ebene im Vorjahresvergleich grafisch aufbereitet werden, z.B. durch einfache Balkendiagramme. Dies wäre für die absolute Mehrheit der Nutzer sehr ansprechend, d.h. insbesondere auch attraktiv und die Informationen wären deutlich einfacher und schneller aufnehmbar als auch verständlich. Der Controlling-Report geht in diese Richtung (hat allerdings auch keine Quoten!), kann aber nur ein Zwischenschritt sein. Dieses angeführte Kennzahlen-Dashboard würde in Unternehmen online integriert gehören. Insbesondere wäre dort auch eine einfache Liquiditätsvorschau gesteuert über die Debitoren-/Kreditoren-OPs unter Einfluss der Zahlungsziele im Hinblick auf ein Controlling (Cash-Bestand-Vorschau bzw. -Planung) für eine hohe Anzahl an Mandanten attraktiv. 

 

Ich befürchte allerdings, dass die Datev bei diesem Thema weiter in ihrer Nostalgie verharrt. Wahrscheinlich bedarf es System-Partnern, die hier attraktive Erweiterungen und Lösungen anbieten, die dem modernen Steuerberater auch als betriebswirtschaftlichem Berater als Instrument für seine Mandanten zur Verfügung gestellt werden.

einmalnoch
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Resigniert müsste man jetzt sagen, dass Sie nicht der Erste und auch nicht der Letzte mit diesem Verlangen sind. Wunsch kann es ja nicht genannt werden weil es ja eine Notwendigkeit ist mit optisch ansprechenden und verständlichen Auswertungen Beratung zu betreiben.

 

Knief hat ja nun schon vor Jahren eine 3 teilige Aufsatzreihe zu diesem Thema in der DStR veröffentlicht - die Wirkung in der Beraterschaft war, nun ja, etwas verhalten.Vermutlich weil neben dem Aufwand eine individuelle BWA einzurichten auch ein entsprechendes Buchungsverhalten notwendig ist.

 

DATEV bietet auch Seminare zu dem Thema betriebswirtschaftliche Beratung an, die Programme zur Wirtschaftsberatung sind ja nunauch nicht schlecht - aber die Sache mit den Ausgabemöglichkeiten ist nun das ganz ungeliebte Kind, leider.

 

Die Darstellung der Reports ist nun einmal gut 50 Jahre alt, so sehen auch alle Tools für individuelle Auswertungen aus. Andere Gruppierungen, Summenbildungen etc. verursachen einen irren Aufwand, wenn der Mandant es für bestimmte Zwecke benötigt ist der Kunde König und Excel der Freund langer Nächte.

 

Und über die Optik reden wir lieber nicht.

 

Aber der Markt holt auf (kleiner Lichtblick).

„Einen guten Ruf erwirbt man sich nicht mit Dingen, die man erst machen will.“ - Henry Ford
chrisocki
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Hi,

 

vorab, ich bin nur "Techniker", der irgendwann mal als Steuerfachangestellter ausgelernt hat und die Seiten wechselte... 

 

Grundsätzlich: Ja die BWA ist in der Form wohl hinfällig... oder überarbeitungswürdig... 

Aber: Wenn ich mir in den Kanzleien die Mandate bzw. die Buchhaltungen ansehe, stellt sich mir die Frage: "Wen interessiert es?". Fast kein Mandat versteht überhaupt die Zahlen. Oder: Viele Buchhaltungen haben so einen zeitlichen Versatz zum "RealLife", dass die Zahlen (fast) keine Rolle spielen.

 

Und da ist insbesondere die Liquiditätsvorschau gemeint. Was nützen mir als Unternehmer die tollsten Zahlen, wenn die schon einen Monat alt sind? Und so lang ich Mandate erlebe, die noch nicht einmal in der Lage sind mit DUO Belege täglich/wöchentlich einzureichen, wird das auch nicht besser.

 

Beste Grüße

Christian Ockenfels

einmalnoch
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Es geht ja auch um die Kanzleien, die das erwähnte Buchungsverhalten leben. DATEV macht an jeder Ecke Werbung mit dem Geschäftsfeld "Betriebswirtschaftliche Beratung", aber die Werkzeuge sind auf einem steinzeitlichen Stand geblieben. Hier muss sich etwas ändern - es laufen sich andere Anbieter warm.

 

Edit: Tippfehler beseitigt.

„Einen guten Ruf erwirbt man sich nicht mit Dingen, die man erst machen will.“ - Henry Ford
chrisocki
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Hi,

 


es laufen sich andere Anbieter warm.


 oder DATEV überlässt mal mit Absicht diesen Markt anderen Anbietern. Wozu sind die REST-Schnittstellen denn sonst gut? 

 

Beste Grüße
Christian Ockenfels

dirkschmakies
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Guten Morgen,

 

das Problem ist sicherlich einmal, dass viele Mandanten (das sehe ich sowohl hier als auch in den Kanzleien, in denen ich vorher beschäftigt war) mit den BWAs nichts anfangen können, auch wenn sie sie jeden Monat von uns bekommen. Einige wenige Mandanten beschäftigen sich natürlich auch damit und stellen kritische Rückfragen. Aber das ist eher die Ausnahme.

 

Das nächste Problem ist, dass im ungünstigsten Fall die Buchführung erst eineinhalb Monate später (bei Fristverlängerung pünktlich zur USt) eingereicht wird und daher die BWA mal so gar nicht aussagekräftig ist. Besser ist dann wirklich ein zeitnahes Arbeiten mit DUO oder einem ähnlichen System, durch das dann die Buchführung täglich oder zumindest wöchentlich bearbeitet wird und dem Mandanten dann BWAs und OPOS-Auswertungen zur Verfügung gestellt werden können.

 

Sicherlich sind die Datev-Standardauswertungen nur bedingt für bestimmte Sachverhalte zu benutzen, weil einfach die gewünschten Informationen nicht enthalten sind. Allerdings lassen sie sich anpassen bzw. lassen sich auch individuelle Auswertungen machen. Dies erfordert zwar einen gewissen Zeitaufwand einmalig, aber dafür hat man dann eine individuellere Auswertung, als die, die Datev vorgibt. Das lohnt sich allerdings nur, wenn der Mandant da mitspielt...

 

MfG,

 

Dirk Schmakies

einmalnoch
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@dirkschmakies  schrieb:

Guten Morgen,

 

das Problem ist sicherlich einmal, dass viele Mandanten (das sehe ich sowohl hier als auch in den Kanzleien, in denen ich vorher beschäftigt war) mit den BWAs nichts anfangen können, auch wenn sie sie jeden Monat von uns bekommen. Einige wenige Mandanten beschäftigen sich natürlich auch damit und stellen kritische Rückfragen. Aber das ist eher die Ausnahme.

 

Das nächste Problem ist, dass im ungünstigsten Fall die Buchführung erst eineinhalb Monate später (bei Fristverlängerung pünktlich zur USt) eingereicht wird und daher die BWA mal so gar nicht aussagekräftig ist. Besser ist dann wirklich ein zeitnahes Arbeiten mit DUO oder einem ähnlichen System, durch das dann die Buchführung täglich oder zumindest wöchentlich bearbeitet wird und dem Mandanten dann BWAs und OPOS-Auswertungen zur Verfügung gestellt werden können.

 

 Unter diesem Blickwinkel braucht ja niemend in die betriebswirtschaftliche Beratung einzusteigen, es braucht dann weder den Mandanten noch den Berater zu wundern, wenn die Banken bei der finanzierung reihenweise abwinken. Hat die Kanzlei die Prozesse "im Griff" können den Kreditinstituten die Auswertungen aktuell zur Verfügung gestellt werden.

 

Wenn dann die Auswertungen sinnvoll gegliedert sind und auch noch gut lesbar sind (die hell/dunkel Streifen sind ja nun so etwas von 1970er), Fett, Kursiv und Untersteichungen sowie ein Ausblenden von Hilfszeilen sollte schon machbar sein. Aufbereitung in Excel ist möglich, sinnvoll ist das aber nicht.

 


@dirkschmakies  schrieb:

Guten Morgen,

 

...

 

Sicherlich sind die Datev-Standardauswertungen nur bedingt für bestimmte Sachverhalte zu benutzen, weil einfach die gewünschten Informationen nicht enthalten sind. Allerdings lassen sie sich anpassen bzw. lassen sich auch individuelle Auswertungen machen. Dies erfordert zwar einen gewissen Zeitaufwand einmalig, aber dafür hat man dann eine individuellere Auswertung, als die, die Datev vorgibt. Das lohnt sich allerdings nur, wenn der Mandant da mitspielt...

 

MfG,

 

Dirk Schmakies


Natürlich wird er mitspielen, wenn er die Auswertung benötigt. Es bleibt aber die Frage inwieweit sich mit den Steinzeitmethoden der individuellen BWA zeitgemäße Auswertungen in einer optisch ansprechenden Qualität erzeugen lassen. Mit dieser Argumentation hat DATEV ja jahrzehntelang Neuerungen abgebügelt. DATEV wird unterstellt Qualitätsprodukte anzubieten, leider nur nicht mehr der Zeit angepasst.

„Einen guten Ruf erwirbt man sich nicht mit Dingen, die man erst machen will.“ - Henry Ford
p4ge
Aufsteiger
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Dazu fällt mir das wunderbare Beispiel von vor ein paar Wochen ein.

Der Mandant wollte wissen wollte wissen wann bei ihm der Point of Break Even für einen neuen Mitarbeiter erreicht ist. Er wusste aber weder wieviel Umsatz, Wareneinsatz noch Gewinn er derzeit macht. BWA was ist das?

So schön man auch die BWA mit Grafiken und % und Erläuterungen bestückt, wenn der Mandant sie nicht lesen kann / will.... Sorry da bin ich raus. Ich unterstütze jeden Vorschlag, es gibt bestimmt einen Markt dafür, aber ICH persönlich sehe diesen nicht in diesem Ausmaß.

andreashausmann
Erfahrener
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Dafür gibt es doch heutzutage alles schon Lösungen.

wenn es die Anforderung gibt, würde ich nicht auf die DATEV warten 🙂

 

es können in DATEV individuelle BWAs nach den eigenen Anforderungen erstellt und sogar automatisiert mit UStVA in Duo bereitgestellt werden.

 

für optisch ansehnlichere und flexiblere Auswertungen gibt es ja auch Lösungen wie von Kontool.

 

und wenn das nicht reicht, lassen sich die KaRewe Daten immer noch exportieren und in PowerBI auswerten (meine bevorzugte Lösung, wenn es etwas individueller sein darf 😉

Control_Claas
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Ich weiß nicht ob hier Links zu Drittanbietern erlaubt sind. Aber die gewünschte Funktionalität (auch der weiteren Kommentare zum Ausgangskommentar) findet man für nur 39,- Euro/Monat bei www.companyon.de   

 

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letzte Antwort am 19.10.2021 18:20:52 von Control_Claas
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