@rvh schrieb:
Ich denke, das Problem liegt woanders ...
Es gibt kein Problem, was man nicht technisch lösen kann 🤓. Das Problem heißt Deutschland, Bürokratie, Datenschutz und wer weiß was noch. Ich weiß es nicht aber gehe in der Annahme, dass Estland und Co. da oben das alles schon digital gelöst haben. Oder andere EU Länder. Da kann man sich ja ein paar Dinge abschauen und wenn man digital mal alles "richtig" abbilden würde oder jede seine Daten selbst in die Hand nimmt, weil sie ihm gehören, könnte es richtig smart laufen.
Hauptsache LinkedIn, XING und Co. kennen meinen Lebenslauf perfekt, den ich bei einer Bewerbung nochmal abgetippt vorzeigen muss? Aha 😂. Warum? Keine Ahnung. Alles, was wir im www bei Social Media und Co. tun, müsste man in die Verwaltungen smart tragen. facebook weiß von uns mehr als die eigene Stadt ...
Aber man kann ja teils nicht mal einen Hund bei der Stadt anmelden. Wir wollen jetzt die eAU. Erstmal klein und homogen anfangen 😂.
@t_r_ schrieb:
Es gibt bei dem einen Mandanten noch nicht einmal eine Personalsachbearbeitung.
Auch da haben wir uns intern schon etwas "zurecht gesponnen", weil Personal der Schlüssel der aktuellen Zukunft ist und jede bedacht sein sollte, seine eigenen Mitarbeiter zu halten. Angebote gibt es mehr als Sandkörner am Meer.
Auch da haben wir uns intern schon etwas "zurecht gesponnen", weil Personal der Schlüssel der aktuellen Zukunft ist und jede bedacht sein sollte, seine eigenen Mitarbeiter zu halten. Angebote gibt es mehr als Sandkörner am Meer.
Du monierst weiter oben die Bürokratie und sinnierst hier über eine fehlende Personalsachbearbeitung?
Passt nicht ganz. Der Mandant hat es halt anders organisiert, was in manchen Punkten gut und in anderen Punkten weniger gut passt. Das fällt halt bei den Verwaltungsaufgaben einem immer mal wieder auf die Füße.
In Estland wird es den Arbeitgeber aber monetär weniger interessieren, ob der Arbeitnehmer krank ist:
https://www.lano.io/de/global-hiring/estland
Er zahlt nur 70% vom vierten bis zum achten Tag der Krankheit. Klar, Produktivitätsausfall usw....
Allerdings muss man sagen, dass die digitale Patientenakte sehr beeindruckend ist und das Problem der eAU sofort lösen würde.
@t_r_ schrieb:
Allerdings muss man sagen, dass die digitale Patientenakte sehr beeindruckend ist und das Problem der eAU sofort lösen würde.
Definitiv. Fragt sich nur wann. Und das hat m.E. mit Lobbyismus zu tun. So wie auch die mangelnde Umsetzung des E-Rezeptes.
Und da bin ich wieder bei meiner Vermutung bzw. Behauptung, dass die Ärzteschaft das ganze eAU-Procedere zum Stoppen bringen kann...
Irgendwann kommt raus, dass bei deren Infrastruktur keine Datensicherheit gewährleistet werden kann....
Und da bin ich wieder bei meiner Vermutung bzw. Behauptung, dass die Ärzteschaft das ganze eAU-Procedere zum Stoppen bringen kann...
Dann sollten wir als Lohnbuchhalter, Steuerberater etc. Bettelbriefe an die Ärzteschaft verschicken, dass sie diesen Irrsinn stoppen können.
@t_r_ schrieb:Und da bin ich wieder bei meiner Vermutung bzw. Behauptung, dass die Ärzteschaft das ganze eAU-Procedere zum Stoppen bringen kann...
Dann sollten wir als Lohnbuchhalter, Steuerberater etc. Bettelbriefe an die Ärzteschaft verschicken, dass sie diesen Irrsinn stoppen können.
Frag einfach mal den Arzt Deines Vertrauens am Jahresanfang, wie er es damit hält.
Musst ja eh hin, damit er die Karte für Q1/23 durchzieht....
@rvh schrieb:Ich denke, das Problem liegt woanders ...
Die automatische Rückmeldung könnte ja "nur" an den letzten bekannten Abrechner erfolgen.
Was aber, wenn die letzte Abrechnung den Monat November betraf, der AN zum 05.12. den AG gewechselt hat, und die Abrechnung des alten AG mit der Abmeldung noch nicht erfolgt ist. Die Krankmeldung soll in meinem Beispiel am 12.12. beginnen - und die Krankenkasse kennt bislang "nur" den alten AG.
Dann bekäme der alte AG - unter Verletzung des Datenschutzes - noch Kenntnis über Daten, die ihn eigentlich nichts mehr angehen und von denen er auch keine Kenntnis erlangen dürfte.
Dem könnte man m.E. entgehen, wenn alle AG sofortmeldepflichtig wären und die Sofortmeldung nicht nur für Zwecke der Zollkontrolle erfolgte, sondern auch die zuständige Krankenkasse davon Kenntnis erlangte, denn die eigentliche Anmeldung erfolgt aus praktischer Erfahrung in den wenigsten Fällen wohl zeitgleich mit der Sofortmeldung.
Nur wäre eine solche vollumfängliche Sofortmeldepflicht praktikabel? Da habe ich meine Zweifel ...
Genau das ist mE auch das Einzige, was problematisch werden könnten. Und dazu möchte ich mal 2 Fragen in den Raum stellen:
1.) Verglichen zu der Anzahl der Gesamtabrufe nun, wie häufig wird das vorkommen?
2.) Gesetzt dem Fall der alte AG bekommt die Meldung, dass der AN Krank ist - mehr steht ja tatsächlich nicht drin - was soll er bitte mit der Information anfangen? Also was ist in dem Fall eine so extrem schutzwürdige Information, dass genau diese das Push-Verfahren ausschließt?
Genau das ist mE auch das Einzige, was problematisch werden könnten. Und dazu möchte ich mal 2 Fragen in den Raum stellen:
1.) Verglichen zu der Anzahl der Gesamtabrufe nun, wie häufig wird das vorkommen?
2.) Gesetzt dem Fall der alte AG bekommt die Meldung, dass der AN Krank ist - mehr steht ja tatsächlich nicht drin - was soll er bitte mit der Information anfangen? Also was ist in dem Fall eine so extrem schutzwürdige Information, dass genau diese das Push-Verfahren ausschließt?
Eben! Die Prioritäten sind vollkommen verquer.
A bissle OT:
Das eigentlich witzige oder traurige ist, dass der Gesetzgeber es als Entlastung von Unternehmen gedacht hatte. Er hat ein Problem erkannt "Papier AU sind blöd" und versucht es zu lösen. Im Gesetzesentwurf kann man folgendes lesen:
Diese Entlastung beziffert er für die Wirtschaft mit 549,40 Mio Euro. Das Problem ist, wie wahrscheinlich oft bei der Digitalisierungen von solchen Vorgängen, dass versucht wird es 1:1 darzustellen und man dann am Ende den Papiervorgang digital hat, welcher aber meist weniger flexibel nutzbar ist.
Das Problem ist, wie wahrscheinlich oft bei der Digitalisierungen von solchen Vorgängen, dass versucht wird es 1:1 darzustellen und man dann am Ende den Papiervorgang digital hat, welcher aber meist weniger flexibel nutzbar ist.
Ich sehe das Problem eher darin, dass die die das Gesetz machen keine Ahnung davon haben. Und die die gefragt werden, meinen davon Ahnung zu haben, es aber in vielen Fällen nicht haben und dann nicht mal mal die fragen, die davon Ahnung hätten.
Also werden leider viele Gesetze von Ahnungslosen unter Beratung von Halbwissenden, die meinen alles zu wissen, beschlossen und am Ende schauen die, die mit dem Gesetz arbeiten müssen in die Röhre.