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Geplante Satzungsänderung

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letzte Antwort am 13.07.2018 18:36:00 von bodensee
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bodensee
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Nachdem hier in der community rege Diskussion läuft und ich das Schreiben des Vorstands und den Antrag auf Satzungsänderung ausführlich gelesen habe komme ich für mich zu dem Schluss dass die Datev e.G.  -wirklich noch eG- durch die Satzungsänderung die Möglichkeit bekommt selbst via Plattform im IT Markt tätig zu werden und damit ggf. auch den eigenen Genossen Konkurrenz gemacht werden wird.

Alle anderen Betrachtungsweisen sind m.E. blauäugig.

Das die Datev diverse Entwicklungen verschlafen hat bzw. schlicht zu spät am Markt war lässt sich nun durch eine Satzungsänderung nicht mehr heilen und auch nicht bessern. Ich selbst habe eine ganze Anzahl von selbstbuchenden Mandanten auf den unterschiedlichsten Software ( Lexware mit unterschiedlichen Versionen, Lexoffice, Addison, DAtev Mittelstandsfraktura und noch andere) . Die für Mandanten ungeeingeteste ist mit Sicherhheit die der Datev.

Wie soll denn gewährleistet werden dass die Plattformuser - Steuerbürger- an Genossen und an welche weitergeleitet werden ?  Das ganze verkaufen zu wollen mit dem Argument es gibt ja noch ca 13 Mio nicht beratene zeugt schon davon wes Geistes Kind hier angepriesen werden soll.

Gibt es wirklich Berater/Kollegen die an Arbeitsarmut leiden.

M.E. soll und dies wird es irgenwann auch geben eine geseztliche Plattform - Elster Nachfolge- geben auf der die STeuerbürger kostenlos ihre dann stark reduzierte ERklärung durch einfach Drag and Drop von ein paar Belegen erledigen können.

Das Thema Plattform ist zudem von der Konkurrenz schon vorhanden, hier ist die Datev wie schon bei den Selbstbuchern zu spät. Und wenn die potenielle Plattform dann so progarammiert ist wie bislang muss man sich um den Mißerfolg keine Sorgen machen.

Ich gehe nach wie vor davon aus, dass sich die persönliche Beratungsqualität durchsetzt, sonst hätten und die Big 4 schon längst das Wasser abgegraben. Aber aus meiner Sicht ist das Gegenteil der Fall.

Daher ich kann die Argumente Pro durchaus verstehen, halte Sie aber für den falschen Weg.

Grüße vom wunderschönen Bodensee
U.K.Eberhardt
Michael-Renz
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Nun sehr geehrter Herr Kollege K.Pf.

um in Ihrer Diktion der heute hier abgesetzten Posts zu bleiben bliebt mir nur, festzustellen, dass es auch immer wieder Verschwörungstheortiker geben wird.

Wir dürfen alle in unserer Vorstellungswelt leben - dagegen hat ja niemand was.

Die so häufig hier aufpoppende Angst der Kollegen vor einer Konkurrenz durch die DATEV ist m.E. ebenso unbegründet wie sie im Widerspruch zu der - meist im gleichen Post - beschworenen Verschlafenheit des Unternehmens und den gleichzeitig beklagten Mängeln der Leistung des Unternehmens steht.

Alles sehr verwunderlich für mich - und es erscheint mir nicht sonderlich nachvollziehbar. Aber auch dabei  gilt - jeder darf sich ängstigen vor was er will, es muss ja die geneigten Leser nicht überzeugen.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
mkinzler
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Also sind die Produkte der DATEV nur so schlecht, da diese nicht direkt im Markt verkauft werden dürfen und werden automatisch besser, wenn man endlich als  Konkurrenz zu seinen Geldgebern ( Genossen) auftreten darf?

Das Problem ist nicht die Satzung sondern das "Elfenbein-Turm-Denken" in der DATEV Chefetage.

Um diese neue Plattform anbieten zu Können bedarf es keine Satzungänderung. Um Anschluss an die Moderne zu erhalten, werden Produkte benötigt, welche die Bedürfnisse der Kunden befriedigen. An den Entwicklungen der vergangenen Jahre sieht man aber, dass die DATEV diese komplett aus den Augen verloren hat.

("pro"-Linie, Unternehmen Online, "Modernisierung" Lohnprogramme, ... [Liste beliebig erweiterbar]).

Wenn der "Kunde" Genosse nun durch die Öffnung weiter an Wert verliert ( Kunde hat sich ja an die DATEV gebunden); Orientierung auf mögliche Neukunden (ging ja schon mit dem geplanten Auslandgeschäft und geplanten Expansion in den öffentliche Dienst "in die Hosen").

bodensee
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Nachricht 64 von 301
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Sehr geehrter Herr Kollege Renz,

Verschlafenheit der Datev eG und nicht unerhebliche Mängel sind in keinster Weise ein Widerspruch. Sondern folgen zwangsläufig. Weil schlecht oder von mir aus nicht gut genug programmiert zu spät auf dem Markt daher Tendenz verschlafen.

Konkurrenz der Datev :

Auch hier kein Widerspruch durch die Satzungsänderung kann die Datev das Mandat zur Konkurrenz erhalten- muss nicht- hier gibt es da es keinen mir zugänglichen verlässlichen Hinweis des Vorstands gibt- interpretationsspielraum.

Warum der Datev eine Türe öffen, die vermutlich von Markt - meine These- nicht angenommen wird bzw. die Konkurrenz deutlich bessere Plattformen anbietet. Damit wird die Konkurrenz "Datev"  im Zuge des Marktgeschehens ggf. wieder vom Markt verschwinden dennoch befinden sich diese ggf. in Konkurrenz zu den eigenen Genossen.

Daher bin ich schlicht und ergreifend gegen die Satzungsänderung und ich keinster Weise ihrer Widersprüche nachvollziehen.

Grüße vom wunderschönen Bodensee
U.K.Eberhardt
heitschmidt
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Werter Herr Renz,

Sie haben meinen Post auf sich bezogen? Das tut mir aber leid, dass ich mich nicht klar genug ausgedrückt habe, um das zu verhindern. Bitte glauben Sie mir, dass dies nicht intendiert war. Es ging mir lediglich um die Sache selbst, ohne irgend jemand damit konkret zu meinen. Wenn - in dem angelaufenen Prozess, an dem viele Gremien aber nicht die Mitglieder direkt beteiligt waren - die DATEV zu unsere eigenen Konkurrenz wird, und letztlich der Berufsstand das auch noch selbst verschuldet hat, dann ist das ein schlechtes (dummes) Ergebnis.

Beste Grüße

H. Heitschmidt

heitschmidt
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Nachricht 66 von 301
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Die so häufig hier aufpoppende Angst der Kollegen vor einer Konkurrenz durch die DATEV ist m.E. ebenso unbegründet wie sie im Widerspruch zu der - meist im gleichen Post - beschworenen Verschlafenheit des Unternehmens und den gleichzeitig beklagten Mängeln der Leistung des Unternehmens steht.

Werter Herr Renz,

in einem Punkt bin ich bei Ihnen: das bestehende Angebot der DATEV sehe ich nicht als schlecht an. Ständige Kritik an den Programmen kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen, vor allem wenn sie sich so liest, dass ich mich unwillkürlich frage, warum der Kritiker überhaupt die DATEV-Programme nutzt. Der Anwender ärgert sich in der täglichen Arbeit mit den Programmen vielleicht über Aspekte, die er als nicht gut gelöst erkennt. Das löst  Verbesserungsvorschläge aus, die die DATEV begrüßen sollte. Alles ok.

Aber woher nehmen Sie eigentlich den Optimismus, dass bei der geplanten Satzungsänderung keine Konkurrenz der DATEV entsteht? Wo sehen Sie denn die Beschränkung in den Regeländerungen, die das verhindert?

Beste Grüße

H. Heitschmidt

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bodensee
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Sehr geehrter Herr Heitschmidt,

das 'Gemeckere' kommt nicht daher dass die Software der Datev so schlecht ist, sondern weil ganz viel in der Kommunikation schief läuft und die Konkurrenz aus meiner Sicht immer nur in Teilbereichen besser ist.

Vom Gesamtpaket der Datev  ( Fibu, Lohn, Abschluss, Steuererklärungen) kann m.E. nur Addison und vermutlich Agenda mithalten. Aber dort gibt es selbstverständlich auch Einschränkungen.  Nur wenn dann Verbesserungsvorsachläge kommen und die übliche Antwort kommt wissen wir wird an die Entwicklungsabteilung übertragen und es passiert jahrelang nix, dann kommt zumal die monatlichen Gebühren der Datev ja nicht unerheblich sind einfach Ärger auf und diesem wird in diesen Foren Platz verschafft. Es soll ja auch dazu dienen dass sich die Datev diese Anregungen Ernst nimmt. Denn ich gehe davon aus das hier im Forum ausnahmslos engagigerte Kollege unterwegs sind , die einerseits Lösungen brauch andernseits aber auch gerne Hilfestellungen zu Problemen leisten. Hier wird doch der genossenschaftliche Gedanke gerade gelebt.

Zumal das sei noch angemerkt es ausschießlich um sachliche Kritik und Verbesserungsvorschläge geht.

Grüße vom wunderschönen Bodensee
U.K.Eberhardt
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heitschmidt
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Nachricht 68 von 301
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Werter Herr Eberhardt,

ich glaube schon, dass der Kern des Problems, das die DATEV veranlasst, eine Satzungsänderung zu initiieren, von der DATEV - ob zu spät oder nicht sei dahingestellt - richtig benannt und erkannt wurde. Im Zweifel traue ich der Institution dabei auch mehr zu als mir selbst oder anderen Anwendern. Ich hoffe jedenfalls auch, dass die DATEV hier das Marktgeschehen im Auge behält. Deshalb halte ich es auch für sinnvoll, wenn die DATEV das Problem aktiv angeht und plant, eine eigene Lösung zu realisieren. Die Produkte der DATEV, die ich kenne, lassen m.E. auch erwarten, dass dabei etwas vernünftiges heraus kommt. Was z.B. mit UO geleistet wurde ist für mich schon beeindruckend. Und meine Mandanten, die das Produkt nutzen, bestätigen mich in dieser Ansicht.

Aber völlig inakzeptabel ist, die Mitglieder zu umgehen! Diesen Mitgliedern verdankt die DATEV ihre Existenz und ihre Existenzberechtigung. Der Vorstand scheint hier auch die Historie und die damit verbundenen Grundsatzpflichten zu vergessen. Und das gilt - bedauerlicherweise - anscheinend auch für die Genossen, die in den Gremien sitzen und die Satzungsänderung abgenickt haben.

Beste Grüße

H. Heitschmidt

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bodensee
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Nachricht 69 von 301
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Dass hier die Genossen umgangen werden sollen, bin ich voll bei Ihnen.

Aber zeigt dass eben nicht, dass es Strömungen in der Datev gibt, die die Basis sprich die Mitglieder schlicht vergessen. Und wenn das schon vergessen wird dann habe ich so meine Zweifel was nicht noch alles.

Ich sehe das ganze sehr kritisch und behaupte dass die Datev nach Expansionsmöglichkeiten auf dem dt. Markt sucht  nachdem die Versuche der Internationalisierung nicht wirklich erfolgreich verlaufen sind und das ganze wird als digitaler Zwang dargestellt.

Einen schönen Arbeitstag wünscht

Ihnen

U.K.Eberhardt,STB

Grüße vom wunderschönen Bodensee
U.K.Eberhardt
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heitschmidt
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Werter Herr Lehmann,

mir ist nicht so ganz klar, was nun die Essenz Ihres Beitrags ist. Glauben Sie, dass das Vorgehen der DATEV richtig ist? Beziehen Sie das nur auf die Ankündigung, eine eigene Plattform zu entwickeln? Nehmen Sie dabei in Kauf, dass sich die DATEV dann vielleicht zu Ihrer eigenen Konkurrenz oder der Ihrer Kinder entwickelt?

Und wenn nicht die "40.000 Kollegen" von dem Ausgangspunkt für diese Diskussion betroffen sind und als Diskutanten in Frage kommen, wer denn dann? Soll eine Diskussion wirklich den Gremienmitgliedern vorbehalten werden? Das war ja soweit erkennbar bisher der Fall. Und das dürfte auch die Ursache dafür sein, dass - so jedenfalls mein Eindruck - zumindest ein Großteil der in diesem Threat Beitragenden von den Planungen des Vorstands ziemlich überrascht wurde. Wenn das aber schon bei Kollegen der Fall ist, die sich eigentlich recht intensiv mit der DATEV auseinandersetzen, darf man auch vermuten, dass das für andere Kollegen erst recht gilt. Was sagen eigentlich Ihre Kinder dazu, die Ihrer Aussage nach die Praxisnachfolge antreten?

Beste Grüße

H. Heitschmidt

d_kuehn
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Auszug aus der gestrigen Presse:

"Wirkaufendeinauto.de" - jetzt 2,9 Milliarden Euro wert

AUTO1 Group: Softbank-Einstieg pusht Start-up auf Spotify-Niveau - manager magazin

Ob die Bewertung realistisch ist oder nicht, an den Plattformen geht kein Weg vorbei. Und ich bleibe der Meinung, lieber DATEV als ein anderer.

Daniel Kühn

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heitschmidt
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Werter Herr Kühn,

ich kann nur sagen: Ja! Lieber die DATEV als ein anderer! Richtig! Aber akzeptieren Sie auch, dass die DATEV wie ein anderer Ihr Konkurrent wird?

Beste Grüße

H. Heitschmidt

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d_kuehn
Aufsteiger
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Nachricht 73 von 301
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Nein, ich sehe keine Gefahr der Konkurrenz. Die DATEV bleibt ja eine Genossenschaft. Sollte hier wirklich etwas aus dem Ruder laufen, was ich nicht befürchte, bleibt immer noch die Möglichkeit, die Satzung im Rahmen einer (außer-)ordentlichen Versammlung anzupassen.

DK

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heitschmidt
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Nachricht 74 von 301
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Werter Herr Kühn,

dann soll man also erst einmal das Kind in den Brunnen fallen lassen, um nachher eine Rettungsaktion zu starten, statt von Anfang an ordentlich aufzupassen? Was spricht denn Ihrer Meinung nach dagegen, das potenzielle Risiko gar nicht erst aufkommen zu lassen?

Beste Grüße

H. Heitschmidt

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Gelöschter Nutzer
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Hallo Datev,

leider habe das Schreiben - vielleicht vorschnell 🙂  - entsorgt. Können Sie das Schreiben hier bitte verlinken?

@Herr Hofmeister: Ich sehe nicht, dass eine Veröffentlichung der geplanten Satzungsänderung und die Diskussion darüber hinter verschlossenen Türen erfolgen sollte... bei 40.000 Genossen, die daran beteiligt sein sollen, geht das sowieso nicht.

Schöne Grüße aus Köln

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d_kuehn
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Nachricht 76 von 301
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Ich sehe kein Kind in den Brunnen fallen. Das unterstellen Sie. Ich werde Sie nicht von meiner Ansicht überzeugen können und Sie werden mich nicht überzeugen.

Ich möchte hier nur vermitteln, dass ich der Sache gegenüber positiv eingestellt bin.

DK

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andreashofmeister
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Nachricht 77 von 301
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Alles gut. Ich verfolge die Diskussion hier und in den anderen Foren. Sie waren sicherlich auch auf dem Vortrag von Herrn Dr. Krug hierzu in Köln?

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Michael-Renz
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Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

ich kann beim besten Willen die hier geäußerte Angst / Vermutung, dass die DATEV vom Softwarehaus zur Großkanzlei mutieren und mit uns in Konkurrenz treten würde nicht teilen.

Ich sehe nicht einen einzigen meiner Mandanten, der sich einer "Großkanzlei" anvertrauen würde - wenn diese Gefahr bestünde, dann wären meine  - aber auch alle die entsprechend "gefährdeten" Mandate der hier versammelten Kollegen doch schon längst bei einer solchen Großkanzlei - denn die gibt´s ja auch schon.

Wenn wir bei der "Angst" vor Konkurrenz den automatisierungsfähigen Teil unserer Arbeit im Blick haben, dann gerade müssten wir ein veritables Interesse an einer dort auftretenden DATEV haben - ansonsten ist dieser Teil der Arbeit  (früher oder später) definitiv für den gesamten Berufsstand verloren.

@ heitschmidt

Ich verstehe nicht, warum Sie die Satzungsänderung als "von den Gremien abgenickt" bezeichnen - die Vertreterversammlung, die darüber zu befinden hat, findet erst noch statt.

Außerdem: Die hier geführte Diskussion ist doch gerade durch das an alle Mitglieder gerichtete Schreiben ausgelöst worden. Das zeigt doch, dass eben NICHT an den Mitgliedern vorbei was entschieden werden soll, sondern den Mitgliedern "eine Stimme" gegeben wird.

@ StB Köln

hier ist für alle DATEV-Mitglieder der Zugang zur vollständigen Erläuterung der geplanten Satzungsänderung.

Ganz nüchtern betrachtet meine ich:

  • wenn die Online-Plattformen im rechts- und steuerrechtlichen Bereich tatsächlich eine nicht tragfähige Modeerscheinung wären, dann wird eine DATEV-Plattform sich ebenso wenig durchsetzen wie jede andere -> also bestünde auch nach Satzungsänderung die hier so viel beschworene Gefahr der Konkurrenz absolut nicht. Einzig ärgerlich wäre, dass man sich an einem potentiellen Flop beteiligt hätte. Das wäre zwar bedauerlich - aber ohne größere Bedeutung.
  • wenn die Online-Plattformen (wovon ich angesichts des Erfolgs in allen anderen Lebensbereichen sehr wohl ausgehe) sich als tragfähiges und marktrelevantes Modell entwickeln, dann ist es mehr als geboten, möglichst frühzeitig eine solche Plattform selbst zu etablieren. Falls hier Kollegen versammelt sind, die das aus eigener Kraft stemmen können - nur zu. Für alle anderen bietet sich mit der DATEV-Plattform die Chance dabei zu sein -> das genau ist der Kerngedanke der Genossenschaft.

Das war auch im Übrigen der Gedanke bei der Gründung der DATEV - nämlich einem breiten Kreis von Berufskollegen eine Technik zur Verfügung zu stellen, die (damals) der Einzelne weder bezahlen noch bedienen konnte. Wenn es die DATEV nicht schon gäbe, wäre jetzt ein weitsichtiger Kollege Dr. Sebiger II gefragt.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
heitschmidt
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Werter Herr Renz,

m.E. blenden Sie etwas aus. Nach den bekannten Informationen geht es nicht um Bestandskunden. Ich mache mir auch keine Sorgen um meine Mandanten. Der Vorstand hat Neugeschäft im Fokus und will das am Mitglied vorbei betreiben.

Beste Grüße

H. Heitschmidt.

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Michael-Renz
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Sehr geehrter Kollege Heitschmidt,

glauben sie wirklich ein Neukunde der sich potentiell für eine Online-Lösung interessiert zieht eine klassische Beratung überhaupt in Betracht?

Der Kunde ist ohnehin schon für uns - zumindest in ersten Tempo- nicht erreichbar. Der will möglichst ohne Bindung und persönliche Beziehung technische Unterstützung für eine von ihm selbst zu erledigende Aufgabe - Beratung wünscht der im Moment nicht. Sollte der dazu das Angebot der DATEV nutzen können, wäre er immerhin schon mal näher am Berufsstand, als bei der Bank oder einem Internetprovider.

Ich blende da nichts aus - im Gegenteil - ich bin da ganz realistisch wie sich vermutlich unser Berufsbild und der Tätigkeitsschwerpunkt gerade auch im Hinblick auf Neumandate verändern wird. Das genau hat mich zum Befürworter der DATEV-Lösungsansätze gemacht. Bei objektiver Betrachtung ist das in meinem letzten Post doch der Kern der am Ende dargestellten Überlegung.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
Gelöschter Nutzer
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Nachricht 81 von 301
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Hallo Herr Kollege Renz,

vielen Dank für den Link, ich bin begeistert, was auf den Datev Seiten alles zu finden ist ... muss aber doch mal die Datev fragen, warum diese Informationsplattform nicht über Datev Mitteilungen, Mail oder sonst wie mehr bekannt gemacht wird.

Schöne Grüße aus Köln

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bodensee
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Nachricht 82 von 301
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Sehr geehrter Herr Kollege Renz,

die Konkurrenz hat nichts mit 'Angst' zu tun diese habe ich in keinster Weise.

Aber es hat etwas damit zu tun dass sich die Datev a) vom genossenschaftlichen Gedanken verabschiedet und b)  mit purem Realismus und vlt auch Lebenserfahrung.

Wenn das ganze denn im genossenschaftlichen Gedankengut verankert sein soll- also eine Datenverarbeitende Organsitation für alle Mitglieder- warum werden bei so  einer wesentlichen Entscheidung nicht alle Mitglieder vom Vorstand frühezeitig informiert ??

Weshalb läuft dies - vorab- hier im Forum, wenn Genossen dann muss ich die in den Vorüberlegungen mit einbeziehen.

Ich wünsche allen einen schönen Arbeitstag.

Grüße vom wunderschönen Bodensee
U.K.Eberhardt
Michael-Renz
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Nachricht 83 von 301
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Aber es hat etwas damit zu tun dass sich die Datev a) vom genossenschaftlichen Gedanken verabschiedet und b) mit purem Realismus und vlt auch Lebenserfahrung.

Wenn das ganze denn im genossenschaftlichen Gedankengut verankert sein soll- also eine Datenverarbeitende Organsitation für alle Mitglieder- warum werden bei so einer wesentlichen Entscheidung nicht alle Mitglieder vom Vorstand frühezeitig informiert ??

Sehr geehrter Herr Kollege Eberhardt

ich bedauere sehr, dass es mir offenbar nicht gelingen mag, sie von meiner Ansicht zum Thema zu überzeugen. Tatsächlich wäre mir das ein wichtiges Anliegen.

Können sie mir erklären, warum sie glauben

a) die DATEV habe sich vom genossenschaftlichen Gedanken verabschiedet.

-> m.E. ist das genaue Gegenteil der Fall.

b) nicht frühzeitig informiert zu sein.

-> bis zur Vertreterversammlung sind´s noch fast 5 Wochen (von heute ab gerechnet), 6 Wochen waren es seit dem Vorstandsschreiben, mehr als 10 Wochen seit der "allgemeinen Veröffentlichung bei "Steuerköpfe" . Ich meine das ist frühzeitig und gibt uns doch allen die Gelegenheit für die "eigene Sicht der Dinge" zu kämpfen - und das geschieht hier und in anderen Formen umfangreich.

Ich finde die hier geführte Diskussion jedenfalls ausgesprochen hilfreich - und ich bin überzeugt, dass das den Mitgliedern der Vertreterversammlung auch so geht.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
bodensee
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Nachricht 84 von 301
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Sehr geehrter Herr Renz,

ich glaube auch nicht, dass Sie mich überzeugen können. Aber nach sehr hektischen und betriebsamen Arbeitstag komme ich jetzt mal dazu ihre Frage zu beantworten:

Können sie mir erklären, warum sie glauben

a) die DATEV habe sich vom genossenschaftlichen Gedanken verabschiedet.

-> m.E. ist das genaue Gegenteil der Fall.

Genossenschaftsgedanken ist m.E. die Genossen gründen eine gemeinsame Unternehmung damit alle daran Beteiligten = Genossen davon profitieren sei es materiell ( finanziell) oder ideel.

oder lt. Wikipedia

Eine Genossenschaft ist ein Zusammenschluss von natürlichen beziehungsweise juristischen Personen, deren Ziel der Erwerb oder die wirtschaftliche beziehungsweise soziale Förderung ihrer Mitglieder durch einen gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb ist.

Das war mit Sicherheit der in den 60er Jahre gute Zweck die Datev zu gründen, weil die Genossen damals den Vorteil der elektr. Datenverarbeitung geniesen konnten- falls das mit Lochkarten ein Genuss war.

Seitdem hat sich viel getan sowohl in der EDV als auch bei der Datev eG. Aus meiner Sicht handelt die Datev inzwischen seit vielen Jahren wie eine AG , so werden Änderungen nicht mit den Eigentümern (Genossen) besprochen oder ich habe das nicht mitbekommen, sondern es werden aus Sicht des Vorstands ggf. noch des Vertreterrats Neuerung angestoßen die zukunftsorientiert sein sollen ( z.Bsp. Datev Pro, Arbeitsplatz, Ablösung altes Kanzlei Rewe und vieles mehr. Wurden Sie hierzu jemals vorher befragt ?

Ich nicht und ich kenne nun niemand der bei diesen oder anderen Änderungen befragt worden wäre.  Ich meine mich erinnern zu können das letztmals bei der Gründung der div. ausländischen Datev Töchter und Join Ventures die Mitglieder befragt worden oder via Satzungsänderung informiert wurden.

Nun ist das mit der Plattform Diskussion das gleiche. Die vemeintliche Zukunftslösung wird vom Vorstand vorgegeben nicht mittels Information das könnten wird so machen sondern durch den Vorschlag der Satzungsänderung der dann gleich mit dem abgeschwächten Eventualantrag kombiniert wird, also scheint der Vorstand schon damit zu rechnen dass die Satzungsänderung abgelehnt wird. Ich fühle mich diesbzgl. eben nicht mehr als Genosse und Miteigentümer der Datev eG sondern schon viel eher als jemand der 1 Aktie an der Datev AG hält und damit eher machtlos dem Gebaren aus Nürn berg zusehen muss bzw. mit den vollzogenen Tatbeständen leben muss.

Das bin ich von anderen Genossenschaften nicht gewohnt. Hier beim Schreiben dieses Posts erinnert mich der Ablauf durchaus an die Volksbanken eG,weil auch diese wurden einstmals gegründet zum Vorteil der Mitglieder, davon ist m.E. heute nichts mehr übrig geblieben. Es wird genauso gehandelt wie bei jeder anderen Bank auch ( Sparda Bank München ausgenommen und ebenfalls die Raiffeisenbank Gammesfeld ( hat in der Presse etwas Furore gemacht als kleinste Volksbank Deutschlands). Die größeren Institute ebenso wie die Datev eG mit mittlereweils mehr als 4000 Arbeitnehmer haben sich soweit von der Basis der Genossen entfernt das dort in Nürnberg autark Entscheidungen getroffen werden die häufig an den Bedürfnissen der Mitglieder vorbeigehen. Ich weiss nicht wieviele Threads und Posts ich nun schon gelesen habe - seit ich hier Mitglied- mit Verbesserungsvorschlägen usw. und die Reaktion ist eigenlcih immer die gleiche ist und bekannt geben wird weiter und Jahrelang - nicht tage/Wochen oder Monate passiert defnitiv nichts. So kann man sich nicht ernstgenommen fühlen.

Wenn nun eine Satzungsänderung auf die Art und Weise wie jetzt vorgekommen,  Brief an die Mitglieder durchgesetzt werden soll, weil sonst die Datev eG eben nicht auf dem Markt als Eventualkonkurrent auftauchen darf, hier haben sich doch die Gründungsmitglieder etwas dabei gedacht, ist das aus meiner Sicht mehr als schlechte Politik und schlechter Stil und ist ein weiterer Punkt den ich als nicht Genossenschaftlichkeitfördernd ansehen kann und will.

Die Summe der Handhabung, Kommunikation usw. haben bei mir den Eindruck hinterlassen das sich vieles nicht mehr mit dem Gedankengut von Genossenschaften deckt. Wohlgemerkt mir ist völlig klar das dies nicht nur die Datev eG betrifft. Möglich das dies mit der Größe der Unternehmung zu tun hat. Nur soll am dann meine ich sich nicht hinter möglichen Zukunftserwartungen verstecken sondern klar und deutlich sagen was man - in diesem Fall Datev eG- will.

Das ich den Artikel "Eine Datev-Plattform für Steuerbürger " gesehen hatte war schon eher Zufall, weil ich befürchte das geht uns allen so dass bei der Menge Fachliteratur alles schon lange nicht mehr gelesen werden kann. Aber auch hier warum ein Puplikationsmedium nutzen anstatt bei so einer fundamentalen Satzungsänderung nicht alle Mitglieder befragen ? Hier drängt sich mir einfach der Gedanke auf, dass der Vorstand der Datev das auf jeden Fall will und dieser sich ggf. nicht mit 40.000 Mitgliedern diskutieren will und das ist auf keinen Fall einer Genossenschaft zuträglich.

Jetzt ist der Text doch ganz schön lang geworden, aber kürzer hätte ich Ihnen meine Beweggründe glaube ich nicht schildern können.

Grüße vom wunderschönen Bodensee
U.K.Eberhardt
Michael-Renz
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Sehr geehrter Herr Kollege Eberhardt

ich bin überzeugt, dass eine DATEV-Plattform den von Ihnen zitierten Genossenschaftszweck erfüllt. Sie wird eine Leistung anbieten, die die einzelnen Genossen gerade nicht in dieser Form anbieten können. Damit wird sie die wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder fördern und die ideellen auch. Eine sonst mögliche Abwanderung der Plattformuser zu Anbietern die den Berufsstand aushebeln wollen, soll erschwert werden.

Das ist meine Überzeugung, die sich mit ihrem Post „keine Angst vor Konkurrenz“ m.E. auch in Übereinstimmung bringen lässt.

Die DATEV hat ca. 41000 Mitglieder. Ich bin nicht überzeugt, dass eine Mitgliederbefragungen da eine größere Klarheit bei der Entscheidungsfindung bringen würde. 41000 Mitglieder kann man auch nicht mit Aussicht auf Erfolg zum „Wie“ einer „Geschäftsstrategie“ befragen. Allenfalls macht es Sinn einen konkreten Vorschlag zu unterbreiten und nach „Ja/Nein“ zu fragen. Dabei wäre man noch nicht mal sicher, ob die Rückläufer einer solchen Antwort auch die wahren Mehrheitsverhältnisse widerspiegeln.

Die Satzungsänderung, die im Übrigen von der aus Mitgliedern gebildeten Satzungskommision entwickelt wurde, braucht für einen Erfolg 75% Mehrheit. Das ist - nach meiner Überzeugung- der gegenüber einer Mitgliederbefragungen der deutlich steiniigere und mit höheren Hürden versehene Weg - abgesehen, davon, dass es der einzig zulässige dafür ist.

Alles in Allem kann ich nach wie vor keinen Fehler im Prozess feststellen - weder inhaltlich noch „moralisch“.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
mkolberg
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Wenn ich das Steuerbürger-Szenario lese, leuchten meine Augen vor Begeisterung.

Irgendwie vermute ich, daß hiermit eine komplett neue Arbeitsteilung zwischen Mandanten und Steuerberater eingeläutet wird, so daß es einen zentralen online- Bestand gibt, wo der Mandant in Eigenschaft der "natürlichen Person" seine Einkommensteuer Erklärung vorbereitet. Gleichzeitig streut die Steuerkanzlei die Daten aus den Gewerbebetrieben mit ein (vielleicht sogar unterschiedliche Kanzleien, wenn es verschiedene Beteiligungen gibt).

Dann kann der Mandant aus dem System heraus oder die Kanzlei nach bewährtem Schema die Erklärung fertig stellen und einreichen. Wir erreichen damit, daß sich die Kanzlei, die ihren Schwerpunkt auf dem Gewerbebetrieb legt, nicht jedes Jahr ewig den Kleinbelegen für die Steuererklärung nachtelefonieren muß, sondern der Mandant diese zeitnah (also heute die 2018-er Belege) im System erfassen wird.

Interessant scheint mir zu sein, daß der Datenbestand nicht mehr an eine Kanzlei gebunden wird sondern daß der Datenbestand fest mit der natürlichen Person verknüpft wird.

Wenn, - wie oben angedeutet - der Datentransfer perfekt läuft, dann wäre das wirklich ein großer Wurf.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, aus welchem Grunde die Nutzung von Unternehmen- online überhaupt fest mit einer Kanzlei verknüpft sein muß. Wie wäre es, wenn der Unternehmer Vertragspartner mit DATEV werden kann, und dann per Berechtigung einer Kanzlei nach seiner Wahl den Datenzugriff auf seine Daten gewährt?

In Anbetracht, daß UO als System steht, wäre es doch eine Cash- Cow, dieses zu öffnen.

Wenn hierfür eine Satzungsänderung notwendig sein sollte, muß das erwogen werden. Ärgerlich wäre es, wenn aufgrund dieser neuen Anforderung gleich weitere Änderungen durchgezogen werden, die keinerlei Bezug zu diesem neuen Fall haben.

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mkinzler
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In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, aus welchem Grunde die Nutzung von Unternehmen- online überhaupt fest mit einer Kanzlei verknüpft sein muß. Wie wäre es, wenn der Unternehmer Vertragspartner mit DATEV werden kann, und dann per Berechtigung einer Kanzlei nach seiner Wahl den Datenzugriff auf seine Daten gewährt?

Das ist bereits heute im Mandanten-Direktgeschäft so. Allerdings wird der Mandant dann trotzdem einer Kanzleu zugeordnet.

In Anbetracht, daß UO als System steht, wäre es doch eine Cash- Cow, dieses zu öffnen.

Cash-Cow für wen? Nach Satzungsänderung für die DATEV an deren Geldgebern vorbei.

Wenn hierfür eine Satzungsänderung notwendig sein sollte, muß das erwogen werden. Ärgerlich wäre es, wenn aufgrund dieser neuen Anforderung gleich weitere Änderungen durchgezogen werden, die keinerlei Bezug zu diesem neuen Fall haben.

Das ist ja genau der Eindruck den viele haben.

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Steuerbürger macht Einkommensteuererklärung - Steuerberater fügt Ergebnisse aus Gewerbebetrieb bei. Dies ist eine rein technische Lösung, die leider vollkommen außer Acht lässt, dass Steuerberatung nur mit Blick auf das Ganze funktioniert. Das Steuerrecht ist nämlich an fast allen Stellen miteinander verbunden.

Bei einer solchen Arbeitsteilung werden unerkannte Betriebsaufspaltungen, Besonderheiten bei der Kapitaleinkünften sowie Probleme bei der Subsiarität der Einkünfte (etc., etc.) im erheblichen Maße zu ungewollten Steuernachzahlungen führen.

An dieser Stelle verhelfen Apps nur zu noch weniger, persönlicher Kommunikation. Die Ergebnisse werden weiterhin unschärfer und problematischer. Gleichzeitigt werden die Steuerberater natürlich aber verpflichtet zu allem (auch unbekanntem) umfangreich und in eigener Initiative (natürlich kostenlos) zu beraten.

Die kleine, hilfreiche App für den Laien suggeriert dann auch noch, das Steuerrecht sei so einfach. Welch ein Trugschluss.

So aktuell bei Facebook:

"Nie wieder ein teurer Steuerberater - bei uns ist die Einkommensteuererklärung kostenlos"

Wo ist denn die aufklärende Werbung der DATEV zu diesem Thema (fände ich besser als die nichtssagenden, grünen Quadrate- die sind vollkommen inhaltslos)? Habe ich bei Facebook noch nicht gesehen! Wir müssen uns zwar so einen Mist wie oben ansehen, reagieren aber überhaupt nicht und lassen es als Fachleute zu, dass dem Steuerbürger ein Haufen Halbwahrheiten (oder weniger als halb) präsentiert wird.

Das Konkurrenzprodukt im Direktgeschäft wird dann aber sehr wohl und intensiv beworben, ob wir etwas davon haben möchte ich bezweifeln, wird es doch eine so gute Anwendung bei der man einfach keinen Steuerberater mehr braucht!?

Aus meiner Sicht sollte die DATEV in erster Linie die uns als Steuerberater zur Verfügung gestellten (und teuer bezahlten) Programme erst einmal in die heutige Zeit führen (das hochaktuelle SmartIT läuft als Arbeitsplatzanwendung unter einem Windows-Serversystem mit dem Charme von Windows XP, LuG hat eine grauenvolle Auflösung, pixelig wie beim C64). Gleichzeitig müssen die vorhandenen internen Strukturen der DATEV aufgeräumt werden (Entwickler dürfen nur eingeschränkt auf die eigene DATEV-Welt zugreifen, der Support weiß nicht das man SmartIt-Kunde ist). Zudem ist das Qualitätsmanagement an einigen Stellen sehr löcherig (Briefe an die Mitglieder gehen "aus Versehen" raus). Außerdem ist DATEV-Pro eine immer unübersichtlichere Ansammlung von Programmen, die an verschiedenen Stellen nicht miteinander zusammenarbeiten. Zudem wird es immer schwieriger etwas zu finden, da ist man froh wenn jemand aus diesem Forum einen mal schnell auf die richtige Fährte setzt, bevor man stundenlang selber sucht.

Diverse Probleme können seit Jahren nicht gelöst werden und letztendlich gibt nicht einmal ein geschlossenes Forum, in dem (z.B. diese) genossenschaftlichen Probleme besprochen werden können. Dafür steht dieses Forum jedem offen, und ich muss dies mitbezahlen.

Selbstverständlich sind die DATEV-Programm vom reinen Nutzen und von der rechtlichen Ausführung Spitze, ich will auch gar nichts anderes haben, von einem wirklich modernen, möglichst selbsterklärenden Programm aber noch meilenweit entfernt. Und die Entwicklung geht weiter und weiter und weiter und weiter.

Das man sich da noch weiter verzetteln will halte ich für einen großen Fehler. Darunter leiden auch so mache großen Firmen, die glauben so mit dem Wettbewerb mithalten zu können. Aus vernünftigen, ruhigen betrieblichen Entscheidungen wird so purer Aktionismus, Zerpflückung des Kerngeschäfts und Kontrollverlust der Führungsebene mit unklarem Ausgang.

Jeder hat (und darf) da natürlich seine eigene Sichtweise haben. Dies ist halt (derzeit) meine.

Um es noch einmal klar zu sagen: Die DATEV ist toll. Es gibt aber Potenzial für "toller".

Carsten_Schulz
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Sehr geehrter Herr Kollege Renz,

besten Dank für Ihre beharrliche Versachlichung der Diskussion.

Ich wünsche der DATEV und auch uns für den 19.02. das Erreichen der notwendigen Mehrheit. Andernfalls steht zu befürchten, dass sich ein weiterer Berufsstand in die Bedeutungslosigkeit verabschiedet. Das muss man so nicht sehen, aber kann man. Klar und nachweisbar ist jedenfalls, dass es noch kein Geschäftsmodell gegeben hat, welches sich nachhaltig auf Basis von gesetzlichem Protagonismus am Leben halten konnte. Daher bin ich als Mitglied dankbar dafür, dass die DATEV 2018 eine andere ist, als noch in früheren Jahren. Eigentlich geht es aufwärts, nur müssen wir alle es wollen.

Beste Grüße aus Hannover.

kanzleimühlbauerwagnerpar
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Sehr geehrter Kollege Renz,

Sie treffen mit Ihrer Ausführung den Punkt. Leider sind die Standpunkte schon sehr festgefahren.

Dabei geht es nicht um die Datev, sondern um die Zukunft des Berufstandes. Plattformökonomie ist unsere große Chance.

Egal wie die Abstimmung ausgeht, wir müssen uns weiter für eine berufständische Plattform einsetzten. Und wer, wenn nicht unsere Genossenschaft, soll das machen.

Aber wir sollten unabhängig vom Ausgang der Entscheidung an drei Dingen arbeiten:

1. Die Kommunikation zwischen Datev und Berufstand muss besser werden

2. Wir müssen mehr Vertrauen in Vertreterversammlung,Vertreterrat und Aufsichtsrat aufbauen. Dazu müssen diese Organe auch zugänglicher für Berufstand und Mitglieder werden. Und was ja bereits vorgesehen ist, der Vertreterat muss stärkeren Einfluss auf die Geschäftsführung nehmen können (user experience).

3. Wir sollten versuchen den Statusverteidigern die Angst vor Veränderung zu nehmen. Denn Veränderung ist die einzige Chance.

Bei einem Scheitern sollten wir auf jeden Fall im Sommer einen neuen Anlauf nehmen.

Viele Grüße auch an alle Kollegen

Wolfgang Wagner

300
letzte Antwort am 13.07.2018 18:36:00 von bodensee
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