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DATEV ASP vs Partner ASP

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letzte Antwort am 07.07.2021 01:22:21 von metalposaunist
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Hauke_Hamann
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Moin zusammen!

Ich interessiere mich für ASP.

Kann jemand verständlich und objektiv kurz die Unterschiede/Vor- und Nachteile/Einschränkungen zwischen DATEV ASP und Partner ASP darstellen?

Mich interessieren Dinge wie Möglichkeiten Fremdsoftware (Haufe, bestehende Cloud-TK) einzubinden, welche Hardware mietet man bei welchem Modell, welches Office etc.

Und: ist eine ASP-Lösung wie ein lokaler WTS?

 

Danke für Infos!!!

Viele Grüße von der Küste
Hauke Hamann
metalposaunist
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Oha, @Hauke_Hamann - das ist aber eine sehr große Aufgabe und das könnte hier lang werden aber ein Info-DB Dokument wüsste ich aktuell auch gerade nicht zur Hand. 

 

Vielleicht auch vorab zur Begriffsklärung:

  • DATEVasp heißt die Server stehen im DATEV RZ in Nürnberg und werden durch DATEV Mitarbeiter selbst gewartet. 
  • PARTNERasp heißt, dass DATEV Solution Partner die Server im DATEV RZ anmieten und für ihre DATEV Kunden selbst warten, hosten und aktualisieren und auch sämtliche Freigaben haben, wie diese die Infrastruktur dort aufbauen (Virtualisierer, Bandbreite, Firewall + 2FA, ...)
  • Noch andere werben nur mit asp, was heißt, dass sie DATEV Software im eigenen Rechenzentrum (z.B. Dortmund, Köhler & Rapp) hosten. 

 


@Hauke_Hamann schrieb:

Kann jemand verständlich und objektiv kurz die Unterschiede/Vor- und Nachteile/Einschränkungen zwischen DATEV ASP und Partner ASP darstellen?


Objektiv kann ich nicht zu 100% zusichern, weil wir DATEVasp im Einsatz haben seit > 24M und ich daher schon ein paar Erfahrungen damit habe. Bin aktuell eher zwiegespalten.

 


@Hauke_Hamann schrieb:

Mich interessieren Dinge wie Möglichkeiten Fremdsoftware (Haufe, bestehende Cloud-TK) einzubinden, welche Hardware mietet man bei welchem Modell, welches Office etc.


Fremdsoftware: DATEV hat Listen, welche Fremdsoftware im DATEVasp installiert werden kann. Findet man auf der Herstellerseite keine Aussage zu "läuft auch auf Terminalserver / Remotedesktophosts" wird es bei DATEV eher sehr schwierig bis unmöglich. Dann muss man DATEV beauftragen, eine Prüfung durchzuführen. Das kannst Du mittlerweile gut alleine via DATEVasp Service Portal. Falls aber seitens des Herstellers keine Freigabe für WTS/RDS besteht, ist die Aussicht eher mau; wird aber bei PARTNERasp nicht viel anders sein. Aktuell würde ich nur Software dort nutzen, die unter Wartung steht und auch Updates bekommt. Sonst sagt DATEV eher: Die Software ist ja auch Stand 2018 und es sind mittlerweile x Windows Updates gekommen; deine Software wird nicht mehr unterstützt, wenn sie nicht funktioniert, kaufe erstmal eine aktuelle Version. Da ziehe ich als Techniker aber vollkommen mit 👍. Ist sicherheitstechnisch auf alle Fälle sinnvoll. 

 

Was installiert werden kann bzw. was Du neben DATEV alles hast, muss man vorab einmal prüfen. Wenn es jetzt schon auf einem WTS/RDS 2016 läuft, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man's mitnehmen kann. Aktuell haben wir im Einsatz: audicon, XBRL Publisher, Nuance/KOFAX PDF, sv.net (wird gestreamt statt auf WTS installiert), SWOT, ein Programm / Rechner für Rentenbeiträge (oder ähnlich), Google Chrome, Microsoft Edge, ...

 

Bestehende Cloud TK: Bei wem? Im DATEVasp kann DATEV aktuell nur nFON und QSC (Nouvelle Com GmbH GmbH & Co. KG) empfehlen, wobei QSC mehr technische Möglichkeiten als nFON hat (Stand: 03/2020). Eine Cloud TK von PASCOM kann im DATEVasp nur mit zusätzlichem Router / roter Box verwendet werden. Das macht es nicht einfacher. Tatsächlich macht die Einschränkung nur Port 80 und 443 zu benutzen es anderen Anbietern schwer bis unmöglich sich direkt ins DATEVasp zu integrieren. Das ist bei PARTNERasp Anbietern natürlich besser, weil die deren Firewall selbst administrieren und daher auch mehr Ports öffnen können als es DATEV macht. 

 

Office: Im DATEVasp bekommt man als Standard Office 2016. Als Pilot kann man sich aber auch ein M365 installieren lassen bzw. lizenzieren bzw. kannst Du auch dein M365 in der richtigen Lizenz mit ins DATEVasp nehmen. Das ist aber noch nicht final für alle freigegeben und ob zu 100% alles funktioniert, kann ich nicht sagen, weil DATEV z.B. den Exchange Online außen vorlässt aus DSGVO Gründen (MS Teams ohne Exchange online ist nicht ganz so schick). Hast Du aber selbst ein M365 Abo, ist das natürlich kein Problem - nur DATEV bietet es von sich aus nicht an. 

 

Bei PARTNERasp gibt es mittlerweile bei vielen Anbietern hochoffiziell eine M365 Installationsmöglichkeit. 

 

Bitte beachte aber, dass Du Dir in beiden Fällen ein extra Microsoft AD baust. Heißt sowohl PARTNERasp als auch DATEVasp stellen ein eigenes Active Directory bereit, um das sich dort alles dreht: DATEV, Firewall, mobiler Arbeitsplatz, E-Mail Adresse, wenn der Exchange auch bei DATEV steht und dann muss man mit M365 schauen, was technisch geht. 

 

Wenn man lokal noch sein eigenes AD inkl. Benutzern und z.B. auch wegen eines WSUS bei > 200 Geräten behält, bleibt das wohl eher alles bestehen. Dann hat man natürlich 2 AD Konten und 2 AD Kennwörter, die gepflegt werden müssen, wenn man nicht mit 1 AD Konto DATEVasp oder ähnlich lokal arbeitet. Die beiden ADs lassen sich auch nicht via Vertrauensstellung verbinden und mit M365 kann man auch nur 1 MS AD in Azure AD synchronisieren. 

 

Bei PARTNERasp habe ich es aber schon gesehen, dass man das AD aus der Cloud bis zur Kanzlei via VPN schleust. Dann hast Du wieder 1 zentrales MS AD. Bei unserer Infrastruktur aber anno 2019 nicht möglich. Zudem müsste dann es trotzdem 1 WSUS Server geben, der sich ins MS Cloud AD setzt, alle Geräte müssen in das AD aufgenommen werden und ggf. GPO angepasst. Zudem muss der WSUS dann am besten vom lokalen Internet vor Ort sich die Updates ziehen statt übers RZ und VPN.  

 


@Hauke_Hamann schrieb:

Und: ist eine ASP-Lösung wie ein lokaler WTS?


Im Grunde: ja. DATEV packt im DATEVasp um Microsoft noch Cirtix herum, sodass Du Dich nicht per RDP auf die Server schaltest, sondern noch Citrix inkl. Loadbalancer außen drum herum ist. Aber technisch ist es am Ende nichts anderes als wenn Du Dir lokal im Keller Hardware stellt, eine RDS Farm und eine ordentliche Firewall mit 2FA Möglichkeit. 

 

Im DATEVasp brauchst Du für den DATEVasp mobiler Arbeitsplatz zwingend einen mIDentity oder ein SmartLogin. Ohne kannst Du nur in der Kanzlei oder wenn Du mehrere Standorte hast, von dort aus arbeiten. 

 

Im PARTNERasp gibt es diese Möglichkeit (2FA via mIDentity oder SmartLogin (afaik)) nicht. Dort gibt es dann aber andere Möglichkeiten via App und einer TAN (ähnlich dem Microsoft Authenticator) den 2 Faktor für mehr Sicherheit zu schaffen. 

 

Preislich ist DATEVasp in unserem Fall teurer als PARTNERasp. Ein nachträglicher Wechsel lohnt sich aber wirtschaftlich wenig, weil man alles wieder auf links ziehen muss. Die Wahl sollte daher gut überlegt sein und ja, Du begibst Dich in eine große Abhängigkeit zu anderen Menschen. Ob das ab einer gewissen Größe sinnvoll ist, muss man schauen.  

 

Bitte beachte auch den Einsatz von SDSL. Wir haben dazu extra 50Mbits SDSL legen müssen, weil anno 2019 80 Benutzer gleichzeitig über Unity oder VDSL25 wohl eher nicht so gut und stabil laufen würden. SDSL bei der Telekom hat uns aber echt lange Zeit gekostet und ist auch nicht gerade günstig pro Monat. 

 

Bitte beachte, dass das Thema Drucken - wenn noch viel gedruckt wird - länger dauern kann, weil nach dem Spoolen einer kleinen PDF eine große PDF draus wird und diese Datenmengen wirklich vom asp Anbieter bis zum Standort physikalisch durch die Leitung müssen. Und da können auch synchrone 50Mbits schon mal limitieren. 

 

Aus eigener aktueller Erfahrung heraus noch ein paar Worte, ohne dass ich die Leistung von DATEVasp schmälern möchte aber aktuell ist es bei uns so: Wenn Mitarbeiter kommen und gehen wird es ohne DATEVasp Standards wie eine passende Cloud TK oder wenn man noch Fremdsoftware für zentrale Signaturen im Einsatz hat "fummelig":

 

Aktuell kann man zwar Benutzer im Portal selbst anlegen, welche danach auch wirklich sofort nutzbar sind, aber leider werden nicht alle AD Gruppen bei DATEV mit kopiert. Heißt, wir haben x AD Gruppen für X Outlook Signaturen. Also machst Du eine E-Mail oder einen SK fertig, mit der Bitte um AD Gruppen Benutzer A wie B. Zudem greift diese Software auf Attribute im AD zurück: Name, Vorname, i.A, i.V., E-Mail-Adresse, Telefonnummer. Wir kommen nur via extra Programm CI-Sign an diese Werte dran. Es dauert dann eine Weile, bis die Werte übernommen werden. Selbst im AD Benutzer mal eben? Nope.  

 

Wenn man keine Telefonie gleich ins DATEVasp bringt (unsere > 10 Jahre alte TK ist nur via CTI angebunden) kommt man nicht an ESTOS ran. Du machst einen SK fertig: Mitarbeiter bitte die DW im ESTOS geben.

 

Ist man kein DMS classic Administrator, dauert es bis zu 3 Tagen, bis der DMS Benutzer angelegt ist. Macht DATEV es, wird darauf hingewiesen, dass man doch die Personalnummer ergänzen soll, weil DATEV die nicht kennt. Gut, das entfällt mit DATEV DMS dann in naher Zukunft bzw. wenn Du umstellst.

 

Du als Partner hast keinen Zugriff auf die persönlichen Laufwerkes eines jeden Mitarbeiters. Auch wir als interne Admins nicht. Hat Datenschutzgründe; kann ich nachvollziehen. Das Laufwerk (W:) kann man aber auch nicht entfernen; gehört mit fest zum Standard DATEVasp. Falls Mitarbeiter meinen sie müssten ihre privaten Fotos oder ähnlich dort als Sicherung speichern (oder wenn audicon wieder Sicherungen vor einem Template Update anlegt und die Mitarbeiter das technisch nicht verstehen, was passiert) und Du wunderst Dich, warum die Speicherkosten durch die Decke gehen ... Also fragst Du auch hier DATEV an, welches Laufwerk denn am meisten Platz belegt (bzw. fragst nach einer Auswertung) und bittest Deine Mitarbeiter doch um freundliches Aufräumen. Das muss jemand kontrollieren. Spätestens die nächste Abrechnung zeigt es Dir und Du musst wieder nachfassen. Ob das bei Dir auch so ist, kann ich nicht sagen. Ich spreche aber aus Erfahrung. 

 

DATEVasp mit einer DATEV Standardkanzlei: top 👍. Sobald es an Individualisierung geht und man es als Kanzleiadministrator doch selbst hätte eben erledigen können - schwierig 😕. Daher bin ich aktuell zwiegespalten. Im Fall von unnötiger Speicherplatz: treesize über ein Laufwerk, done. Du kennst Deine Umgebung und kannst schnell sagen, hinter welchem Ordner sich welcher Mitarbeiter verbirgt. Bei DATEV und PARTNERasp bekommst Du wohl ein nach DATEV oder PARTNER Standard AD, sodass zum in unserem Fall aus Login Personalnummer eine fortlaufende Nummer wurde. Ich als Admin habe mir daher im DAP den Reiter Windows Netz festgelegt, wo ich schnell schauen kann, welcher Mitarbeiter hinter welcher AD Kennung ist. Auch für den Fall von RZ Aufträgen, wenn dort welche festhängen und die eigenen Mitarbeiter die neue AD Kennung sich nicht merken können. Tatsächlich ich als Admin auch nicht. Da bin ich kein Deut besser.  

 

Du siehst, zwischen Tür und Angel ist das nicht mal eben entschieden. Da fallen zu viele Faktoren auf einmal an, die man alle vorab prüfen muss. Das ist daher ein größeres Projekt, um es überhaupt zu erfassen.  

 

Alle Angaben nach bestem Wissen und Gewissen. 

#EmpoweringPeopleInTechnology – Daniel Bohle
www.metalposaunist.de
Koppelfeld
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Sie haben ja schon eine hochkompetente Antwort erhalten.

 

Ergänzend:

 

a)

Je weniger Mitarbeiter, desto interessanter kann ASP sein.

 

b)

es gibt noch eine dritte Alternative, den Rebellen "SPECTRUM",

https://www.spectrum-news.de/

das ist der Laden des legendären Uli Giesen.   Das war einmal ein TOP-Datev-Partner, hochkompetent und pragmatisch, dem irgendwann einmal der Geduldsfaden gerissen ist und der sein eigenes Ding gemacht hat.  Als Steuerberater hätte ich lieber jemanden an meiner Seite, der MEIN Partner ist und nicht der der DATEV.

Also, mindestens einmal anfragen.

 

c)

Eigene DATEV-EDV bekommt man durchaus auch günstig hin.

Dann brauchen Sie aber Leute, auf die Sie Zugriff haben, wenn wieder einmal etwas passiert.  Mir sind einige Kanzleien bekannt, die sich zusammen eine "Service GmbH" gegönnt haben, die mehrere Standorte bedient und proportional nach Größe der Niederlassungen abrechnet.  Zwei Clous:  1. Dritte, auch nicht die Staatsanwaltschaft Bochum, haben da weder Zutritt noch Zugriff.   2. Die DATEV-Lizenzen werden zum einen günstiger und zum anderen braucht man weniger, weil flexibler genutzt.

--
Hans Bonfigt

Wenn der Kaiser nackt ist, ist der Kaiser nackt.
Hauke_Hamann
Fortgeschrittener
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Toll, danke Dir @metalposaunist 

Ist schon sehr verständlich gewesen.

 

Hat man Einfluss auf die zugewiesene Hardware? Also gibt es unterschiedliche Prozessoren etc. zwischen den beiden Lösungen?

Viele Grüße von der Küste
Hauke Hamann
Gelöschter Nutzer
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@Hauke_Hamann  schrieb:

Moin zusammen!

Ich interessiere mich für ASP.

Kann jemand verständlich und objektiv kurz die Unterschiede/Vor- und Nachteile/Einschränkungen zwischen DATEV ASP und Partner ASP darstellen?

Die Preise! Angebote waren Faktor 3:1 

 

Mich interessieren Dinge wie Möglichkeiten Fremdsoftware (Haufe, bestehende Cloud-TK) einzubinden, welche Hardware mietet man bei welchem Modell, welches Office etc.

Wird gemäß Vertragsbedingungen von Datev bzw. dem AspPartner geregelt. Kann also von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich sein.

 

Der Hard- und Softwarebedarf wird im Vorabgespräch geklärt. Auch andere Voraussetzungen und Wartungsfenster werden vereinbart. Ist je nach Geldbeutel stark individualisierbar.


Wir können aufjedenfall um einiges beruhigter schlafen und ich muss nicht mehr Updates, Datensicherungen, Systemflaschenhälse überwachen.


Für den Rest verweise ich auf @metalposaunist 

 

 


 

Alexander_Herrmann
Meister
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Für mich der entscheidende Punkt: ich habe EINEN Vertragspartner und Dienstleister. Es ist mir relativ egal, welche Fachabteilungen sich untereinander kurzschließen müssen, wenn die Performance mal nicht passt oder etwas nicht läuft.

 

Bei Partner-ASP ist die Gefahr da, dass immer der andere Schuld ist und am Ende beide eine Rechnung schicken.

 

Wir sind seit 4 Jahren DATEVasp Kunde und unterm Strich sehr zufrieden.

 

Der Preisvergleich ergab ca 20% höhere Kosten - das ist es mir allemal wert.

 

Fremdsoftware haben wir 3 Stück, kostet uns 30 € im Monat und läuft.

 

Telefonie läuft über eine Cloud Anlage bei Plusnet GmbH (@metalposaunist so heißt die QSC AG inzwischen). 

Viele Grüße,
RA/StB Alexander Herrmann, Ravensburg
Alexander_Herrmann
Meister
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Achja, ich habe vor einem Jahr eine andere Kanzlei übernommen, die Partner-ASP (Nische) hatte. Die Migration der Daten zur DATEV und das "Beenden" des alten Systems war - was den Service des Partners anbelangt - einfach nur unterirdisch. Da sprechen die Kollegen in Nürnberg eine andere Sprache und haben eine andere Haltung. 

Viele Grüße,
RA/StB Alexander Herrmann, Ravensburg
nadimb
Meister
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@metalposaunist :

 

völlig geflasht und fasziniert von deiner detaillierten Antwort auf die Ausgangsfrage. Würde ich gerne per C&P in ein Le(h)erbuch (weil wir nicht auf Bücher stehen, wohl eher Lehr-PDF) einfügen.

 

My 2 Cents:

 

wir als Kanzlei gehören zu "noch andere" und sind im Mittel sehr zufrieden. Keine Nennenswerten Ausfallzeiten (Upgrades und Updates an den Wochenenden, Backups über Nacht). 

 

Der einzige "Nachteil", wenn man ihn denn so erkennen will, ist, dass wir selbst ein Auge auf Neuerungen und Trends haben müssen. Unser IT-Partner macht aber alles möglich, was wir wollen, - sofern es denn Sinn ergibt - aber wir müssen ihn manchmal dahin bringen.

 

So ergeben sich dann aber die entsprechenden Synergien.

 

Dieses Vorgehen finde ich persönlich total genial, weil man dabei auf Augenhöhe agiert. 

 

Technisch gesehen liegen wir auf einem eigenen gekauften Server-System im RZ in Hamburg. Wenn ich jetzt die ganzen Zertifizierungen abfragen würde, würde unserem IT-Partner das Herz aufgehen - daher lasse ich es jetzt :-). 

Entschuldigung, seit wann siezen wir uns? - #Du

metalposaunist
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@Hauke_Hamann schrieb:

Hat man Einfluss auf die zugewiesene Hardware? Also gibt es unterschiedliche Prozessoren etc. zwischen den beiden Lösungen?


Eher: nein. Im DATEVasp sowieso nicht. Da hat DATEV, wohl je nach Größe der Kanzlei, unterschiedliche Konfigurationen aber die Performance passt eigentlich immer ganz gut. Will heißen: Im DATEV RZ stehen nicht nur CPUs aus 2021 😉. Aber das ist eben so groß, dass man auch nicht jedes Jahr die gesamte IT austauschen kann und sich die teuren Intel Gold CPUs ja auch erstmal amortisieren müssen. DATEV Software ist eben das Hauptproblem. Von schnell wird hier niemand sprechen, wenn man denn nicht selbst viel Geld in die Hand nimmt und ob der Performancegewinn die Mehrkosten rechtfertigt - schwierig. Zumal wohl auf L: auch so viel Mist rumliegen kann, dass die etwaige schlechte Performance ggf. auch daran liegen kann. 

 

Beim PARTNERasp greifen die Systempartner auf eine Auswahl an CPUs der DATEV zurück und sind daher auch nicht zu 100% frei. Aber auch da sollte die Performance passen. 

 

Für alle anderen, die wirklich außerhalb Nürnberg hosten: die sind frei aber verbauen (so meine Erfahrung aus 2020 bei Köhler & Rapp) 1:1 die gleichen CPUs, die wir im DATEVasp schon haben. Also langsamer sollte es daher nicht werden. Aber Du als Kunde kannst nicht sagen: Ich hätte aber schon gerne AMD Ryzen. Zumindest ist mir das nicht untergekommen. 

 

EDITH: Auf Hinweis von @nadimb: Es kommt natürlich drauf an, wie viel Münzen Du @Hauke_Hamann einwirfst 🤑🙈. Geld 💵 regiert die Welt. 

 

Ist eben so, als wenn man bei 1und1 Wordpress und Co. hostet: Man hat eine kleine Auswahl, was 1und1 zur Verfügung stellt aber denen vorschreiben, was die nutzen sollen, kann man natürlich nicht. Das ist dann eben die Abhängigkeit wieder zum Anbieter.

 

Noch ein aktueller Hinweis aus der Praxis: User ruft an und meldet: kein Login in sv.net möglich. Ursache: Update fehlt. Habe ich also einen SK an DATEV geschrieben mit der Bitte 🙏: Update einspielen. Solange geht nun im sv.net nichts. Ich kann es wieder nicht einspielen und muss auf DATEV warten. Das nervt mich als Admin ungemein 😒, was früher selbst in ein paar Minuten eben machbar war, dauert jetzt länger. Aber da wir ja nicht die einzigen DATEVasp Kunden sind - auch verständlich.

 

Also warte ich der Dinge ab und melde dann an den User Erfolg zurück. Aber immer die Schnittstelle zwischen User und DATEV zu sein, weil ich's nicht kann ohne Adminrechten ist überhaupt nicht mein Ding. Die Lösung so nah aber doch so fern. Mir macht das eben wenig Spaß. Mit 140 Mitarbeitern ist das aber auch anders schlecht möglich. Können ja nicht alle von denen mit der DATEVasp Technik sprechen lassen. Dann stellt DATEV noch ein rosa Telefon ☎️ in Nürnberg auf 😄

 

So schön auch die Vorteile sind, die die Kollegen @nadimb, @Gelöschter Nutzer und @Alexander_Herrmann aufzählen: Wenn das alles in der Kanzlei aktuell kein Problem ist oder war und man nicht gerade jetzt vor einem Wechsel steht, weil der aktuelle Windows Server 2016 bis min. 2025 läuft, würde ich abwarten. Wenn DATEV es bis 2026 wirklich schafft zumindest ein Angebot zu haben (DATEV: no pressure 😬), dass man viele Bereiche wirklich online in den Browser verlagern kann, ist so ein frischer Wechsel ins asp eher hinderlich. asp würde ich immer auf min. 60M planen, je nach dem wie viele Fremdsoftware man hat, wie viele User und wie groß die Kanzlei ist, ist ein Wechsel eben nicht "mal eben" gemacht. 

 

@cwes zum Beispiel hat da eine ganz andere Haltung zu: Ausreichender Schutz vor Cyberangriffen?

 


@nadimb schrieb:

Keine Nennenswerten Ausfallzeiten (Upgrades und Updates an den Wochenenden, Backups über Nacht). 


Dagegen steht oder stand der krasse DATEVasp Ausfall in 2019: DATEVasp steht aktuell nur eingeschränkt zur Verfügung 1,5 Tage lang ging bei uns dann auch: nichts oder man war schnell und einer der ersten auf dem Netscaler, der einen noch Eintritt gewähren lies. Ich will DATEV nicht an den Pranger stellen ☝️ aber es einmal erwähnen. Es kann natürlich genauso gut die PARTNERasp Lösungen oder Dritthosting treffen. Davon wird man hier aber in der Regel nichts erfahren. DATEV gibt aber wie @Stefanie_Herold schon sagte (Störung?) garantierte Uptimes im DATEVasp, sodass im Fall von 2019 meine ich eine Gutschrift an die asp Kunden ausgeschüttet wurde. 

 

Auf der anderen Seite: Ist das SDSL kaputt, sollte man auch da eine garantierte Entstörzeit von x Stunden buchen, damit nicht dort das Problem auftritt. Das kam bei uns mit > 24M SDSL 50 aber meine ich nicht vor oder es war wirklich schnell Abhilfe seitens der Telekom geschaffen worden. Gehst Du auf ganz Nummer sicher, bucht man sich auch ein Fallback via LTE dazu. 

#EmpoweringPeopleInTechnology – Daniel Bohle
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@metalposaunist  schrieb:
Aber das ist eben so groß, dass man auch nicht jedes Jahr die gesamte IT austauschen kann und sich die teuren Intel Gold CPUs ja auch erstmal amortisieren müssen. DATEV Software ist eben das Hauptproblem. Von schnell wird hier niemand sprechen, wenn man denn nicht selbst viel Geld in die Hand nimmt und ob der Performancegewinn die Mehrkosten rechtfertigt - schwierig.

Wir waren sehr enttäuscht, als wir eine bestehende Kanzleihardware (IBM HX5) gegen ein aktuelles Gerät mit "Gold"-CPU und dediziertem flash-only getauscht hatten.  Die Damen bemerkten "keine wesentliche Verbesserung".

 

Wie sind da Ihre Erfahrungen ?

 

Haben Sie es im DATEV - Umfeld 'mal mit 'x2go' versucht ?

https://wiki.x2go.org/doku.php

Ich mache Ihnen gerne 'mal einen Account.

 

--
Hans Bonfigt

Wenn der Kaiser nackt ist, ist der Kaiser nackt.
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metalposaunist
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@Koppelfeld schrieb:

Wie sind da Ihre Erfahrungen ?


Kann vorkommen; sollte aber nicht. Man darf aber auch keine Quantensprünge erwarten und meinen, dass DATEV nach so einem Tausch doppelt so schnell ist. Messbar mittels REWE Leistungsindex ist das bestimmt; ob das vom Gefühl her auch so passt: auch das kann voneinander abweichen. Ihre Erfahrungen hört und liest man aber durchaus immer wieder Mal und habe ich auch so in 7 Jahren DATEV abgespeichert. 

 

Nicht jede Gold CPU ist auch für DATEV geeignet. Da gibt es SingleThread Werte als Anhaltspunkte bei https://www.cpubenchmark.net/cpu_list.php. DATEV empfiehlt selbst min. 2000 Punkte. 

 

image.png

 

Dann muss man schauen, woran es denn genau liegt, da hoch virtualisierte Umgebungen jede Menge Fallstricke in Bezug auf DATEV haben können und auch ein SSD RAID nicht gleich immer 10x besser als ein 15k HDD RAID10 sein muss.

[Hinweis: Aktuell passen wir unsere Website-Angebote an das neue TTDSG an. Bitte haben Sie Verständnis, wenn einzelne Funktionen, z. B. eingebettete YouTube-Videos, derzeit nicht abrufbar sind.]

[Hinweis: Aktuell passen wir unsere Website-Angebote an das neue TTDSG an. Bitte haben Sie Verständnis, wenn einzelne Funktionen, z. B. eingebettete YouTube-Videos, derzeit nicht abrufbar sind.]

 

BTW: Das ist 6 Jahre alt und heute schafft eine einzelne SSD mit PCIe 4.0 bis zu 7GB/s: Corsair MP600 Core 2 TB im Test: Die günstigste SSD mit PCIe 4.0

 


@Koppelfeld schrieb:

Ich mache Ihnen gerne 'mal einen Account.


Nein, danke! 

 

Bitte back2topic! Danke!

#EmpoweringPeopleInTechnology – Daniel Bohle
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letzte Antwort am 07.07.2021 01:22:21 von metalposaunist
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