Hallo liebe Datev-Mitarbeiter,
2 Mandanten erhalten seit Oktober 2018 die Auswertungen per Post an Ihre private Adresse.
Beide jeweils mit dem Firmennamen in Klammern hinter dem Adressaten.
Beide haben nun Post von der GEZ bekommen.... zudem vermehrt Werbung.
Jetzt stellt sich die Frage: woher hat die GEZ diese (vermeintlich) neuen Adressdaten?
Ich gehe mal schwer davon aus, dass die Datev keine Adressen an die GEZ weitergibt?! Allerdings liegt diese Vermutung gerade nahe....
Ich freue mich über ein Statement und wünsche eine schöne Woche.
Herzliche Grüße
Anne Koch
Die GEZ kauft bei jedem, der in irgendeiner Form Adressen handelt, die Adressen ein. Eine Qualitätskontrolle findet dabei nicht statt.
DATEV schließe ich als Adresshändler aus, aber öffentliche Register (z. B. Melderegister) stehen der GEZ durchaus offen.
Melderegister kann man ausschließen. Ich glaube auch für die GEZ.
Die Frage ist doch: kommt nicht noch mehr Post auf die gleiche Art und Weise an die Mandanten?
Melderegister kann man ausschließen. Ich glaube auch für die GEZ.
Leider nicht:
Hallo Frau Koch,
ich habe seit vielen Jahren meine eigene Methode, um die Datenweitergabe zu kontrollieren.
Bei Registrierungen, Anmeldungen, Bestellungen, Anfragen ist i.d.R. die Angabe einer E-Mail-Adresse erforderlich. Hier verwende ich gerne 'CatchAll'-E-Mail-Konten und individualisierte E-Mail-Adressen, z.B. ihk_news@....., allianz_priv@.... etc. Solche E-Mails werden 'eingesammelt' und landen in einem einzigen E-Mail-Konto.
Meinen Mandanten empfehle ich immer, bei Mailing-Aktionen (Postkartenmailing, kuvertierte Anschreiben etc.) immer zusätzlich eine eigene Adresse 'zu kreieren', mit deren Hilfe erkennbar ist, ob und wann das Mailing zugestellt wird und ob die Adressen evtl. weiter'verwertet' wurden, z.B. eine eigene Privatadresse mit einem Vornamen, den es gar nicht gibt.
Bei Unternehmensbezeichnungen hat man auch diverse Möglichkeiten zu variieren.
Ich bin schon mehreren überraschenden 'Leaks' auf die Schliche gekommen.
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Nachtrag:
Aus meiner Sicht ist die GEZ eine der größten oder gar DIE größte Datenkrake in Deutschland.
Sie hat mit Sicherheit sehr viele Quellen aus denen sie sich 'speisen' kann
Aus meiner Sicht ist die GEZ eine der größten oder gar DIE größte Datenkrake in Deutschland.
Gleich gefolgt von der Schufa ...
Hallo Herr Vogtsburger,
traurig, dass ich bei dem Thema Datenweitergabe überhaupt aktiv werden muss (und das in Zeiten der DSGVO.....)
Ich bin überzeugt, dass die Datev hier keine Schuld trifft. Aber der Schaden beim/durch den Mandanten ist bereits entstanden. Der ist sich nämlich ziemlich sicher, dass die Datev Adressdaten weitergibt - oder zumindest deren Mitarbeiter.
Wir umgehen jetzt die GEZ-Problematik, in dem wir in den individuellen Adressdaten keinerlei Firmenbezeichnungen mehr hinterlegen.
Herzliche Grüße
Anne Koch
Hallo Frau Koch,
ich nehme an, dass Sie von Briefpost und nicht von eMails sprechen, oder ?
Bei der Datev würde ich einen aktiven "Adressenhandel" auch ausschließen.
Datev hat auch m.W. kein Tochterunternehmen "Nürnberg Analytica" .....
.... obwohl das BigData-Material der Datev für Analysten extrem interessant wäre
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Nachtrag:
Briefpost durchläuft ja bis zum Einwurf in den Briefkasten diverse Stationen, die nicht mehr im Einflussbereich von Datev liegen.
Briefpost wird auch z.B. in den großen Postverteilungs- und Logistikcentern gescannt und automatisch verteilt. Dort gäbe es (theoretisch) auch gute Möglichkeiten, Adressmaterial 'abzugreifen'
Ich selbst würde z.B. einen kleinen 'Fehler' in eine oder mehrere Adressen oder ein identifizierbares Merkmal einbauen, um der Sache auf die Spur zu kommen.
Phantasie-Namen wären unwirksam, da die GEZ wahrscheinlich Datenabgleiche macht.
Vom Grad der Automatisierung und Digitalisierung, wie sie bei GEZ, Schufa & Co im Einsatz ist, können wir Datev-Anwender nur träumen.
Hallo zusammen,
vielen Dank für den aktiven Austausch untereinander.
Ich möchte mich mit einklinken und Ihnen versichern, dass alle Daten sehr hohen Datenschutzauflagen unterliegen. Von Seiten der DATEV werden keinerlei Mandanten- oder Arbeitnehmer-Adressdaten weitergegeben.
Viele Grüße aus Nürnberg
Verena Heinlein
Personalwirtschaft
DATEV eG
Hallo Frau Koch,
2 Mandanten erhalten seit Oktober 2018 die Auswertungen per Post an Ihre private Adresse.
Beide jeweils mit dem Firmennamen in Klammern hinter dem Adressaten.
Beide haben nun Post von der GEZ bekommen.... zudem vermehrt Werbung.
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mich würde noch interessieren, ob die o.g. Werbung ebenfalls diese (recht spezielle) Anschrift (Firmennamen in Klammern hinter dem Privatnamen) hatte.
In diesem Fall würde aus meiner Sicht ein 'Leak' irgendwo auf dem Transportweg naheliegen.
Ich hab' große Lust, sowas mal konkret zu testen.
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Nachtrag 26.07.2019
Jetzt hat der Mandant Post von der IHK erhalten, welche die gewerbliche Tätigkeit und IHK-Zugehörigkeit prüfen möchte.
Obwohl der Mandant keinerlei Firmenbezeichnung mehr in den abweichenden Adressdaten hat.
Hier scheint es also eine reine Überprüfung des Mandanten am Adressort zu geben, eben weil er nur Post von DATEV erhalten hat.
Ich kann also in Zukunft keinem Mandanten mehr mit reinem Gewissen eine abweichende Versandadresse hinterlegen, weil er direkt zur Zielscheibe für GEZ, IHK etc. pp. wird??
Liebe DATEV, auch wenn Sie nicht die Lücke im System sind, bitte ich an dieser Stelle nochmal darum, dass es von Ihrer Seite aus eine klare Kommunikation an die Versandunternehmen gibt, derlei Adressdaten nicht anderweitig zu verwerten!
Ganz ehrlich? Es sollte Ihnen allein schon deshalb ein Anliegen sein hier aktiv zu werden, weil Sie letztendlich aus der Gleichung nicht rausgenommen werden können. Immerhin hat dieser Datenmissbrauch mit der Verarbeitung der abweichenden Versandadresse seinen Anfang genommen....
Herzliche Grüße
Anne Koch
Es ist aus der Entfernung natürlich schwer sich einen vernünftigen Überblick über die Stammdaten zu verschaffen. Eine Vermutung möchte ich doch noch äußern. DATEV verzeiht Fehler in den Stammdaten in der Regel nicht, falls also bei der Anlage der Versandadresse die Bereiche ElStam und/oder Betriebsdatenpflege berührt wurden und nach der Datenübermittlung berichtigt wurden könnte der "Schuldige" gefunden sein. Die Finanzverwaltung gibt die Daten z. B. an die IHK ab, was die IHK dann damit macht...
Die Betriebsnummernstelle nimmt die Meldungen der Betriebsdatenpflege an, zu befürchten ist, dass es hier auch Zugriffsrechte für die GEZ gibt.
Brave new world
Schon mal daran gedacht, dass die Post an sich diese Daten speichert und weiterveräußert?
Nachtrag:
Nachtrag:
Briefpost durchläuft ja bis zum Einwurf in den Briefkasten diverse Stationen, die nicht mehr im Einflussbereich von Datev liegen.
Briefpost wird auch z.B. in den großen Postverteilungs- und Logistikcentern gescannt und automatisch verteilt. Dort gäbe es (theoretisch) auch gute Möglichkeiten, Adressmaterial 'abzugreifen'
Ich wäre da auch sehr vorsichtig, den 'Schuldigen' nur in Nürnberg zu suchen.
Hinsichtlich der Datensicherheit und des Datenschutzes habe ich großes Vertrauen in Datev, viel mehr als z.B. in die Deutsche Post oder in andere beteiligte Logistikunternehmen.
Viele Grüße
Michael Vogtsburger
Ich habe großes Vertrauen in DATEV und bin auch weiterhin der Meinung, dass DATEV hier keine Schuld trifft!
Es kommt aber eventuell zu einem Image-Schaden. Allein deshalb muss ich darauf aufmerksam machen.
(ich muss dieses Datenleck dem Mandanten gegenüber "erklären", der zuallererst leider DATEV auf dem Schirm hat).
Hallo Frau Koch,
vielen Dank für Ihre Information.
Wie bereits von meiner Kollegin Frau Heinlein erläutert, werden durch DATEV keinerlei Daten weitergegeben.
Wir kümmern uns um den Sachverhalt und melden uns wieder.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Stein
Personalwirtschaft
DATEV eG
Die Deutsche Post verkauft tatsächlich Adressdaten und wirbt dafür sogar auf ihrer Internetseite:
https://www.deutschepost.de/de/a/adressleistungen/beschaffung.html
Interessant dabei sind insbesondere folgende Aussagen auf den Unterseiten zu Privat- und Firmenadressen:
"Rund 46 Millionen Adressen decken nahezu den gesamten Markt an Privathaushalten ab. Zur Adresspflege wird u.a. die Anschriftenprüfung der Deutschen Post genutzt, wodurch die Adressen fortlaufend auf den neuesten Stand gebracht werden." https://www.deutschepost.de/de/d/deutsche-post-direkt/consumer-adressen.html
"Mit rund drei Millionen Business-Adressen bieten wir Ihnen die optimale Grundlage, zielgenau und kostenbewusst neue Geschäftskunden anzusprechen....
Aktuelle und zustellbare Adressdaten aufgrund permanenter Pflege plus zusätzlicher Zustellbarkeitsprüfung"
https://www.deutschepost.de/de/d/deutsche-post-direkt/firmenadressen.html
Auf der Seite der Berliner Datenschutzbehörde gibt es ein Muster-Widerspruchsschreiben:
Die Deutsche Post beliefert laut diesem (schon einige Jahre alten) Artikel in der Welt https://www.welt.de/wirtschaft/article150392929/Wie-der-Beitragsservice-bei-Kleinunternehmen-Geld-eintreibt.html auch Adresshändler, bei denen der Rundfunkbeitrag-Beitragsservice (früher GEZ) Adressen einkauft.
Auch diese Datenschutzinformationen der Deutschen Post https://www.deutschepost.de/de/d/deutsche-post-direkt/deutsche-post-direkt-datenschutz.html enthalten interessante Informationen
Hallo Community,
zunächst einen herzlichen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen in datenschutzrechtlicher Hinsicht gegenüber der DATEV.
Wie versprochen habe ich mich zur aktuellen Sachlage informiert:
Es ist so, wie bereits bestätigt: DATEV gibt keine Adress- oder Firmendaten an unberechtigte Dritte weiter.
Ihren angesprochenen Schmerzpunkt zu den Transportpartnern nehmen wir ernst. Mit den Transportpartnern sind wir im regelmäßigen Austausch und nehmen Ihre Bitte zum Anlass auch nochmals explizit datenschutzrechtliche Themen anzusprechen. Sub-Unternehmer der DATEV werden im Rahmen der Vereinbarung zur Auftragsverarbeitung verpflichtet, Auftragsdaten ausschließlich zweck- und weisungsgebunden zu erheben und zu verarbeiten.
Zusammenfassend können wir Ihnen versichern, dass DATEV alles dafür unternimmt, dass Sie sich auch in datenschutzrechtlicher Hinsicht weiterhin voll und ganz auf Ihre DATEV verlassen können.
Unsere aktuellen Zertifikate haben wir unter www.datev.de/datenschutz veröffentlicht.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Stein
Personalwirtschaft
DATEV eG