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De-Mail - ein Weg in die sichere digitale Kommunikation? ohne die Kammern!

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letzte Antwort am 05.06.2024 11:58:13 von Seeker
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Michael-Renz
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Hallo Community,

Gibts hier noch einige Kollegen mit De-Mail ?? Mein Eindruck ist, das System ist viel zu kompliziert, als dass es sich durchsetzen könnte.

ich bin bei Telekom - zunächst nur als Privataccount - hat jemand mit anderen Providern und/oder Business-Account Erfahrung?

Nachdem die BStK zur Einrichtung einer DE-Mail aufgerufen hatte, habe ich - als digital aufgeschlossener Bürger und trotz dem mir (theoretisch) zur Verfügung stehenden beA - meinen De-Mail Antrag wieder aufleben lassen. Wiederbeginn war der 27.11. gut 2 Monate später war ich dann im Besitz einer “funktionierenden“ De-Mail-Adresse.

Neben dem langen Zeitraum zwischen Antrag und Freischaltung, war auch der Ablauf des Freischalt- und Einrichtungsverfahrens nicht wirklich komfortabel und selbsterklärend. Zudem ist eine verschlüsselte Kommunikation zumindest beim De-Mail-Provider Telekom und dem für Privatpersonen gedachten Angebot nur über einen Web-Client und mit dem Browser „Chrome“ möglich - ein Outlook-Add-In gibts nicht.

Die Nutzung mit neuem Personalausweis oder Mobil-Tan als Anmeldemedium im Web-Client ist ebenfalls recht umständlich und zudem als sicheres Anmeldeverfahren nicht über Mobilgeräte möglich. Der Eintrag ins De-Mailverzeichnis muss ebenso manuell angestoßen werden, wie die Freischaltung zur Empfangsbereitschaft und die Veröffentlichung des öffentl. Schlüssels für die verschlüsselte Kommunikation. Für eine Einrichtung - so mal neben dem Kanzleialltag her - taugt das System nicht und einem Mandanten erklären dass und wie er’s einrichten soll ist mit angemessenem Aufwand unmöglich.

Das De-Mail Nutzerverzeichnis beinhaltet sehr viele angebliche Teilnehmer - erstaunlicherweise jedoch allenfalls ca. 50 als Steuerberater identifizierbare und von den StB-Kammern glänzt ausschließlich Stuttgart mit einem empfangsbereiten Eintrag - ohne öffentlichen Schlüssel, also auch dort nicht zur verschüsselten Kommunikation freigeben. Alle anderen Kammern sind nichtmal eingetragen - haben vermutlich daher auch keine De-Mail (inkl. BStBK). Die Stuttgarter waren aber so freundlich, auf meine Testmail mit einer Antwort zu reagieren! Großes Lob und herzlichen Dank.

Ich würd mich freuen, wenn hier die Kollegen über evtl. Ihre Erfahrungen und den Kreis der De-Mail-Partner berichten würden.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
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Nachricht 2 von 12
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Moin,

die "Geschäftskunden" Variante von 1&1 ist recht anwenderfreundlich. Der Bestellprozess läuft recht angenehm ab, es sollte aber an einem Stück durchgeführt werden da die gewünschte Domain (also im besten Fall "meine Domain.de" dabei erweitert wird auf "meine Domain.de-mail.de") während des Prozessen für andere blockiert wird und erst nach einer Weile wieder zur Verfügung steht.

Nach dem Anmeldeprozess erhält man die üblichen Bestätigungmails und auch eine mTan um den Vorgang abzuschließen. Spannend wurde es mit der Identitätsprüfung, hier erhält man eine Mail mit dem Hinweis auf einen Anruf zur Terminvereinbarung, dieser erfolgte auch am Folgetag, Termin wurde mit einem Vorlauf von 14 Tagen vereinbart und auch eingehalten. Am Folgetag wurde der Zugang freigeschaltet.

Einloggen über beliebigen Browser, im Webfrontend können alle Einstellungen getroffen werden, einschließlich des Eintrags in das DE-Mail Verzeichnis. In der "Bezahlvariante" können noch weitere zur Domain angelegt werden (es wäre also auch ichauch@ichauch.de-mail.de möglich). Ein Outlook Add-In steht zur Verfügung, ich habe es aber noch nicht auf dem TS installiert, der Download wird durch die IE Sicherheitseinstellungen blockiert, hier ist am IE Nacharbeit erforderlich.

Authentifizierter Versand wird über mTAN dargestellt.

Zusammengefasst bin ich mit dem Verfahren recht zufrieden, Service brauchte ich nicht in Anspruch nehmen, die monatlichen 9,99 EUR sind dann auch in Ordnung.

Gruß

KP

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Michael-Renz
Experte
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Hallo Herr Preifer,

bei  der Telekom gibt es für Businesskunden, die das Web-Frontend nutzen wollen wohl auch ein (günstiges) Angebot.

Hatten sie die beiden Angebote 1&1/Telekom geprüft, oder sich Einfachkeitshalber ohne Prüfung für 1&1 entschieden? Ich denke es wäre für die Kollegen, dies sich noch festlegen wollen/müssen wichtig zu wissen, warum wir uns so oder anders entschieden haben.

Ich hab z.B. Das Privatkundenangebot der Telekom genommen, weil ich meinte, damit schnell zu Ziel zu kommen. Hatte bereits 2012 der Account beantragt, aber nicht weiterverfolgt.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
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Ausschlaggebend waren die guten Erfahrungen mit 1 & 1 aus den letzten Jahren im geschäftlichen und privaten Bereich und leider genau das Gegenteil mit der Telekom. Zudem waren die Angebote auf der Webseite der Telekom nun nicht gerade an prominenter Stelle zu finden. Der Anbieter mit dem MX Eintrag war leider sehr teuer - die Lösung hätte den Charme der Exchange Integration geboten, wäre dann aber schlicht Overkill gewesen.

Ich vergaß zu erwähnen das die Identifikation per Hausbesuch (Achtung, es muss dann die Kanzleianschrift als Besuchsort vereinbart werden weil anderenfalls die Meldeanschrift des Inhabers aufgesucht wird) erfolgt.

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Michael-Renz
Experte
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ich habe auf den 14.2. einen Vorort-Termin mit dem Telekom-Berater. Evtl. steigen wir insgesamt auf Telekom um, weil ich den "Provider-Wildwuchs":

  • Mobil-Tel = Vodafone
  • Anlagenanschluss Festnetz = ARCOR (wirklich, ist trotz Zusammenschluss mit VODAFONE ein eigener Rechnungsersteller etc.)
  • DSL-Anschluss = Unitymedia (damals wegen Bandbreite die einzige Möglichkeit)

abschaffen will.

Die Telekom bietet im Businessbereich eine web-basierte Einstiegsvariante die die eigene Domain einbindet als sogenannte Domain-Reservierung sehr günstig und mit der Möglichkeit, das dann aufzurüsten und in Exchange zu integrieren an:

Das haben die wirklich sehr gut versteckt -> hier

242301_pastedImage_1.pngDas Hardware-Gateway ist etwa so groß wie ne Fritzbox und kann im Serverschrank untergebracht werden. Das günstigere Software-Gateway ist ein virtueller Linux-Server und erfordert noch ein (bauseits zu besorgendes) USB-Gateway für den Anschluss des Kartenlesegerätes - ist m.E am Ende auch nicht günstiger. Erst ab dem Tarif Basic ist die Exchange-Integration möglich - so zumindest hab's ich bisher verstanden. Wenn sich DE-Mail durchsetzen könnte, wäre das keine teure Lösung.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
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RAHagena
Meister
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1&1 liegt bei der Business-Variante bei 9,99 € / Monat. Da ist aber unser aktuelles Problem, dass wir in einer Gegend wohnen, in der kein Authetifizierungs-Shop weit und breit ist und bislang konnte auch noch kein Termin für eine Vor-Ort Authentifizierung angeboten werden... Mit GMX ist es dasselbe, ist ja auch eine 1&1 Tochter.

Warum dort keine Video-Authentifizierung möglich ist, die bei einem Bankkonto problemlos geht, konnte mir die nette Dame an der Hotline auch nicht erklären.

Damit wird das aber auch bei uns nichts, was ich unseren Mandanten empfehlen könnte. Schade eigentlich.

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metalposaunist
Unerreicht
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2018 gestartet und nach und nach langsam beerdigt ⚰️:

 

metalposaunist_0-1716895065943.png

Tja, wann folgt mit @Jakob_Rauch auch die FP? Oder will man der letzte Mohikaner sein, der diese Technologie hostet? 

 

BTW: Tatsächlich kein Spam, auch wenn man ja sagt, dass die Anrede immer persönlich sein muss und solche Anreden per se Spam sind. Nope. 

#EmpoweringPeopleInTechnology – Daniel Bohle
www.metalposaunist.de
Jakob_Rauch
DATEV-Marktplatz Partner
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Hi @metalposaunist 

 

tatsächlich verzeichnen wir im DEMail Bereich ein Wachstum.

 

Sicherlich wird dies mittelfristig durch die Lösungen im EGVP wie beSt, beN, beA, beBPo und eBO aufgefangen.

Bis dahin verbleiben wir als letzter Mohikaner 🙂

 

VG
Jakob Rauch

metalposaunist
Unerreicht
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@Jakob_Rauch schrieb:

Bis dahin verbleiben wir als letzter Mohikaner 🙂


Das ist gut zu wissen, dass man, wenn man will, einen verlässlichen Partner ohne Abkündigung an der Hand hat. 

 

Und wer weiß, vielleicht wird die DE-Mail ja Vermittler zwischen all diesen besonderen Postfächern: LinkedIn

#EmpoweringPeopleInTechnology – Daniel Bohle
www.metalposaunist.de
renek
Meister
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Da es ein großer deutscher Anbieter abschafft und viele es erst gar nicht eingeführt haben wird das wohl eher (Vermutung aus dem Bauch heraus) nicht eintreten.

 

Und das Wachstum das DATEV hier misst wird wohl auch wieder zurückgehen.

einmalnoch
Experte
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Die Entscheidung, DE-Mail sterben zu lassen, ist ja nun schon ein paar Tage alt, nun wird es demnächst stattfinden:

 

Sehr geehrter De-Mail-Kunde, sehr geehrte De-Mail-Kundin,

wir haben heute wichtige Informationen zu Ihrem De-Mail-Postfach.

Die 1&1 De-Mail GmbH wird die De-Mail-Dienste der Marken WEB.DE, GMX und 1&1 innerhalb der nächsten zwölf Monate einstellen. Diesen Entschluss aus wirtschaftlichen Gründen bedauern wir sehr.

Es ist uns ein Anliegen, Sie möglichst früh über diesen Schritt zu informieren, damit Sie dies entsprechend berücksichtigen können.

Was bedeutet dies konkret für Sie?
Die 1&1 De-Mail GmbH wird den Betrieb und den Kundenservice des Dienstes bis zur Schließung unverändert vollständig fortführen.

Wir werden in den nächsten Wochen mit weiteren Informationen auf Sie zu kommen. Es ist nicht notwendig, dass Sie Ihren De-Mail-Vertrag Ihrerseits kündigen. Dies wird mit der Einstellung des Dienstes automatisch durch uns passieren.

 

Also RIP DE-Mail.

 

Aber die echte Post wird eine Renaissance erleben. Die Unternehmen zeigen nur noch ein Webformular für E-Mail, kein Fax, kein Telefon, keine E-Mail und seit Langen keine DE-Mail. Bleibt der Postbrief. Denn beim Webformular, zu dem ich im Übrigen auch die Elsterdienste rechne, bleibt meine Effizienz auf der Strecke. Ich digitalisiere doch nicht für Andere ohne selbst einen Nutzen zu haben.

 

Es darf ja auch nicht außer Acht gelassen werden, dass gerade die Dienste verteufelt werden, die dem Sender der Nachricht Effizienz und Sicherheit geben, beim Empfänger aber Arbeit auslösen. Oder liege ich da falsch?

 

Siehe auch ePerso, hier wurde die Funktion freigeschaltet, PIN Brief vorhanden. Nun wird die Funktion benötigt und es heißt: Bitte die Funktion freischalten lassen. Wie jetzt? Ja, die Antwort findet sich dann im Ganzkleingedruckten. Vor einiger Zeit hat ein Schlauberger beschlossen, dass es der Datensicherheit diene, wenn der ePerso mit PIN innerhalb einer kurzen Zeit aktiviert wird. Danach ist der PIN Brief erneut zu beantragen, zum 1.01.2024 hat man dann die elektronische Beantragung gestoppt. Also muss der Bürger zur zuständigen Behörde laufen um die Freischaltung zu beantragen damit er bestimmte Aktionen, zu der er die Behörde aufsuchen müsste, mit ePerso erledigen kann.

 

Was macht also besagter Bürger? Er geht zum Amt und erledigt seine Geschäfte dort direkt. Digitalisierung am Bürger vorbei.

„Einen guten Ruf erwirbt man sich nicht mit Dingen, die man erst machen will.“ - Henry Ford
Seeker
Einsteiger
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Also RIP DE-Mail.

Endlich! Ein email, die beim Provider automatisch entschlüsselt und geöffnet wird und nach einer "Prüfung" dann wieder verschlüsselt und zugestellt wird ist Müll by Design. (obwohl die Provider versprochen haben mit der entschlüsselten mail nicht unrechtes machen zu wollen).

 

Und ein Gesetz das "Die ...automatisierte Entschlüsselung ... zum Zweck der Überprüfung ... nicht gegen das Verschlüsselungsgebot verstößt. § 87a Elektronische Kommunikation, so sicher wie eine Postkarte - Blöder ging es wirklich nicht.

 

 

 

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letzte Antwort am 05.06.2024 11:58:13 von Seeker
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