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Was der neue Buchungsautomat nicht kann

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letzte Antwort am 04.11.2019 09:05:14 von dmerkel
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seprof
Fachmann
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Nachricht 1 von 33
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Nachdem DATEV angekündigt hatte, dass ein Buchführungsautomat entwickelt wird, der automatisiert auf Grundlage von vielen Daten und auf Basis künstlicher Intelligenz die Buchhaltung erstellt, dachte ich zuerst an Mandanten, die mit einem Belegkarton und den Kontoumsätzen in MT940 Format kommen. Belege gescannt, Bankdaten eingelesen und am nächsten Morgen ist die Buchhaltung fertig.

Deswegen wollte unsere Kanzlei auch gerne an der Pilotphase teilnehmen. Dazu hatte ich dann auch zwei Mandanten, die regelmäßig mit DUO arbeiten ausgewählt. Leider wurde uns mitgeteilt, dass wir erst an Phase 2 teilnehmen können. Allerdings wäre das dann mit einer kostenpflichtigen Prozessberatung verbunden. Das hat doch Irritationen bei uns ausgelöst.

Daraufhin kam es zu einem intensiven Gespräch mit der DATEV.

Folgende Erkenntnisse, Informationen und Grundsätze haben wir aus diesem Gespräch mitgenommen:

  • Unser erstes Szenario „aus Schiete Gold machen“ unterstützt der Buchungsautomat definitiv nicht.
  • Automation heißt mit Standards der DATEV arbeiten.
  • Automation heißt Prozesse klar zu definieren und auszuleben, sowohl beim Mandanten als auch in der Kanzlei.
  • Automation heißt alte Prozessabläufe, wie monatliche Erstellung der Buchhaltung aufzugeben.
  • Der Buchungsautomat löst nicht Rechnungswesen ab, sondern ist ein Assistent für Rechnungswesen. Er versetzt sowohl den Mandanten als auch die Kanzlei zeitnah über die Lage des Unternehmens im Hinblick auf Liquidität und Erfolg informiert zu sein.
  • Je nach Größe des Mandanten und Belegaufkommen sollte die Überwachung des Automaten mindestens wöchentlich erfolgen. Eine tägliche Überwachung ist also nicht zwingende Voraussetzung für den Einsatz.

Wir werden daher jetzt schon mit geeigneten Mandanten, die Prozesse im Hinblick auf den Einsatz der Buchführungsautomation modifizieren. Wenn auch Kreis zurzeit sehr überschaubar ist.

Sven Ehlers
Ehlers und Schaefer Steuerberater in Partnerschaft mbB

Michael-Renz
Experte
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Nachricht 2 von 33
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Hallo Herr Ehlers,

das was Sie als "...kann der Buchungsautomat" und "..kann der Buchungsautomat nicht" beschreiben, deckt sich ziemlich genau mit dem, was die DATEV bei allen öffentlichen Veranstaltungen dazu auch bekannt gegeben hat.

"Aus Schitt Gold machen" war - zumindest soweit ich das verfolgt habe - gerade nie versprochen worden. Und es wurde immer kommuniziert, dass da im Moment eine eher kleine Anzahl von Mandaten geeignet sind - und gerade "Schitt-Mandate" dazu wohl nicht gehören werden.

Noch sind wir nicht "im Rennen" die ersten Mandate werden Ende November "umgestellt" - aber ich freu mich drauf, bei dieser "DATEV-Innovation" mit dabei zu sein und hoffe, dass wir und unsere Mandanten schnell dazu beitragen können, dass wenigstens aus "Silber-Mandaten" "Gold-Mandate" werden. Mir würde es schon eine sehr große Erleichterung sein, wenn nach und nach Eingabeaufwand reduziert und damit ein klein wenig Zeit für "wertvollere Arbeit" frei würde.

"Mühsam nährt sich das Eichhörnchen" - sagte mein Daddy immer. So wird´s in diesem Fall anfänglich sicher auch sein - aber ich bin "hoffnungsfroh".

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
Gelöschter Nutzer
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Nachricht 3 von 33
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Hallo Herr Ehlers / Renz,

unsere Kundenverantwortliche hat in QI/2019 gesagt das der Buchungsautomat ganze Buchführungen alleine bucht. Sie war ganz Stolz und "drängte" uns fast in Richtung Volldigitalisierung der Buchführungen....

Eventuell hat Sie nicht an den Datev-Veranstaltungen teilgenommen oder Datevintern wurde es anders kommuniziert oder es gab Verständigungsprobleme.....

Michael-Renz
Experte
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Nachricht 4 von 33
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Na ja Herr Heggi,

das Drängen in Richtung Volldigitalisierung ist ja die Voraussetzung für den Einsatz des Buchungsautomat. Er kann bloß mit Mandaten umgehen, die schon seit 2018 in Unternehmen-Online geführt werden.

Wenigstens insofern ist ihrem KV voll zuzustimmen!! Wer einst von einem Buchungsautomat profitieren will, muss frühzeitig die Weichen dafür stellen.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
Gelöschter Nutzer
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Nachricht 5 von 33
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Ich bin einfach skeptischer gegenüber der "neuen" Software von Datev.

Wir warten lieber etwas damit.

Wenns läuft springen wir mit auf

seprof
Fachmann
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Nachricht 6 von 33
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Hallo Herr Heggi,

man wird sicherlich mit vielen Mandanten warten müssen, weil der Funktionsumfang zur Zeit sehr begrenzt ist.

Nichts desto trotz müssen jetzt bereits die eigenen Prozesse auf die neuen Herausforderungen abgestimmt werden. Von daher sollte man die Wartezeit nicht ungenutzt verstreichen lassen.

Z. B. Mandate wöchentlich zu buchen und Auswertungen entsprechend bereitzustellen. Schriftliche Vereinbarungen mit den Mandanten treffen, wer wann etwas macht.

Das werden Grundvoraussetzungen sein, damit die Automatisierung greift.

Bisher ist das m. E. von der DATEV nicht in aller Deutlichkeit korrespondiert worden. Auch nicht, dass zukünftig wohl eine kostenpflichtige Prozessberatung Voraussetzung für den Einsatz sein wird.

Gelöschter Nutzer
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Nachricht 7 von 33
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Hallo Herr Ehlers,

ja Sie haben Recht.

Auch wir oder zumindest ein Teil von uns würde sofort mit auf den "Datevzug" aufspringen, sind aber aus der Vergangenheit leider sehr oft enttäuscht worden.

Ich möchte nicht von einem Zugunglück reden, aber es gab teils erhebliche Einschränkungen im "Betriebsverkehr."

Wir haben uns bewusst dazu entschieden niemanden unserer Mandanten zu drängen. Wenn jemand nicht möchte, egal warum, wird halt altmodisch gebucht.

Ich wäre auch sauer wenn ich eine Software empfohlen bekommen würde und diese dann nicht unseren betrieblichen Ablauf wiederspiegelt bzw. Funktionen die wirklich benötigt werden nicht enthalten sind.

Ja Digitalisierung bedeutet eine Prozessumstellung. Ich kann aber nur digitalisieren wenn der Mandant seine Vorteile erkennt und ausschöpfen will und das gelingt nicht mit einer Software die (leider) halbfertig auf den Markt kommt, dann am Kunden weiterentwickelt wird und behauptet wird das für die und die Funktion keine Umsetzung geplant sei.

Das wollen dann viele einfach nicht, weil es eine Verschlechterung für Sie darstellen würde.

Gute Software, zeitnahe Behebung der Bugs, intuitive Bedienung. So wie man früher Qualitätsware eben angeboten hat.

vogtsburger
Allwissender
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Nachricht 8 von 33
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Wenn man mit Hilfe von Buchungs-Assistenten einen Teil der Arbeit automatisiert erledigen kann, ist ja schon Einiges gewonnen. Man muss ja nicht gleich von einem Buchungs-(Voll)Automaten sprechen.

Eine Art intelligenter, elektronischer Buchungs-Vorkontierer wäre doch ein willkommener HiWi bei der anspruchsvollen Tätigkeit des korrekten Buchens.

Mit Schlagwörtern wie "Buchungsautomat" erweckt man bei Mandanten und Anwendern zu hohe Erwartungen.  Das Einsparungspotential an Zeit und Kosten schillert in den schönsten Farben. Man wird aber schnell enttäuscht ("Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang").

In einzelnen Branchen (z.B. Online-Handel oder bei Zulieferern für die Industrie) könnte ich mir aber eine automatische Kontierung und Buchung vorstellen.

VG

Michael Vogtsburger

Viele Grüße, M. Vogtsburger
... als Datev-Anwender bleibt man fit, wg. der täglichen Klimmzüge, Saltos, Hindernisläufe, Wiederholungen, Workouts ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... bei Apple-Software interagiert man mit Gesten, bei Datev wie gestern und vorgestern ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... água mole em pedra dura, tanto bate até que fura ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... mein Motto: "hast Du ASCII in den Taschen, hast Du immer was zu naschen" ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
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... ich hatte viel weniger IT-Probleme, als es noch keine PCs, kein "WINDOWS" und kein "DATEV" gab ... ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
"Wenn sie einen ssıǝɥɔs Prozess digitalisieren, dann haben sie einen ssıǝɥɔs digitalen Prozess" (Thorsten Dirks) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
" ... inkognito ergo sum ... " ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
"feine Pfote, derbe Patsche, fiddelt auf der selben Bratsche" (Heinrich Heine, 1797–1856) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... hinter so manchem Datev-Programm-(Fehl-)Verhalten steckt eine Logik. Sie versteckt sich bloß sehr gut ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
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... "Die Botschaft(er/en) der Datev hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube"(frei nach J.W.v.Goethe) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
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Viele Grüße, M. Vogtsburger
... "außen hui ... innen pfui ... die GUI ??" ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
... den Begriff "Verböserung" gibt es nur im Steuerrecht, den 'Tatbestand' der "Verböserung" gibt es aber auch in der IT ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
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Viele Grüße, M. Vogtsburger
Warnhinweis für Allergiker: Spoiler in meinem Beitrag können Spuren von Ironie, Witz oder Unwitz enthalten 😉 ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
"Über sieben Krücken musst Du geh'n, sieben dunkle Jahre übersteh'n ... " (frei nach einem Songtext) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(... ja sind wir denn hier bei den WaitWatchern ? .. warten und dem Gras beim Wachsen zusehen ? ..) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(..♬.. das bisschen Datev macht sich von allein ..♫.. das bisschen Datev kann so schlimm nicht sein ..♬..) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(... Datev-Software muss einmalig sein, wird also evtl. nur einmalig getestet ☺...) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(... das Motto "gut zitiert ist mindestens halb geschrieben" wird hier und anderswo geliebt ...) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
Viele Grüße, M. Vogtsburger
(... neuer Urlaubs-Trend: Schiffsreise mit Barkasse nach LuG.ANO ...) ☀ ☁ ☂ ☃ ☄
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"Wer bin ich und wenn ja, wie viele (... Gruppen in der BRV) ? " ...☂...
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Hinweis: dieser Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten, bei jedem Wetter ☀ ☁ ☂ ☃ ☄


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andreashofmeister
Überflieger
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Nachricht 9 von 33
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Aber nur unter Einbeziehung der diversen Nebenbedingungen.

Und die sollten m.E. transparenter dargestellt werden!

Michael-Renz
Experte
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Nachricht 10 von 33
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Hallo Herr Hofmeister,

"Transparenz" ist nicht so die "Kernkompetenz" der DATEV - aber sie bemüht sich wenigstens in letzter Zeit darum.

Beim Thema "Fibu-Automat" ist durch die "Namenswahl" die Erwartungshaltung hoch gesetzt worden - dass wir davon noch viele Entwicklungsschritte entfernt sind, wird einem umso klarer, wenn wir einfach mal neben unsere guten Buchhalter/innen sitzen und bloß zuschauen, wie fix die Sachverhalte beurteilen und zuordnen. Dass EDV grundsätzlich schneller sein kann, will ich gar nicht in Abrede stellen, aber die "Berufserfahrung" und das "intelligente Risikomanagement" einer Software beizubringen, das ist die Herkulesaufgabe. Dass die nicht "mal eben" rausschaut, ist - jedem klar, der sich der oben genannten Mühe unterzieht.

Egal - wie auch immer - wenn wir nicht bereit sind, die mühsamen Entwicklungsschritte zu begleiten, werden sie nicht gelingen. Am Berufsstand vorbeientwickeln kann die DATEV schon wunderbar. Wenn wir ihr die Möglichkeit einräumen wollen das besser zu machen, müssen wir "dabei sein" und dann eben auch mal "wegstecken", dass ein "Marketing-Name" mehr verspricht, als er zu leisten in der Lage ist.

Der Fibu-Automat wird (hoffentlich) genauso in die Anforderungen "reinwachsen" wie ich mir das von einer DMS (neu) wünsche. Wir sind noch weit von echter Digitalisierung weg - wenn wir uns aber nicht auf den Weg machen, bleibt die Distanz günstigstenfalls gleich.

Auch kleine Schritte bringen dem Ziel näher!!

Ich muss allerdings auch zugeben, dass Geduld und die Akzeptanz kleiner Schritte nicht unbedingt zu meinen "Kernkompetenzen" gehört.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
Gelöschter Nutzer
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Nachricht 11 von 33
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Insbesondere wenn man sich die Intelligenz vom derzeitigen System (DUO) sieht. Einmal etwas falsch erfasst, wird das auf ewig vorgeschlagen. Von Intelligenz ist meilenweit nichts zu sehen.

Es ist schon enttäuschend, dass ein jahrealtes System immer noch nur halbfertig ist.

Gruß A. Martens

eliansawatzki
Meister
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Nachricht 12 von 33
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Von einem „Automaten“ spricht nur die Community, die DATEV spricht von einer „Automatisierung“. Das ist von der Bedeutung der Begrifflichkeiten in meinen Augen einen großer Unterschied.

Der hier verwendete Begriff „Automat“ suggeriert einen Prozess in dem irgendwo oben alles hineingesteckt wird, in der Mitte hat man keinen Einfluss und unten kommt das Ergebnis raus.

So funktioniert die FiBu-Automatisierung jedoch nicht.

andreas_briefs
Fachmann
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Nachricht 13 von 33
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Hallo Herr Sawatzki,

DATEV spricht im allgemeinen von einem Projekt FIBU-Automatisierung und hat die Begrifflichkeiten Buchungsautomat und Buchungsorakel zumindest in 2017 und 2018 auf seinen Websites und in Vorträgen verwendet.

Letztlich wird es meines Erachtens auf den üblichen "hype cycle" hinauslaufen:

600px-Gartner_Hype_Zyklus.svg.png

Beste Grüße

Andreas Briefs

Gelöschter Nutzer
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Nachricht 14 von 33
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Preise dürfen hier ja nicht genannt werden, aber steht schon irgendwo, was der Automat so kosten soll?

Ich bin derzeit eher bemüht Neu-Mandante aus der Cloud zu kicken, anstatt hineinzustecken. Nicht lachen: aber das ist gefühlt schwieriger und zeitaufwändiger als die Mandanten in die Cloud zu bekommen..

Liegt ja dann vielleicht an den Kundenverantwortlichen: der Automat kommt, "press" alle Mandanten in die Cloud. Das passt aber nicht immer.. und wenn es dann doch nicht nur "Drück-den-Knopf-und-die-Auswertung-schießt-in-die-Cloud" ist.. nicht so toll.

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andreas_briefs
Fachmann
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Nachricht 15 von 33
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Hallo,

[...] aber steht schon irgendwo, was der Automat so kosten soll?

auf dem letzten Regional-Info-Tag gab es zu dieser Frage keine Antwort. Es wurde aber angedeutet, dass die Angelegenheit ressourcenintensiv ist ... .

Beste Grüße

Andreas Briefs

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Michael-Renz
Experte
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Nachricht 16 von 33
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Hallo Herr Briefs,

dass die DATEV da massiv Entwicklungsleistung und „Grundlagenforschung„ leistet ist ebenso offensichtlich, wie der Umstand, dass KI auf jeden Fall Rechen- und Speicherleistung „ohne Ende“ braucht.

Anders als Amazon und Google kann / soll und darf DATEV diese Kosten aber nicht durch den massenhaften Datenverkauf /-Missbrauch finanzieren. Logische Konsequenz ist, dass die Kosten vom Nutzer bezahlt werden müssen. Das ist im Übrigen heute auch schon so. Die KI im Kopf unserer Mitarbeiter bezahlen wir/unsere Mandanten ja heute auch.

Dass es wahrscheinlich eine relativ lange Zeit geben wird, in der sowohl die einen (maschinellen) als auch die anderen (personellen) Kosten entstehen ist ein nicht wegzudiskutierender Problemkreis. Dazu eine angemessene und für alle Beteiligten tragfähige Größe zu finden, ist die Aufgabe des DATEV-Vorstands.

Dabei wird vermutlich die Balance zwischen Vorfinanzierung der Entwicklungsleistung und die Dauer des „Return of Invest“ zur Leistungsfähigkeit des Systems und der Belastungsfähigkeit /-bereitschaft der StBs/Mandanten schwierig zu finden sein. Aber auch in diesem Problemfeld ist die Genossenschaft ein sehr tragfähiges Modell - alle Beteiligten müssen sich dessen nur bewusst sein und offen damit umgehen. Ich hoffe darauf, dass in diesem Punkt die DATEV sich der Tugend der Transparenz besinnt.

Wer erwartet, dass das „für lau„ geht ist genauso auf dem Holzweg, wie der, der glaubt, dass damit kurzfristig „das schnelle Geld“ zu machen wäre.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
seprof
Fachmann
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Nachricht 17 von 33
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Inzwischen spricht man nicht mehr von KI, sondern statistischen Methoden...

Michael-Renz
Experte
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Nachricht 18 von 33
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Stimmt und war mir bekannt, aber KI ist halt ein treffendes und kurzes Schlagwort. Mit „statistischen Methoden“ wird, was ich sagen wollte, auch nicht anders.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
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Gelöschter Nutzer
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Nachricht 19 von 33
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Der "Automat" wird vermutlich in 20 Jahren irgendwie brauchbar laufen.

Da sind dann "Ressourcen" auch nicht mehr so teuer.

Man beachte offensichtlich die ganzen Einschränkungen und das wird vermutlich so schnell auch nicht besser werden.

Das erinnert mich an den einen oder anderen selbstbuchenden Mandanten. Macht keinen Spass.

Das Haftungsrisiko steht hinter jeder Tür. Der Abschluss wird teurer.. es muss intensiver geprüft werden.

Kleine Beispiele mit Ja/Nein:

Fällt für den Umsatz auch tatsächlich Umsatzsteuer an? So ein Programm ließt keine Urteile.

Ist die Rechnung formal korrekt?

Sind Lieferschwellen eingehalten worden? Hat der Mandant es eventuell nicht beachtet?

Liegen die Bescheinigungen vor (48b usw.)?

Dann die ganzen Umsatzsteuersachverhalte (wie wird die USt ausgewiesen usw.)?

Ist das ganze "prüffähig" und "vernünftig gebucht" oder schmeißt man dem Prüfer erstmal pauschal den Knochen hin und darf es hinterher wieder gerade ziehen (sofern es noch geht)?

Warum kann UO keine Amazon-Rechnung (heruntergeladen) vernünftig auslesen?

usw..

Da gibt es Sachverhalte: das bekommt keine KI hin.

Man bedenke: Es gibt einige Buchhalter usw. die üben Ihren Job 40 Jahre und mehr aus

und hacken die Sachverhalte so durch und denken nach.

Die machen vielleicht auch 200 Buchungen Mist und ziehen es dann gerade.

Die Maschine macht auch problemlos 2.000 Buchungen Mist und merkt gar nichts.

Mit streng definierten Prozessen (die auch eingehalten werden), Formaten und Schnittstellen kann man das super abbilden. Aber bei uns ist das "freie Wildbahn".

Mit der ganzen Festschreibung, Generalumkehr usw. ist eine "verhunzte" Buchhaltung kein Spass. Das wieder gerade zu ziehen.. naja. Dient nicht der Übersichtlichkeit und einem schlanken Prozess.

Zumal gefühlt eh jedes Mandat etwas anders ist. Ich weiß nicht wie ich die alle in eine Wurst pressen könnte.

Man kann auch haufenweise Niedriglöhner einstellen, oder das ganze ins Ausland verlagern, die scannen. Dann die KI drüber laufen lassen und haufenweise Mitarbeiter mit "high skills" anstellen die dann die Buchhaltung gerade ziehen und den Abschluss erstellen. Da bricht dann mal eben die "Mittelschicht" weg. Oder extra ITler einstellen, die sich nur um die Probleme der Mandaten kümmern (neue Programmoberflächen, Probleme bei der DATEV-Installation, PSD2, Scanner läuft nicht, Gerät kaputt, Midentity kaputt, Handy verloren oder neues gekauft....... usw.

Kann man machen. Ob es aber auch dem Mandanten dient und indirekt auch der Kanzlei.. naja.

Vermutlich ist es derzeit eine "Totgeburt".. bis da der ROI überschritten wird.. zumal die ganzen anderen "Baustellen" u.U. damit vernachlässigt werden. Von dem Fachkräftemangel, auch bei der DATEV, fange ich mal nicht an zu sprechen..

Michael-Renz
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Hallo boomboom ,

Sie haben die Problemstellen gut beschrieben und dabei den heutigen Istzustand mit dem möglichen Fibu-Automat kombiniert. schon heute ändert sich mit DUO der Workflow in Unternehmen und Kanzlei. Mit Einsatz des Fibu-Automats wird das auch nötig. So wie wir heute Problemfälle erkennen und vermeiden (hoffentlich) geht’s dann auch. Die Frage ist, wie viele Problemfälle sind’s - und wieviel Eingriffe dürfen/müssen korrigierend erfolgen bevor es sich nicht mehr „rechnet“.

Ich nehme an, dass in deutlich weniger als 20 Jahren ein dem italienischen System der „staatlichen Rechnungsdatenbank„ vergleichbares Konstrukt in Deutschland, evtl. Sogar in der EU geben wird. Dann werden die viele UST-Sonderregelungen, die allesamt nur wegen der möglichen Steuerverkürzung erfunden wurden, vermutlich schon im Interesse des DatenbankBetreibers verschwinden und die Steuererhebung sich massiv verändern.

Wenn dann noch ein Unternehmer einen (Steuer)Berater braucht, ist’s bestimmt nicht wegen der Fibu und Umsatzsteuervoranmeldung. Vermutlich wird dieser Bereich unseres Kerngeschäfts komplett wegfallen - es sei denn, wir bieten dem Unternehmer einen anderen Nutzen.

Ich kann’s nicht lassen und muss hier Chloe und Alex und expeditionzukunft​ wieder ins Spiel bringen.

wenn DATEV der Datenbankbetreiber wäre und der Berufsstand als „unabhängiges Organ“ der Steuerrechtspflege die Eigentümer, dann hätte unsere berufsrechtliche Sonderstellung in der EU ne Chance und unsere Beratungstätigkeit die nötige Grundlage aus einer (guten, einfachen,automatischen) Finanzbuchhaltung.

wenn wir bei den heutigen Gegebenheiten nicht (mit der DATEV) diesen Markt besetzen und dieses KnowHow aufbauen, kann’s leicht passieren, dass wir am Ende ganz rausgekegelt sind.

Ich bin ziemlich sicher, dass das von mir geschilderte Szenario schon „ auf der Schiene ist“ - hoffentlich mit uns und DATEV.

Zukunft gestalten. Gemeinsam - nicht versuchen, die künftigen Entwicklungen zu negieren, sondern zumindest versuchen, den richtigen Zug auf der Schiene zu finden. Stehen bleiben ist m.E. Ganz falsch, ob’s der richtige Zug war, werden wir sehen. Neues Spiel neues Glück.

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
Gelöschter Nutzer
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Guten Morgen Herr Renz,

ja, das ist ein szenario. allerdings sollten wir uns da nicht mit zu vielen ängsten belasten.

wenn kleinunternehmer oder kleine unternehmen mit ein paar belegen in der cloud landen, dann läuft da meines erachtens etwas schief. Wenn die belege dann, aus welchen gründen auch immer, aus der cloud wieder verschwinden, dann läuft da noch mehr schief. dann noch din a4 seiten mit 2-3-4mb und diverse andere probleme..

der sachbearbeiter, steuerberater usw. ist in der regel kein itler.

Michael-Renz
Experte
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Es gibt nix, was man nicht erlernen könnte.

und Angst hab ich nicht vor dem geschilderten Szenario!

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
Gelöschter Nutzer
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Sie gehen ja auch bald in den Ruhestand ;-)?! (hab ich irgendwo mal gelesen, glaube ich). Ich schätze Sie haben vor nichts mehr Angst. Das gilt aber nicht für die jüngeren Kollegen.

"Erlernen" ist so die Sache. Siehe den Sachverhalt oben (große Dateien, fehlende Belege usw.).

Michael-Renz
Experte
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Hallo boomboom,

ich könnte (schon jetzt) in den Ruhestand gehen. Aber eigentlich fühle ich mich noch "ganz auf der Höhe der Zeit" und will meiner Tochter (die im Moment bei einer mittelgroßen WP-Gesellschaft "fremdgeht") eine vernünftige Kanzlei hinterlassen, falls sie daran Interesse hat.

Und in der Tat - ich hab so ziemlich vor NICHTS Angst - aber vieles flößt mir Respekt ein. So auch der Digitale Wandel. Das wird kein Zuckerschlecken und es wird "Opfer" fordern. Aber "Augen zu" war noch nie ein guter Rat.

Augen auf - den Herausforderungen engagiert entgegensehen und - soweit erforderlich und zielführend - "den Kampf aufnehmen". Mit diesem "Lebensmotto" bin ich im Pulverdampf ergraut - und kann damit ganz gut umgehen, jedenfalls aber nicht "aufhören wollen".

Beste Grüße
RA Michael Renz, Stuttgart
dmerkel
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Hallo Herr Briefs,

ja diese Kurve gilt bei allen technologischen Neuerungen. Daher auch für Softwarelösungen mit KI und/oder maschinelles Lernen. Um so wichtige ist das 'Machen' und das 'Sammeln' von praktischen Erfahrungen. Ein spannendes Ziel sind zum Beispiel

KI Lösungen, die von den besten Buchhalter/innen einer Kanzlei rasch lernen kann und

diese Erfahrungen auch in den Prozess übernehmen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Dietmar Merkel

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dmerkel
Einsteiger
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Hallo boomboom,

ja ich denke, das Sie die Ausgangssituation richtig beschreiben.

Warum soll es aber nicht Entwickler und Anwender geben, die zusammen Lösungen

anschieben, die am Ende des Weges ein erhebliches Potential abholen.

Ja auch die Einbeziehung der Berufserfahrungen, der Umgang mit Abweichungen usw.   Softwarelösung aus dem Bereich des Maschinellen Lernens haben das Potential.

Klar, einfach und kurz ist dieser Weg nicht. Aber einfach war auch die Mechanisierung und Automatisierung von manuellen Tätigkeiten in der Industrie nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Dietmar Merkel

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dmerkel
Einsteiger
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Hallo Herr Renz,

danke für die sachlichen Argumente zum Digitalen Wandel. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

Mit freundlichen Grüßen

Dietmar Merkel

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t_r_
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Aber einfach war auch die Mechanisierung und Automatisierung von manuellen Tätigkeiten in der Industrie nicht.

Was heißt war. Auch heute ist es noch so, dass sich manch "einfache" Tätigkeit kaum sinnvoll ersetzten lässt. An vielen Stellen dauert ein automatisierter Prozess länger als ein gut organisierter mit menschlischer Hand. Da wo es auf Genauigkeit und die produzierte Menge in der Stunden nicht ganz so wichtig ist, ist die Automatisierung im Vorteil. Auch hier liegt noch ein langer Weg vor den Entwicklern und Anwendern, aber Sie haben natürlich recht, an vielen Stellen funktioniert es schon, hat aber lange Zeit gedauert und viel Schweiß, Nerven und Tränen gekostet.

In den Werkshallen sind die Firmen und Arbeitnehmer somit bereits sturmerprobter, wenn es jetzt auch dort immer mehr in die KI geht.

Wir "Bürokraten" sind ja bosher noch etwas verschont geblieben, aber auch hier geht es ja immer schneller. Für uns alle wird aber der Weg dahin nicht einfach sein, dass ist klar.

Vielleicht gehen wir ja alle bald in "Rente", weil unseren Job nur noch KI macht. Wir erhalten dann eine hochdotiertes Grundeinkommen und können uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Bis sich dann irgendwann die Maschinen erhebn und sich gegen die Sklaverei durch die Menscheit wehren,

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dmerkel
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Hallo Herr Thomas gN2,

danke für das schnelle Feedback.

(1) ja, mit "ist" anstatt "war" trifft die Beschreibung besser den Sachverhalt.

(2) Ich habe da meine Bedenken, das die  Jobs nur noch von KI gemacht werden.

     Der aktuellen Umfang der FIBU - Automatisierung wird hier in vielen Beiträgen

     beschrieben. Ich bin mit dem Begriff KI zurückhaltend. Aktuell geht es bei der FIBU

     um "maschinelles Lernen". Ich bin mir sicher, auf dem Lösungsweg warten noch viele

     kernige Aufgaben.

(3) Ihre Sorgen, zum Zusammenspiel von Maschinen und Menschen teile ich nicht!

     Ich denke, diese Gedanken waren auch etwas mit Humor versehen. Mein Focus

     liegt mehr auf den Aufgaben, die unmittelbar zur Lösung anstehen.

Mit freundlichen Grüßen

Dietmar Merkel

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t_r_
Allwissender
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Ja, meinletzter Absatz insgesamt war mehr der Schulade Humor zuzuordnen.

Wir haben noch einen sehr langen Weg vor uns, bis Maschinen den Menschen ersetzen (könnten). ..

... und das ist auch gut so, glaube ich.

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letzte Antwort am 04.11.2019 09:05:14 von dmerkel
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