@314159 schrieb:@Stefan_Pohl hat in seinem Beitrag bereits darauf hingewiesen, dass auch kleine Unternehmen weiterhin von DATEV unterstützt werden.
Ja klar, auch im zukünftigen Kanzlei-Rewe kann man die buchen. Daran hab ich keinen Zweifel.
Aber wird beispielsweise das Einbinden von digitalen Belegen aus der Dokumentenablage möglich sein? Wenn ich einen Tipp abgeben müsste, würde ich raten: NEIN. Weil mit Unternehmen Online ist es doch viel toller!
Man sieht es doch prima im Bereich Personalwirtschaft. Es gab das tolle Personal AddOn, mit dem man kostengünstig - und daher auch für kleine Mandate sinnvoll - Daten austauschen konnte. Wurde abgekündigt zugunsten von Datev Personal, das nur noch im Rahmen von Unternehmen Online genutzt werden kann. Selbst wenn man gar kein Unternehmen hat, sondern nur Vermieter ist oder Privatperson, die ihre Haushaltshilfe regulär abrechnet. Oder reine Lohnmandate, die ihre Buchhaltung selbst erstellen. Sind alles für Datev irrelevante Mandanten.
Nun ja, das ist alles Zukunftsmusik, die noch keiner kennt. Wir müssen abwarten was kommt.
Ich würde mir auch wünschen, mehr Mandanten auf den Digitalen Weg mitnehmen zu können. Einige sperren sich aus Prinzip oder weil sie Ängste haben, andere sind einfach zu verpeilt und haben keine Zeit, sich in Ruhe damit zu beschäftigen, bei manchen macht es auch einfach keinen Sinn (z.B. eine Quartalsbuchhaltung mit 20 Buchungen).
Wir sind ein kleines Zwei-Frau-Büro, das viel "Fußvolk" betreut. Da kann man nicht mal eben mit dem Rasenmäher drüber gehen und alles rausschmeißen, was nicht digital genug ist.
@hexhex schrieb:
Wir sind ein kleines Zwei-Frau-Büro, das viel "Fußvolk" betreut. Da kann man nicht mal eben mit dem Rasenmäher drüber gehen und alles rausschmeißen, was nicht digital genug ist.
Ich bin hier auch nur ein Häuptling mit vier Indianern und dennoch würde ich Ihnen einfach mal anraten, auch die Kleinen (wir haben sehr viel Kleine) einfach mal fester die Hand drücken und sie in die neuen Arbeitsabläufe mitnehmen.
Dort wo es keinen Sinn macht, muss man auch nichts erzwingen.
Bei Mandatsanfragen höre ich bspw. oft, dass die Kanzlei nicht digital genug sei . . .
Wie gesagt, wer nichts unternimmt und wartet bis der Mandant selbst ankommt, kommt nirgends hin und das Klagen ist groß. Fragt Mandant nach digitalen Prozessen und kann nichts anbieten, klingelt eben das Telefon bei mir; allerdings bin ich voll.
@hexhex : Außer Jahresbuchführungen werden bei uns alle digital via UO geführt; wer das nicht will, kann gehen.
Wer eine monatliche Papierbuchführung will, soll zum Kollegen der das noch macht.
Kein einziges Bestandsmandat ist gegangen, sondern alle sind letztlich mitgezogen; beim einen dauerte die "Missionierung" etwas länger, als bei Anderen.
Wer neu kommt und meint, er will seinen Ordner zu buchen abgeben und darauf besteht, kommt erst gar nicht rein.
Bitte nicht falsch verstehen: Es muss niemand mit dem Rasenmäher alle abrasieren, aber ich weiß es aus verschieden Quellen, dass eben der Berater hier zumeist viel zu passiv ist und die Leute erst gar nicht abholt, geschweige denn auf dem digitalen Weg begleitet.
Wenn es keinen Sinn macht, wie in Arzt, dessen Steuerberater altershalber aufhörte und selbst Richtung 70 ist, einen Ordner im Jahr an Auszügen und Belegen hat, muss man nicht den digitalen Superman spielen; das sind dann marginal-analoge-Mandate, die man natürlich auch betreut.
Die Mehrheit ist heute durchaus geistig und technisch in der Lage, die Minimalforderungen von UO zu erfüllen.
Nun ja, das ist alles Zukunftsmusik, die noch keiner kennt. Wir müssen abwarten was kommt.
Ich würde mir auch wünschen, mehr Mandanten auf den Digitalen Weg mitnehmen zu können. Einige sperren sich aus Prinzip oder weil sie Ängste haben, andere sind einfach zu verpeilt und haben keine Zeit, sich in Ruhe damit zu beschäftigen, bei manchen macht es auch einfach keinen Sinn (z.B. eine Quartalsbuchhaltung mit 20 Buchungen).
Wir sind ein kleines Zwei-Frau-Büro, das viel "Fußvolk" betreut. Da kann man nicht mal eben mit dem Rasenmäher drüber gehen und alles rausschmeißen, was nicht digital genug ist.
E-Rechnung, Finanzverwaltungen die auf KI für die Erledigung setzen. Buchhaltungssysteme die KI-basiert Buchungssätze erzeugen. Das ist jetzt! Wir sprechen hier nicht von Zukunftsmusik.
Die Fragen, die ich mir heute als Steuerberater stellen muss:
Wie digital bin ich bereits unterwegs?
Schon im E-Rechnungsportal der DATEV registriert?
Übersenden ich meine Rechnungen bereits als E-Rechnung an den Mandanten (die gesetzlich zum Empfang verpflichtet sind)?
Schon einmal die KI-Werkstatt der DATEV ausprobiert?
Habe ich schon einmal KI-Tools von diversen Fachverlagen getestet?
Und wenn Sie sich wünschen mehr Mandanten mitzunehmen, dann ist es an der Zeit in die Kommunikation mit den Mandanten zu gehen. Überzeugen kann ich aber nur, wenn ich selbst von diesem Weg überzeugt bin.
Die "Dokumentenablage" des Steuerberaters wird übrigens auch in die Cloud gehen.
Wie ich bereits schon erwähnt habe: Unsere Arbeitsweise wird sich grundlegend ändern!
Es gibt genug Kollegen, die das nicht machen.
So hart das jetzt auch klingen mag: Die beschweren sich dann hier, dass die DATEV sie "alleine" lässt.
Da laden dann Mandanten die Belege nicht stringent hoch und ordnen sie in Bank Online nicht zu, mischen Privat- und Betriebsausgaben auf einem Konto, weigern sich, RZ-Bankinfo zu nutzen etc.
Diese Mandanten müssen wir einfangen, die werden in der "neuen" Welt eine unangenehme Überraschung erleben.
Wir haben ja auch schon mit den Mandanten, die sich an den Prozess halten, genug zu tun.
@hexhex schrieb:Ich wage mal die steile These, dass mindestens die Hälfte UNSERER Mandanten nicht mal in ihre BWA reinschauen.
Unternehmen Online nutzen nur wenige, bei vielen lohnt es sich einfach nicht, weil es nur kleine Soloselbständige oder Mini-Unternehmen sind. Da sehe ich eher das Problem, dass die bei DATEV zukünftig "hinten runter fallen". Im Moment fühlt es sich jedenfalls so an, dass die DATEV alles dafür tut, solche Mandanten zukünftig nicht mehr bedienen zu müssen/können/wollen.
Ich verstehe nicht, warum sich das nicht lohnen soll? Wir haben keinen Mandanten mehr, der nicht auf DUO ist. Ja, auch kleine Handwerker müssen das machen. Die sind aber mittlerweile alle froh, dass sie das gemacht haben, weil sie nicht mehr im Chaos versinken.
Was machen diese Mandanten denn ab 2027, wenn es nur noch E-Rechnungen gibt? Sollen die dann wirklich weiterhin alle Rechnungen ausdrucken und ihnen im Pendelordner geben?
Das werden die relativ schnell auch nicht mehr wollen.
Ich habe die Kanzlei vor 4 Jahren übernommen. Aussage des Verkäufers: KEIN Mandant will digitale Buchhaltung oder RZ-Bankinfo.
Nach 3 Monaten waren fast alle digital. Der Kollege hat da schlicht nie angerufen, sondern einfach mal angenommen, dass die das alle nicht wollen.
Ich glaube nicht, dass wir weit auseinanderliegen. Ein gutes Tool brauchen wir alle.
Mein Punkt ist, dass die Datev mit dem neuen Tool einfach eine bestimmte Art zu arbeiten vorgeben wird. Darauf muss man sich entweder einlassen oder nicht. Wenn man das nicht will, muss man aber auch bereit sein, die Konsequenz zu ziehen und jetzt die Datev zu verlassen. Sonst hat man 2030 ein Problem. Darauf zu hoffen, dass die Datev die zwei völlig verschiedenen Ansätze (hohe Automatisierung, wenig manuelles Buchen einerseits und weitgehend manuelle Erstellung der FiBu andererseits) vereinen wird, dürfte trügerisch sein.
Die fachliche Leistungsfähigkeit des Tools wird da sein, nur eben anders als heute. Und ja: Da wird es an einigen Stellen haken und vermutlich auch deutlich knirschen. Das ist aber kein Datev-Only-Problem.
Wir warten seit einigen Jahren auf das gute Tool! Das Haken und Knirschen sollte längst abgeschlossen sein...
Nein, man muss DATEV nicht verlassen, weil man vom Branchenprimus gewisse Dinge erwartet oder auch mal enttäuscht ist.
Mein Problem ist nicht, dass sich die Arbeitsweisen ändern, wir haben alles darauf ausgerichtet, mein Problem ist die Qualität!
Ja, es gibt Digitalisierungsgegner, aber schreiben die wirklich hier in der Community?
Ja, es gibt Skeptiker, die die Entwicklungen nicht gut heißen oder die hoffen dass die Tools besser werden als angekündigt.
Ja, es gibt enttäuschte digitale Vorreiter, da die Umsetzung uns im Arbeitsalltag nicht die erhofften Erleichterungen bringt.
Ja, es gibt Leute, die sich nicht mitgenommen fühlen.
Ja, es gibt Betriebe die nicht in die einheitlich strukturierten Vorgaben passen, weil sie zu klein oder auch zu groß sind.
Wir warten seit Jahren darauf, dass die KI, wie damals angekündigt, eine Erleichterung bringt. Sie sollte uns Arbeiten abnehmen und nicht den Kontrollaufwand maximieren. Sie soll uns und den Mandanten helfen und nicht eine zusätzliche Belastung sein. Wenn wir keine Buchungszeile mehr benötigen, meinetwegen, aber wie realistisch und effizient ist das?
Ja, es gibt Mandanten für die Unternehmen online ein Segen ist. Aber auch Unternehmen online hat eine gewisse Entwicklung hinter sich und passt vielleicht auch nicht zu jedem. DATEV Kommunikation ist noch ebenso wie Auftragswesen next in der Entwicklung. Mehrfach wurde hier erwähnt, dass die Automatisierungsservices noch Verbesserungspotential haben. Da ist Skepsis und die Bitte um Aufklärung / Kommunikation von DATEV doch angebracht.
Wir wissen, dass ein gewisser Zeit- und Kostenaufwand nötig ist und sich auch lohnt!
Aber, ja, man muss auch davon überzeugt sein, wie @seprof schreibt. Aber die Lösungen müssen halt auch überzeugen!