Liebe Community,
viele Kanzleien nutzen mittlerweile professionelle Dokumentenscanner mit der Möglichkeit, direkt am Gerät eine Vorbearbeitung der gescannte Dokumente (Sichtkontrolle, entfernen von Leerseiten, Trennen/Heften) und eine konkrete Zielauswahl (Bestand in DATEV Unternehmen Online und DATEV Meine Steuern) über DATEVconnect vorzunehmen.
Ein nicht unerheblicher Teil des erforderlichen Zeitaufwandes beim Scannen eines großen Dokumentenstapels entfällt auf das manuelle Trennen der Belege in Einzeldokumente.
Bei der ScanMachine der Fa. Kuhn IT gibt es seit kurzem ein Plugin des Anbieters finmatics, mit dem eine künstliche Intelligenz das Ende des einen und den Beginn des nächsten Belegs erkennen und dann automatisch trennen soll. Die Trefferquote liege bei über 99 %.
Mich würde interessieren, ob jemand damit schon Erfahrung hat und die Lösung empfehlen kann.
https://www.scanmachine.de/support/ki-trennung
Keine Erfahrung, aber etwas zum Thema: Finmatics ist seit kurzem auf dem DATEV-Marktplatz zu finden:
Finmatics Belegverarbeitung (datev.de)
Was sich mir allerdings nicht erschließt:
Wozu benötige ich eine KI zum auslesen von Daten aus dem Beleg innerhalb von Finmatics, wenn am Ende nur Belegbilder (ohne Daten) über den Belegbilderservice nach Unternehmen online übertragen werden. Ich kann nur mutmaßen, dass Finmatics noch eine andere, nicht auf dem Marktplatz ersichtliche, Schnittstelle ins Rechnungswesen verwendet, welche auch die Belegdaten mitliefert.
Interessant ist auch die eine der beiden aktuell vorliegenden Bewertungen:
"Besonders gefällt uns dabei die automatische Seitentrennung, die zu einem sehr großen Teil fehlerfrei funktioniert."
Man kann also Stapel scannen und dann nach Fehlern suchen bzw. Fehler im Rahmen der weiteren Bearbeitung bereinigen...
Ein Preis ist auch angegeben.
@eliansawatzki schrieb:
Man kann also Stapel scannen und dann nach Fehlern suchen bzw. Fehler im Rahmen der weiteren Bearbeitung bereinigen...
Aber das ist ja schon die Erklärung auf die Frage, wozu man eine KI braucht. Ohne KI kann finmatics nicht erkennen, welche Belege wo anfangen und aufhören. Ist z.B. der Footer immer gleich, wird es wohl 1 Rechnung mit x Seiten sein.
In finmatics kann man wild PDFs hochladen und die heften und trennen für einen. Dazu braucht es KI.
Laut Anbieter arbeitet die Trennung zu 98% korrekt. Man muss also nur sehr, sehr wenig manuell nacharbeiten und korrigieren.
Im Übrigen kommen die aus der Schweiz oder Österreich und man hat auch dort noch sehr, sehr viel Papier und ist schon etwas "neidisch", wie weit manche Handwerker in DE sind. Das scheint dort wohl noch schlimmer als hier zu sein.
In Ordnung, hab verstanden, 98%...
Bei 4.000 Belegen für 190,00€ können 80 falsch oder gar nicht geheftet sein.
Bin mir nicht sicher, ob ich das gut finde.
@eliansawatzki schrieb:
Bin mir nicht sicher, ob ich das gut finde.
Ich auch nicht aber weil es keinen digitalen Plan und Vorgaben gibt, gibt es solche Anbieter, die für ein Entgelt einen technischen Workaround anbieten, weil der manuelle Weg noch viel teurer (Arbeitszeit) ist.
Die Grundidee von SmartTransfer finde ich gut 👍. Ist bloß freiwillig dem IQ Netzwerk beizutreten, in dem vieles wieder möglich ist, weil es ein "geschlossenes" Ökosystem ist.
Mit ZUGFeRD versucht man da gewisse Dinge aber wenn alles eher freiwillig statt staatliche Pflicht ist, ist das digital schwierig. Wer 99% schon per PDF bekommt, braucht solche Lösungen gar nicht.
... bei uns ist auch schon Werbung von finmatics 'hereingeflattert'.
Ehrlich gesagt ist das Kürzel "KI" für mich immer ein rotes Tuch
Nicht jede Regel in einem Algorithmus, auch nicht Hunderte von Regeln, ist automatisch "KI"
Ich erwarte von einem "KI"-Anbieter wenigstens auch einen Beweis für die angebliche "Intelligenz" der Software
... bisher ist mir in der Steuerkanzlei aber noch keine Software mit eingebauter "Intelligenz" begegnet
... mir würde an so manchen Stellen schon ein "Expertensystem" reichen, etwa so wie es z.B. im medizinischen Bereich eingesetzt wird
Wir nutzen Finmatics jetzt seit knapp einem Jahr als "Notlösung" für Mandanten, die DUO-Verweigerer sind.
Grund: Wenn MA einen Stapel Belege scannen, kostet das Zusammenführen bzw. Trennen zuviel Zeit.
Der Mandant liefert nun also seine Belege in Papierform bei uns ein, die MA prüfen kurz auf Tackerklammern oder sonstiges Störpotential und scannen den Stapel in einem Rutsch.
Die Datei wird zu Scann & Trenn hochgeladen und am nächsten Tag haben wir sauber getrennte Belege incl. Buchungsvorschlägen.
Wir nutzen die Lösung aktuell lediglich mit ca. 5000 - 6000 Belegen pro Monat, sind aber sehr zufrieden, was die Ergebnisse angeht.
Der Preisaufschlag zum DATEV Automatisierungsservice ist derart gering, daß wir uns die Mühe der manuellen Sortierung gern sparen.
Für uns ist das Ganze aber eher eine "Brückenlösung" bis die DATEV den Automatisierungsservice mit einer gleichwertigen Lösung ausstattet *mit dem Zaunpfahl wink*.
Kleiner Hinweis wer einen Vertrag mit Finmatics schließen möchte: Man stellt sich dort gern auf den Standpunkt, daß der Standard-Finmatics-Vertrag alle datenschutzrechtlichen Erfordernisse umfasst.
Der Vertrag bezieht sich aber lediglich auf die normalen Regelungen der DSGVO. Die Unterwerfung unter die berufsrechtliche Verschwiegenheit und die Belehrung über strafrechtliche Konsequenzen, die unser Berufsrecht erfordert, sind im Vertrag NICHT enthalten. (Stichwort § 62a StBerG, §§ 203 + 204 StGB)
Es war ein recht langer Kampf, die österreichischen Kollegen dazu zu bekommen, eine derartige Vereinbarung zu unterzeichnen. Laut dortiger Aussage wäre das absolut unüblich, was entweder die Schlussfolgerung zuließe, da man noch nicht mit sonderlich vielen Steuerberatungskanzleien zusammenarbeitet oder diese Kanzleien ein extrem entspanntes Verhältnis zu ihren berufsrechtlichen Pflichten haben.
Insbesondere die Tatsache, daß Finmatics eine mitgliedschaftsübergreifende Freigabe eines MiDentity in die eigene Mitgliedschaft erfordert, hat mich da schon rätseln lassen, warum man so etwas nicht kannte.
Hallo zusammen,
mich würde interessieren ob es hier neue Erfahrungen zu gibt, vor allem zu der KI bezüglich des Buchens.
Ich habe mir das mal vorführen lassen und von den Vorteilen der Scanmaschine mal abgesehen, ist das automatisierte buchen wohl viel weiter als der Automatisierungsservice von Datev. Was ich besonders positiv empfand ist das "Training". Bei finmatics kann ich die Software trainieren, damit es Belege erkennt und weiß wie sie gebucht werden sollen.
Ich bin gespannt was ihr so für Erfahrungen diesbezüglich gemacht habt.
Liebe Community,
verwendet aktuell jemand von Ihnen Finmatics? Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen damit?
Wie schlägt sich Finmatics im Vergleich zu "Automatisierungsservice Rechnungen" von DATEV?
Viele Grüße
Alex S.