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Auszubildende

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letzte Antwort am 14.12.2021 09:44:43 von martini-ceb
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martini-ceb
Einsteiger
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Nachricht 1 von 7
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Hallo liebe Community,

 

ich habe mal eine allgemeine Frage zu Euren Azubis im Büro.

 

Ist vielleicht eine blöde Frage, beschäftigt mich aber, da es bei uns momentan sehr "chaotisch" läuft.

 

In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal die Verantwortung für unseren Azubi übertragen bekommen.

 

Wie geht Ihr die Ausbildung an?

 

Bekommen die Azubis bei Euch sofort feste Buchführungen?

Werden auch schon kleiner ESt.-Fälle an Eure Azubis gegeben?

Wie habt Ihr die Aufgabenverteilung organisiert?

 

Durch die Digitalisierung hat sich die Ausbildung ja auch sehr verändert. Wie geht Ihr damit um?

 

Ich würde mich sehr über einige Anregungen freuen :-).

 

LG

 

Tina Martini

 

 

Superpinguin
Einsteiger
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810 Mal angesehen

Hallo Frau Martini,

 

wir werfen die Azubis immer gleich ins kalte Wasser. Mit einfachen Fibu´s wird gestartet, dabei gleich der PC, die Technik und die Abläufe mit dem Mandanten bei Rückfragen erklärt. Dann werden die Eingaben von uns überprüft und besprochen usw., bis es von alleine läuft.

 

Wegen des Lohnbereichs, der in der Berufsschule gar nicht behandelt wird, schicken wir die Azubis zu einem Trockenkurs beim STB-Verband, was alles beim Lohn zu beachten ist und zur DATEV wegen des Programms und der technischen Abläufe.

 

Zum Nachschlagen bekommen die Azubi´s das Buch aus der grünen Reihe Autor Herr Falterbaum Buchführung und Bilanz, damit gleich ein Nachschlagewerk vorhanden ist und sich keine Fragen aufstauen.

 

Die Klassenarbeiten aus der Berufsschule lassen wir uns immer vorlegen, damit wir sehen was unterrichtet wird und wie die Fortschritte auf der theoretischen Ebene sind. Und wenn es dort Defizite gibt, dürfen die Azubis auch bei uns im Hause die Arbeiten korrigieren und nachbearbeiten, damit es flott voran geht und Fragen gleich geklärt werden.

 

Viele Grüße aus Berlin

 

Gaby

 

 

Ricarda_Hieber
Einsteiger
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Nachricht 3 von 7
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Hallo Frau Martini, 

 

ich finde bei neuen Azubis ist es wichtig einen guten Mix aus über die Schulter schauen und eigenständigen Aufgaben zu finden.

Übergeben Sie gerne kleinere ESt Fälle oder Buchhaltungen (im besten Fall mit Vorjahr) von Anfang an an den Azubi und sprechen mit ihm/ihr einmal durch, was zu beachten ist. Danach kann man sich selbst ausprobieren und am Ende gemeinsam besprechen, was gut geklappt hat und wo es noch Verbesserung geben könnte. 

Gerade im Zuge der Digitalisierung bietet es sich aber auch an, für den Azubi auch Lernmaterialen z.B. aus den Themen DATEV Schnittstellen, Excel Grundlagen etc. mit im Blick zu haben - denn dahin wird der Weg ja immer mehr gehen.

Wichtig sind meiner Meinung nach aber auf die "weichen" Faktoren, wie Vertrauen und offene Kommunikation. Wer als Azubi das Gefühl bekommt, nur zum Scannen oder Kaffeemaschine Reinigen eingesetzt zu werden wird auch eine entsprechende Motivation an den Tag legen. Hier kommt es auf die Vorgesetzten und Ausbilder an einen kleinen Vertrauensvorsprung zu geben und nicht in Klischees wie "Azubis hängen sowieso den ganzen Tag am Handy und arbeiten nix" zu verfallen - bisschen überspitzt, aber ich glaube, Sie wissen was ich meine 😉 

Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein bisschen weiterhelfen!

VG
Ricarda Hieber

Lead Process Optimization @TaxIt Consulting GmbH

RicSar68
Einsteiger
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Guten Abend,

wir haben derzeit je eine(n) Auszubildende(n) im 1. 2. und 3. Lehrjahr. Die Auszubildenden werden immer von Anfang an bei leichteren, später mittelschweren Fibus ran gelassen. Im 2. Lehrjahr sollen Sie auch Gewinnermittlungen lernen und dann auch die Übergabe in die Steuerprogramme und die weitere Bearbeitung der Daten. Im 3. Lehrjahr ist das Ziel Bilanzierung von A-Z.

Viele unserer Azubis haben mit guten Ergebnissen abgeschlossen...denn nur so lernen Sie wirklich alles.
Nur Kaffee kochen, das müssen sie nicht...dürfen Sie aber gerne...

Die Noten unserer Azubis sind für uns immer Grad erfolgreicher Ausbildung. Leider hatten wir zuletzt aber auch eine Umschülerin, die die Prüfung gesundheitsbedingt nicht angetreten hat. Schade. Passiert....

Zielnote ist immer ein befriedigend.

Wir hatten in den letzten Jahren diese Ergebnisse.

ausreichend:  2x
befriedigend: 1x

gut:               4x

sehr gut:        1x

 

Und das ist Motivation für das gesamten Team, denn nur Ausbildung sichert letztlich unsere Arbeit insgesamt.

Wichtig ist, dass es für die Auszubildende(n) einen Paten, einen fertig ausgebildeten Fachangestellten gibt, der sich um ihn/sie kümmert. Ansonsten dürfen und können die Azubis alle Kollegen und auch die Berufsträger fragen. Denn so soll es ein in einem (jungen) Team.

Wünschen allen viel Erfolg mit ihren Azubis und freue mich hier über jeden Austausch zu diesem wichtigen Thema

R. Sarnoch aus Bielefeld

 

jjunker
Experte
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Nachricht 5 von 7
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Ihre Frage ist super schwierig zu beantworten. Der eine lernt es beim Machen.

Die andere beim Zusehen.

Ist es jemand der sich unglücklich durch eine Fibu durchwühlt und am Ende schüchtern mit Piepsstimme meldet er sei fertig oder hat der junge Mensch für sein Alter und sein Können zu viel **bleep** in der Hose und meint er erobert alleine die Welt?

 

Dem Schüchternen muss man eine Hand in den Rücken legen, den Kraft- und Energieprotz auch mal auf dünnes Eis schicken und schauen ob er es merkt.. 🤗

 

Bei kleinen Unternehmen/Kanzleien gilt denke ich immer:

im ersten Lehrjahr kostet die Ausbildung

Das zweite Jahr ist plus minus null

im dritten muss der Azubi das verdienen was er im ersten Jahr gekostet hat.

 

Grüße, Jjunker

 

 

Alle Lösungshinweise erfolgen unter Ausschluss der Haftung. Die Prüfung hinsichtlich technischer Richtigkeit und rechtlicher Konsequenzen obliegt dem Leser des Beitrags
dirkschmakies
Fortgeschrittener
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Nachricht 6 von 7
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Guten Morgen @martini-ceb ,

 

das ist bei uns etwas zweigeteilt, da wir zwei Standorte haben. Ich pendle zwischen beiden Standorten, daher kann ich beide etwas einschätzen. Abgesehen davon war ich in der Kanzlei, in der ich vorher beschäftigt war, auch mit der Ausbildung betraut.

 

Aber zurück zur aktuellen Situation: An dem Standort, an dem ich überwiegend tätig bin, kümmert sich eine Kollegin um die Azubis und versorgt sie mit Buchführungen, die sie für sie machen dürfen, beantwortet Fragen, etc. Auch Löhne und ESt's bekommen sie; später auch eigene Fälle, über die aber immer nochmal drüber geschaut wird. Dazu kommen dann noch Dinge wie Post machen, etc.

 

Am anderen Standort... Naja, da tun mir die Azubis ehrlich gesagt etwas leid, da sich dort eigentlich so gut wie niemand um sie kümmert, es gibt keinen wirklichen festen Ansprechpartner und dass sich mal jemand hinsetzt und ihnen etwas zeigt, kommt eigentlich auch nicht vor. Eigentlich bekommen sie nur die Sch...aufgaben und dafür meist noch nicht mal ein Danke.

 

Ich habe mir vorgenommen, dass ich sie etwas an ESt's ranführen möchte, da wir am anderen Standort überdurchschnittlich viele Fälle haben (meist recht einfache AN oder Rentner).

 

Aber ich würde sagen, es ist wichtig, dass die Azubis einen (oder mehrere) feste Ansprechpartner haben, die sich auch mal hinsetzen, und Fragen beantworten können oder auch vielleicht mal etwas durchsprechen, was in der Berufsschule unklar war (ich habe so die Erfahrung gemacht, dass die Lehrer dort teilweise komische Ansichten haben oder merkwürdig erklären).

 

Wichtig ist auch, dass man auf die Azubis eingeht. Jeder Typ ist anders. Manche sind offen und kommen mit Fragen zu einem und anderen muss man das wirklich offensiv anbieten. Die einen sind besser in der Theorie, die anderen besser in der Praxis. Einigen liegt Fibu eher als Lohn, anderen ESt eher als Abschlüsse, usw. Du musst halt ein wenig ein Gespür dafür entwickeln und ganz wichtig ist, dass du immer daran denken musst, dass du auch mal in der Ausbildung warst und wie es dort ggfs. bei dir war.

 

Ich hoffe, meine Gedanken helfen dir ein wenig.

 

MfG,

Dirk Schmakies

martini-ceb
Einsteiger
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Nachricht 7 von 7
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Hallo zusammen,

 

vielen Dank für Eure tollen Antworten.

 

Leider konnte ich nicht eher schreiben... ihr wisst ja wie das ist... ständig im Stress.

 

Aber ich glaube, dann sind wir gut aufgestellt.

 

Wir haben es so geregelt, dass der Azubi jeweils einen Ansprechpartner für Fibu, Lohn und Steuererklärungen hat, damit nicht einer für alles verantwortlich ist. Außerdem werden wir Lohn erst Anfang des nächsten Jahres anpacken. Somit, glaube ich, vermeiden wir eine kleine Überforderung.

 

Natürlich kann er auch bei uns jederzeit alle alles fragen, aber auch hier sieht man ja Unterschiede und bei dem einen gibt es ausführlichere Antworten und bei anderen fällt das leider eher knapp aus.

 

Also haben wir Verantwortliche ausgewählt, bei denen eine gute Kommunikation gegeben ist.

 

So lassen wir das mal laufen, und ich habe den Eindruck, dass der Azubi damit sehr gut zurecht kommt.

 

Nochmals ganz herzlichen Dank an alle für die tollen Antworten.

 

Das hat sehr geholfen.

 

LG und noch eine schöne Weihnachtzeit

 

Tina Martini

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letzte Antwort am 14.12.2021 09:44:43 von martini-ceb
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