Hallo Community,
So - nun ist „meine Steuern“ freigeschaltet. Bis auf einige Holprigkeiten im Registrierungsprozess macht die Web-Anwendung einen ganz ansprechenden Eindruck.
Wenn jetzt noch Look &Feel der alten Web-Anwendungen der DATEV sich an eine moderne und soweit möglich einheitlich Oberfläche annähern, wäre das ja mal was, was man auch der jüngeren Generation nahe bringen kann.
ABER: Der Nutzen von „meine Steuern“ liegt mehr auf der Beraterseite, als auf der User/Mandantenseite. Jetzt ist es 1 1/2 Jahre her, dass wir mit vielen Geburtswehen die Satzungsänderung und dIe „Steuerbürger-Plattform“ geboren haben - aber wo ist denn die App dazu, das Jahresende steht bevor, die PSD2-Richtlinie wirbelt grad den zahlungsdienste/ und dazugehörigen Webanwendungsmarkt durcheinander und wo sind wir.?
liebe DATEV, es wird Zeit für ein ComingOut und die Einbindung Eurer Berater für die Besetzung dieses Marktes!
Vielleicht wartet DATEV strategisch auf die Vorlage und Freigabe des Programmes "Einkommensteuer 2019" und die Möglichkeit die Daten auch an das Finanzamt zu übermitteln. Alles andere ergibt keinen Sinn, wenn man Steuerbürger für die DATEV gewinnen will.
Wer will dem Steuerbürger erklären, dass er seine Steuererklärung erstellen aber erst in x Monaten ans Finanzamt schicken kann?
Außerdem muss die Angelegenheit getestet werden. Ich bin gespannt, welche Versuchskaninchen vor welchen Wagen gespannt werden.
Grüße aus dem Rheinland
Martin Heim
hallo Herr Heim,
die Versuchskaninchen werden wohl überwiegend zunächst wir und unsere Sprösslinge und Mitarbeiter sein.
Aber „warten“ war noch nie ein guter Rat, wenn man einen Markt besetzen will. Und mit „Finanzamt“ ködert man - glaube ich- genau niemand.
Ködern geht mit einfachen Zahlungsdiensten, die die Belege fotografieren auswerten, zur Zahlung bereit stellen und dann - als Abfallprodukt - in den „Steuerbürger“ münden.
wenn die Grundlagen der Steuererklärung „ by the way“ entstehen, dann hat das Ding ne Chance, sonst ist halt eines von vielen Steuerprodukten.
Aufgrund der Thematik der Satzungsänderung ist DATEV aber m.E. in der Pflicht "abzuliefern".
Ansonsten hatten wir wieder viel Lärm um nichts.
das sehe ich genau so!
und die Lieferung sollte jetzt - und nicht irgendwann - erfolgen.
Haben wir schon eine Antwort?
Ist ein Eintrag hier nicht wie ein kleine Anfrage im Bundestag?
Die Zeitachse bei Datev- nicht wirklich etwas neues oder ?
Steuerbürger hin oder her, Meine Steuern hin oder her.
Habs optisch hier angesehen, sieht zumindest ganz ok aus. Aber ich frage mich und andere hier haben das ja schon kommunziert, welcher EST- Mandant ordnet hier die Belege treffend zu und fragt sich dann nicht wozu brauche ich jetzt noch einen Stb ?
Weiter gedacht - wozu braucht die Datev bzw. die software der Datev noch einen Stb ?
Hallo Herr Eberhardt,
ich hab jetzt "das Glück" im praktischen Fall eine Antwort auf Ihre Frage parat zu haben.
Ausgangslage ist, dass ein ganz junger (knapp über 20) sehr erfolgreicher "nur angestellter" Mann bisher seine Steuererklärung allein bzw. mit Hilfe seiner Schwester (meinem Lehrling) gemacht hat. Dem hab ich "meine Steuern" freigeschaltet und gesagt, er könne dort laufend die relevanten Belege sammeln und dann - wie bisher auch - über die zu erwartende Steuerbürger-App allein (oder mit Nachhilfe seiner Schwester) die Steuererklärung machen.
Antwort: Das sei aber ne coole App/Cloudanwendung - Sein Problem sei, die Belege immer wieder zu suchen und zu finden und sein größter Graus sei, seine Unterlagen für die Steuererklärung zusammenzusuchen. Jetzt würde er die Belege einfach mit dem Handy fotografieren und (mit DATEV Upload mobil) gleich reinladen. Das sei 1000mal angenehmer, als die Sucherei. Ob ich denn dann nicht gleich die Erklärung auch machen würde, dann hät´ er mit dem Mist nichts mehr zu tun - außerdem fände er es toll dass, (wörtliches Zitat)
"ein alter Steuerberater digital soweit vorne sei"
Ich hab einfach so getan, als hät´ ich "ein alter.." nicht gehört (wobei er ja leider recht hat)
Ich hab ihn hingewiesen, dass deshalb die Steuererklärung natürlich was kostet, vermutlich nicht weniger als 500 EUR - aber ich ohne konkrete Zahlen (ggf.letzten Steuerbescheid) das auch nicht genau sagen könne - jedenfalls aber er (mit Schwesters Hilfe) das deutlich billiger hinbekommt.
Das Honorar störe ihn nicht - er würde den letzten Steuerbescheid hochladen, dann könne ich ja schauen, was es ungefähr kostet - jedenfalls wolle er, dass wir jetzt die Sache für ihn erledigen - er sei froh, dass das mit der App so locker für ihn "abzuwickeln" sei.
Das "treffend zuordnen der Belege" wird dieser Mandant vermutlich nicht machen, aber es geht beim zu erwartenden Belegaufkommen vermutlich sehr schnell, und ist im Rahmen der Erklärung ja eh nötig. Ich nehme an, dass ich hier kein "schlechtes Geschäft" angebahnt habe. Und die genannten 500,-- waren nach meiner Schätzung und dem was ich nun im letzten Steuerbescheid gesehen habe jedenfalls nicht gerade billig. Jedenfalls brauchen meine Mitarbeiter ganz sicher nicht länger als 2 Stunden für die Abwicklung des Falls - zumal die Belege Kopiererei/Scannerei und Zuordnung zum DMS etc etc jetzt wegfällt.
Ehrlich - ich glaube das System könnt echt was werden - auch wenn wir alle nicht so sehr auf einfachst ESt-Erklärungen "scharf sind".
Na dann Chapeau.
Da ich seit einiger Zeit ca 2 Jahre keine Neumandate mehr annehme, ausser die sich innerhalb der Mandantschaft bilden- muss ich mit solchen Erfahrungen passen.
Aber es freut mich zu hören, dass der 'junge' Mandant sich über Datev Meine Steuern freut und es der 'alte' offensichtlich technisch mit den sogeannten digital Natives aufnehmen kann.
Ich sehe mir diese Entwicklungen schon an auch wenn ich selbst zu den 'alten'gehöre aber a) bin ich technisch sehr affin und b) bin ich an allem interessiert was den workflow vereinfachen kann und c) ist es unbedingt erforderlich auch im technischen Bereich auf dem lfd. zu bleiben.
Hallo Herr Eberhardt,
Bruder vom Lehrling gilt jetzt auch nicht unbedingt als „Kaltakquise“ - Meine Motivlage war eher, praktische Erfahrung mit dem System zu sammeln. Und ehrlich gesagt bin ich auch garnicht sicher, ob der Weg von „Meine Steuern“ nach „Steuerbürger-App“ überhaupt funktioniert hätte, von DATEV beschrieben ist ja nur der umgekehrte Weg.
Aber da mein Lehrling ja eben mein Lehrling ist, hät ich diese kleine „Unschärfe“ im Anbahnungsprozess ja „ausbügeln können - so ist’s natürlich besser.
Guten Morgen Herr Renz,
so und nur so geht's doch!
Vor allem darf man den "Multiplikatoreffekt" des neuen Mandanten nicht unterschätzen.
"Ich kenne einen, der einen kennt und davon die Schwester......(oder so ähnlich)"...
Auf jeden Fall "läuft da draußen nun ein Steuerbürger weniger rum"....
Frohes Schaffen (ich habe keine Kenntnis, ob Sie heute "schaffe müsse", diese Feiertage werden ja bundesuneinheitlich gefeiert......)
VG, Andreas Hofmeister
Ich darf heute "schaffa" und sogar mein Lieblingsgschäft - ein bissle prozessla am Arbeitsgericht
Hallo Community,
da können wir nur beipflichten! Erfolgsgeschichten wie diese sind genau das, was wir uns mit den Aktivitäten rund um die Plattformstrategie erhoffen.
Das bestärkt uns, dass wir an den richtigen Themen dran sind. Vielen Dank dafür!
Wie Hr. Renz richtig schreibt, ist Meine Steuern seit Kurzem freigegeben – das war uns hinsichtlich der Priorisierung auch wichtig. Nun kann die Applikation für nicht-beratene Steuerbürger im nächsten Schritt folgen. Eine Pilot-Version läuft auch bereits auf den Geräten ausgewählter DATEV-Kolleginnen und Kollegen und wird intensiv getestet.
Viele Grüße
Maximilian Greiner
DATEV eG, Steuerbürger-Applikation
Hallo Herr Greiner,
gibt es eine Zeitschiene?
Veranlagungsjahr 2019? oder eher 2020?
Gruß
Martin Heim
Hallo Hr. Heim,
wir sind fest entschlossen, das Veranlagungsjahr 2019 zu unterstützen.
Viele Grüße
Maximilian Greiner
DATEV eG, Steuerbürger-Applikation
Kein Problem Herr Renz wenn das alles an Unschärfe ist, ist das mehr als vernachlässigbar.
Ich finde es ausgesproechen wertvoll, wenn hier zur Abwechslung mal Programme auch gelobt werden und solch Erfahrungsberichte in die social datev news einfließen.
Kritik haben wir hier ja - nicht ganz zu unrecht- genug.
Von der Steuerbürger App bin ich wenig begeistert, aber da lasse ich mich einfach mal überraschen. ( Da ich im Moment vor der schwierigen Entscheidung stehe - Kanzleierweiterung Ja/Nein, kommen dann die Themen Neumandate und Beratung ggf. wieder verstärkt auf mich zu).
Schönes Wochenende
Hallo Herr Greiner,
"fest entschlossen“ ist ja schon mal was, aber klingt - nach meinem Geschmack - nicht „überzeugt“ genug. Ich würde mir wünschen, wenn da stünde:
wir bringen die App:
Mit so beliebigen Aussagen wie „fest entschlossen“ locken Sie m.E. Keinen „hinterm Ofen vor“ und vor allem gibts dann nichts, was ein Interessierter „verfolgen“ könnte und über das es sich zu berichten lohnt.
Klingeln gehört zum Geschäft, besonders wenn man glaubt, “auf der richtigen Spur zu sein“. Oder haben sie schon mal eine Apple Keynote gesehen, bei der nicht vorher gezielte Leaks schon die Marktstimmung angeheizt und erste wichtige Entwicklungsfeedbacks zurückgeleitet hätten.
Die Informationsgesellschaft ist nicht nur eine „Gefahr“ für Unternehmensgeheimnisse - man kann - wenn man geschickt ist - sie sich auch zu Nutze machen!
PS: die DATEV muss sich darüber im Klaren sein, dass schon bei der ersten Abstimmung im Februar 2018 weit über 70% der Mitglieder den eingeschlagenen Weg befürwortet haben (Und dafür von einer lauten Minderheit schwer gescholten wurden) Die DATEV hat m.E. die „moralische Verpflichtung“ ihre Unterstützer in dieser umstrittenen Frage nicht „im Regen stehen zu lassen“ Und das war die weitüberwiegende Mehrheit der Mitglieder - die darf man einfach nicht verprellen.