Wir (Rolf Schöller und Christian Kaiser) haben uns sehr gefreut, dass wir in unserer Session neben interessierten Kollegen auch externe Teilnehmer begrüßen konnten, die sich mit uns über den Status beim Thema ‚agiles Changemanagement‘ austauschen wollten.
Wir starteten die Diskussion mit zwei ca. fünfminütigen Impulsen.
Rolf Schöller berichtet über die aktuelle Situation im Unternehmen, bei der mit einer grundsätzlichen Veränderung der Aufbau- und Ablauforganisation den Herausforderungen der Digitalen Transformation begegnet wird.
Dieses Projekt führt zu grundsätzlichen Veränderungen für nahezu alle Kollegen und macht ein intensives unternehmensweites Changemanagement sinnvoll und notwendig.
Nach erfolgreicher Tätigkeit in diversen DATEV Management Positionen hat Rolf Schöller die Herausforderungen angenommen, diesen Prozess als Projektleiter ‚Kultur und Change‘ aus zentraler Position zu begleiten.
Starten wird dieser Prozess mit den Elementen des agilen Change Baukastens, den dann Christian Kaiser im Impuls kurz vorstellte (im Anhang sind die zentralen Elemente beschrieben).
Dieses sind in den letzten sechs Monaten in der Begleitung des organisatorischen Experiments ‚Cross Solution Center‘ (go.datev.de/XSC) nach und nach mit vielen Kollegen gemeinsam entwickelt worden.
Daher kannten auch einige der Anwesenden bereits Elemente diesen Baukastens. Das erklärt sich aber auch durch das Grundverstädnis des agilen Vorgehens:
PULL Prinzip / #konstante Überkommunikation/ Dialogräume.
Das PULL-Prinzip verdeutlicht die Bedeutung von Eigenverantwortung als Basis der zukünftig gestärkten Selbstorganisation. Nicht eine Aufgabe/Information zugeteilt bekommen (=PUSH) sondern eine Aufgabe/Herausforderung/Information ziehen (=PULL) ist die Philosophie.
Da Transparenz in der zukünftigen Netzwerkorganisation Bedingung und Herausforderung gleichzeitig ist, wird mit dem Ausdruck ‚konstantes Überkommunizieren‘ (orientiert an einem Zitat vom Microsoft-Manager Oliver Gürtler auf der DATEV GoAhead) verdeutlicht, dass gar nie genug kommuniziert werden kann.
Einzigartige Empfänger und unterschiedliche Kanäle stellen diverse Anforderungen und Erwartungen.
Frühzeitige variable und konstante ‚Überkommunikation‘ erhöht die Chance zu einer ‚Transparenz‘ zwischen Sender und Empfänger. Frühe und kurze Reaktionszyklen der agilen Philosophie bedürfen ständigem Feedback und dienen dieser Transparenz (inspect & adapt).
Dialogräume (persönlich und digital) sind die Voraussetzung, dass aus der Kommunikation Verständnis und gemeinsam getragene Entscheidungen werden können. Der Anspruch von Veranstaltungen und Meetings ist nicht (immer), dass darin etwas erarbeitet wird, sondern dass Menschen Informationen etc. bekommen um anschließend in ihren Aufgaben aufgeklärtere Entscheidungen treffen zu können. Orientiert an Gedanken von Mark Poppenborg von intrisify
#CoPCaT – Dialograum aller DATEV Change-Initiativen
Im Mittelpunkt steht ein Dialogformat für alle Change-Initiativen der DATEV – die Community of Practice Change and Transition.
Ein Format, zu dem sich bei vier Veranstaltungen bereits 220 verschiedene Kollegen angemeldet haben. Dort kann der Austausch über Veränderungsinitiativen stattfinden und Querwirkungen, Abhängigkeiten sichtbar und Erfahrungen ausgetauscht werden. Daraus entsteht ein datevweites Netzwerk aus Menschen, die dezentral, aber abgestimmt die Transition gestalten helfen.
CHANGE &TRANSITION Framework
Um diesen Change-Initiativen einen orientierenden Rahmen zu geben, haben wir den Aufbau vom Cross Solution Center mit der LEA GmbH auf Basis des Verständnis und den agilen Change Management „Prinzipien“in ein ‚Change and Transition Framework‘ übersetzt.
Das Change and Transition Framework folgt keinem linearen Ansatz, sondern läuft in zwei heuristischen Schleifen ab, die in Form einer liegenden Acht visualisiert werden. Die eine Schleife bildet den Strategie-Prozess ab, der auf die Organisation als Ganzes schaut und Kulturveränderungen beobachtet. Der zweite Kreis führt währenddessen einzelne Interventionen in Form von ‚Minimum Viable Changes‘ als prototypische, organisationale Experimente durch. Das Framework hat keinen Endzustand, denn eine Organisation sollte weder aufhören, sich zu verändern noch aufhören zu lernen.
Dieses Framework soll den Kollegen helfen Impulse/Strategien oder aktuell erlebte Defizite lösungsorientiert anzugehen.
Wir haben es in der CoPCaT am 19.03. vorgestellt und einige Kolleg*innen aus dem DATEV Service haben angeregt dadurch den Impuls entwickelt, ein gemeinsames ‚Leitbild Community‘ zu entwickeln. Das Ergebnis der Intervention wurde auch auf dem ‚DigiCamp‘ (Link) präsentiert und wird auch am 27.07. auf dem DATEV Barcamp (www.datev.de/datevbarcamp) Kollegen und Kunden vorgestellt und mit ihnen diskutiert.
CHANGE & TRANSITION Change Canvas
in der Übersicht Change-Initiativ
Orientiert an bestehenden Canvas Modellen in der DATEV wurde eine ‚Change Canvas‘ entwickelt.
Die Change Canvas soll sowohl beim Aufsetzen von Change Initiativen orientieren, als auch ausgefüllt nach der Veröffentlichung im KANBAN Board der Change Initiativen Anregung und Übersicht vermitteln.
DATEV DigiCamps
Um das Unternehmensziel "Digitale Transformation bei DATEV weiter voranzutreiben und Veränderungsfähigkeit stärken" sicht- und spürbar werden zu lassen, wurde gemeinsam mit den Kollegen von ‚Marketing und Kommunikation‘ mit den DigiCamps (www.datev.de/digicamp) einen weiteren Dialograum geschaffen, der Kollegen die Chance zum Austausch über aktuelle Transformationsthemen ermöglicht.
Nach der einhellig positiven Resonanz zum 19.07 wird es am 02.10. zu einer Wiederholung kommen.
DATEV CoCreationCamp
Das DATEV CoCreationCamp ist Barcamp, bei dem wir am 21.09. erstmals das Management der DATEV mit externen Partnern, die die DATEV in ihren Change- und Transition-Prozessen begleiten oder dies künftig tun wollen, in den Austausch zu bringen. Ziel der Veranstaltung ist es, die verschiedenen Akteure eines Ökosystems zusammenkommen zu lassen, um für die aktuellen Herausforderungen dieser Zeit eine gemeinsame Orientierung zu erhalten und möglicherweise Handlungsstrategien entstehen zu lassen.
Auf DATEV bezogen: Nur wenn unsere Berater wissen, wo DATEV hinmöchte, können sie uns als reflektierende Impulsgeber und Weggefährten auf Augenhöhe wahrnehmen.
Bereits 80 externe Teilnehmer und über 100 DATEV Kollegen haben dazu JA gesagt.
Noch ist auch für externe Interessanten eine Anmeldung unter (www.datev.de/cocreationcamp) möglich.
Die Kollegen haben in der anschließenden Diskussion signalisiert, dass die Vielzahl von neuen und ungewohnten Angeboten den Überblick schwer macht. Viele Kollegen sind durch die bevorstehenden Veränderungen verunsichert, finden aber nicht direkt den Zugang zu den neuen Dialogformaten.
Aber in der Diskussion wurde auch starkes Interesse an der Unterstützung und eine weiteren Verbreitung der Formate signalisiert. Und schon am Montag nach dem DigiCamp wurde dies auch durch Teilnehmer bereits realisiert. Mit einem positiven Bericht über das DigiCamp mit konkreten Learnings wurde eine Teilnahme des Camp am 02.10. beworben.
Herzlichen Dank für diese positive Resonanz! Wir freuen uns auf eine Diskussion der Initiativen hier oder in den anderen Kanälen.
Rolf Schöller und Christian Kaiser
Hallo Herr Kaiser,
und lieben Gruß an Herrn Schöller,
da steht so viel Richtiges und Wichtiges - aber es ist zu textlastig.
Kurz:
Und das Ganze gilt für jeden - sogar Steuerberater und Rechtsanwälte eingeschlossen.
Danke! Ich fühle mich verstanden!
Gibt es so etwas auch zur Fertigstellung halbfertiger Programme von vorgestern?
Das initiale Cross Solution Center (XSC) arbeitet für hochpriore Aufgaben und Produkte innerhalb der DATEV. Damit hilft es auch bestehenden Projekten und Produkten.
Dann liefern Sie doch einmal Ergebnisse. Wir warten...seit Jahren.
In kleinen praktischen Schritten in das 'Machen' kommen. Dadurch werden die notwendigen Erfahrungen (auch durch Fehler) gewonnen und das Team gewinnt Schrittweise die Sicherheit in einen agilen Umfeld an das Ziel zu kommen. Aus meinen Erfahrung sind es besonders die 'sowohl als - auch' Situationen die nicht einfach zu meistern sind. Wie sind die praktischen Erfahrungen von Machern aus dem agilen Umfeld?
Aus meiner Sicht ist es vor allem die konsequente Kommunikation zwischen Auftraggeber/Kunde und Team und zwischen den Teammitgliedern selbst, die den Unterschied in der ‚agilen‘ Welt ausmachen. Dafür hat man Methodiken/Strukturen wie Scrum etc. erfunden, damit die Kommunikation beherrschbar bleibt.
Aber einfach wird es dadurch auch nicht!
Hallo Hr. Kaiser,
wir kommunizieren mehr als genug, aber DATEV höhrt nicht zu!
Also, wer muss sich denn hier ändern?
Gruß A. Martens
Prima Herr Renz !
besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
Ich frage mich aber, was an der ganzen Chose neu sein soll ?
Nach diesen Prinzipien arbeiten - hoffentlich - die meisten von uns schon seit Jahrzehnten.
Mit freundlichen Grüßen aus Essingen
Lothar Kiesel
Ich frage mich aber, was an der ganzen Chose neu sein soll ?
Vielleicht hat Datev einen Crashkurs bei Stringer Bell besucht:
The Wire - Stringer Bell changes the name of the product - YouTube
Gewisse Ähnlichkeiten drängen sich auf: Viel Kritik am Produkt und als Reaktion werden spannende englische Begriffe geschaffen...
Nachdenken zum Stichwort Kommunikation:
1. In den Antworten zur Kommunikation (Hinweisen, Einwänden) liegt eine gute Möglichkeit den Anwender der Programm stärker einzubeziehen. Ich verstehe, die Antworten als Wunsch noch besser mitgenommen zu werden.
2. Da wir unterschiedliche Erfahrungen, Sichtweisen und Wissensstände haben, gibt es keine Übereinstimmung von 100 Prozent in der Informationsaufnahme.
3. Abkürzungen, englische Begriffe und der Wechsel zwischen den Sprachen bringen eine zusätzliche Schwierigkeit.
4. Ein Beispiel aus der Folie wo die ACHT dargestellt wird:
dem Begriff "Strategie" steht der Begriff "Minimal Viable Change" gegenüber.
Das gemeinsame Nachdenken über die Wirkung von sprachlichen Effekten hat ein erhebliches Lösungspotential!.