Hallo in die Runde, Ihre Kritik zeigt, dass Sie hohe Ansprüche an die Genauigkeit und den praktischen Nutzen solcher Indizes stellt – und das ist absolut berechtigt, vor allem wenn auf Basis dieser Daten wirtschaftliche Entscheidungen getroffen werden. Ihre Skepsis gegenüber der Aussagekraft von statistischen Auswertungen, besonders wenn diese auf vorläufigen Daten basieren, ist nachvollziehbar. Daher möchte ich einige Punkte zur Klarstellung anführen: Repräsentativität der Daten: Der DATEV Mittelstandsindex basiert auf realen Daten, die von Unternehmen eingereicht werden – im Gegensatz zu vielen anderen Statistiken, die sich auf Umfragen oder Modellrechnungen stützen. Auch wenn die ersten Zahlen vorläufig sind, basiert der Index auf einer breiten, realen Datenbasis, was ihn aussagekräftig macht. Vorläufigkeit der Daten: Es stimmt, dass in den ersten Veröffentlichungen nur ein Teil der endgültigen Daten berücksichtigt wird. Dies ist jedoch in der Wirtschaftsforschung ein üblicher Ansatz, da frühzeitige Informationen oft entscheidend für wirtschaftliche Entscheidungen sind. Die nachträgliche Anpassung der Daten macht die Ergebnisse letztlich verlässlicher, ohne dass die vorläufigen Zahlen an Aussagekraft verlieren. Größe der Stichprobe: Auch wenn 15 % der Unternehmen auf den ersten Blick wie eine geringe Quote erscheinen mögen, reicht diese Stichprobe aus, um verlässliche Trends abzuleiten, solange sie repräsentativ für die Gesamtwirtschaft ist. Die anonymisierte Datenbasis und die Vielfalt der Unternehmen in den DATEV-Systemen sorgen dafür, dass die Daten repräsentativ sind. Saison- und Kalenderbereinigung: Monatsschwankungen sind durch die Saison- und Kalenderbereinigung kein Problem. Diese Anpassungen sorgen dafür, dass temporäre Effekte wie Urlaubszeiten oder Feiertage herausgefiltert werden, sodass die Daten eine bessere Grundlage für wirtschaftliche Analysen bieten. Umgang mit Schnellschätzungen: In den aktuellen Zahlen ist nur der August hochgerechnet, um ihn mit den Istdaten für Juli (auf Basis der Schnellmelder und Dauerfristverlängerer) vergleichen zu können. Wer der Schnellschätzung nicht traut, kann den Indexwert für August ignorieren oder als Prognose verstehen und sich auf den Vormonat (Juli) beziehen. Im Oktober lässt sich die Schnellschätzung für August mit den dann vorliegenden realisierten Zahlen vergleichen. So kann jeder selbst beurteilen, wie verlässlich die Schnellschätzung war. Trotz der genannten Einschränkungen bleibt der DATEV Mittelstandsindex eine wertvolle Informationsquelle, die regelmäßig aktualisiert wird und auf einer umfangreichen Datenbasis basiert. Natürlich gibt es immer Potenzial zur Verbesserung, aber wir sind auf dem Weg, die wirtschaftliche Lage von KMU immer besser abzubilden.
... Mehr anzeigen