Liebe Community,
hat sich schon mal jemand mit der für 2024 angekündigten Familienstartzeit befasst; ggf. das Entstehen des Gesetzesentwurfes verfolgt?
Mir schwant da nichts Gutes ...
Viele Grüße und einen schönen Nachmittag.
Interessant:
Familienstartzeitgesetz 2024 | AOK-Arbeitgeberservice
soll dann U2-finanziert werden.
Genau! Interessant ist das richtige, positive Wort ...
Diese Regierung ist Ankündigungsweltmeister. Bzgl. der geplanten Details bin ich etwas verwirrt:
1. Warum bemisst man nicht (in Analogie zu den Bestimmungen bei Mutterschutzfrist) den Zeitraum in Kalendertagen? Im Gespräch sind 10 Arbeitstage nach der Geburt des Kindes. Das macht es unnötig kompliziert, wenn in diesem Zeitraum Wochenenden und Feiertage liegen. Für solche Tage soll nach meinem Verständnis dann die Entgeltfortzahlungspflicht des Arbeitgebers Vorrang haben. Beginnen dann für Partner, deren Kind am Gründonnerstag geboren wird, die 10 Arbeitstage erst am Dienstag nach Ostern, so dass sie ihre Partnerin noch zwei Tage länger (Karfreitag und Ostermontag) bezahlt unterstützen können?
2. Wie berechnet sich die Höhe, wenn der zweite Elternteil in den letzten drei Monaten vor Geburt des Kindes Krankengeld oder Übergangsgeld oder Kurzarbeitergeld bezog, ab der Geburt aber wieder arbeiten kann? Beträgt dann der Partnerschaftslohn Null Euro, so dass eben doch keine Unterstützung der Mutter erfolgen kann?
3. Warum ist der Zeitraum auf (maximal) 10 Arbeitstage nach der Geburt begrenzt? Die Stärkung der Familie bzw. Unterstützung der Mutter wird dann in (komplizierten) Fällen von längeren Klinikaufenthalten (Komplikationen während/nach der Geburt, Mehrlingsgeburt, Frühgeburt) gerade nicht erreicht: der Vater bezieht Partnerschaftslohn und ist von der Arbeit freigestellt, während die Mutter und Kind(er) in der Klinik betreut und versorgt werden.
Wenn die Mutter dann den Vater braucht, ist seine Familienstartzeit bereits zu Ende. Eine Ausweitung des Zeitraumes (beispielsweise 10 Kalendertage innerhalb des ersten Lebensmonats des Kindes) würde eine situationsbedingte angepasste Unterstützung der Mutter gewährleisten.
UND WARUM DAUERT DAS SO LANGE???
Unverständliche Grüße!
Das mit den Arbeitstagen ist auch wirklich der Hammer. Es wird wirklich wie Urlaubstage gehandhabt, d.h. jemand der nur 1 AT die Woche hat kommt dann tatsächlich auf 10 ! Wochen !
Hallo,
ich glaube, das ist anders angedacht (und auch so im Gesetzesentwurf verankert - ich habe es aber selbst noch nicht gelesen): Da die Zeitspanne, innerhalb derer man die Familienstartzeit beanspruchen kann, auf die ersten 14 Lebenstage des Kindes begrenzt ist, erhält ein Teilzeitler eben auch nur für zwei Arbeitstage Partnerschaftslohn.
Viele Grüße und einen schönen Tag.
Hallo zusammen,
ist das Familienstartzeitgesetz denn nun final verabschiedet, oder immer noch alles in Planung.
Ich habe bei der Recherche immer nur von "soll" ab 2024 gültig sein gefunden.
Tatsächlich habe ich aktuell den ersten stolzen Papa, der sich wundert, dass wir Elternzeit mit einer Gehaltskürzung inkl. Wochenende für die Fehlzeit abgerechnet haben.
Danke für Euren Input
JR
Hallo,
nein, die Familienstartzeit gibt es (noch) nicht. Davon liest man nichts mehr ... also: Es hat sich im Vergleich zum Vorjahr nichts geändert. Ihren ersten stolzen Papa können Sie gerne auf den Begriff "Ankündigungsweltmeister" verweisen ... Frank Schätzing formulilerte es in "Und wenn wir einfach die Welt retten" in Bezug auf das Ankündigungsengagement unserer Regierung: "Warum soll man denn etwas tun, wenn man sich schon zum Tun bekannt hat?" Das trifft eben nicht nur im Hinblick auf den Klimaschutz zu, sondern unter anderem auch auf das bis jetzt immer noch nicht vorhandene, aber schon groß angekündigte Familienstartzeitgesetz.
Viele Grüße und einen schönen Tag.