Liebe DATEV,
heute auf der DATEV-Homepage fiel mir erstmals diese Werbung auf.
https://www.datev.de/web/de/startseite/startseite-un/?stat_Mparam=int_bp_azg_unternehmen
grundsätzlich ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn DATEV die Vorzüge seiner Produkte darstellt. Aber hier geht das m.E. deutlich an der genossenschaftlichen Zielrichtung vorbei.
Die Werbung ist ganz gezielt darauf gerichtet, Lohnabrechnungen im Unternehmen selbst (und gerade nicht über den Steuerberater) zu erbringen - das finde ich etwas eigentümlich. Das Wort „Steuerberater“ taucht weder auf, noch wird auf dessen mögliche (und nötige) Mitwirkung hingewiesen. Die Kundenstimmen sind einseitig Kunde<>DATEV bezogen = ohne StB😒
oder liege ich da falsch?
Als einer der vehementesten Verfechter der Satzungsänderung hier zu lamentieren finde ich schon etwas fragwürdig. Diese Entwicklung wurde von den Kritikern vorhergesehen und von Ihnen und Ihren Mitstreitern agressiv vom Tisch gewischt.
Nun leben Sie bitte mit den Folgen oder kämpfen um die Beseitigung derselben.
Es gibt doch ein klares Bild:
- Bei Klartax findet tatsächlich eine Entwicklung statt - für die früher auch so genannten "Genossen" wichtige Funktionen / Verbesserungen an anderen Programmen werden auf die lange Bank geschoben
- Grundsteuer wird über eine hippe - dann noch schnell gekaufte - Neugründung erledigt - statt hier mal eine der auch so tollen Cloud Lösungen in kleinem Rahmen selbst auf die Beine zu stellen
- Am Beispiel des Umganges mit der Kritik zur Abkündigung Telemoduls ist die Wertigkeit der früher auch so genannten "Genossen" zu sehen - Reduktion zum Zahlmeister
- Als Auserkorener der ersten Welle für den "neuen Jahresabschluss" durfte ich die Reifung der Banane live miterleben - allerdings muss man hier wirklich feststellen, dass viele vermeidbare Fehler tatsächlich recht schnell angegangen wurden. Die Zeit bezahlt trotzdem niemand.
- Wenn auf auf die einzelnen Werbeaussagen aus dem Link klickt, ist tatsächlich gelegentlich vom Berufsstand die Rede, andere Aussagen zur Software wie modern, einfach zu bedienen, etc. stammen vermutlich aus der Datev Werbeabteilung
Im Kontext der Diskussion zur Satzungsänderung wurden genau diese Punkte angesprochen.
Es wird Zeit die Alternativen nicht mehr nur zu prüfen - bei Grundsteuer sieht es sehr gut aus.
Mandanten lasse ich bei Wunsch gerne mit anderen Lösungen arbeiten - ich bin es leid immer den Erklärmeister zu spielen - z.B. RZ geht mal wieder nicht
oben steht doch "DATEV überzeugt"....
Vielleicht sollte man mal die Vertriebsstrategie grundsätzlich überdenken.......scheinbar ist "vielleicht" nur der Focus auf die "Zielgruppe" falsch ausgerichtet....
Gerade im Personalbereich, mache ich nun einmal, habe ich das schon öfter kritisiert:
- Datev als Lohnabrechnungdienstleister - wenn auch aktuell "nur" für Genossen
- personio als empfohlene Lösung für Personalverwaltung, bewusst mit Risiko Lohnbuchhaltungssoftware durch personio
- Abkündigung Reisekosten, auch Empfehlung einer Fremdsoftware mit Kapitalgeberinteressen, wo man nicht weiß, wo das hinläuft
Ob hier immer (noch) die Interessen der Genossen vertreten werden? Ich hege manchmal Zweifel...
@Michael-Renz schrieb:Liebe DATEV,
heute auf der DATEV-Homepage fiel mir erstmals diese Werbung auf.
https://www.datev.de/web/de/startseite/startseite-un/?stat_Mparam=int_bp_azg_unternehmen
oder liege ich da falsch?
Wo steht denn dort etwas über die Herkunft. 3 von 4 Aussagen betreffen eindeutig/lediglich die Qualität der DATEV-Produkte. Oder sehe ich das nicht richtig?
DATEV und (Genosse) Steuerberater haben sich in den letzten 10 Jahren immer mehr entfremdet. Ich weiß leider nicht, ob es nur (dazu) kam wie es naturgemäß kommen musste.
Die Distanz ist auf jeden Fall größer geworden, aus dem Genossen ein Kunde, die Exklusivität hat abgenommen. Anonymer und/aber technischer. Alles bei ebenso deutlich gestiegenen Kosten, wenngleich auch die Programmvielfalt und -komplexität gestiegen ist, bei gleichzeitig suboptimal gewarteten Programmteilen (z.B. Expertisen DBA), nicht sehr professionellen grafischen Darstellungen, hakelige Datenbanken und unglücklich kommunizierten Abkündigungen (z.B. Vorsteuervergütung).
Dies merkt man als Anwender insbesondere bei den unscharfen Programmstrategien innerhalb der DATEV-Welt (offenbar immer noch aus mehreren Inseln bestehend), den Kommunikationsschwierigkeit mit den Genossen/Anwendern und den teilweise schwierigen Lösungen durch den SK. Genosse und DATEV zusammenzubringen, ein erklärtes Ziel beider Seiten - seit Jahren - Erfolge kann ich jedoch nicht erkennen.
Auf allen Seiten Überforderung - aus meiner Sicht.