Hallo Community,
ich 'stolpere' öfter mal über fremde oder neue PCs, bei Mandanten, bei Bekannten oder bei Computerhändlern, bei denen ich gerne mal kurz die Performance testen würde.
Gibt es geeignete Tools oder 'Bordmittel', die man hierfür verwenden könnte ?
Ganz aktuell habe ich heute einem Mandanten beim Installieren der DVD "Mittelstand Faktura und Rechnungswesen Compact 2019" geholfen.
Er hatte einen neuen PC gekauft und prahlte mit ein paar technischen Daten.
Mir selbst kam aber die Arbeitsgeschwindigkeit des PCs ziemlich langsam vor.
Unsere eigenen PCs sind nach meinem Gefühl deutlich performanter.
Am liebsten wäre mir ein Tool zur Bewertung der Gesamt-Performance.
... keine Ahnung, ob der PC eher "Retro" oder "Futuro" ist
Die System-'Festplatte' ist eine aufgesteckte Kingston-Platine auf dem ASUS-Mainboard mit 240 GB
Außerdem ist eine 'herkömmliche' SATA-Festplatte (1 GB) eingebaut, wohl für die Datensicherung .
VG
Michael Vogtsburger
Hhallo, kommt natürlich auch immer stark darauf an was alles für Programme insbesondere Grafikprogramme bzw. Renderprogramme genutzt werden.
Kleine Liste
Danke tu.heggi,
Mich interessiert hierbei nur die Datev-Welt, keine Spiele oder Video oder Multimedia etc.
Kennen Sie die Hardware Empfehlungen der Datev?
.... orientiere mich daran, wenn ich für mich selbst neue PCs bestelle.
Die Datev-Liste hatte sich bisher immer bewährt.
Jedenfalls kann man keine kapitalen Fehler machen, höchstens Kapital verlieren.
Aber wenn ich bereits vorhandene PCs einschätzen will, brauche ich möglichst ein (portables) Tool.
Nachtrag:
diverse Testberichte bestätigen meinen Eindruck, dass der oben genannte PC bzw. der Prozessor keine Rakete sondern eher Mittelmaß ist.
Auch das Tower-Gehäuse und die Anschlüsse machen keinen guten Eindruck.
Aber wenn ich bereits vorhandene PCs einschätzen will, brauche ich möglichst ein (portables) Tool.
Da bei DATEV rein die CPU Leistung gilt: Cinebench kann da Auskunft geben. Aber selbst dann braucht man einen Referenzwert.
Oder einmal das Modell suchen bei cpubenchmark.net. Ein SingleThread Wert von min. 2000 ist akzeptabel.
Die AMD CPU hat 1800 Punkte, gegen 2600 Punkte eines Intel i5-9500.
diverse Testberichte bestätigen meinen Eindruck, dass der oben genannte PC bzw. der Prozessor keine Rakete sondern eher Mittelmaß ist.
Mittlerweile ist das ganz "einfach". AMD und Intel haben die gleiche Logik.
Intel:
Core i3 > für ThinClients und zum Surfen
Core i5 > min. für eine lokale DATEV Installation
Core i7 > für alle, bei denen Geld keine Rolle spielt
Core i9 > für alle, die schnell Geld verbrennen wollen, weil der technologische Fortschritt das Invest auffrisst
AMD:
Ryzen 3 > für ThinClients und zum Surfen
Ryzen 5 > min. für eine lokale DATEV Installation
Ryzen 7 > besser / mehr Leistung als Intel aber nicht pro Kern, sondern insgesamt
Ryzen 9 > günstiger als ein i7/i9, Gesamtleistung besser aber pro Kern / SingleThread nicht besser als Intel
Und dann kommt es neben der CPU auch auf den Speicher an. Auch hier ist SSD nicht mehr SSD. Es gibt langsame SSDs oder eben auch schnelle. Auch hier gibt es min. 2 Protokolle (SATA vs. NVMe). Ist schneller MLC Specher verbaut oder doch billiger und langsamer TLC; gibt es einen SLC Cache Buffer - es gibt auch SSDs mit 2TB, die nach 20GB kontinuierlichen Datenschreiben so "schnell" sind, wie eine herkömmliche Festplatte.
Kurzum: Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten vogtsburger aber es macht schon Sinn, wenn es jemanden gibt, der sich mit der Materie auskennt und es von der Pike auf gelernt hat und dran bleibt.
Denn, was haben Sie vor, wenn Sie den PC testen und am Ende feststellen: Der ist aber langsam. Da hätten Sie sich einen anderen kaufen müssen. Damit ist auch niemanden geholfen. Dann würde ich auf die DATEV Empfehlungen verweisen und man ist dann fein raus.
Und zu Ihrem konkreten Fall: RAM OK, SSD klingt auch erstmal OK, wobei es da auch Unterschiede gibt, CPU ist halt nicht das Optimale für DATEV. Dann komm noch hinzu, ob es eine frische Windows 10 Installation ist oder ob der PC mit 20 Anwendungen ständig was im Hintergrund macht.
Im Allgemeinen kann ich nach wie vor die Dell OptiPlex 3060/3070 oder Lenovo Tiny m720q empfehlen. Beide mit Intel Core i5, SSD und min. 8GB RAM inkl. Windows ausgestattet rennt dann auch DATEV und der Platz unterm Schreibtisch wird frei weil der 1L PC direkt auf dem Tisch stehen kann.
Auch das Tower-Gehäuse und die Anschlüsse machen keinen guten Eindruck.
Klingt nach einem selbst zusammengezimmerten PC, der im Unternehmen nichts zu suchen hat. Hier setzt man auf entsprechende Garantien von Dell, Lenovo oder Fujitsu, sodass es immer Ersatzteile gibt und der PC schnell wieder fit ist. Solch selbst zusammengezimmerten PCs halten meist nicht länger als 1,5 Jahre, bevor die Hersteller schon Nachfolgeprodukte auf den Markt bringen und man so z.B. ein ganz anderes Motherboard verbauen muss, was dann einen großen Umbau zu Folge hat und im schlimmsten Fall eine Windows Neuinstallation. Das ist wenig professionell.
PC out-of-the-Box sind heute meist nicht zu gebrauchen, weil z.B. ein McAffee läuft der kostenlos als Testversion bei lag oder weil das Windows uralt ist, weil der PC schon x Monate auf Lager lag ... all das wissen Systempartner oder Systemhäuser und geben direkt alles, damit das System schnell und aktuell ist.
Hallo metalposaunist,
wow, danke für die ausführliche und hilfreiche Antwort.
Ich selbst kaufe seit vielen Jahren nur Dell-PCs und Server mit Intel-Prozessor ab Mittelklasse und bin sehr zufrieden mit der Zuverlässigkeit, Kompatibilität und Performance.
Aber einige Mandanten wollen aus unerfindlichen Gründen immer an der Qualität der PCs sparen, obwohl sie mit ihren Unternehmen gute Gewinne machen und auf anderen Gebieten viel Geld für überflüssigen Kram ausgeben.
Ich kann leider nicht unterschreiben, dass Systempartner immer nur die beste Qualität liefern wollen. Ich habe auch schon mehrfach erlebt, dass gerade hier versucht wurde, mit selbst zusammengefummelten PCs die Gewinn-Marge zu erhöhen.
Gegenüber den PCs von Profi-Herstellern waren das Klapperkisten, die schon bei Auslieferung fast am Limit waren und schon nach relativ kurzer Zeit aufgerüstet werden mussten.
Es stimmt natürlich, dass man besser Hardware-Spezialisten ranlassen sollte.
Aber manche "Spezialisten" empfehlen auch nur das Beste, Größte und Schnellste am Markt. Das ist auch keine praktikable Lösung.
Ich bevorzuge bei PCs die gehobene Mittelklasse.
Man muss eben immer wieder herausfinden, wo die Mittelklasse leistungsmäßig und preislich angesiedelt ist
VG
Michael Vogtsburger
Auf den ersten Blick klingt der PC OK und sollte als Bürorechner flott laufen.
Haben Sie den C:\DATEV\PROGRAMM\RWApplic\Leistungsindex.cmd bereits installiert und laufen lassen?
Oftmals ist es nicht die Hardware, sondern es sind unzählige Hintergrunddienste und Sicherheitssuiten, die den PC teilweise bis fast zum Stillstand ausbremsen.
Wenn während dem täglichen Backup noch der intensive Virenscan läuft und gleichzeitig das neueste Windows- Update geholt wird, dann ist an ein flottes Arbeiten nicht mehr zu denken.
Wenn dann noch die DATEV- Daten auf der normalen Platte anstelle der SSD liegen...
Ich nutze übrigens gerne den bordeigenen Taskmanager, um zu sehen, was die CPU- Kerne und die Platten aktuell tun.
metalposaunist macht immer ausführliche Antworten!
Wenn IT einfach wäre, käme man auch mit ein paar Sätzen aus. Das ging sicherlich vor ein paar Jahren noch. Heute ist es wie bei DATEV. Da muss alles im PC zusammenarbeiten, dass nicht die CPU auf den RAM wartet oder ähnlich.
Haben Sie den C:\DATEV\PROGRAMM\RWApplic\Leistungsindex.cmd bereits installiert und laufen lassen?
Der kann auch nur bedingt was sagen. Möglich, dass REWE schnell ist aber LODAS dann nicht oder dass es gar nicht am PC liegt, sondern an Einstellungen, Treibern, Updates, ein uralten und nicht sauberen CONFIGDB, DNS, ...
Nadelöhre zu finden bei der Datev Performance ist wahrlich eine Kunst.
Da ich seit 25 Jahren auf meinen PC Händler setze, dessen Maschinen laufen zur Zeit ohne WTS problemlos 6 Jahre. Ich musste ihn vor Jahren nur darauf ansetzen dass seine bevorzugten AMD CPU's für Datev nicht optimal sind.
Diese Info hatte ich wiederum aus keinerlei Infodatenbank sondern von einem Entwickler der Datev selbst mitdem ich wg. irgendeines Systemfehlers telefoniert hatte. Er hatte mir dann versucht zu erklären warum die DAtev mit Intel CPU besser kann als mit AMD aber da war dann für mich als EDV afiner STB schluss. Aber seitdem derzeit in aller Regel i7 verbaut mit 32GB Hauptspeicher läuft Datev ziemlich schnell auch wenn mein Server langsam wieder in die Jahre kommt.
da kann man sich allerdings auch drüber streiten.. wenn der pc dealer seines vertrauens weiss was er macht, dann sind eigenbaukisten eine feine sache.
legt man sich halt 2-3 mainboards an die seite oder kauft bei defekt was neues.
wobei ich kritische systeme, wie den fileserver, nur noch vom hersteller selber zusammenbauen lasse.
Man darf bei solchen Mandanten - Aussagen auch nie vergessen von Wo sie kommen.
Wenn also der Vorgänger dieses PC´s 10 Jahre alt war, Ein Single-Core CPU mit 2GB RAM, einer womöglichen IDE -HDD, dann ist der Nachfolger in der Tat ein Gepard.
Dies ist aber ein rein subjektiver Blick.
Auch wenn wir hier lang und breit schreiben welche Teile einen PC zu einem guten Datev PC/Server machen, ist auch wieder die Frage: Was soll schlussendlich damit gemacht werden?
Was nützt mir massive CPU-Performance und ein hoher Score im Benchmark, wenn das Ganze nur ein DATEV-Fileserver ist?
metalposaunist Warum wird der Ryzen 9 nicht gelistet? (Den TR können wir ruhig auslassen, aber den 9?)
Was nützt mir massive CPU-Performance und ein hoher Score im Benchmark, wenn das Ganze nur ein DATEV-Fileserver ist?
Auch ein DATEV Fileserver profitiert von einer schnellen CPU. Wenn allein die Clients schnell sind, nützt das wenig. Und auch wenn die CPU am Fileserver nur max. 10% ausgelastet ist, ist DATEV schneller, wenn die CPU einen hohen SingleThread hat und keine 1,9GHz hat.
Und wenn ein DATEV Arbeitsplatz mit allen Programmen installiert ist, geht die Datenanpassung ruckzuck.
Warum wird der Ryzen 9 nicht gelistet? (Den TR können wir ruhig auslassen, aber den 9?)
Kann ich mit aufnehmen. Aber macht wirtschaftlich aus meiner Sicht nirgends groß Sinn. Zumal es bei den großen Ryzen auch eher auf die Gesamtperformance ankommt und ein Ryzen 9 mit 32 Kernen nicht schneller in DATEV ist, als ein i5-9500 mit 6 Kernen.
Bzgl. Fileserver
Ob dort nun massive CPU-Leistung oder nur durchschnittliche Leistung vorliegt ist bei minimaler Beanspruchung des Servers dann wiederum brachliegende Leistung. Es kommt wie gesagt immer auf das Gesamtbild drauf an.
Natürlich kann man leicht sagen Core i7/i9 Ryzen 7/9 sind für den "normalen" Arbeitsplatz schon viel zu groß. Jedoch kann es durchaus vorkommen, dass die örtliche Nutzung eine ganz spezielle ist. Natürlich muss man sich fragen, ob einen die 10% Mehrleistung gleichzeitig Hunderte Euro mehr wert sind.
Bzgl. Der Auflistung Intel / AMD mir ging es im Kern nur um die "Fairness". Wenn beide Lager schon ihr Schema angleichen können wir auch dementsprechend dies kommunizieren.
Wie viele Minuten effektive Arbeitsleistung des Mitarbeiters kann durch die 10% Mehrleistung täglich gewonnen werden?
Wie lange wird der neue PC im Einsatz sein?
-> Es wird sich finanziell lohnen!
Ich fummel tagtäglich in so vielen verschiedenen (Datev)-Anwendungen rum, da ist ein schneller "Unterbau" wirklich eine Wohltat. Es schont schlicht die Nerven.. während Mandantenumgebungen dann leider teilweise genau das Gegenteil sind (trotz guter Empfehlungen.. die dann teilweise schlecht umgesetzt werden).
Ob man da tatsächlich soviel "Mehrleistung" herausholen kann, sei mal dahingestellt.
Aber was schnelles zu haben, wenn es denn mal schnell gehen muss ist schon schönes..
deswegen kann man da auch ruhig mal nen paar hunderter für ne CPU usw. investieren.
entweder i5 im oberen Bereich oder i9 im mittleren Segment.
Vielleicht hilft das ja . Es braucht niemand i7 oder gar i9. Das ist oftmals alles reines Marketing. Wenn man neben DATEV noch Bild und Videobearbeitung zeitgleich machen möchte, kann man über einen i9 reden aber rein für DATEV allein - lohnt ein i5 wirtschaftlich gesehen mehr.
10% mehr Leistung im SingleThread von i5 auf i9 gegen 203€ und 486€, also über 100% mehr Kohle. Ich sehe da die Relation speziell auf DATEV bezogen, nicht.
Was mich reizen würde, weil Lohn&Gehalt nun parallel abrechnen kann: Ein Vergleich der CPUs mit 6, 8 und 16 Kernen. Aber ich meine, selbst dann wird man groß keinen Unterschied merken, weil DATEV die Leistung künstlich beschneidet, damit der PC nicht bei der Abrechnung in die Knie geht. Wie beim SQL auch: min. 2 Kerne, immer die Hälfte an verfügbaren Kernen aber max. 8 Kerne.
Also wird so ein DATEV SQL auch bei einem 64 Kern Ryzen 9 nur 1/8 der Kerne nutzen. Toll. Da liegt eher Leistung brach als wenn man 16 Kerne hat aber mit entsprechender SingleThread Leistung.
Wenn DATEV mal echtes MultiThreading könnte, dann sprechen wir nochmal. Dann kommt AMD ganz groß raus.
Bei Terminalservers ist das was anderes. Hier kann man mit min. 1 Kern / User locker rechnen, damit alles performant bleibt. Eher besser min. 2 Kerne / User. Da kann man dann auch eine CPU mit 32 Kerne und mehr nutzen. Und wenn man virtualisiert mit 1 Host oder 2 Hosts ist das wieder was anderes.
Auch hier ein ähnliches Bild. Die SingleThread Leistung ist identisch. Aber dank 24 statt 16 Kerne ist die AMD CPU eben einfach aufgrund der Masse an Kernen insgesamt schneller. In DATEV wird sich da nicht viel tun. Wenn man neben der Lohn&Gehalt Abrechnung von 500 Arbeitnehmern noch aktiv und produktiv was anderes am Rechner machen möchte, dann gerne die AMD CPU samt NVMe SSD und 32GB RAM.
Und der i9 ist auch nur so günstig, weil der Ryzen 7 und 9 so stark und günstig sind. Sonst hätte Intel da ganz andere Preise aufgerufen.
Lohn & Gehalt rennt nun richtig.. das bekommt man bestimmt auch mit einem i5 hin.
In der Regel rechnet man ja auch keine 500 Löhne ab..
Trotzdem würde ich da überlegen mehr zu investieren.. vielleicht sind es nur 10-20%, aber vielleicht halten die Geräte dann nochmal 1-2 Jahre länger bevor es unerträglich wird ;-).
Man darf auch nicht nur allein auf die Singlethread-Performance schauen.. Turbo usw. gehört auch noch dabei.
Aber ist eigentlich auch egal.. mit den etwas höherpreisigen i5 macht man auch nichts falsch und ist vom Kostenfaktor, vermutlich, vernünftiger. Wir werden unsere i5, i7 und Xeons vermutlich auch noch 5-6 Jahre rennen lassen. Wenn kein Hammer dazwischen kommt (DATEV pro 3d pro ;-)..
der leistungsindex liegt nun bei etwa 6-7,5 mit den intel-igps. lag auch mal, vor gar nicht so langer zeit, bei 5-6,5.. naja.