Liebe DATEV, liebe Community, lieber @metalposaunist ,
es sieht so aus, als müsste ich mich mit der Materie der elektronischen Übernahme von Bankkontoumsätzen vertiefen. Zum einen hatte ich kürzlich zwei Probleme:
Kein Vergleich natürlich, was unser Metalposaunist erlebt hat:
Mit einer Fehlerbereinigung durch DATEV rechne ich nicht mehr in nächster Zeit. Also geht es mir nur darum festzustellen, wie die elektronische Übernahme der Bankdaten am besten läuft.
Wenn ich @metalposaunist richtig verstanden habe, in den Stammdaten bei der Bank, als Quelle der Kontoumsätze NICHT das DATEV Rechenzentrum auswählen, sondern DATEV Zahlungsverkehr. Bei einer Bank lief die Umstellung einfahc so, bei einer anderen kam ein weiteres Fenster hoch "DFÜ-Umstellungsassistent" mit den Optionen HBCI PIN/TAN; EBICS und RZ-Bankinfo. Ich nehme an, EBICS ist hier unbedingt zu wählen?
Habe ich das so richtig verstanden? Welche weiteren Schritte sind notwendig, insbesondere seitens des Mandanten oder seiner Bank?
Jüngst habe ich die Bankverbindung über RZ bei einem neuen Mandanten angelegt mit der Einstellung DATEV RZ, wenn ich jetzt auf DATEV ZV umstelle, muss ich die Teilnahmeerklärung erneut drucken? Muss ich erneut die Daten von Rechnungswesen an das RZ senden?
Mit freundlichen Grüßen,
Florian Mayer
Ebics nimmt man nur, wenn man als Onlinebankingverfahren auch Ebics hat. Haben nicht viele, da es relativ teuer ist.
@f_mayer schrieb:Jüngst habe ich die Bankverbindung über RZ bei einem neuen Mandanten angelegt mit der Einstellung DATEV RZ, wenn ich jetzt auf DATEV ZV umstelle, muss ich die Teilnahmeerklärung erneut drucken? Muss ich erneut die Daten von Rechnungswesen an das RZ senden?
nein, m.E. hat die Umstellung auf ZV nur den Vorteil, dass die Kontoauszüge täglich per Abo geholt werden können und dann direkt (ohne Fibu ergänzen / holen) zur Verfügung stehen. Im Zahlungsverkehr geben Sie als Quelle Datev RZ an, so dass der Zahlungsverkehr nur ein Zwischenschritt bei der Umsatzabholung ist
Lieber @f_mayer,
sehr schön, wie Sie das große Chaos beschreiben. Nichts anderes ist es. Leider gibt es meiner Meinung nach seitens DATEV dazu kein Video, wie de Umsätze in welchen Fällen, welchen Weg nehmen 👎.
Ich versuche es mal bildlich darzustellen. Wir haben auf der einen Seite die Bank(en) und auf der anderen Seite das DATEV Rechenzentrum, wo die Umsätze von der Bank hinsollen. Das ist das große Ziel 🏁. Dazu gibt es grundlegend zwei verschiedene Verfahren:
Via RZ-Bankinfo schickt die Bank vollautomatisiert alle Umsätze des Vortages ins DATEV RZ. Deshalb verlangt die Bank dazu ein Entgelt, weil die Bank aktiv die Umsätze nach Nürnberg schickt und nicht DATEV die Umsätze bei den Banken abholt. Das ist das beste Verfahren: zuverlässig, stabil, automatisiert. Nahezu 0 Fehler.
Hat man DUO, kann man via DUO die Bank anbinden (wenn die Bank z.B. kein RZ-Bankinfo anbietet) und die Umsätze via DUO von der Bank manuell holen. Das klappt via HBCI oder via EBICS.
Im Falle von EBCS verbindet man DUO direkt mit der Bank. Ohne Umwege.
Im Falle von HBCI spielt noch die finAPI mit, die im Datenstrom der Umsätze dazwischen steht. Deshalb war das seid PSD2 schon immer kritisch anzusehen, weil finAPI zur SCHUFA gehörte und jetzt an Yapily verkauft wurde. Warum es mit HBCI derart viele Probleme gibt, wissen nur finAPI und DATEV. Seit der Umstellung der EU auf PSD2 klappt das bei anderen Anbietern 100x besser. Dank PSD2 darf DATEV bei HBCI auch nicht mehr die Bank direkt an DUO anbinden, sodass man finAPI dazwischen schalten musste. Andernfalls hätte sich die DATEV eG bei der BaFin als Zahlungsdienstleister akkreditieren lassen müssen. Die Gründe dagegen sind vielschichtig.
Der Zahlungsverkehr in der DATEV Umgebung spielt nun die Rolle, dass dieser automatisiert die Umsätze aus dem DATEV RZ abholt und im REWE zur Verfügung stellt. Dann muss man die Umsätze nicht manuell aus dem RZ jeden Tag holen.
Der Zahlungsverkehr kann aber nur die Umsätze holen, die auch im RZ liegen. Heißt: Aktualisiert das Mandat via HBCI / EBICS die Umsätze nur 1x im Monat, wird man beim täglichen REWE buchen bei OPOS wohl Probleme bekommen. Daher ist RZ-Bankinfo die bessere Option.
Zahlen via DUO kann man aber nur mit HBCI / EBICS. RZ-Bankinfo ist dazu nicht geeignet.
Die Umsätze aus DUO landen dazu aber noch in 2 unterschiedlichen Datentöpfen. RZ-Bankinfo und EBICS landen im Topf 1, während HBCI Umsätze in Topf 2 landen. Daher muss man als Quelle der Umsätze im Zahlungsverkehr die Passende einstellen, auch wenn alle Umsätze im DATEV RZ liegen. Liegen die Umsätze im RZ, kann man via DUO auch drauf zugreifen. Heißt: Nutzt man RZ-Bankinfo, kann das Mandat die Umsätze ebenfalls sehen und hinter die Umsätze Belege heften.
Die Teilnahmeerklärung muss man nur 1x drucken und abgeben, weil man der Bank damit sagt: schicke alle Umsätze vortagsaktuell ins RZ. Liegen die dort einmal, kann man damit machen, was man will.
Achtung: Sobald Umsätze im RZ liegen, berechnet DATEV 1,30€ / Monat / Bankverbindung bis annotuk. Heißt: Verlässt ein Mandat die Kanzlei zu einem anderen StB ohne DATEV oder hat die Mandatsbeendigung andere Gründe, berechnet DATEV die Kosten weiter und weiter und weiter. Da gerne mal die DATEV Rechnung herunterladen, in Excel filtern und staunen, für welche Mandate man alles Leergeld zahlt. Die Kosten kann man via Service Anwendungen > Mandantendaten im RZ löschen. Achtung: Dann werden auch alle Umsätze im RZ gelöscht! Sollte man daher nur machen, wenn man die Umsätze dort nicht mehr braucht und man die FiBu im lokalen REWE tiptop für eine etwaige BP fertig hat.
@f_mayer schrieb:
Ebics nimmt man nur, wenn man als Onlinebankingverfahren auch Ebics hat. Haben nicht viele, da es relativ teuer ist.
Nein. EBICS sollte man immer nutzen, wo es nur wirtschaftlich möglich ist. Die fintech Banken haben kein EBICS und damit auch kein RZ-Bankinfo, weil die Technologie dahinter ähnlich ist. Und hat man bereits EBICS mit der Bank + SFirm oder ähnlich, ist zu beachten, dass man den aktuellen EBICS Zugang zu DUO migrieren kann; SFirm dann aber tot ist. Will man beides (DUO + SFirm) braucht man einen 2. EBICS Benutzer.
@Gelöschter Nutzer: Prinzipiell ja. Soll der Zahlungsverkehr aber automatisiert die Umsätze aus DUO holen, die ein Mandat via HBCI abruft, ist die Quelle Zahlungsverkehr - nicht DATEV RZ.
EDITH: Kommt es zu von DATEV erstellten Sammlern, passen Saldo und Umsätze nicht zueinander. Im DUO ruft man bei der Bank den aktuellen Saldo ab; sind dort auch Vormerkposten enthalten, kommen diese aber nicht mit und DATEV erstellt automatisch einen Sammler, der nach ein paar Tagen beim nächsten Abruf wieder mit einem neuen Sammler 1:1 ausgeglichen wird. Das ist aber ziemlicher Mist 💩. Im schlimmsten Fall hat man "Sammler im Sammler". Deshalb raten wir von HBCI mittlerweile ab. Macht mehr Ärger als es hilft.
EDITH2: Natürlich kann man die Umsätze auch manuell aus einer MT940 Datei ins REWE spielen. Diese werden dann aber nicht ins RZ gespielt, sodass das Mandat mit DUO auf diese Umsätze keinen Zugriff hat.
<< Ebics nimmt man nur, wenn man als Onlinebankingverfahren auch Ebics hat. Haben nicht viele, da es relativ teuer ist. >>
Das war mal.
Es gibt Banken, die seit Jahren für EBICS nichts mehr berechnen.
Viele Grüße
Sven
Hallo Daniel,
<< Der Zahlungsverkehr kann aber nur die Umsätze holen, die auch im RZ liegen. Heißt: Aktualisiert das Mandat via HBCI / EBICS die Umsätze nur 1x im Monat, wird man beim täglichen REWE buchen bei OPOS wohl Probleme bekommen. Daher ist RZ-Bankinfo die bessere Option. >>
mit Blick auf die Abhängigkeit vom Mandat gehe ich daher sogar einen Schritt weiter:
EBICS-Zugang bei der Bank für den Mandanten *UND* RZ-Bankinfo. 😎✌🏼
<< Via RZ-Bankinfo schickt die Bank vollautomatisiert alle Umsätze des Vortages ins DATEV RZ. Deshalb verlangt die Bank dazu ein Entgelt, weil die Bank aktiv die Umsätze nach Nürnberg schickt und nicht DATEV die Umsätze bei den Banken abholt. Das ist das beste Verfahren: zuverlässig, stabil, automatisiert. Nahezu 0 Fehler. >>
Stimmt. Ich kenne diesbezüglich seit Jahren keine Fehler.
Rein technisch sieht es allerdings so aus, dass die Banken die Umsätze nicht an die DATEV senden, sondern sich die DATEV die Umsätze über EBICS (!!!) (die DATEV arbeitet auch nicht über FinAPI 🤣 ). dort direkt abholt. 😉
Viele Grüße
Sven
sondern sich die DATEV die Umsätze über EBICS (!!!) (die DATEV arbeitet auch nicht über FinAPI) dort direkt abholt.
... würde mich interessiert, woran man das erkennen kann, dass sich die Datev die Bank-Umsätze per EBICS bei den Banken abholt
... ich war eigentlich auch der Meinung, dass die Umsätze täglich abgeholt werden
... egal, jedenfalls ist RZ-Bankinfo ein sehr bequemes und zuverlässiges Verfahren
... für eine monatliche Gebühr, die nicht existenzgefährdend ist
... aber Vieles erledigen wir auch per MT940, nicht nur aus Nostalgie
... wir haben flächendeckend finAPI und EBICS nicht im Einsatz
@alterSchwede schrieb:
mit Blick auf die Abhängigkeit vom Mandat gehe ich daher sogar einen Schritt weiter:
EBICS-Zugang bei der Bank für den Mandanten *UND* RZ-Bankinfo. 😎✌️
Wenn man entsprechend viele Umsätze hat, sodass sich die Kosten lohnen, dann ja. Andernfalls kann ich bei 15 Umsätzen im Monat den wirtschaftlichen Gedanken dahinter auch gut nachvollziehen 😉.
Hallo M. Vogtsburger,
<< würde mich interessiert, woran man das erkennen kann, dass sich die Datev die Bank-Umsätze per EBICS bei den Banken abholt >>
erkennen werden wir das DATEV-seitig nicht.
Die DATEV hat bei Banken EBICS-Zugänge.
Und so wie ein Mandant sich seine Kontoumsätze via EBICS bei seiner Bank abholen kann, holt sich die DATEV jede Nacht alle Kontoumsätze (Format MT940 und camt.053) von den Kunden einer Bank ab, die dort ihre Zustimmung zur Abholung ihrer Umsätze gegeben haben.
<< ... für eine monatliche Gebühr, die nicht existenzgefährdend ist >>
Wobei erste Banken diesbezüglich keine Bepreisung mehr vornehmen. Aber das muss der Mandant mit seinem Institut klären. 🙂
Viele Grüße
Sven
@alterSchwede: Dann weißt Du sicher schon über Pläne nach 2025, oder? 🤗 MT-940 im DUO hochladen
@vogtsburger schrieb:
... egal, jedenfalls ist RZ-Bankinfo ein sehr bequemes und zuverlässiges Verfahren
... für eine monatliche Gebühr, die nicht existenzgefährdend ist
Finde EBICS auch nicht existenzbedrohend. in den meisten Fällen bei uns 100 Euro im Jahr. Wir haben das auch nur bei den Banken wo auch Zahlungen darüber abgewickelt werden, ansonsten nur RZ-Bankinfo und die Umbuchungen (Geldabschöpfung) per Automatik (bei einigen VR-Banken ja noch möglich) und ansonsten per SEPA-Lastschrift über unser Hauptkonto.
@f_mayer Bei uns steht in den Stammdaten alles auf Zahlungsverkehr - egal ob RZ-Bankinfo oder EBICS. Erst im zahlungsverkehr wird die Methode definiert. Das bedeutet bei den EBICS-Konten steht dann dort als Quelle DATEV-RZ (EBICS) oder eben DATEV-RZ (RZ-Bankinfo).
Alle Daten werden automatisiert um 05:00 Uhr abgeholt und sind dann sowohl in ReWe als auch DUO verfügbar.
😮... wo gibt es diese Banken? Früher, in Zeiten in denen es kostenlose Girokonten gab, hat man RZ Bankinfo auch mal kostenlos angeboten, aber in den jetztigen Zeiten, in denen die Banken jede Kuh zweimal melken müssen, glaube ich sind das höchstens ein paar "Handvoll".
@oschmitt schrieb:😮... wo gibt es diese Banken?
wir haben sogar eine Bank die 0 Euro Strafzins verlangt obwohl ein hoher 7-stelliger Betrag auf dem Auszug steht ;). Alles Verhandlungssache 😉
Gut, bei der Inflation sind Strafzinsen auch nur die Spitze des Eisbergs 😂.
Aktuell ja. Aber wir haben da seit Anbeginn keine Negativzinsen gehabt obwohl die Bank es eigentlich verlangt... Ich denke das einige Banken bei guten Kunden über Ihre Schatten springen müssen. Vorteil bei uns ist ja auch noch Grenznähe zu Österreich. da gibt es für Vermögende ja schöne Alternativen zu deutschen Banken 😉
7-stellige Beträge sind bei uns auch sehr häufig anzutreffen, davon 2 Stellen nach dem Komma 😉
Apropos Strafzinsen:
Ich habe den Eindruck, dass die VR-Banken sehr zurückhaltend sind mit Strafzinsen.
... keine Ahnung, ob das bundesweit so ist.
Die Sparkassen sind hier 'einfallsreicher' und außerdem kreativer bei der 'Gestaltung' von neuen Kontomodellen und Gebühren
Leider gibt es meiner Meinung nach seitens DATEV dazu kein Video, wie de Umsätze in welchen Fällen, welchen Weg nehmen 👎.
Lieber @metalposaunist,
hallo Community,
eine grundsätzliche Unterscheidung der elektronischen Übertragungswege ist im Hilfe-Dokument 1034302
beschrieben. Dazu gibt es das Hilfe-Video Bankdatenservice und elektronisches Bankbuchen.
Danke @Angelika_Roßmeisl!
Ob das hilft 🤔? In meinem Kopf hätte ich statt Powerpoint Folien die Kontoumsätze wirklich von der Bank bis ins REWE optisch fliegen lassen, je nachdem, welche Variante man wählt und was man wo im DUO/REWE und Co. einstellen muss, damit es bestmöglich automatisch fluppt.
Dann kann man dabei nämlich sehr gut darstellen, dass die Umsätze bei EBICS von der Bank direkt geholt werden und bei HBCI erst durch finAPI geschleust werden, die fleißig mitlesen und kürzlich verkauft wurden. Aber so offen und transparent ist DATEV dann leider nicht 😕.
Das Video ist wieder sehr trocken und da muss ich mich sogar anstrengen, um das zu verstehen.
Vom Grundsatz her der Darstellung eher so: TRIALOG.tv - DATEV Datenanalyse
Aber nicht schlimm. Machen wir eine Videoreihe bei BeachTalk draus 😎. Da muss auch noch eine andere Idee umgesetzt werden: Nutzung nur von Belege Online
@vogtsburger schrieb:
7-stellige Beträge sind bei uns auch sehr häufig anzutreffen, davon 2 Stellen nach dem Komma 😉
Okay, Korrigiere:
In DATEV-Logik muss es natürlich 9-stellig heißen 😂
@vogtsburger schrieb:Ich habe den Eindruck, dass die VR-Banken sehr zurückhaltend sind mit Strafzinsen.
... keine Ahnung, ob das bundesweit so ist.
Nein, den Eindruck habe ich nicht. Wir haben 3 verschiedene VR-Banken und haben bei 2 ein Limit von 50TEuro.
Aber ja, Sparkassen sind die extremsten am Markt. Die schmeißen einen jetzt sogar raus wenn man deren Automaten zur Einzahlung zu oft nutzt und bieten dann "gute Konditionen" für weitere Zusammenarbeit an...