Ahoi liebe Mitstreiter,
ich bin derzeit etwas verzweifelt und hoffe, dass jemand bereits einen ähnlich Fall hatte, und mir so sagen kann, wie es weiter geht.
Wir übernehmen derzeit einen Mandanten von einem anderen Steuerberater. Darunter sollten auch die Lohndaten sein. Wir rechnen mit LODAS und der alte Berater auch. Damit sollte ein Mandantenübertrag ja völlig unproblematisch sein. Ist aber nicht so. Der abgebende Berater weigert sich die Daten übertragen zu lassen. Es wären interne LODAS-Daten (?) da ein Kanzleisystem verwendet wird und daher werden LODAS-Daten grundsätzlich nicht übertragen.
Was bitte soll das denn sein? Mehr als das über einen Mustermandant eine Art Schablone für Lohnarten, Krankenkassen usw. eingespielt werden, kann doch hier gar nix individualisiert worden sein. Oder irre ich mich da?
Nach meinem Verständnis gehören die Daten doch dem Mandanten. Und der will, dass diese auf uns übertragen werden. Hat hier jemand Erfahrung, ob man den Berater einfach umgehen kann und was dafür nötig ist?
Wir reden hier von einer Firma mit einigen Angestellten und eine Neuanlage ist da mit immensen Zeitaufwand und Fehlerpotential verbunden.
Danke schon mal!
Es wären interne LODAS-Daten (?) da ein Kanzleisystem verwendet wird und daher werden LODAS-Daten grundsätzlich nicht übertragen.
Aha. Interessante Argumentation.
ob man den Berater einfach umgehen kann und was dafür nötig ist?
Wird nicht möglich sein, da die Daten ja beim Altberater liegen und DATEV sich bestimmt nicht in die Haare bekommen will.
Eigentlich müssen Sie min. 1 Zettel beim Übertrag ausfüllen, wo alle Angaben drauf stehen, dass DATEV die Daten im RZ umschlüsselt und Sie die Daten aus dem RZ zu sich holen.
Bitte auch daran denken, dass Sie - wenn vorhanden - auch die mandantengenutzte Beraternummer inkl. UO / Lohnbelege / SmartCards und Rechte auf sich übertragen lassen. Sonst haben Sie nur die reinen Daten.
Ich würde mich an die DATEV dazu wenden. Bin da Ihrer Meinung, dass das nicht sein kann und darf.
Hallo,
da die Lodas-Daten ja immer komplett im RZ liegen, ist vom Vorberater wirklich nur die Unterschrift nötig. Sehr ärgerlich und absolut unnötig ist so ein Benehmen.
Gruß
C. Rohwäder
.... eine spannende Frage, wem die Daten eigentlich gehören.
Beim Wechsel zu einem anderen oder von einem anderen StB stellt sich diese Frage oft.
Manchmal gehen StB und Mandant im Streit auseinander oder es gibt z.B. noch offene Rechnungen etc.
Es muss hier doch auch Rechtssicherheit geben, wem die Daten gehören, oder ?
VG
Michael Vogtsburger
Ahoi,
danke erst einmal für die Antworten.
Zum Übertrag der mandantengenutzen Beraternummer sag ich jetzt mal nix. Aber das ist bereits erfolgt. DUO und Rewe hängen bei der Datev in der Pipeline. Nur LODAS ist jetzt noch strittig. Und richtig - das bedarf nur einer Unterschrift.
Gründe für das Zurückhalten gibt es nicht. Es ist nix mehr offen. Da würde ich es ja noch verstehen. Die obigen Ausführungen zur Weigerung sind tatsächlich direkekt so vom Altberater gekommen.
Moin,
im Notfall würde ich sonst mal die Steuerberaterkammer bitten, sich dort schlichtend mit einzuschalten.
Das wirkt manchmal Wunder...
Viele Grüße
Uwe Lutz
Da schließe ich mich gerne Herrn Lutz an. Hatte ich selbst schon einmal. Durch einschalten der Kammer wurde dann dem Datenübertrag zugestimmt.
Der Kollge -hier war auch nichts offen- meinte er hätte an den Lohndaten ein Zurückbehaltungsrecht...
Ist zumindest schneller und billiger als einen Anwalt einzuschalten der auf die Herausgabe klagen muss unter Androhung von schadensersatz.
Guten Morgen,
danke noch einmal für die Antworten. Derzeit ist der Mandant noch in der Spur, um ein "Angebot" zu machen. Wenn es tatsächlich (so wie es derzeit aussieht) nur an den Vorlagen liegt, soll der alte Stb alle Lohnarten, Krankenkassen, usw die nicht genutzt werden, löschen. Dann die Daten ans RZ senden und den Datenübertrag freigeben. Der Mandant ist sogar bereit, den Zeitauswand zu zahlen. Schauen wir mal - ich hoffe das funktioniert.
Ansonsten werden wir dem Tipp mit der Steuerberaterkammer folgen.
Ich berichte dann, wenn es ein Ergebnis gibt.
So. Nachdem das Problem jetzt erledigt ist, wie versprochen das Ende der Geschichte. Vorab nocheimal mein Dank an alle, die helfen wollten.
Kurzfassung: Der Steuerberater hat dem Übertrag dann doch noch zugestimmt.
Langfassung:
Nachdem der Mandant dann wohl mit meinem Angebot vorstellig geworden war, kam eine Mail mit einem Antrag auf Freischaltung einer Smartcard für das System eines anderen Beraters. Das sollte ich ausfüllen und dann hätte ich in DUO des Altberaters die alten Auswertungen sehen können. Das war der Punkt wo ich mich dann aus der Sache rausnehmen musste - jeder weitere Kontakt zum alten Stb wäre dann wohl undiplomatisch verlaufen (um es mal so zu sagen). Ich habe dann meine Chefin gebeten, sich der Sache anzunehmen. Nach mehreren Telefonaten und der Beseitigung eines zwischenzeitlich doch noch auftretenden Problems mit einer Rechnung kam dann am Mittwoch das Übertragungsprotokoll per Mail. Das habe ich ergänzt, eingescannt und an eine SK als Anhang gebammelt. Das Ganze als Eilauftrag markiert und gestern morgen konnte ich die übetragenen Daten dann aus dem RZ holen.
Zwischenzeitlich hatten wir im übrigen unseren Berater bei der Datev angesprochen - die halten sich da erwarungsgemäß komplett raus. Nicht einmal Infos, wie in ähnlichen Fällen verfahren wurde, haben wir da bekommen. Aber das ist ja jetzt egal.